Heute war ein echt wilder Tag mit so viel verschiedenen emotionalen Dingen.
Angefangen eigentlich mit gestern Abend, wo die Migränetablette nach einer Stunde aufgegeben hat und ich solche Kopfschmerzen hatte, dass ich fast geweint hätte. Ich war so kaputt, dass ich um 10 ins Bett bin, ohne meine Abendskincareroutine zu erledigen (das ist mir nach Licht aus siedendheiss eingefallen und ich habe es nachgeholt. Wenn schon müde und traurig und Kopfweh, dann aber mit dewy glass skin) und ohne die Sachen, die nicht in den Wäschekorb gehören, nach dem Baden aus dem Bad zu räumen. Das habe ich heute morgen dann mit Schrecken festgestellt. Das mag jetzt albern oder alltäglich erscheinen, aber das ist mir nicht mehr passiert, seit die wilde Parties in unserer Studentenwohnung in Schwabing Geschichte sind. Ich bin wirklich not in a good place.
Anway. Heute morgen ohne Kopfweh aufgewacht, Q. noch ein "hier, gegen Unterzucker"-Viel Erfolg bei der Fahrprüfung-Paket hingestellt (das Knoppers hat er daheimgelassen, weil er es nicht mag, den Proteinriegel hat er im Auto geschmolzen, aber das Fokuswasser hat er getrunken, yay), meinen besorgten und bebastelten Teil des Abschiedsgeschenks für meine Kollegin eingepackt und durch die Morgensonne ins Büro geradelt.
Erfolg: nur per Email ein Rezept für mein Triptan bekommen. Ich habe die Migränediagnostik ja mit einer Gratisprobepackung von drei Schmelztabletten verlassen, die habe ich jetzt aufgebraucht. (Und bevor Sie mir wieder erklären, dass Triptane rezeptfrei sind: keine Ahnung, wie es in D ist: in CH sind sie rezeptfrei, wenn eine Migränediagnostik durchlaufen wurde und man ein Rezept zum Start hatte.).
Dann: viel Katastrophisieren und Informationsschnipsel und Gerüchte teilen, ich möchte das alles gar nicht und bin deshalb im Moment sehr ungern im Büro.
Skurriler Moment: Checkin mit meiner Kollegin aus Japan, die ich mentore. Weil wir operativ nix machen können/konnten, hat sie mir erzählt, dass ihre Eltern nächste Woche kommen und auf einmal hat sie mir so viel persönliches erzählt wie nie zuvor (und wie noch nie eine Person aus Japan). Ich habe mich richtig geehrt gefühlt und vielleicht werde ich nächste Woche helfen müssen, zwei älteren Japanern durch die Immigration in Zürich am Flughafen zu kommen (ich glaube nicht, aber ihr hat es sehr geholfen, mich im Fall der Fälle zu Hilfe rufen zu können).
Checkin mit einer ehemaligen Kollegin, Infosammeln zu den neuen Stellen in der Nachbarabteilung (ich kann eine weitere Kategorie von der Liste "vllt bewerbe ich mich da auch noch, einfach zur Sicherheit" streichen)
Mittagessen mit zwei Kollegen von früher, die (wie alle) mir versichern, dass ich alles viel zu schwarz sehe und endlich mal einsehen soll, dass ich logisch den Traumjob aus dem Pool der neuen Stellen bekommen werde. Ich tue mich damit tatsächlich schwer (das klingt wie kokettieren, aber eben: ich sehe immer das, was fehlt auf der Checkliste, die der perfekte Kandidat für den Job erfüllen soll, und mir fallen auf Anhieb superviele KollegInnen ein, die genau das mitbringen. Dafür natürlich einen Teil der Sachen, die ich mitbringe, nicht. Aber eben.)
