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Freitag, Februar 28, 2014

Selbst ist die frau

Der hübsche hätte jetzt gerne, dass ich mich mit dem 28stelligen code, den ich vom foto von meinem liftpass abschreiben müsste, bei skiline.cc einlogge und dann mit dem mehr als zittrigen w-lan hier oder meinen paar letzten bytes mobildaten des monats das skiline-video , das mich heim nicht mal semiprofessionellen abfahren der videoslalomstrecke heute zeigt, runterlade und mit ihm und allen anderen teile. Das mache ich aus verschiedenen gründen (hauptgrund: nerven, nebengrund: kein stift) nicht und anders als der hübsche glaube ich, dass das auch morgen (mit echtem w-lan und vielen stiften) noch twitterabel ist, weil: peinlich ist mir das nicht. Auch wenn der hübsche das nicht gern hört: auch auf meiner besichtigungsfahrt war ich schneller als er (und ich habe danach nicht den zubringerlift voller skikurskinder kaputt gemacht, aber das gehört nicht hierher).

Stattdessen möchte ich mit ihnen ein bild teilen, das ich nicht geschossen habe, weil ich mich nicht getraut habe und auch den skurrilen zauber der situation nicht stören wollte. Also: stellen sie sich die abschlusssiegerehrung und rangverkündung sämtlicher skischulklassen vor. Da wird dann so ein grosser kreis mit bannern im schnee abgesteckt, innen sitzen die kinder nach leiberlfarben sortiert, in der mitte steht ein siegerpodest, snowli gratuliert allen, es gibt medaillen (hier: eine silbermedaille für little q. und einen 4. platz dank/trotz zweier torfehler, wie man abkürzen professionell nennt für little l.), kleine kinder, die fast nicht aufs podest kommen, grosse, denen der rummel ein bisschen peinlich ist, und dementsprechend viele eltern, die gerührt und stolz um diesen abgesperrten bereich im beissenden wind stehen, applaudieren, alles per video oder foto festhalten und kleine geschwister bei laune halten. Eines dieser kleinen geschwisterchen (ich schätze, er war so anderthalb) sass also auf den schultern seines vaters, der begeistert der grossen schwester zujubelte, die den ersten platz bei den roten königen gemacht hatte. Dieses kleine kind hatte mit seinen beiden behandschuhten händen den skibehelmten kopf seines vaters fest im griff und steckte voller hingabe und konzentration wie so ein ameisenbär seine zunge tief in jeden einzelnen lüftungsschlitz des helmes. Der vater jubelte und ahnte nicht, was da auf seinem kopf vorging und diese situation wollte ich durch ein foto nicht entzaubern (ja, klar, ausserdem war ich insgeheim sehr gespannt auf den moment, in dem der kindersabber die kopfhaut des vaters erreichen würde und er merken würde, was da so auf seinen schultern vorging. Das passierte aber leider nicht, weil der vater das kind irgendwann abnahmn, ebenso den helm, der für das geschulte auge zwar schleckspuren um die lüftungsschlitze herum aufwies, was sonst jedoch offensichtlich niemandem auffiel.)

Donnerstag, Februar 27, 2014

Kalt erwischt

Wir sind offensichtlich total baslerisiert. So haben wir vor übernächster woche auf schweizer boden natürlich nicht mit fasnachtsaktivitäten gerechnet und waren etwas überrumpelt von dem bunten treiben hier oben. Wenn wir zurück sind, wird es noch grossartiges bildmaterial vom anscheinend traditionellen formationsfahren der skischule geben, aber ich habe heute mein handy im tal vergessen.
Überhaupt zeigen langsam die ungewohnte anstrengung oder die neuen kanten oder meine unfähigkeit, auf pisten mit pulverschnee drauf zu fahren oder alles zusammen wirkung. Während ich gestern noch total relaxed die schwarzen pisten runtergedüst bin, hat es mich heute unter anderem auf ziehweg und dem slalomkurs der skischule spektakulär überschlagen und das nimmt ein bisschen die leichtigkeit.
Der hübsche hatte heute die grosse kamera auf dem berg dabei (und einmal habe ich sie getragen beim fahren und nein, das war auch nicht entspannend) und deswegen durfte ich beim skischulrennen sein handy ausleihen und so gibt es immerhin ein paar vorabbilder. Und das wars dann auch schon wieder für heute, die jungs haben nämlich von der fasnachtsgesellschaft traditionellerweise (?) ca 4kg blutorangen (und jeder die obligatorische wurscht) bekommen und deren saft macht sich grossartig im winzerglühwein, den wir offensichtlich mitgenommen haben. (Sie wissen, dass ich nur von den orangen und nicht von der wurscht rede, oder?)

Mittwoch, Februar 26, 2014

Lebenstauglich

Ich finde es ja lustig, wenn mir auf blogeinträge wie den mit dem nicht schlafen können (sorry, tippe das auf dem handy, da bin ich nicht so gut mit linkssetzen) allen ernstes nahegelegt wird, diesen spleen anstatt zu bewältigen auch noch zu zelebrieren und zb eine firmeninterne fortbildung (in der es unter anderem darum ging, konfliktgespräche zu führen und auf die körpersprache der anderen zu achten, aber das habe ich ja nicht dazu gesagt) nur per videoschalte zu besuchen. Aaaaaeeeehhhhm, nein. Was habe ich denn davon, mich selber aus der gruppe auszuschliessen und selber zur persona weirda abzustempeln, nur weil mir ein paar stunden schlaf fehlen, im schlimmsten fall? Genausowenig ist nicht in die ferien zu fahren eine option, weil: oehm..... muss ich das ueberhaupt begruenden?  Genausowenig drucke ich mir aufs t-shirt: "habe übrigens angst, in rollkrägen stecken zu bleiben" oder "mich gruselt es im fuss, wenn ich ihn über einen hundehaufen bewege" oder "ich schäle mohrenköpfe". Herr buddenbohm (auch hier: kein link wg handy, liefere ich daheim nach) hat letztens einmal einen artikel über hsp verlinkt (link kommt noch), in dem sinngemäss stand, dass der autor es als seine verantwortung sieht, trotz hochsensibilität oder was auch immer, sich so zu arrangieren, dass er/sie mit der welt, wie sie halt ist, zurecht kommt. Genau so sehe ich das auch (und bevor jetzt alle mit selbst- oder fremddiagnostizierter, ausgependelter oder per irisdiagnose oder fragebogen festgestellter hochsensibilität oder sonst irgendwas hier mental schon auf die barrikaden stürmen: bleiben sie ruhig, ich will ihnen nichts raten, schon gar nichts vorschreiben, das hier fordere ich von mir selber und meinen kindern. Sie können selbstverständlicherweise tun und lassen, was sie wollen oder glauben zu müssen oder nicht zu können. Und nein, ich werde nicht anfangen ueber hochsensibilität, -begabung oder sonst irgendwas zu diskutieren: ich habe jede menge grosse und kleine spleens, die sie aber, wenn sie mich nicht sehr gut kennen (oder mein blog lesen) überhaupt nicht merken würden. Bei offsiteworkshops schlafe ich wenig und trinke viel kaffee, meine mohrenköpfe schäle ich nur in vertrautem umfeld und ich trage nur pullis mit schalkragen oder weitem ausschnitt. Ich bin zwar immer pünktlich und nie die letzte, ich freue mich über symmetrische daten, aber all das schränkt mich nicht in meinem ganz normalen leben ein!
Was sie anscheinend so von mir denken...... schlimm ist das!

Dienstag, Februar 25, 2014

Konsumsüchtig

Letztes jahr habe ich mir vor lauter "die jungs sehen auf der piste alle schick aus, nur ich fahre mit leine klamotten von vor (ohne witz) 17 jahren" ein neues skioutfit gegönnt, so sagt man nämlich, wenn jacke und hose zusammenpassen. Dem sicherheitsgedanken folgend (und weil, als wir letztes jahr wege kopf spontan gewachsen, little l. einen grösseren helm leihen mussten, grade 20% auf alles war), bin ich ausserdem besitzerin eines wunderschönen mattweissen tribalverzierten, plüschgefütterten helms, der mir wegen extremer absteherei des linken ohres immer die feinsten ohrmuschelschmerzeb beschert.
Heute dann war es soweit: ich habe in dem sportladen an der piste neue stöcke gekauft, etwas, was icu vor mir herschiebe, seitdem ich ausgewachsen bin und die ehemaligen stöcke meiner mutter übernommen habe. Die sind tatsächlich älter als ich! Der hübsche hat den total logischen gedanken geäussert, dass mein: "ich lasse die alten am ende des urlaubs da und kaufe mir dann neue" totaler quatsch ist und ich doch lieber gleich die woche hier mit vernünftigen fahren sollte.

Hach. Es ist schon eine umstellung, nicht mehr mit zweit asymmetrisch verbogenen stecken zu fahren, bei denen der eine teller auch nur noch so dekorativ rumbaumelt, so dass man nicht weiss, ob man sich abdrücken kann oder eben einfach im schnee versinkt. Ein bisschen ähnlich dem fahrgefühl im ersten auto nach dem vom opa geerbten, der mit seinen 120kg den fahrersitz so in eine richtung schräg gesessen hatte, dass ich immer fast in den spalt zwischen sitz und tür rutschte.

Die logische nächste anschaffung wären jetzt skier, meine sind nämlich auch eben 17 jahre alt, aber wir wollen mal nicht übertreiben, ich habe sie jetzt mal zum kantenschleifen und belag ausbeulen auf dem berg gelassen und nach dem mitleidigen blick des sportladen-manns "damit sind sie wirklich noch gefahren? Respekt!" erhoffe ich mir morgen schon ein fahrgefühl wie neu!

Montag, Februar 24, 2014

Halbvoll und so

Mein dringendstes problem zur zeit ist, dass ich nicht genug bodylotion mitgenommen habe, um hautjucken nach den allabendlichen badeorgien für eine woche verhindern zu können.
Little q.s hauptproblem ist, dass das felsenwasserschloss draussen nur april bis oktober geöffnet hat.
Little l.s hauptproblem ist, dass man die reifen nur im kinderbecken und nicht auf der grossen rutschbahn verwenden darf.
Der hübsche hätte gern mehr w-lan, damit er das unboxingevent vom galaxy s5 heute live verfolgen kann.

