Meine Güte, das war absehbar, aber wie scheisse kann eine Nacht sein? Jonny findet es erwartungsgemäss richtig doof, diesen Kragen tragen zu müssen und noch doofer, nicht raus zu dürfen. Er hat ein paar Stunden gebraucht und zack, hatte er den Kragen abgezogen. Immerhin liess er ihn sich problemlos wieder anlegen, aber wir sind dementsprechend unentspannt ins Bett gegangen. Er ist dann immer wieder zur Ruhe gekommen und eingeschlafen, aber bis ich dann so weit runtergefahren war, dass ich auch eingeschlafen bin, und schon war er wieder wach. Er ist sogar mit dem Kragen an das FLiegengitter gesprungen und hochgeklettert... Insgesamt hat er den Kragen noch dreimal abgemacht (und ihn sich wieder dran machen lassen) und ich habe ungefähr 2.5h geschlafen. In kleinen Portiönchen.
Aber: erstaunlicherweise war ich nicht verzweifelt, kam in keine Sorgenspirale. Es ist wie es ist, es wird nur noch besser. Geht vllt ein bisschen, aber Schlafmangel, das kenne ich.
Gut ist: Jonny lässt sich problemlos Medikamente geben, sowohl das Antibiotikum (ich habe das Gefühl, seit letzten Sommer sind wir hier Hautpverbraucher für Amoxicillin ...) als Tabletten als auch das Schmerzmittel in Sirupform (anderer Hersteller / MAH, anderer Dispenser, mal sehen, ob da auch wieder die Graduierung abrubbelt), das ist schon mal viel wert. Das Säubern der Wunden muss tatsächlich der Hübsche übernehmen, mir hebt sich da der Magen.
Einen Vorteil hat Jonny aber schon entdeckt: wenn ein paar Dreamies auf dem Boden liegen, ein paar für ihn, ein paar für Sansa, dann stülpt er jetzt seinen Kragen über alle und frisst dann wie ein Staubsauger alles drunter auf. Und Sanssa schaut bedröppelt.
Sehr hilfreich war heute morgen mal wieder, eine Tierärztin zur Schwester zu haben. Sie hatte sehr hilfreiche Tipps, wie der Kragen dranbleibt:
1. enger machen. In der Praxis hatten sie uns gesagt: 2 Finger müssen drunter passen und enger macht man es dann mit dem Bändel durch die Schlaufen. Und dann haben sie es auf die mittlere Weite eingestellt. Damit zieht Jonny einfach seinen Kopf raus, wenn er keinen Bock mehr hat und ich will ihn mit dem Verband ja auch nicht würgen. Wir haben also nun die engste Stufe eingestellt und auch dann passen btw noch zwei Finger drunter. (Wenn das immer noch zu weit wäre, könnte man mit Panzertape noch enger machen, aber für Jonny passt es so)
2. Die Laschen unten dran, durch die das elastische Verbandsmaterial gefädelt wurde, ganz fest anziehen. Damit bildet sich unten am Rand eine nahezu ebene Kante und nicht 3 oder 4 rausstehende harte Plastiklaschen, die halt scheuern.
Hier wie vom Tierarzt angezogen, eingekringelt eine Lasche
Hier mit festgezogenen Laschen, man sieht ganz rechts, wie lang sie wegstecken.
Er findet es so doof!
Das beides hat dazu geführt, dass der Kragen seit heute morgen um neun drangeblieben ist.
Der Tag war so mittel, weil wir beide halt todmüde und Jonny nicht einsehen konnte, dass er halt diesen Kackkragen anlassen muss UND nicht rausdarf. Das ist schon fies zu sehen. Aber gut, es hilft nix.
Dafür war der Arbeitstag erstaunlich produktiv, ich hatte keine Nerven für irgendwelche Befindlichkeiten meinerseits übrig und einfach abgearbeitet, was auf der Liste stand, eins nach dem anderen Und: ich hatte in der Nacht beim Wachliegen einen hellsichtigen Moment: ein grosser Teil meines Stressgefühls bei der Arbeit wird durch "Zusatzprojekte" in unserer Gruppe ausgelöst, für die ich entweder verpflichtet wurde oder für dic ich mich zähneknirschend "freiwillig" gemeldet habe, weil irgendwer muss ja und meine Güte, dann mach ich es halt, bevor wir jetzt alle peinlich berührt eine halbe Stunde auf den Boden starren. Da hat sich einiges angesammelt und das ist einfach zu viel. Ich habe eine Zusammenstellung, welche dieser Projekte wie zusammenhängen ("Synergien", um ein Buzzword aus dem Hut zu ziehen), wieviel Zeit da jeweils draufgeht und zwei Optionen für Abgeben vernünftiger Blöcke.
