Recht gut geschlafen, es ist offensichtlich wieder so weit, dass ich halt einfach um spätestens halb sechs knallwach bin. Naja. Hat man was vom Tag.
Der war heute auch recht busy und so bin ich, obwohl Homeofficetag, ohne Sportründchen direkt in den Arbeitstag gestartet. Mit Zeug, dann Meeting mit meiner reduzierten Flu Crew und danach ging es schon los mit busy: es war nämlich Haareschneiden angesagt. (führte übrigens dazu, dass ich mich den ganzen Tag wie Freitag fühle, weil normalerweise ist Freitag Haareschneidetag). Und weil ich ja sonst heute nur wenig Bewegung kriege und ja seit gestern endlich meine Handyhalterung am Rad montiert habe, bin ich mit dem Rad statt mit dem Auto gefahren. Meine Annahme war: die 17 km mit dem Rad schafft man, wenn man halt weiss, wo lang, mindestens genauso schnell wie die 18km immer oder die 32km mit manchmal Stau mit dem Auto. War auch so, die Halterung sitzt und passt und ich habe das Gefühl, dass ich jetzt weiss, wie das Labyrinth von Waldwegen um die Grenze zu durchqueren ist.
Bei der Friseurin habe ich heute mal wieder drum gebeten, alles ein bisschen "knackiger" zu schneiden, d.h die Seiten auf Kontostand richtig kurz mit der Maschine, oben auch kürzer. Wieder mehr Undercut, weniger "Kurzhaarfrisur". Irgendwann kamen wir dann auf Nacktkatzen zu sprechen und ganz so kurz ist es nicht. Aber: es ist wieder ein sehr schönes Gefühl, über den frisch rasierten Nacken zu streichen. Also: ich mir, nicht dass Sie jetzt denken, Sie dürfen mich einfach alle anfummeln.
Ich bekam ein wohlwollendes Nicken von der Dame gegenüber, bei der gefärbt wurde vor dem Schneiden, und ein spannender Schnitt geplant wurde, aber ich war eher fertig und so habe ich nicht gesehen, was rauskam. Neben mir sass ein sehr aufgeregter Junglehrer, der frisch aus NRW in der Schweiz angekommen ist und noch sehr in der RosaroteBrille-Phase war, das war ein bisschen niedlich. (Ich hab mich nicht als Mutter eines seiner Schüler nächstes Jahr geoutet.
Auf dem Heimweg habe ich mich dann als Uber-Eats / Lieferando, whatever,-Fahrerin, ich habe auf Mastodon letztens den Ausdruck "Würfelsklave" gelesen, ausprobiert und für die, die mittags daheim waren, Essen vom Dönermann mitgebracht. Passend für ein ausgiebiges Mittagessen ist mir dann auf dem Heimweg noch der Strom knapp geworden und ich musste die Unterstützung anpassen, so dass es mir noch den letzten Hügel rauf reichte.
Mittagessen auf der Terrasse, in feuchtem Gewächshausklima von aussen (und auch ein bisschen von innen, weil halt geradelt).
L. kam irgendwann dazu und dann machten wir zwei auch schon wieder auf den Weg nach Basel. Nach einer laaaaaaaaaaangen Leidensgeschichte über deutlich mehr als ein Jahr mit seinem Zeh inclusive mehrerer Antibiotikabehandlungen, aller sonstigen Behandlungen, mehrerer Konsultationen von Belegkinderchirurgen (bisschen lustig, dass das halt die gleiche Sorte Kinderchirurgen sind, die damals seinen Nabelbruch operiert haben und eben geschult in miniminiminimini-Körpern, und jetzt schauen sie sich einen Fuss in Grösse 47 an.), wo es immer hin und her geschwankt ist zwischen "Hm, schon schlimm und schmerzhaft" und "Aber ist es wirklcih schlimm genug zum Operieren?", war es heute soweit: der OP-Termin war angesetzt. Und natürlich sah der Zeh seit gestern abend so gut aus wie schon lange nicht mehr. Das merkte die Chirurgin auch sofort und meinte: "Hm. Und das willst du wirklich operiert haben? Ok, let's go." Und dann überlegten wir drei hin und her und ja, es ist doof, aber in 10 Tagen fährt er nach Holland und sollte dort rumlaufen und baden können, aber doof ist es schon, und dann wäre es erledigt, aber hm, es sieht wirklich sehr gut aus, und nach Holland kommt Abschlussreise und Sola mit Paddeltour, das passt auch nicht, und hm, wir eiern da jetzt schon ein Jahr lang rum, und meine Güte, kann das nicht endlich mal erledigt sein? DIe jungen ChirurgInnen von heute sind halt auch nicht mehr das, was einem ER und GA versprochen haben, wo du "eingewachsener Zehennagel" gar nicht fertig aussprechen kann, da ist das Bein schon amputiert, eine State of the Art selbstlaufende Prothese anmontiert und dine OP am offenen Herzen bei vollem Bewusstsein erledigt worden, während die Chirurgin Zwillinge zur Welt bringt, der Orthopäde ist der Vater, das darf aber keiner wissen, weil eigentlich ist sie mit der Kinderkrankenschwester liiert, ausserdem fällt der Strom aus und der Kinderarzt wird von Terroristen als Geisel genommen. Wo war ich?
Ja. Also. Wir haben alle drei ewig hin und her überlegt, es war klar, dass L. entscheiden muss und das hat er: der Termin wurde auf "nach allen Abenteuern und vor dem Start in der neuen Schule" verlegt. Er hat sich die Entscheidung nicht leicht gemacht und noch recht lang gehadert. Andererseits: eigentlich ist es ja gut, dass es nicht schlimm genug (und die OP-Lösung nicht perfekt genug ist), so dass es einfach keine perfekte Lösung für dieses Problem gibt. Andersrum ist auch keine Lösung richtig furchtbar schlimm.
Anyway: Vertagt, ich bin gespannt, ob da nochmal was passiert oder wieviele Assistenzärzte sich Ls Zeh noch anschauen werden und ihn "halt schon recht schön" finden werden.
Wieder zurück für drei überlappende Meetings, gar nicht so einfach, da den Überblick zu behalten und zu vernünftigen Zeiten zu wechseln.
Danach: Pasta für die daheim, alle sind müde und durch (und ich denke immer noch, es wäre Freitag. Hmpf).
Schnell noch duschen, solange grade frei ist, dann kommt hoffentlich der Hübsche bald nach Hause und dann schauen wir die heutige Folge "Dark Matter", yay.
Wunschlistenfrage heute:
Wie entstehen Medikamentennamen?
Weil:
- wir neulich über einen lustigen lautmalerischen Medikamentennamen (Tadalafil) gestolpert sind uns ausser ein paar albernen Witzen keinen Reim drauf machen konnten, warum das so heisst.
- ich die Pharmafragen immer spannend finde und ich sonst niemanden kenne, den ich fragen könnte, auch wenn ich weiss, dass sie wahrscheinlich mit der Namensgebung der Medikamente nix zu tun haben.
Ich kann zumindest zu den Handelsnamen beitragen, dass ich mal einen Job hatte, in dem man mögliche Bezeichnungen bewerten musste (nach Kriterien wie "lässt sich leicht aussprechen", "erinnert nicht an ein anderes Produkt", "weckt positive/negative Assoziationen" usw
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