Wenn man das so liest, könnte man meinen, wir hätten immer was zu motzen. Oder aber, und das ist sowas von wahr, wir haben dn perfekten skiurlaub (wichtigstes utensil: die 50+ nivea alpin sonnencreme. Trotzdem habe ich rote backen und sommersprossen)

Sonntag, Februar 23, 2014

Blubblubb

Mein beitrag zum schwimmenlernen der kinder beschränkt sich ja nach den ersten beiden mittelerfolgreichen kursen von little q. im vorkindergartenalter mittlerweile nur noch auf beim kurs anmelden, beitrag zahlen, samstag morgen tasche packen, vater und zwei söhne rechtzeitig aus dem haus scheuchen und ab und an ein neues abzeichen auf badehosen nähen. Ab und an mache ich am samstag auch vertretung und gehe mit zum kurs, wenn der hübsche da einen sporttermin oder so hat, meistens bin ich da aber krank.
Deswegen bin ich immer wieder högscht überrascht, wenn ich die herren dann nach einiger zeit wieder schwimmen sehe. Wasserscheu waren sie noch nie, ängstlich auch nicht, aber heute habe ich gegen little q. beim wettschwimmen durch das aussenbecken unter bergpanorama  verloren, und das nicht nur, ohne extra langsam zu schwimmen, nein, als ich bemerkte, wie schnell das kind ist, habe ich sogar extra gas gegeben.... nun ja, schwimmen 3 halt. Little l., der frisch das basis 1-abzeichen bestanden hat, schwimmt meiner meinung nach noch recht weit unter der wasseroberfläche, ich würde sogar sagen, er schwimmt bodennah, egal wie viel wasser über ihm ist, aber er schwimmt.
Ausserdem rutschen sie und sammeln coolness-punkte im kältebecken (einmal bis zum hals rein gibt 20, untertauchen 5 extra, little q. hat 215, ich hab 5 mitleidspunkte für einmal nicht ganz bis zum knie), wir waren 5 stunden in strahlendem sonnenschein in einem wildtierpark auf sehr geschichtsträchtigem untergrund (googeln sie mal "bergsturz arth goldau"), die kinder sind bei den blauen prinzen bzw. blauen königen angemeldet, wir haben ein vermögen in liftkarten investiert (little l. fährt immerhin gratis) und so darf man die daumen drücken, dass little l. morgen beser gelaunt aufwacht als heute, wo er schon um 7 wegen "muskelkasten" motzig war.

Samstag, Februar 22, 2014

Einkaufswagenspanner

Wenn ich am samstag mittag meinen "was ich beim wocheneinkauf* vergessen habe"-einkauf mache, nutze ich das anstehen an der kasse dazu, bei den leuten vor und hinter mir aufs band zu spickseln und mir eine dazu geschichte auszudenken.
Heute hatte der hippe junge mann vor mir einen dreierpack henckel tr9cken piccolos, lustige mischungen schon geschnittener convenience obstmischungen, eis, feldsalat, kräuter, ziegenfrischkäse, lammfilet und ein bier. Ich sah vor mir den romantischen abend mit der (neuen?) Freundin (freund? Noch nicht ganz freundin?), zu dem selbst gekocht werden sollte. Irgendwas, was er sonst nicht routinemässig macht, salat mit fruchtdingens und granatapfel, da weiss man gar nicht genau, wie der eigentlich am stück aussieht und für die im rezept aufgeführten drei esslöffel zur deko reicht das ordentlich abgefüllte fertige schälchen. Und für die nerven und das ungewohnte kochinferno braucht es das nervenbier. Ich hätte ihm gern noch den tipp gegeben, dass piccolos, auch wenn drei ja wieder fast eine ganze flasche ergeben, jetzt jicht der romantik letzter schluss sind.
Da hatte der junge mann hinter mir mit der ganzen flasche schlumberger white secco schon besser aufgdpasst (den mag ich naemlich auch gern und die schicke flasche mit der hübschen fee drauf macht da schon mehr her). Ansonsten ähnliches programm (crevetten, hähnchengeschnetzeltes,  tk-fächerkartoffeln, blutorangen und feldsalat).
Mein einkauf (alpin-sonnencreme erwachsene und kids, sunblocker lippenbalsam, zwei pain pagnol, 1kg zwiebeln, quark, 1 netz blondorangen) lässt eigtl. auch kaum spielraum für interpretationen: kurz vor abfahrt in den skiurlaub, super wettervorhersage und die wintersonnencreme in der skijacke, die man beim packen in der jackentasche gefunden hat, ist noch ais einer zeit, als lsf 12 der wissenschaft letzter schluss war, man plant heute abend brotzeit in der ferienwohnung, morgen flammkuchen und wegen 750g zwiebeln frittieren in einem jerusalem/ottolenghi-rezept hat man einen engpass an selbigen, und das wort blondorangen klingt einfach wunderbar. Hätten sie auch geraten, oder?

* beim wocheneinkauf selber geht das natuerlich nicht. Das ist naemlich so eine logistische herausforderung (den supervollen einkaufswagen aufs band umladen, das meistens zu kurz fuer alles ist, dann schnell vorspurten, einpacken, zahlen, mit little l. ueber wurzelbrot verhandeln), dass keine zeit zum schauen bleibt

Freitag, Februar 21, 2014

Na dann, gute Nacht!

Mit mir Gewohnheitsmensch ist es ja so: ich schlafe gern und gut. Besonders (=nur) in meinem eigenen Bett, wenn ich geputzte Zähne habe, wenn ich die Kinder noch einmal zugedeckt habe, wenn der Mann zu Hause ist und entweder noch auf ist oder aber auch im Bett, aber unbedingt noch nicht eingeschlafen ist, wenn ich am nächsten Morgen so aufstehe wie immer, wenn die Tagesplanung für den nachsten Tag nicht durch irgendwelche Unwägbarkeiten noch unklar ist: dann schlafe ich richtig gut.
Meistens schaffe ich es auch, dieses Setting hinzukriegen und dann schlafe ich wie ein Baby. Aber manchmal ist der Mann müder als ich und lässt sich auch durch betörende Blicke nicht davon abhalten, schon einzuschlafen oder wenigstens loszuschnarchen, während ich noch lese. Ganz schlimm, sowas!
Manchmal muss man auch in den Urlaub fahren, es hilft ja nix, und dann schläft man woanders, es klingt alles anders, es riecht anders, man rechnet immer damit, dass gleich ein Kind aus dem Bett fällt (wir hatten bisher noch keinen einzigen Urlaub ohne Bettensturz), und es geht dann mindestens drei Nächte, bis ich so akklimatisiert bin, dass es klappt wie daheim.
Man kann sich jetzt ganz leicht ausrechnen, dass das bei kurzen Heimaturlauben oder kurzen Geschäftstrips zB nicht sooooo gut klappt.
Dementsprechend gerädert bin ich schon heute abend, weil ich ja zwei Tage in wunderbarem Ambiente am Zuger See verbracht habe, dafür aber eben am Donnerstag morgens früher raus musste, weil ich mit dem Zug in die Stadt fahren musste, d.h. ich lag mehr oder weniger seit vier Uhr morgens wach, weil ich ja nicht 100% sicher sein konnte, dass der Handywecker wirklich läuten würde. Dann hatte ich dort zwar ein wunderbar durchgestyltes Designerzimmer, allerdings hatte ich arg viele Kissen im Bett, die sich auch ganz anders anfühlten, als das daheim, dann traute ich mich nicht, das Fenster gekippt zu lassen, weil das so von unten nach aussen aufschwingt, dass ja theoretisch jemand in mein Zimmer hätte reinklettern können, ich konnte auch nicht sagen, wie hoch mein Zimmer jetzt über dem Erdboden lag, weil es schon stockdunkel war, als ich es bezog, deswegen hatte ich die ganze Nacht eingebildeten Sauerstoffmangel. Den Ausschalter für die Klimaanlage fand ich auch nicht, so dass es die ganze Nacht brummte, dann hatte ich mir noch fest vorgenommen, am Morgen in den Fitnessraum zu gehen und konnte deswegen ab wieder ab vier Uhr nicht mehr schlafen, weil ich ja den Wecker überhören hätte können, dazu kam, dass wir am Abend Käsefondue in rauen Mengen verdrückt hatten, was ja einem ruhigen Schlaf auch nicht grad förderlich ist..... Dazu dann eben noch ein anstrengender Kurs, meine Unfähigkeit, wenigstens im Bus auf der Heimfahrt die Augen zu schliessen und die Aussicht auf morgen schon wieder in fremden Betten schlafen, weil ja Skiurlaub...... wahhhh, ich sehe schwarz, mich mal wieder anders als todmüde zu fühlen!

Donnerstag, Februar 20, 2014

Frau Bruellen on tour

Heute und morgen bin ich auf einem kurs unterwegs, deswegen gibt es nur ein paar bilder fuer sie, damit sie sehen, was ich fuer einen knochenharten job habe. (Interessanteste these heute neben bioresonanztherapie am tisch mit chemikern, minkrobiologen und medizinern: die grosskonzerne als nachfolger der fürsten und katholischen kirche als bewahrer und förderer von kunst und kultur.)

Mittwoch, Februar 19, 2014

Wieder mal: wow

Ich habe ja das eine oder andere Mal schon von unserer Kinderkrippe geschwärmt, lassen Sie mich das heute wiederholen.
Hier im Aargau haben wir ja diese und nächste Woche Skiferien, d.h. die Kinder, die nicht in die Ferien fahren, und das sind unsere diese Woche, gehen den ganzen Tag in die Kinderkrippe anstatt nur vor und nach der Schule/Kindergarten.
Und während sich die ewigschuldbewussten Eltern (aka ich zB) innerlich selbst zerfleischen, weil sie ihre Kinder in eine Kinderaufbewahrungsanstalt abschieben, während sie selber an ihrer Karriere feilen, haben die dort die beste Zeit des Jahres. Weil: es sind weniger Kinder da, man kann mit den heissbegehrten Spielsachen spielen, ohne teilen zu müssen. Man kann Bauten (zB das raumfüllende Pappmodell sämtlicher Lego-Chima-Burgen( auch mal für die Woche aufgebaut lassen. Man hat den ganzen Tag Zeit für coole Aktivitäten und Ausflüge. Und es gibt ganz besondere Tage wie zB heute, da dürfen die Kinder der Kindergarten- und Schülergruppe einen ausrangierten PC incl. Tastatur und Monitor sowie einige alte Fernbedienungen auseinandernehmen.
Schon gestern konnten Little Q. und L. kaum einschlafen, heute morgen konnten sie nur mit Mühe von den Betreuern bis 8:00h zurückgehalten werden, bis alle Kleinen in ihre eigenen Gruppen verschwunden waren und sie sich bewaffnet mit Schraubenziehern ans Werk machen durften.
Little Q. hat dann ganz stolz erklärt, dass er "wie immer" die Tastaturpinöppel mit dem Kaffeelöffel abgehebelt hat, dass er ganz allein den Lüfter ausgebaut hätte,Little L. findet besonders das gummige Innere einer Fernbedienung toll, morgen wird der Rest noch entkernt und dann wollen sie alles wieder zusammenbauen.




