Also von vorne:
- Ich fahre ja jetzt mit den Öffentlichen zur Arbeit. Ist eine tolle Sache, einmal wegen Karmapunkten, dem Klimawandel, dem Werksgelände direkt am Bahnhof, der guten Verbindung, dem eh schon bezahlten U-Abo etc. Zum anderen springt dabei pro Tag ca eine halbe Stunde Lesezeit für mich raus. Die geniesse ich. Sehr. Und bin auch nicht bereit, sie auf dem Hinweg für Nachbarschaftstrivia ("Wie gefällts dem xy denn jetzt beim Karate? Wie habt ihr das gemacht, als der Kindergarten ausgefallen ist?") und auf dem Rückweg für extended Flurfunk mit Kollegen ("Ja, ich fand auch, dass der Kaffee heute komisch geschmeckt hat. Unglaublich, wieviel Farbkopien verheizt werden") aufzugeben. Und da starre ich also auf dem Bahnsteig stur in mein Buch, auch wenn neben mir jemand nervös mit dem Fuss wippt und unbedingt was loswerden will. (Klar meldet sich meine anerzogene Höflichkeit und das schlechte Gewissen, aber ich weiss genau, dass ich daheim sofort von zwei extrem redseligen Minimenschen in Beschlag genommen werde und da muss ich mein Hirn vorher einfach mal resetten.) Ich werde also in Zukunft vielleicht wieder mit dem Bus fahren, auch wenn das Buspublikum manchmal ein wenig streng riecht. Oder ich muss mir einen anderen Einsteigepunkt am Bahnsteig suchen. Bahnfahrer sind da ja per se unflexibel. Wenn man mal den optimalen Punkt gefunden hat, dann bleibt man da. (Als ich zu Gymnasialzeiten jahrelang eine Station mit dem Zug vom bayerischen Dorf in die Kreisstadt fahren musste, war dieser optimale Punkt, wo man dann direkt in die Unterführung verschwinden konnte, bei uns auf dem Dorf durch eine tote Katze auf den Gleisen markiert. Keine Ahnung, welche konservierenden Stoffe die Züge damals absonderten, aber diese Katze begleitete mich durch meine gesamte Gymnasialzeit. Ja, immer dieselbe, wie mumifiziert....)
- Zu diesem asozialen Pendlerverhalten passt mittlerweile auch mein Mittagspausenbenehmen: es gibt hier ja nun keine Werkskantine und die Nachbarkantine ist erstens ganz schön weit weg und zweitens ganz schön teuer, so unsubventioniert. Und so zweige ich immer etwas von der Wochendendschlemmerei ab und stopfe es hier dann in die Mikrowelle. Manchmal, ganz gesund, gibt es auch einen am Vorabend zusammengeworfenen Salat, der dann im Büro mit ein bisschen Buch dazu verschlungen wird. (btw: ich habe mein Tuppergastgeschenk ja sehr schätzen gelernt: die perfekte Grösse für eine Mittagsportion Pasta oder Suppe. Jetzt habe ich es aber geschafft, den Deckel anzuschmelzen. Einfach so in der Mikrowelle. Die hat definitiv keine Grillfunktion, ein bisschen Sosse am Deckel hat gereicht, dass Temperaturen nahe der Kerntemperatur der Sonne erreicht wurden und meine letzte Portion Pasta mit Hackbällchen auch ein wenig geschmolzenes Plastik drauf hatte. Hochwertiges Plastik, keine Frage, aber halt doch Plastik. Und der Deckel sieht auch komisch aus, so ein bisschen löchrig. Wie bekomme ich denn da jetzt Ersatz? am besten ohne Party?)