Dann: etwas skurril, ein Abschiedsapero einer lieben direkten Kollegin, die aus verschiedenen, nachvollziehbaren Gründen Ende letzten Jahres gekündigt hat. Das zu einem Moment, wo alle anderen KollegInnen von ihr unfreiwillig at risk sind, ihren Job zu verlieren (dazu s. unten). Wir haben trotzdem ein schönes Geschenk zusammengebastelt, der Apero war legendär, es war eine erstaunlich schöne Stimmung. Und ich habe sie so gefeiert für die Schilder am Essen, die so ziemlich genau die "highlights" beschreiben, mit denen sie und wir uns in den letzten Jahren so rumgeschlagen haben.
Dann direkt im Anschluss eine von so vielen Infosessions über was wie wo und ich merke, dass ich (das war jetzt die bisher 4.) schon ein bisschen übersättigt und der ganzen Sache müde bin und nur möchte, dass es vorbei ist. Morgen nächster grosser Meilenstein. Zwischendrin kommt die Nachricht, dass Q. seine praktische Fahrprüfung bestanden hat, wie cool ist das denn?!!!
Danach: Nachbesprechung, heimradeln, Gemüsekorb nicht vergessen, die Kinder und den Hübschen begrüssen, der von der Messe wieder da ist.
Wir machen ein Ründchen draussen und normalerweise wäre es so, dass die Messegeschichten die spannenden sind und ich mich freue, mir die erzählen zu lassen. Heute musste ich soviel aufgestaute feels loswerden, der Hübsche hat einsortiert, ist nicht immer meiner Meinung, verzweifelt ein bisschen, weil ich alles so schwarz sehe, naja, aber eben: es tut gut, das rauslassen zu können, gegenüber den allerallermeisten Leuten tendiere ich zu Galgenhumor deluxe und alle denken, ich stecke das alles super weg. Naja. Ab der Hälfte bin ich bereit für Messegeschichten, die wie immer grossartig sind.
Daheim will der Backofen ein Softwareupdate machen und kann danach AI. Also: Gargut erkennen und direkt korrektes Kochprogramm einleiten. Wir hatten kaltes Abendessen vorgesehen und nach Kameraputzen einen Toast reingelegt. Der wurde nicht als Gargut erkannt, soweit schon mal ganz ok, würde ich sagen.
Jetzt: Feierabend.
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gelbe Bete, Kohlrabi, Pastinake (oder Petersilienwurzel?), Kresse, Rucola, ein RIESEN-Pack Choi, MAngold, gelbe Karotten, Radieschen, DIE EIER, Chicoree, Schnittlauch, Süsskartoffeln |
Wunschlistenfrage:
Welche Konsequenzen hat die Abwicklung Ihrer Abteilung? Werden den Mitarbeitern andere Stellen zugewiesen oder müssen sich alle aktiv auf andere Stellen bewerben oder ist die Abwicklung gleichzusetzen mit einer Kündigung?
Generell ist sowas natürlich unternehmens- und auch länderabhängig, weil es verschiedene gesetzliche Vorgaben gibt und natürlich unterschiedliche Verträge und Sozialpläne.
Generell ist es so, dass man bei uns, wenn sich die Tätigkeit um nicht mehr als 30% ändert, "gemapped" wird, d.h. die neue Stelle vllt anders heisst und/oder organisatorisch woanders hängt, aber man einfach dorthin gepackt wird und sich ausser den 30% nichts ändert.
Falls die Änderung der Rolle grösser als 30% ist oder die Stellen halt nicht mehr existieren werden, ist diese Ankündigung mehr oder weniger die Ankündigung der Kündigung. Je nach Reorganisation gibt es neue Stellen, die evtl ein bisschen ähnlich sind und für die die betroffenen Mitarbeiter eine Art Early Bird-Recht für Bewerbungen bekommen, aber eben: das ist keine Garantie für nix. Wenn man nach der Besetzung der neuen Stellen immer noch nichts hat, bekommt man seine Kündigung und die unternehmens- und länderspezifischen Kündigugnsfristen und Sozialpläne greifen.