Habe ich schon erwähnt, wie grossartig ich diese Kinderkrippe finde? (Trotzdem freue ich mich nächste Woche auf unsere Woche Skiferien!)

Dienstag, Februar 18, 2014

Adventskalenderschal 2013

Nachdem ich es heute geschafft habe, durch Sportprogramm vor dem Abendessen und einen extrem suppenkomainduzierenden Eintopf meine Feierabendbettschwere über das allabendliche Wäschezusammenlegen, für die vielleicht morgen kommende Putzfrau die Wohnung Aufräumen, das Kinderkleiderparatlegen und Kücheaufräumen hinwegzuretten, habe ich den ganz verrückten Plan, heute mal vor Mitternacht, nämlich gleich im Anschluss ins Bett zu gehen.
Und deswegen gibt es für Sie einfach ein paar viele Bider vom frisch getrockneten Adventskalenderschal 2013.


Mit 300bisschen was Gramm und über 3 Metern Länge ist er ein ordentliches Drum. Das Stricken hat superviel Spass gemacht, ich habe direkt im Anschluss den von 2010 angefangen ;-).
Es gab Muster, die sich fast von allein gestrickt haben, Muster, die mir fast den letzten Nerv wegen der Zählerei geraubt haben (rechts oben zB), und Muster, die erst im Grossen und Ganzen zeigen, was in ihnen steckt (und leider ganz viele Muster, die ich alter Zitterer total unscharf fotografiert habe, und die jetzt leider fehlen...)




Montag, Februar 17, 2014

12 Jahre vor #MEI

Wie Sie ja mittlerweile alle wissen, haben der Hübsche und ich zusammen studiert, damals, als wir noch jung waren und seltsam aussahen. Dann haben wir zusammen Diplomarbeit gemacht, zusammen promoviert und dann irgendwann zusammen einen Job (also: eigentlich natürlich zwei Jobs) gesucht.
Unsere Gründe, uns dafür in der Schweiz umzusehen waren folgende:
1. Wie cool, Schweiz! Da waren wir auf einer Exkursion und der Nespresso (im Nestle-Forschungszentrum in Vevey) war super.
2. Wir wollten raus aus dem Einflussbereich unseres Doktorvaters, was die meisten grossen deutschen Chemieunternehmen ausschloss.
3. Wir wollten nicht zu dem grössten (deutschen) Chemieunternehmen überhaupt.
4. Wir wollten wohin, wo wir zusammen wohnen und in der gleichen Gegend arbeiten können. Da bietet sich die Basler Gegend ja an. Zwischen Gross- und Kleinbasel liegen vllt. mental Welten, aber es pendelt sich leichter als von zB Leverkusen nach Ludwigshafen.
5. Wie cool, Schweiz! Das Nestle-Forschngszentrum hat einen Crunchomaten!
6. Die Basler Firma, mit der ich eine Art Kooperation während der Diplomarbeit hatte, hat so ein schönes Logo.
7. Wie cool, Schweiz! Wir kennen niemanden, der in der Schweiz arbeitet!

Nachdem wir also unsere Dissertation gleichtzeitig abgegeben hatten und im Abstand von zwei Wochen unsere mündlichen Prüfungstermine bekommen hatten, haben wir uns also daran gemacht, Bewerbungen zu schreiben. Wir haben uns identische Mappen (das ist jetzt eben 12 Jahre her. Damals hat man sich noch auf Papier beworben. Ernsthaft) in verschiedenen Farben besorgt, der Hübsche in dunkelgrün, ich in dunkelblau, wir haben Lebensläufe und Anschreiben geschrieben, die logischerweise sehr ähnlich klangen, seit 1994 hatten sich unsere Leben ja erst unabhängig voneinander und ab 1997 mit Absicht parallel und miteinander abgespielt, wir haben gleichzeitig Diplomprüfung gemacht, im selben Arbeitskreis zu ähnlichen Themen promoviert, wir waren beide ziemlich gleich gut (ich war in technischer Chemie und Anorganik besser, der Hübsche in Organik und in physikalischer Chemie, obwohl.... waren wir da nicht gleich gut?), wir wohnten zusammen, d.h. auch die Adresse und die Festnetznummer waren identisch (die Namen allerdings noch nicht), wir wollten eigentlich ziemlich das gleiche, nämlich eine Einsteigerposition, aber nicht in der Forschung.
Ja, ich gebe zu,, auch wenn wir unterschiedliche Schriftarten für die Unterlagen wählten (ich nehme, wenn ich nicht aus Corporate Gründen zu etwas anderem gezwungen werde, immer, immer, immer Century Gothic, der Hübsche Tahoma), sie sahen ziemlich gleich aus.

So erklärte sich dann auch der Anruf auf unserem gemeinsamen Festnetztelefon:
"Hallo, hier ist Dr. xy aus Basel, spreche ich mit Frau D.?"
"Jaaaaaaaa?!"
"Sie haben sich ja bei uns beworben und wir würden Sie gerne zu einem Vorstellungsgespräch einladen."
"Oh, das ist toll, danke!"
Es folgen allgemeines Blabla, wann, wo, was vorbereiten, wie hinkommen, alle sind begeistert, dann, kurz vor fertig:
"Jetzt sagen Sie mal, ich habe da eine etwas indiskrete Frage: der Herr G., kennen Sie den?"
"Ähhhh, ja!? Wollen Sie ihn mal sprechen?"
"Ah,wunderbar, nein danke, den können Sie einfach auch mitbringen, wir haben nämlich zwei Stellen."

In Wirklichkeit hatten sie dann drei, zwei davon im selben Bau, in unterschiedlichen Abteilungen, aber eben identische Funktionen, und wir hatten dann tatsächlich die gesamte Bewerbungsrunde im Doppelpack. Der Hübsche und ich und zwei Chefs, alle zukünftigen Kollegen für die Vortragsrunde (aka Kindersingen oder später dann "Dog and Pony-Show"), wir zwei und die HR-Frau, sehr, sehr skurril.

Zwei Monate später sind wir dann ausgewandert und trotz Kontingentregelung und noch ohne bilaterale Verträge direkt nach Basel gezogen, weil: mal ehrlich. Wenn man in München-Schwabing gewohnt hat, dann kann man nicht nach Weil am Rhein ziehen. (überhaupt, auch wenn ich mir jetzt da ganz viele Feinde mache, wobei, so viele Einwohner hat Weil nicht: niemand sollte nach Weil am Rhein ziehen.)

Wir haben dann in der Entwicklungsabteilung dieses Unternehmens mit dem schönen Logo unseren Familienersatz in Form von Freunden für immer gefunden. (Sie haben uns dann irgendwann erzählt, wie sie mit den Chefs unsere beiden Mappen in den Händen hatten und überlegt haben, was das jetzt soll: Adresse vom Studentenwohnheim? Zufall? Ein Paar? Wie finden wir das raus? Ich gebe zu, das birgt natürlich Stoff für unendlich viele Fettnäpfchen, aber es hat ja doch ganz gut geklappt. Zu dem Termin für den dritten Job übrigens kamen der Hübsche und ich dann erstens zwei Stunden zu spät und zweitens leicht angeheitert, weil das Mittagessen im Nobelrestaurant von Chefseite aus sehr weinselig war und unsere zarten Hinweise auf "Wir haben da übrigens noch einen Termin bei einem Kollegen von Ihnen, in der Stadt, jetzt gleich" mit "aaaaaaach, der kann warten", abgebügelt wurden. Gsd. brauchten wir ja jeder nur einen Job, das wäre nämlich nix geworden.)

Mittlerweile arbeitet der Grossteil der Freundesclicque logischerweise nicht mehr bei der Firma mit dem schönen Logo, auch nicht bei der übernehmenden Firma, aber wir sind immer noch Freunde und in Basel verliert man sich ja auch beruflich nicht aus den Augen ;-).

Sonntag, Februar 16, 2014

Tag ohne Plan

Eigentlich, eigentlich war der Plan für den heutigen Tag der folgende: um 7:30h klingelt der Wecker, nach einem ordentlichen Frühstück mit einem nachts gebackenen Hefezopf und Laugenknöpfen werden um 8:30h die fertig gepackten Taschen ins schon fertig gepackte Auto gestellt und es geht auf den Belchen, um noch einen Trainingstag am Berg einzulegen, bevor es übernächste Woche in die Skiferien geht.
Dummerweise hat der Hübsche dann spät abends mal den Wetterbericht für den Belchen und sämtliche umliegenden Skigebiete gecheckt und da hiess es einhellig: Regen und 6-9°C. Hmm, die Taschen waren zwar alle gepackt, der Plan, der Plan, aber ehrlich? so sehr meiner Planerei verhaftet bin ich dann auch nicht, dass ich mich dafür einen Tag in den Regen/Schneematsch stelle.
Also: heute morgen, als der Wecker läutete, nochmal kurz den Wetterbericht überprüft, immer noch nicht "0°C, strahlender Sonnenschein" oder auch nur irgendwas ohne Regen und zu warm, also haben wir uns alle wieder umgedreht, weitergeschlafen, später dann gefrühstückt, die Taschen wieder ausgepackt, und einen "ganz gemütliche Tag gestartet".
Was ein bisschen doof war, weil: erstens kann ich ja nicht so gut ohne Plan und "ganz gemütlich", das ist für mich ja immer gleich nahe an Zeitverschwendung und man könnte, sollte, müsste doch noch..... und dann kamen auch die ersten Facebook-Nachrichten von Freunden, die sich nicht vom Wetterbericht beirren hatten lassen und (angeblich) bei 10cm Neuschnee die Pisten runterwedelten.
Wir haben also bis zur Maus ein bisschen Olympia geschaut (Boarder Cross, in der Sonne, buhuuuu), dann eben die Maus und das war dann eigentlich auch schon alles an gemütlich, was ich so hinkriege. Ich merkte direkt, wie die Hummeln im Hintern zu summen begannen, wie mich das Gezicke um die Legobauten immer mehr stresste, wie mich mein innerer Plan ("Laufen muss ich auch noch, das mach ich aber lieber, nachdem wir draussen waren, mit nassen Haaren mag ich nicht raus, was sollen wir unternehmen?") losratterte und ich hatte die grossartige Idee, alle zu einem Waldspaziergang zu motivieren. Was soll ich sagen....es war nicht eine meiner zwischenmenschlichen Grosstaten und endete damit, dass ich die Tür hinter mir zuknallte und allein in den Wald laufen ging. (Ja, ich, draussen, mit meinen Indoor-Aerobic-Schuhen, ind Baumwoll-Caprileggins und Fleece-Jacke, mit ohne Unterhaltung, mit ohne was zu trinken, 40 Minuten lang) Spass gemacht hat es nicht so richtig, ich bin aber weit gekommen, bergauf, bergab, dreckig, von Brombeerranken zerkratzt und mit ganz schlimm juckenden Oberschenkeln (kennt das jemand? Ich hab gedacht, ich muss mir die Haut abziehen!) und ausgemotzt zurück gekommen. Daheim hatten drei bedröppelte Männer die Wäsche zusammengelegt und wir starten den Teil mit "einfach mal gemütlich" nochmal neu. Die kleinen Jungs zB seit 40 Minuten in der Badewanne, der Hübsche auf dem Sofa/in Los Santos und ich? Mal schaun. Ich find schon noch was Sinnvolles zu tun. (und höre auf, mir die Webcam vom Belchen anzuschauen)