- Um beim Titel zu bleiben: ich habe nach gut 8 Jahren Berufstätigkeit nun endlich Jeans und Longsleeve als Arbeitskleidung ausgemustert. Bisher war das absolut okay: im Produktions- und Laborbereich muss man ja froh sein, wenn man nicht so rumlaufen muss und Röckchen und Highheels sind ja schon mal gar nicht erlaubt. Ich gebe zu, ein bisschen Feigheit war auch dabei, weil meine (praktisch ausschliesslich männlichen) Kollegen mich ja in Röcken gar nicht gewohnt waren und ich keine Lust auf blöde Sprüche hatte. Jetzt aber, mit auch KollegINNNEN und als Marketingtussi sind Highheels, gerne auch Stiefel und Röckchen mit farbenfrohen Strumpfhosen (nein, mein Hübscher, petrolfarbene Strumpfhosen zu grauem Rock sind nicht papageienhaft) zur Arbeitsuniform mutiert. Ich mag das. Ich mag allerdings auch sehr gerne, am Abend die Highheels
in die Ecke zu feuernin den Schrank zu räumen und in Hoodie und Schluffijeans zu schlüpfen.
- Und um am Schluss noch ein bisschen Seriöses unterzubringen: ich muss lernen, dass, wenn ich eine ausführliche Recherche gemacht habe, die wohl auch gut ist. Und nur weil jemand, der deutlich
ältererfahrener als ichscheintist, in einer Sitzungmit haltlosen Vermutungen um sich wirftmal spontane Schätzungen anstellt, heisst das nicht, dass ich keine Ahnung habe.
WENN die tupper dazu gedacht war in die mikro gestellt zu werden dann bekommen sie ersatz, einfach einschicken (am besten mit beleg ansonsten mit etwas rührsehligen text das sie das ding soooo toll finden und es jetzt schon vermissen bla..)MANCHMAL hat man aber auch glück u die erseten das einfach so auch wenn man das ding selbstverschuldet geschmolzen oder unglücklich verzogen hat z.b. zu heiß gespült und dann schräg abgelegt :/ gucken sie mal nach der tupperseite ob da ne adresse steht oder fragen sie die letzte partyausrichterin nach der kontacktadresse zu der tuppertante.
AntwortenLöschenschönen tag noch ;)
Ich hatte zwar noch nie Mikrowellen-Tupper, aber nicht jede "normale" Tupperdose ist mikrowellenresistent! Vielleicht haben Sie ja grad so eine, die eben nicht in die Mikrowelle gehört?! Sonst muss das Essen immer umgebaggert werden.
AntwortenLöschenUnd zur Unfall-Tupper: Tuppertante anmailen und ganz erschrocken feststellen, dass Sie einen Unfall hatten mit Ihrer Dose! Isse nett, die Tuppertante, dann tauscht sie Ihnen das um ;-) Und sonst: weiterbohren.
Viele Grüße vom Bodensee
Ich fahre trotz Auto wg. Umwelt und Karma und so auch gerne mit den Öffentlichen oder dem Fahrrad. Ich finde das entspannend, kann nach der Arbeit im Bus schon abschalten und lesen. Irgendwann schreibe ich ein Theaterstück, denn die Dialoge, die man im Bus hört, sind genial! (Der Geruch im Bus ist oft weniger genial, v.a. wenn es heiß ist, deshalb im Sommer -> Rad) LG, Lalobe
AntwortenLöschenFalls du deine Tupperdose doch ersetzen musst: bei der Migros gibt es ein meiner Meinung nach sehr praktisches Mikrowellen-Tiefkühl-Gefäss (also für beides tauglich), mit extra Klappe im Deckel.
AntwortenLöschenDer letzte Punkt gefällt mir am besten. Anne
AntwortenLöschenIch würde mir Ohrstöpsel ins Ohr tun. Dass die erstens nirgendwo hinführen, außer in die Jacke rein *ggg* und ich zweitens nicht gleichzeitig lesen und musikhören kann, braucht ja keiner wissen. Aber mich spricht fast keiner an und wenn hab ich immer die tolle Ausrede, ich hätte es nicht gehört.
AntwortenLöschenWahlweise kann man natürlich auch ein Hörbuch hören :-)
Hatte das gleiche Problem mit meiner Tupperware. Die meisten Gefäße sind eben nicht mikrowellengeeignet - da hat man eigentlich nie ne Chance!
AntwortenLöschenich liebe es wie du schreibtst ;) wirklich ein toller blogbralizh
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