Samstag, Februar 15, 2014

Neue Welten

Es ist ja so, dass ich noch nie besonders gut malen oder zeichnen konnte, das ist so, da wird sich nix fundemental mehr dran ändern. Ich kann damit sehr gut leben, ich kann andere Sachen.
Ich bin allerdings auch stur und das Schminkpaket hat dann doch meinen Ehrgeiz geweckt. Und so haben wir heute nach dem Schwimmkurs (das Kind war sozusagen porentief rein und mit Chlor vorgebleicht ;-)) war es dann soweit: Little L. hatte sich die Fledermaus +ber Gotham City rausgesucht, ich hatte einen Heidenrespekt, aber hiltt ja nix.
Also: alles parat gestellt, professionell mit einer Schlafmaske von Turkisch Airlines (mit Augenlöchern übrigens zur Superheldenmaske umgestaltet) die Haare beim Kind und mit einer überdimensionierten Blumenhaarspange, die in der Tasche mit den ganze Faschingsutensiliendrin war, meine Haare aus dem Gesicht, und auf gehts.





Was soll ich sagen: ich bin überrascht! Die Farben sind wirklich toll, man kann mischen, das Auftragen mit dem Pinsel oder auch dem Schwamm klappt wunderbar, die Schritt für Schritt-Anleitung ist sogar für Maldummies wie mich machbar!



Ich bin ja bekennender Glitzerfan!


Mit Vorlage ;-)

Festhalten für Instagram:





Uuuuund, fertig!






Die Farben sind übrigens die hier, das Buch ist das hier (Glitzer, Schwämme etc. habe ich aus dem lokalen Müller), bezahlt wurde dafür von niemandem was, die Sachen sind ein Geschenk von meinem Vater  ;-)

Leider will das Kind das jetzt erstmal drauflassen und der grosse Bruder will doch nicht, so dass ich bis morgen warten muss, bis ich was neues ausprobieren kann...

Freitag, Februar 14, 2014

Kind of Candlelight

Heute wären wir vier fast lecker essen gewesen und das kam so:
Der Hübsche ist ja mit extrem dichten, dicken und schnellwachsendem Haar gesegnet. Dem sah man die 6 Wochen seit dem letzten Friseurbesuch deutlich an und so machte er spontan einen Termin für heute, 17:30h, im Nachbarstädtchen.
Die Kinder wollten Taschengeld in Lego Chima investieren, ich hatte die Aufgabe unseren Vorrat an Schminkfarben aufzustocken *, ausserdem hatte ich nicht genug Milch gekauft, also sind wir gemeinsam gefahren.
Als wir dann alle fertig waren, (Hologrammglitzerpulver!) waren wir hungrig und müde und hatten die Idee, so ganz spontan essen zu gehen, erstens ist es schn spät, zweitens ist Valentinstag, drittens, überhaupt. Der Hübsche und ich hatten beide unabhängig voneinander irre Lust auf griechisch (er: Gyrosteller, ich: Moussaka), also trappelten wir mit Glitzerschminke, Mild und Legosets beladen durch die sich rapide leerende Fussgängerzone, in der (Kleinstadt: um 18:30h) die Aufsteller in die Läden gekarrt wurden und die Rollgitter herunterratterten zu Griechen. Die Speisekarte sah sehr vielversprechend aus, die Preise (wenn man Schweizer Preise gewohnt ist, eh immer) vernünftig, es war wunderschön gedeckt, allerdings war dann auch alles, alles, alles reserviert und wir bekamen keinen Platz. Egal, zwei Häuser weiter gibt es noch einen Griechen, Freitag abend, so super romantisch ist griechisch jetzt auch nicht, da wird schon noch was frei sein. Von wegen, der Wirt gab uns noch eine Karte mit, "Nächstes Mal rufen Sie vorher an, dann kriegen sie auch einen Platz",
Okay, essen gehen am Valentinstag, ohne Reservierung, das ist offensichlich keine so eine geschickte Idee, aber es gibt ja nicht nur zwei Restaurants in der Stadt, es muss auch nicht unbedingt griechisch sein, da die Kinder langsam keine Lust mehr auf Laufen hatten, die Milch-Lego-Glitzerpuder-Tüte auch nicht unbedingt leichter wurde, planten wir unseren Suchlauf nach einem Restaurantplatz eher nach der Entfernung: also: Italiener: voll. Thai? für uns Erwachsene gerne, für die Kinder finden wir da nix, ausserdem ist der im ersten Stock, da wird das Rauflaufen und wieder runter, wenn alles voll ist, unnötig anstrengend, was dann? Am anderen Ende der Fussgängerzone, da war mal ein Chinese, da waren wir einmal, da wearen sie total unfreundlich, aber da hattensie bestimmt nur einen schlechten Tag, lasst uns das probieren. Also, Milchlegoglitzerpulver geschultert, auf durch die mittlerweile menschenleere Fussgängerzone. Der Chinese existiert mittlerweile aber gar nicht mehr, mittlerweile ist fast alles dunkel, man rechnet damit, so Wanderstrohballen durch die Fussgängerzone rollen zu sehen. Das einzige Licht brennt in einem "Asia-Döner-Schnitzel-Pasta-Pizza-Alles auch zum Mitnehmen"-Laden, aber so tief bin ich noch nicht gesunken, ich erinnere mich an die Edel-Currywurst-Bar, wo es 12 verschiedene Currypulver und handgeschnitzte Pommes gibt. Bzw. vor 18:00h gäbe, weil da stehen die Stühle schon auf dem Tisch. Ich kann ja Unterzucker nicht ganz so gut ab und deswegen bin ich sehr stolz darauf, noch kein ningelndes Kind angenagt oder den Mann gebissen zu haben und trage es mit Fassung, dass wir jetzt (Valentinstag! Moussaka!Weinblätter!Retsina!) innerfamiliär zwischen Döner Deluxe und McD abstimmen und McD gewinnt. Ich trage es auch mit Fassung, dass der Veggieburger offensichtlich in einer Art Niedertemperaturgarverfahren zubereitet wurde, dass die erste Portion Pommes nur lauwarm ist, wir alle haben solchen Hunger, dass es sogar richtig gut war ;-).

Jetzt freue ich mich auf ein leckeres Glas Weisswein und überlege, ob es nicht vielleicht eine gute Idee wäre, die Schminkerei erst mal an einem schlafenden Kind zu üben.


*Mein Vater hat den Jungs ein Überraschungspaket geschickt. Unter anderem mit einem Buch "Kinderschminken cool gemacht" oder so, mit ganz tollen Superhelden-, Werwolf-, Säbelzahntigergesichtern und dazu eine Schminkpalette in den Grundfarben. Für die Gesichter aus dem Buch braucht man aber Metallicfarben und Holobologlitzer, also habe ich die Palette zu den übrigen drei Paletten und Schminkstiftschachteln in Grundfarben gepackt und eben heute dann metallicblau, orange, silber und solche Sachen gekauft. Und Schwämmchen, die grösser als ein Fingernagel sind. Ich überlege, für Little L.s Zaubererparty zum Geburtstag eine Schminkecke einzurichten, also muss ich üben!

Donnerstag, Februar 13, 2014

Besuchstag

Bei der Arbeit wurde (wie gefühlt jedes Jahr) eine rote Liste mit "Überstundensündern" ausgegeben. Wer da drauf ist, soll hopplahopp mal bitte sein Stundenkonto in den Griff bekommen.
Ich habe zwar schon insgesamt 5 Wochen Ferien (kompensiert mit Ferien vom letzen Jahr und eben Überstunden) für dieses Jahr eingegeben, der Rest reicht aber immer noch, um auf der roten Liste oben mitzuspielen.
Und weil Little L. und Little Q. mir immer wieder erzählen, dass "alle anderen Mamis immer" in die Schule und den Kindergarten zu Besuch kommen, habe ich heute also mal so mittelspontan freigenommen (Natürlich bin ich gestern dann extra früh arbeiten gegangen, weil man ja v.a. in den zwei Stunden vor der Morgensitzung um 8:15h Sachen erledigt bekommt, damit ich eben den neuen Jobteil, der im Moment noch auf den alten Job oben drauf kommt, und den normalen Job meinen Ansprüchen, die sind nämlich strenger als die jedes Chefs, Inspektors oder Kollegen, entsprechend erledigt bekomme. Damit und mit nächstem Freitag, der ein Kurstag ist, obwohl ich eigentlich frei hätte, hat das mit dem Stundenabbau nicht so richtig gut geklappt, aber frei hatte ich heute trotzdem).

So bin ich also morgens mit Little Q. in die Schule. Neben einem Geburtstagsritual gab es eine Stunde Deutsch und eine Stunde Mathematik und ich bin nach wie vor und immer noch mehr davon überzeugt, dass Little Q. eine ganz grossartige Lehrerin bekommen hat. Natürlich sind meine eigenen Erinnerungen an die erste und zweite Klasse nicht unbedingt die besten, aber auch das und die mittlerweile 30 ins Land gegangenen Jahre, die die Grundschulpädagogik zu Recht verändert haben, mit eingerechnet: das ist echt wunderbar, wie da die doch recht heterogene Klasse geführt wird. Es gibt Partnerarbeiten, die diesen Namen verdienen, es wird nicht stur am Platz gerechnet, der Raum, das Gebäude und der Unterrichtsstoff wird mit allen Sinnen erfahren. (Und ich habe gelernt, dass man oder zumindest Little Q. auf einem höhenverstellbaren Drehstuhl so kippeln kann, dass dieser Stuhl nur mit einem der 5 Auflagestreben auf dem Boden steht, während man beim rhythmischen Einmaleinsklatsch-Spiel mitmacht).

Ausserdem war der Klassenheilpädagoge da und ich musste die ganze Zeit an Frau Gminggmangg denken.
Ein paar wunderbare Worte über Little Q. von Klassenlehrerin und Heilpädagogen haben mich noch stolzer auf den jungen gemacht, als ich es eh schon bin ;-).

Nach der grossen Pause bin ich in Little L.s Kindergarten gewechselt. Dort ist zur Zeit gerade "Spielzeugfreie Zeit", ein Projekt, das schon Little Q. damals grossartig fand. Dementsprechend laut und wild ging es zu, aber es war für mich sehr spannend und toll, zu sehen, wie Little L. in der Gruppe, von der er Anfang des Schuljahres nur ungefähr ein Drittel kannte, integriert und angekommen ist. Er hat, wo wild das Spiel auch war, nie übertrieben, er sagt seine Meinung, aber er grenzt andere nicht aus, er ist gern der Bestimmern (woher kenne ich das nur ;-)), aber nicht als Diktator, sondern auf eine kollegiale Art und Weise, die die anderen abholt, aber schon auchklar macht: "Mein Spiel, meine Regeln, du kannst aber gerne mitmachen."
Ich hatte v.a. die Aufgabe, verschiedenfarbige Laken als Superheldenumhänge um verschwitzte Jungenschultern zu knoten und am Schluss durfte ich auf einen Smiley ausmalen, den Little L. neben seinen "Wie fand ich die 5. Woche spiezeugfrei?"-Smiley klebte. (Er habt übrigens nicht zu Protokoll gegeben, dass er es deshalb heute so toll fand, weil ich da war, er fand am tollsten, dass er mit zwei seiner Kollegen kämpfen konnte, ohne dafür geschimpft zu werden ;-))
Auch hier war die Klassenheilpädagogin da, ich musste wieder an Frau Gminggmangg denken ;-)

Nachdem beide Jungs heute Nachmittagsunterricht hatten, habe ich den Wocheneinkauf vorgezogen und diesmal ganz allein erledigt. Hat auch was von Wellness ;-).Im Moment gibt es in dem Supermarkt meines Vertrauens die Aktion, dass jeder 333. Kunde seinen Einkauf geschenkt bekommt. Bei mir heute hätte sich das richtig gelohnt, ich habe nämlich mehr oder weniger für zwei Wochen eingekauft, weil ich vor dem Start in den Skiurlaub (Selbstversorger und wenn ich mal am Berg bin, will ich Skifahren, nicht einkaufen) nicht mehr zum Einkaufen komme wegen dem Kurs nächsten Freitag. Leiderleider hat die grosse Glocke aber zwei Leute vor mir geläutet und die Kundin hat eine Flasche Orangensaft und zwei Kilo Kartoffeln geschenkt bekommen.

 Zwischen drei und halb vier blies ein Hagelsturm zwei durchnässte Jungs nach Hause, die dann erstmal in etwas bequemes schlüpften, ein Opa-Paket aus dem Osten ausräuberten, auf dem Sofa zwei Folgen "Kater Mikesch" von der Augsburger Puppenkiste schauten, und sich dann Richtung Lego bzw. Buch von dannen machten, während mich der totale Aufräumflash packte. Wir hätten jetzt dann alle frisch bezogene Betten, und sämtliche Vorratsschränke in der Küche sind ausgemistet, saubergemacht, und nach dem 5S-Prinzip incl .Kanban und FIFO wieder eingeräumt und angeschrieben (und nein, ich kann nicht aus meiner Haut).

Ein bisschen mache ich mir Sorgen, was ich denn nun morgen an meinem eigentlichen Frei-Tag machen soll..... (Kindle suchen bzw, finden steht immer noch aus....)

Mittwoch, Februar 12, 2014

"Ich glaub' schon"

Es ist ja hier mittlerweile die grossartige Zeit angebrochen, wo die Kinder witzig werden und Witze/-igkeit auch durchaus zu schätzen wissen.
Neben durchaus peinlichen Momenten zB in der Lesenacht der Schule, wo Q.s Klasse einen Film gedreht hat, wo sie alle eben Witze drauf erzählen, und man dann so im Auditorium sitzt und das eigene Kind sich auf der grossen Leinwand ausschüttet vor Lachen, während er Witze über nackte Blondinen erzählt, ist das meistens eine tolle Sache.

So steht auf dem Lehrplan der zweiten Klassen sehr früh das Rechnen mit Geld (Schweizer Franken UND Euro, aber das war auch vor #MEI) und in einem Test war dann die Aufgabe auszurechnen, wie viel einem noch übrig bleiben würde, wenn man von ursprünglich 67CHF 38CHF für einen Bikini ausgegeben hätte. Little Q. hat das zwar richtig gerechnet, sich aber ordentlich drüber beömmelt, was seine Lehrerin wohl gesagt hätte, wenn er stattdessen drunter geschrieben hätte "Ich behalte lieber die 67CHF, weil ich keinen Bikini brauche."

Weiter ging es dann letztens mit Fragewörtern. So sollte er einmal als Hausaufgabe aus fünf Aussagesätzen mit fünf verschiedenen Fragewörtern eben verschiedene Fragen bilden. Die Aufgabe war sehr klar formuliert und deswegen stiess mein feministischer Vorschlag, aus dem Satz "Die Mutter bügelt" die Frage "Warum bügelt der Vater nicht?"  zu machen, auf ein Veto. 
Aber aus "Alexander kocht" wurde immerhin nicht etwas langweiliges "Was kocht Alexander?" oder "Wann kocht Alexander?", sondern ein "Wen kocht Alexander?" (Hmm. Sieht jetzt so niedergeschrieben überhaupt nicht witzig aus. Müssen Sie mir halt glauben, dass wir echt gelacht haben.)

Was aber eigentlich erst gar nicht witzig gemeint war, war ein kleiner Erziehungsexkurs meinerseits zum Them Gesprächskultur, aufgehängt am Thema "Fragen mit "oder?""
Und das kam so: wir sind ja alle vier sehr kommunikationsfreudige Menschen. Und weil wir alle so sehr gern reden, kommt das Zuhören oft anscheinend ein bisschen kurz. (Bei mir natürlich nicht ;-), ich mache das gleichzeitig), aber bei den Jungs hat sich zB die Unart eingebürgert, eine extrem dringende Frage zu stellen, die Antwort aber gar nicht abzuwarten, sondern entweder grad weiterzubabbeln oder sofort nach dem Stellen der Frage mental in neue Sphären abzuschweifen, so dass man auf eine Antwort mit einem total irritierten "Was? Häh?" antwortet, was mich wahnsinnig macht. Oder aber dass man, wenn ich mal die Gelegenheit habe, eine Frage zu stellen, so schnell wieder Redezeit erobern möchte, dass man gar nicht bis zum Ende zuhört, sonder sofort die Frage beantwortet, die man meint, gehört zu haben. Wenn das dann aber zB eine Frage mit zwei Möglichkeiten wird, und man antwortet nur auf den ersten oder letzten Teil der Frage mit ja oder nein, dann .....argh! Isch werd verruckt!

Der Dialog zum Thema sah ungefähr so aus:
Abendessen, Teller sind gefüllt, es gibt was leckeres, die Kinder mampfen und sind kurz still, schnell eine Frage stellen:
FB: "So, Little L, geht ihr eigentlich am Waldtag jetzt mit dem Kindergarten aus dem Dorf unten in den Wald oder mit dem aus der Hochhausüberbauung?"
L.: "Ja, Mami, das hab ich dir schon so oft gesagt."
FB: "Mag ja sein, aber ich bring das durcheinander mit dem Q., da wars andersrum, glaub ich. Mit welchem geht ihr denn jetzt?"
Q. "Hat er doch grad gesagt!"
FB: "Nein, hat er nicht! Dorf oder Hochhaus?"
L."Jaaaaaaaahaaaaa"
FB *atmet tief ein und aus* "Also, wenn ich eine Frage stelle mit dem Wort oder drin, dann könnt ihr nicht mit ja oder nein antworten. Wenn ich frage "Magst Du lieber Brokkoli oder Chicken Nuggets?"; da könnt ihr doch nicht "ja" sagen, oder "nein!"
Q: "Ich hasse Brokkoli, da muss ich mich schon wundern, wenn Du mich das überhaupt fragst, ich hab schon mal gekotzt nach Brokkoli, das solltest Du echt wissen!"
L (gleichzeitig): " Ich mag beides, wieso muss ich mich entscheiden? Ich nehm auch den Brokkoli vom Q., wo ist der Brokkoli? Kann ich Ketchup zu den Nuggets haben?"
FB *atmet tief ein und aus* "Nein, es gibt jetzt nicht noch ein anderes Essen. Mir gehts ums Redenund Zuhören: Frage mit "Oder", kein ja oder nein als Antwort, verstanden?"
Beide: "Ja"
FB: "Also, probieren wir es nochmal. Q., hast Du morgen Schwimmen oder Turnen?"
Q: "Ich glaub schon."

Und da bin ich dann hysterisch lachend zusammengebrochen, was dazu geführt hat, dass "Ich glaub schon" mittlerweile der Running Gag ist und man auf jede Frage mit "oder" oder auch nicht die Antwort "Ich glaub schon", begleitet von irrem Gelächter bekommt.
Hat ganz gut funktioniert, mit der Grammatikerziehung, finde ich.

Heute morgen, in der Betriebssitzung dann allerdings, habe ich einen Mitarbeiter gefragt "Wie ist das eigentlich mit dein Filtern, die nach dem Prozess mit Palladium/Kohle-Katalysator belegt sind und zum Recycling müssen, holen die vom Lager die ab oder müssen wir die hinterbringen?"
Und was sagt er?



"Ja"

...

Dienstag, Februar 11, 2014

Bettgeflüster

Gestern abend hat mir Little L. wieder einmal erzählt, wie stolz er darauf ist, dass er schon so gut alleine einkaufen kann "Besser, Mami, als der Q., obwohl der schon 8 ist."
Das stimmt, und darauf darf man auch stolz sein, allerdings finde ich, eher auf die Sache an sich, als auf das "besser als xy", wenn es sich um Geschwister handelt.
Also habe ich Little L. erklärt, dass ich auch ganz toll finde, wie er alleine einkauft, auch wenn ich doch gern mal wieder ein Wurzelbrot hätte, dass der Q. das halt nicht so gern hat, aber dass der andere Sachen toll macht, wie zB das alleine Einschlafen, als er noch deutlich jünger war als Little L..
Der (und ich auch) geniesst nämlich jeden Abend das in meinem Arm Einschlafen, wenn Little Q. sich nach der gemeinsamen Vorlesegeschichte ins Erwachsenenbett zum selber lesen verzieht. Little L. könnte zwar (meistens) allein einschlafen, aber er findet es schöner so und ich, ganz ehrlich, auch. Das ist für uns beide ein Zweiermoment, ich bin gezwungen, eine Pause in meiner Rastlosigkeit ("Ich muss noch rennen, Bauchtraining machen, bloggen, Wäschezusammenlegen, Pausenbrote schmieren") einzulegen und das Gefühl eines einschlafenden Kindes im Arm ist immer noch eines der ganz grossen.
Little L. hat mich also mit grossen Augen angeschaut und gemeint "Weisst Du, ich bemüh mich immer, extra lange wach zu bleiben, damit wir lange kuscheln können. Aber manchmal, wenn ich ganz fest müde bin, dann klappen die Augen einfach zu ..."

Montag, Februar 10, 2014

Tag 1 nach #MEI

Da haben die Schweizer aber wieder einen Coup gelandet! Neben Sotchi, der Ukraine und sonstigen globalen Schauplätzen schafft es dieses kleine Alpenland mit der gewöhnungsbedürftigen Demokratieform, sich mit einem mitteldeutlichen "Ja" zu "Nein zur Masseneinwanderung" in die Schlagzeilen zu katapultieren. Allerorten wird nun gewetter, gemahnt, verglichen, sich selbst gegeisselt, tja, was soll man sagen?
Ein Signal für eine offene, tolerante, moderne Gesellschaft und ein Ja zu Europa, auch mit Sonderrolle, hätte anders ausgesehen. (Das war aber, nach meinem Empfinden, noch nie ein Ziel der Schweiz). Die rechtspopulistische Propaganda der SVP (nicht nur zu diesem Thema) trifft offensichtlich ganz essentielle Ängste, ich nehme an, nicht unbedingt vor dem Nachbarn ohne Schweizer Pass oder dem Kollegen mit Grenzgängerausweis, aber eben vor der grossen gesichtslosen Masse, die anscheinend nur darauf lauert, zu Dumpinglöhnen den redlichen Schweizern die Arbeitsplätze wegzunehmen.
Ich finde es bezeichnend, dass die Kantone mit der höchsten Ausländerdichte eher diejenigen sind, die die Initiative abgelehnt haben, und umgekehrt. Vermutlich wissen die Leute in Basel, dass meine deutschen, französischen, amerikanischen, englischen, irischen, spanischen etcl. Kollegen und ich erstens nicht für Dumpinglöhne arbeiten, genauso Steuern, AHV, Pensionskasse etc. bezahlen und zweitens gar nicht genug schweizer Bewerber sowohl für die hochqualifizierten als auch die nicht so begehrten Jobs wie zB im Pflegebereich existieren.

Man kann es aber auch so sagen (ich finde den Tweet nicht mehr): Komisch, dass v.a die Kantone dafür sind, wo eh kein Ausländer hin will ;-).

Was ich auch lustig finde, ist, dass ja einerseits die grosse Gruppe der Deutschen immer wieder medienwirksam als Problem hochgespielt wird, im Rahmen der Initiative auch darauf hingewiesen wurde, wie dramatisch es wäre, dass ein so hoher Anteil von Kindern in der Schule nicht Deutsch als Muttersprache hätten. Ja was denn jetzt? *

Ich sehe das Ganze jetzt, ehrlich gesagt, relativ entspannt. Vermutlich wäre in Deutschland wäre eine Volksabstimmung zu diesem Thema genauso ausgegangen. (Ich sage nur ""Wer betrügt, der fliegt". Auch klar: macht es nicht besser.) Klar, ich würde mich willkommener fühlen, wenn das Votum andersrum ausgegangen wäre. Andererseits: die Wahlbeteilung von 56% mal den 50.3% Ja-Stimmen, das gibt für mich 28.2% Ja-Stimmen auf die Gesamtbevölkerung, das entspricht ziemlich genau dem einen von drei Schweizern in unserem Team, der sich offen zu seiner Ja-Stimme bekannt hat, und eine grosse Menge, der das Ganze nicht so wichtig ist, die mich Ausländerin jetzt aber auch nicht so schlimm finden, dass sie sich deswegen am Sonntag zur Urne bewegen würden oder den Umschlag abschicken würden.
Ich denke, die SVP/Ja-Stimmer hat weniger den Ausländern damit geschadet als der Schweiz selber. Meiner Meinung nach war es relativ undurchdacht, einfach mal wild Ängste zu schüren und dann zu sagen "Ja, wir kündigen die Verträge ja gar nicht, wir wollen nur den einen jetzt anders." und so zu versuchen, den Schwarzen Peter den anderen zuzuschieben. Ich denke, das alles wird nicht so heiss gegessen werden, wie es jetzt gerade hochkocht. In den drei Jahren kann man (sollte man!) viel mit diplomatischem Geschick wieder gut machen und so wieder hinbiegen, dass alle glücklich sind.

In der Zwischenzeit (und auch danach, hey, ich habe einen Niederlassungsbewilligung und als der Hübsche und ich seinerzeit hierherkamen, gab es noch lang keine Personenfreizügigkeit. Wir waren beim ersten Kontingent dabei, das damals btw. längstens nicht ausgeschöpft wurde) werden wir hier weiter brav unsere Steuern zahlen, und in dem Team aus Schweizern, deutschen Grenzgängern, Deutschen, die in der Schweiz wohnen, Amerikanern, die in der Schweiz wohnen, Schweizern, die in Frankreich wohnen, Franzosen, Deutschen, die in Frankreich wohnen, Spaniern, die in der Schweiz wohnen, Spaniern, die in Frankreich wohnen und elsässer Dialekt sprechen, Kosovaren, die in der Schweiz wohnen, und noch weiteren unzähligen Konstellationen weiterarbeiten.


*fun fact:
1. Hier gibt es sämtliche Infounterlagen für Schule und Kindergarten in sämtlichen Sprachen, die man sich vorstellen kann. Bei der Einschulung bekommt man die Unterlagen aus Prinzip und ungefragt in der Sprache, die man als Nationalität angegeben hat. Auch wenn die Eltern der Schulkinder vllt. schon in zweiter Generation in der Schweiz leben und wenn überhaupt nur ganz rudimentär zB albanisch sprechen.
2. Sämtliche Kinder, die nicht zwei deutschschweizer Elternteile haben, werden schon im Kindergarten zum DaZ-Unterricht (= Deutsch als Zweitsprache) geschickt. Die deutschen Kinder immerhin nicht.

Sonntag, Februar 09, 2014

Wochenende, kulinarisch

Wie immer wird bei uns am Wochenende fröhlich aufgekocht und -gebacken. Samstag abend allerdings nicht, da waren wir auf die Geburtstagsfeier einer Kollegin eingeladen und auch wenn wir ein bisschen spät kamen (Little Q. hatte bei den Pfadis 3 Runden "Capture the Flag" gespielt und musste erst massiv eingeweicht und entkrustet werden), gab es noch reichlich am leckeren Buffet, auch wenn die Jungs sich eher auf Brot und Mousse au Chocolat konzentrierten.
Ach ja, am Nachmittag hatte ich noch die Pasteis de Nata aus dem Zuckerzimtundliebe-Buch-probiert, was auch einigermassen geklappt hat, ich weiss allerdings nicht, ob die wirklich so karamellig gehören, ich habe dem Zuckersirup ordentlich eingeheizt....
Für unseren fast schon traditionellen Film-Sonntagnachmittag (okay, das wäre jetzt der dritte in diesem Jahr) habe ich erstens die Mohnküchlein von letzter Woche noch einmal gemacht, andererseits aber auch die Zuckerzimtbuttermilchkugel-Küchlein, weil ich mir in der Morgensitzung letzte Woche anhören musste "Wo sind die Kuchenreste? Wie, es gab keine? Du musst doch mit einrechnen, dass deine Familie vielleicht mal mehr Hunger hat, dann mach halt eine grössere Menge!" Heute bleibt hoffentlich was übrig!
Und heute abend wird es dann ein Rezept aus der aktuelle "Lecker" geben, nämlich die Knusperpute (okay, bei uns Huhn) in Tomaten-Erdnuss-Sauce.

Ansonsten: ein ganz normales Wochenende, Samstag mit Schwimmkurs, Bücherein, Pfadfinder, die Nacht auf heute habe ich dank schlimmer Wachstumsschmerzen grösstenteils bei Little L. im Bett verbracht und ein kleines (schon erstaunlich haariges) Bein massiert, bis der Ibuprofensaft endlich wirkte und das Kind wieder einschlief. Ungeschickterweise bin ich (weils grad so kuschlig war) einfach liegen geblieben, anstatt in mein Bett zurückzugehen und so habe ich wegen Kuscheltieroverkill und kein Platz und überhaupt heute ganz schlimm Rücken, aber mei, das ist halt so.

Samstag, Februar 08, 2014

All you need is love

Mit mir und Taschen ist es ja so: ich habe eine für immer, d.h. für Arbeit, für mit den Kindern unterwegs, für abends unterwegs, für einfach immer. Mittlerweile müssen da (halleluja) keine Windeln mehr rein, dafür ist immer was zu trinken drin, immer mein riesiger Geldbeutel, immer Kopfschmerztabletten, immer Notfallgummibärchen, Taschentücher, Pflaster, Desinfektionsspray, Handcreme, mein Badge, Schlüssel, mein Handy, eigentlich mein (still missing) Kindle, ausserdem muss Platz sein für "Mami, mir ist heiss in der Mütze", spontane Einkäufe etc.; man sieht: ich bin nicht er Typ für kleine schicke Handtäschchen. Ausserdem bin ich nicht der Typ für elegante Ledertaschen, ich (und nur ich und das ist halt so) finde, das sieht egal bei wem und egal von welcher Marke, ganz schnell nach Oma oder Lady Di aus und beides: das ist nicht meins.

Mit meiner selbergenähten "AllesDrin" bin ich soweit superzufrieden, allerdings ist da mittlerweile ein Knopf abgerissen und sie ist ein bisschen schmuddelig, ich weiss: nichts, was man nicht beheben könnte (Waschmaschine und so), aber man könnte sich natürlich auch eine neue Tasche nähen, oder?
Und seit dem Erscheinen der Farbenmix-Taschenspieler DVD und noch mehr, seitdem ich letztes Jahr in Berlin Frau..äh...Muttis orangefarbene Version live gesehen habe, liebäugle ich mit einem "Buben" (ja, ich hab schon drei daheim, haha).Ich mag ja Messengerbags, schon immer, aber: Sogar die Taschenqueen Frau...äh...Mutti hat bei ihrem Exemplar eine Falte eingenäht und wenn ihr das schon passiert, dann sieht das bei mir bestimmt total krumpelig aus. Überhaupt: ich nähe nur so mittelgern Taschen, die Einzelteile klappen nämlich immer super und alles sieht ganz orgentlich aus und vielleicht kann ich auch Innen- und Aussentasche noch ohne Fluchen hinbekommen, aber dann ist immer eins zu gross oder zu klein und beim Zusammennähen frickelts dann irgendwo und ich sehe immer nur die Frickelstelle und die Tasche gefällt mir gar nicht mehr.

Aber: Smila hat letzte Woche Probestickerinnen für eine wunderbare Stickdatei gesucht, ich wurde ausgewählt und habe mich kurzentschlossen getraut, das Wagnis "Bube" anzugehen.
Ich hatte mich erst in Smilas dezente Teaserbildchen verliebt und hatte eine braune Cordtasche mit Stickerei in verschiedenen Brauntönen, vielleicht mit einem roten oder türkisen Akzent im Kopf, aber dann ist mir mein Rest Happy-Stoff eingefallen und wie so oft, wenn ich etwas ganz schlicht machen will, wird es dann nicht ganz so.




Das war seinerzeit beim Brautkleidkauf schon so, da wollte ich auch erst was "ganz schlichtes", und hinterher hatte ich dann ein Feenkleid mit 600000 Glitzersteinchen drauf. Also: ich hatte also Aussenstoff, Innenstoff und wie so oft, kein Zubehör, also kein Gurtband, keine Versteller in der richtigen Grösse, keine D-Ringe und keine Karabiner. Und weil alles sehr eilig war, habe ich nicht, wie sonst immer beim Taschenzubehörshop meines Vertrauens bestellt, nein, ich bin in den sauteuren Stoffladen, der auf dem Heimweg von der Arbeit liegt gefahren. Dort habe ich ein "Shoppingerlebnis" gehabt, das für mich nur einen Schluss zulässt: da geh ich nie wieder hin, so dringend kann es gar nicht sein. Abgesehen davon, dass die Sachen dort ca. 4x so viel kosten wie bei Sonja, was ich aber bereit war, zu zahlen, waren die Auswahl und der Service einfach ... nicht existent. Man stelle sich vor: ich stehe also vor der Zubehör-Wand und sehe, dass die Gurtversteller in 4cm-Breite offensichtlich fehlen, aus sind, woanders sind, keine Ahnung. Die Verkäuferin, der ich durch den ganze Laden hinterherlaufen musste, bis sie aufhörte, mich zu ignorieren, sagt "Ah. Die sind nicht da." Auf meinen etwas gestressten Blick und ein "Also?" hin, zuckt sie mit den Achseln und will wieder gehen. Ich muss sie fast festhalten, um ihr die Info, dass da zwar schon welche hingehören würden, die aber vermutlich aus wären und die Kollegin, die jetzt in der Pause ist, sie vielleicht bestellt hätte, vielleicht auch nicht, und sie hätte keine Ahnung. Ich muss gestehen, dass ich an dem Tag ein bisschen unentspannt war, was vermutlich auch damit zusammenhing, dass es der Tag war, den ich spuckend über der Kloschüssel beendet habe, aber ich finde, das ist keine Art. Wie auch immer, ich habe irgendwie genug Material zusammenbekommen, um erstmal loslegen zu können, den Rest (und einen Grundstock für die nächsten Taschen) bei Sonja bestellt, und dann, nach der Zwangspause losgelegt:

Innenstoff aus den beiden Happys, die ich hatte, Reissverschlusstasche im Deckel und im Innenfach, einen Stifte-, Handy-, Autoschlüsseltasche, aussen eben ein kuschelweicher Cord. Ich konnte mich (schlicht. haha.) nicht für ein Motiv entscheiden, so gibt es verschiedene grosse auf dem Deckel, unter dem Deckel und auf der Rückseite der Tasche.





Als Baumler kam noch das ITH-Herz dazu, mit dem allerallerallerletzten Rest des Happy-Punktestoffs! (Und ja, die andere Seite wäre bestickt, das hat der Herr Hoffotograf offensichtlich nicht bemerkt ;-))


Was soll ich sagen? Ich mag die Tasche jetzt schon sehr, es war echt nicht schwierig, ich habe aufgepasst wie ein Schiesshund, und sogar vor dem Zusammennähen von innen und aussen überprüft, ob alles passt und so wurde das ganze faltenfrei, juhuuu!
Für den endgültigen Träger warte ich jetzt noch auf die Karabiner und die Gurtversteller, dann kann die alte Tasche endlich in die Wäsche ;-)

Liebe Smila, danke, dass ich probesticken durfte, es hat mir echt Spass gemacht und ich bin wirklich happy mit dem Ergebnis.
Liebe alle anderen: die Stickdatei gibt es bei Smila im Shop, so als Tipp für Valentin und so (und man könnte sicher auch wirklich und in echt was schlichtes draus machen, wenn man wirklich will ;-))

Freitag, Februar 07, 2014

Einschränkung durch Selbständigkeit

Sie wissen ja mittlerweile: Freitag = frei-Tag = Grosseinkauf und -erledingungsvormittag im Hause Brüllen. Little L. übernimmt jetzt auch immer mehr Aufgaben in Eigenregie, so zum Beispiel den Backwareneinkauf nach dem Lebensmittelgrosseinkauf. Während ich in einem Affenzahn Waren aus Band schichte, marschiert er mit Geld los und kauft an der Backtheke in Sichtweite für sich einen Vormittagssnack und für den Rest der Familie frisches Brot für das Abendessen. Das Restgeld darf er eigentlich behalten, wenn ich allerdings frisch vom Geldautomat komme und ihn mit einem 50€-Schein losschicke, dann werden das danach harte Verhandlungen (Zusatzregel: Münzgeld darf er behalten, Scheine bekomme ich zurück. Noch kam er nicht auf den Trick, an der Theke das gesamte Restgeld in kleinen, unmarkierten Münzen zu verlangen).
Für die erwarteten Herausforderungen wie "Oh, ich muss mit fremden Menschen reden. Was, wenn die mich nicht verstehen? Was, wenn es das nicht gibt, was ich will? Was, wenn ich die Menschen nicht verstehe? Was, wenn die mich gar nicht sehen? Woher weiss ich, wann ich dran bin? Wo ist das Ende der Schlange?" haben wir schon Verhaltensregeln erarbeitet. (Wenn man nicht sicher ist, wo das Ende der Schlange ist, fragt man mal einen, der recht weit von der Theke weg steht: "Tschuldigung, stehen Sie für Brot an?" und dann klappt der Rest. Meistens sagt Little L. natürlich "Stehst Du für Brot an, Tschuldigung, hallo, wollte ich auch noch sagen." und schaut dann so, wie er halt schaut und die meisten Leute nehmen ihn dann an der Hand, bringen ihn direkt vor zur Theke und sagen der Backthekenfrau: "Dieser junge Mann hier hat so höflich gefragt, ich denke, der sollte gar nicht warten müssen." Das ist zwar nicht genau das, was ich ihm beibringen will, aber eben: das Kindchenschema wird ihm auch nicht ewig bleiben , "Tschuldigung, stehen Sie für Brot an?" hoffentlich schon.)
Was ich ja auch eigentlich erwartet habe, ist, dass sich manche Snacks irgendwie leichter kaufen als andere. So scheint es mundmotorisch viel einfacher zu sein "Einen Krapfen" oder gar "Fünf Quarkini, bitte" zu sagen, als "Eine Vollkornsemmel, bitte". Auch gut, das haben wir mit einem fixen Auswahlmenü geregelt, je nach Lust und Launte darf Little L. sich ein Milchhörnchen, ein Rosinenweckle oder eine Breze kaufen. Oder natürlich eine Vollkornsemmel, wenn es mal hart auf hart kommt.
Womit ich aber nicht gerechnet habe, war, dass wir in Zukunft brottechnisch etwas eingeschränkt leben werden müssen. Man denkt zwar, Deutschland (oder auch die Schweiz ;-)), da gibt es Millionen Brotsorten, da hat man die freie Auswahl, alles was das Herz begehrt, aber wenn Little L. einkauft, ist das nicht so. Heute habe ich ihn gebeten, ein Wurzelbrot zu kaufen. Er schaut mich an, als hätte ich von ihm verlangt, einen ganzen Sack rohe Kartoffeln auf der Stelle zu verdrücken. "Ein Wurzelbrot? Was soll denn das sein?" "Das ist ein Brot, das ist so verdreht, dass es aussieht wie eine Wurzel, das ist ganz knusprig und echt lecker." Er schaut mich mit ganz mitleidigem Blick an und sagt "Mami, ich kann nicht an die Theke gehen und der Frau sagen, dass ich sowas kaufen will. Da muss ich lachen, wenn ich das sage, und die Frau auch, weil: Wurzelbrot, sowas gibts ja gar nicht. Ich kauf das gleiche Brot wie letzte Woche*." Nun denn. Mal sehen, ob wir nächste Woche ein anderes Brot bekommen können. "Kandertaler Halbweissbrot", "Schwarzwälder Holzofenlaib", klingen die realistisch?

*Das heisst übrigens "Balou" und das zweifelt er nicht an.

Donnerstag, Februar 06, 2014

Wie ich einmal kein Consultant wurde

Ich war ja zu Studienzeit Stipendiatin einer grossen deutschen Stiftung, die neben der finanziellen Unterstützung ein riesengrosses Angebot für ihre StipendiatInnen bereithielt und -hält. Über Sommerakademien, Kontaktseminare, lokale Veranstaltungen, Möglichkeiten, sich an Alumni für Praktikaplätze zu wenden (so bin ich an meinen Praktikumsplatz in San Diego gekommen), alles da. Unter anderem gab (und gibt?) es auch sehr enge Kontakte zu einer der grössten Unternehmensberatungen.
Bei denen war ich dann mal auf einem, wie hiess das gleich.... Kontaktseminar? Keine Ahnung, wir haben Legoskulpturen im Akkord und im Team gebaut, uns nur mit Zeichen verständigt, nur mit Lauten, mal blind, wir haben eine fiktive Optikerkette saniert (jaja, mit 22, da gehen einem die Worte Rationalisierung und Sozialplan noch leicht über die Lippen), wie auch immer, ich fand das interessant, spannend, ich mag ja Lego, also habe ich mich dann nach dem Diplom auf eine Summer Associate-Stelle beworben, was so eine Art halbjähriges Praktikum (nicht notwendigerweise im Sommer) ist. Was ich nicht wusste, ist, dass das Auswahlverfahren für potentielle Summer Associates das selbe (nicht nur das gleiche) ist, wie für potentielle "echte" Consultants. Und so habe ich relativ entspannt im Sommerkleid, weil: hallo, Sommerpraktikum, da mach ich mir mal nicht ins Hemd, wenn es nix wird, dann promovier ich halt und arbeite danach was Richtiges in einem Raum mit verbissenen, schwitzenden Bewerbern in zu eng geknoteten Krawatten und durchgeschwitzten, nur mittelgut sitzenden Anzügen im Akkord kopfgerechnet, Logiktests gelöst und anhand eines halbseitigen Artikels über die Lehrstellensituation in Deutschland einem fiktiven Auftraggeber eine Abschusspräsentation über ein Einjahresprojekt zu diesem Thema gehalten. Ich war von der schauspielerischen Leistung der angeblichen Auftraggeber sehr beeindruckt, von ihrer Gespächskultur (=keine, ich habe keinen einzigen Satz beenden können) eher weniger.
Anschliessend haben die Damen und Herren Auswahlkomittee mir mitgeteilt, dass ich zwar astrein rechnen, denken und legobauen könne, aber noch "zu nett" für eine Beratertätigkeit sei. Ich solle doch promovieren und dann nochmal kommen.
Ich habe also promoviert und bin dann nicht mehr gekommen. Ich finde auch immer noch, dass "nett"* per se keine schlechte Eigenschaft ist, auch im Berufsleben nicht, und dass man es auch "nett" zu was bringen kann. "Zu nett" bin ich übrigens schon lange nicht mehr, ich kann heute durchaus auch deutlich höher gestellten Personen nett (!) und höflich, aber auch deutlich sagen, wenn mich etwas stört. Und so bin ich der Unternehmensberatung eigentlich dankbar, dass sie mich damals nicht wollten. Weil: ganz ehrlich: ich würde nicht in einer Firma arbeiten wollen, wo es als unabdingbar gilt, dass man ein mehrmonatiges Projekt, für das sich der Kunde vermutlich dumm und dämlich gezahlt hat, in einer Abschlusspräsentation vorstellt, für die man sich 10 Minuten vorbereitet hat, mit einer Datenlage, die für ein Grundschulreferat nicht annähernd ausreichend wäre, und das dann noch selbstsicher, von sich überzeugt und als die allein selig machende Lösung.
Aber das ist natürlich nur meine Meinung.

*"nett" im Sinn von "kennt und befolgt die grundsätzlichen Regeln der Höflichkeit, wie ausreden lassen, keine persönlichen Beleidigungen". Nicht wie "nett, die kleine Schwester von....", Sie wissen schon."

Mittwoch, Februar 05, 2014

WMDEDGT? 2/14

Auch im neuen Jahr wird wieder tagebuchgebloggt!
Wer mitmachen will, schreibt den Tag über Tagebuch, trägt sich in die Liste unten ein und schaut, was die anderen Blogger den ganzen Tag so treiben!

Hier war ja an sich ein ganz normaler, meetingreicher Arbeitstag geplant, das wird allerdings nix, weil ich gestern schon den ganzen Tag keinen Hunger hatte (und das, obwohl es Steinpilzbolognese in der Kantine gegeben hätte, das schmeckt super!), das ist ja bei mir Genussmensch schon ein schlechtes Zeichen.
Daheim angekommen kamen noch Schüttelfrost und eine latente Übelkeit dazu, ich werde nicht ins Detail gehen, es war aber recht schnell offensichtlich, dass ich eine innige Beziehung zur Kloschüssel aufbauen würde und dementsprechend heute daheim bleiben würde.

Mittlerweile sind alle aus dem Haus, ich habe endlich wieder Hunger und hoffe, dass der Kaffee und der Honigzopf jetzt da bleiben, wo sie hingehören.

Ich muss noch mal ein ernstes Wörtchen mit dem Universum reden: ich habe zwar das eine oder andere Mal gesagt, dass mir eine Woche Nebenhöhlen oder Bronchitis millionenmal lieber ist, als einmal Noro, aber damit war nicht gemeint, dass ich, wenn ich seit 2 Jahren jetzt sozusagen nebenhöhlenfrei bin, jetzt zweimal in drei Wochen mit der Kotzeritis geschlagen werden darf. Das war nicht der Deal!

So, ich erhol mich mal wieder.
Drei Stunden komatösen Schlafes später bin ich mir sicher, dass es mir zwar besser geht (HUNGER!), aber dass das Daheimbleiben, obwohl ich ja schon ein paar Stunden nicht mehr gekübelt habe, doch das richtige war. Zum Mittag gibt es aufgewärmte Spaghetti mit LInsensosse, danach werden ein paar dringende Arbeitsmails abgearbeitet (Ja, wenn der Kalender blockiert ist, dann hat das einen Grund!), und jetzt geht es mit einer Runde Kaffee wieder ins Bett.


Und ganz ehrlich? Viel mehr ist auch nicht mehr passiert heute. Ich habe noch einmal Arbeitsmails gecheckt, die Kinder um 5 aus der Kinderkrippe abgeholt, Hausaufgaben kontrolliert, abgesegnet, dass die 10 Minuten allabendliches Blitzrechnen ausnahmsweise gegen das Aufschreiben von Quidditch-Turnier-Regeln eingetauscht werden kann (Little Q. hat grosse Pläne), zum Abendessen die Kinder erst enttäuscht, weil sie Pfannkuchen statt Flammkuchen verstanden hatten, dann aber Flammkuchen gsd. doch extrem lecker fanden, alle durch Dusche/Badewanne gescheucht, ein Kapitel "Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt" vorgelesen und dann noch ein bisschen im Nähzimmer gewerkelt (geheim, geheim, vllt. werde ich morgen fertig.)
Jetzt ist es halb 11, der Hübsche ist vom Sport wieder da, es gibt also noch eine Folge "Borgen" und dann heisst es ab ins Bett.



Dienstag, Februar 04, 2014

Drandenken: morgen ist wieder WMDEDGT? 02/14

Nicht vergessen, meine Lieben, morgen ist wieder fröhliches, kollektives Tagebuchblogging ("Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?") angesagt.
Bei mir wird es ein ganz normaler Mittwoch mit Meeting auf Meeting und abends hoffentlich einem Date mit meiner Nähmaschine (ganz grosses Geheimprojekt ;-))
Also, Liste sollte sich morgen früh automatisch freischalten.

Montag, Februar 03, 2014

Immerhin

Ein Rätsel ist gelöst (nein, nicht der Kindle ist wieder aufgetaucht. Gestern hat der Hübsche gerufen “Hey, komm mal schnell, ich muss Dir was Tolles zeigen“, da dachte ich natürlich sofort, dass er das vermaledeite Ding gefunden hat, aber nein, der Feigenbaum, den meine kleine Schwester bei uns ins Asyl gegeben hat („Wenn er bis Frühling keine Blätter hat, schmeisst ihn einfach weg“), ist wieder grün. Note to Schwester: Erde hilft ;-)): Meine ehemalige Gynäkologin ist Ende Jahr in Pension gegangen, die neue hat die Praxis samt Patientenstamm übernommen.
Nun denn. Ich bin ja frauenarzttechnisch eher pragmatisch: als ich zum ersten Mal überhaupt gegangen bin, da war das Wichtigste: hochgeheim und auf keine Fall zu dem von meiner Mutter (abgesehen davon, dass er dabei war, als ich auf die Welt kam, ist er auch der Vater eines Klassenkameraden und auch wenn sie daheim beim Abendessen vermutlich nicht unbedingt über die Anatomie der Patientinnen diskutiert haben, man weiss es halt nicht), weil das ja niemanden und ganz sicher meine Mutter nichts anging, dass ich mir die Pille verschrieben liess. Ich bin dann zu der Frauenärztin meiner Freundin gegangen, die war irgendwo in der Nähe vom Rotkreuzplatz in München, von meinem kleinen Dorf so ungefähr in der Nähe (Nähe = ganz knapp nicht mehr S-Bahn-Einzugsbereich) von München logistisch suboptimal, aber was tut man nicht alles, um unter dem Radar zu fliegen. Die Praxis samt Gynäkologin war ein bisschen creepy im 70er-Stil, aber eben: Radar und so. Nach einer gewissen Zeit, als ich dann auch autotechnisch mobil war, habe ich zu der neuen Gynäkologin meiner Freundin (da war ich recht anhänglich) gewechselt, wieder in einem logistisch relativ ungünstig gelegenen Ort, aber immerhin moderner und .... mit nicht ganz so viel Haarspray.
Richtig pragmatisch wurde ich dann, als ich von daheim ausgezogen in München-Schwabing wohnte, da habe ich mir dann einfach die nächste Praxis mit einer Frau rausgesucht und war dann immerhin so lange treu, bis ich mal mehr als nur ein Pillenrezept brauchte, nämlich eine Abklärung von unerklärlichen höllischen Bauchschmerzen und die erste Antwort nach dreimaliger Antibiotikagabe wegen „Entzündung“ „Da machen wir halt eine Bauchspiegelung“ war. Dafür wollte ich dann doch eine zweite Meinung, und bei der Ärztin mit der zweiten Meinung bin ich dann geblieben, bis ich München Richtung Schweiz verlassen habe (Die Bauchspiegelung haben sie dann trotzdem gemacht, seitdem weiss ich, dass mein Blinddarm über 30cm lang ist und in meinem Bauch alles in Ordnung). Ich bin nämlich (habe ich das schon mal erwähnt?) Pragmatikerin und halte nix davon, sich, auch wenn man mittlerweile schon 800km entfernt wohnt, mit Zahnschmerzen/Bauchschmerzen/Mirisschlecht durch die Weltgeschichte zu schleppen, weil nur der Arzt, der einem schon die erste Masernimpfung verpasst hat oder einen hartnäckigen Milchzahn gezogen hat, einem helfen kann. Für mich muss mein Arzt einfach und praktisch erreichbar sein, ich brauche jemanden, den ich respektiere und umgekehrt, wir müssen nicht beste Freunde sein.
Also habe ich mir in Basel dann anhand der gelben Seiten eine Gynäkologin im richtigen Postleitzahlengebiet gesucht und ihr war ich dann die letzten 11 Jahre treu. Das einzige, was ich an ihr nicht perfekt fand, waren die Praxisräume, die nur zu Fuss in der Basler Altstadt und eben im dritten Stock eines alten Fachwerkhauses sind, aber nachdem ich nach ca 5 Jahren Patiententum den Lift neben der Treppe gefunden habe, war das auch nicht mehr schlimm.
Ich mochte ihre (hab ich das erwähnt, dass ich sowas mag?) pragmatische Art, ihre realistische Herangehensweise, ohne grossen Plüschpuff, aber auch nicht klinisch gefühlslos, sondern genau richtig herzlich. Als sie mich zB mit Blasensprung ins Krankehaus schickte, rief sie mich am nächsten Morgen an, um sich zu erkundigen und freute sich mit mir über Little Q.....noch vor meiner Mutter ;-) (die war allerdings ein bisschen säuerlich, dass ich sie nicht direkt um 4:23h live aus dem Kreisssaal informiert hatte...)

Nun denn, danke alles in den letzten 10 Jahren!