Ausserdem kamen heute noch zwei Pakete an, die es jetzt ein bisschen so aussehen lassen, als wäre ich ein Kosmetikaprepper (jaja, vllt nicht ganz falsch), aber mei, es ist Zufall, dass meine yesstyle-Bestellung koreanischer Sonnencremes und die von der Kaltmamsell gestern getriggerten Bodyshop-Grossbestellung gleichzeitig kamen. Ich hatte das mit der Insolvenz gar nicht mitbekommen und jetzt für alle Fälle noch einmal quer durch die "Shea-Linie" bestellt (Ich mag den Duft so gern! Auf unserer ersten Islandreise war die Wohnung in Akureyri mit diesen Produkten ausgestattet und ich fühle mich immer sofort dahin zurückversetzt. Und aus Nostalgie zurück in die 90er habe ich eine White Musk-Bodylotion bestellt. Mir ist beim dranriechen fast wieder meine Nickelbrille und das Holzfällerflanellhemd gewachsen :-))
Mit dem Hübschen muss ich heute noch abmachen, ob wir morgen beide daheimbleiben, um uns das Jonnykümmern zu teilen, oder ob ich ins Büro fahre. Tendiere zu daheimbleiben, ehrlich gesagt.
Mal schauen, ob ich noch die Augen aufhalten kann, bis er vom Sport kommt :-)
Gegessen:
Müsli mit Orangen und Joghurt
Peanutbutter-Ramen mit richtig viel Gemüse
Flammkuchen mit Lauch und Pilzen, dazu CHicoree-Salat mit Orangen
Gelesen: Lagercrantz weiter
Gesehen: "Wilder" bei der Sportrunde morgens, "True Detective" mit dem Hübschen (sofern ich wachbleibe)
Wunschlistenfrage (fühlt sich schon sehr weit weg an, so frühlingshaft wie es hier ist, aber am WE soll es sogar hier unten schneien).
Wie gelingt es Ihnen, alle Skisachen ohne Dachbox ins Auto zu bekommen?
Kurze Antwort: Kofferraumdeckel auf, Sachen rein, Deckel zu.
Längere Antwort: das Model S hat einen sehr, sehr grossen Kofferraum, dazu noch den Frunk vorne drin. Wir packen zwar nicht sonderlich minimalistisch (bis auf Brot hätten wir, wenn es denn das Caquelon und einen Backofen gegeben hätte, für eine Woche alles Essen dabei gehabt, incl Reise-Nespresso-Maschine und Milschschäumer), aber pragmatisch:
- Skier, Stöcke, Snowboard kommen alle zusammen in einen Skisack
- Alle Skischuhe und Helme/Brillen kommen in zwei Ikeataschen, die in dem unteren Teil des Kofferraums gepackt werden
- Skihosen, Jacken, Rückenprotektoren, Mützen, Handschuhe, Skisocken und Thermounterwäsche kommen in eine REI-Dufflebag. Diese wird zusammen mit dem Skisack über einen umgelegten Rücksitz nach vorne geschoben.
- Restliche Kleidung für alle, Kosmetika für alle, Apotheke etc passen in einen grossen Koffer.
- Alles restliche (Essen, Kaffeemaschine, Spiele, Endgeräte, Rucksack, Thermoskannen, Trinkflaschen) werden in Taschen gepackt und halt eng reingepackt.
- Die Kinder müssen direkt nebeneinander sitzen anstatt mit einem Platz dazwischen und das Rückfenster muss voll und ganz freibleiben.
Das klappt tatsächlich jedesmal, sei es zum Skifahren, sei es für 3 Wochen Roadtrip in Norwegen.
Und so sieht das (auf dem Rückweg, da ist nicht mehr viel Essen dabei) aus:
Und so von innen:
White Musk, die große Liebe! Das brächte ich nicht fertig, ich würde mich fühlen wie eine 80-jährige mit Pippi-Langstrumpf-Zöpfen. (Obwohl.)
AntwortenLöschenKann ich voll nachvollziehen, da ich auch eine Katzenmama bin. Mir vergeht dann jedesmal komplett der Appetit. Wahrscheinlich leiden die Menschen mehr als die Mietzen.
AntwortenLöschenAuf dem letzten Bild ähnelt Jonny unserem Kater.:-) Der hatte vor zwei Wochen ebenfalls einen Kampf. Der Tierarzt hat uns auch gewarnt, dass sich die Wunden (vermutlich auch Bisse) nach innen entzünden können. Zwei Tage haben wir unseren Kater nicht mehr erkannt. Der hatte wohl einen Schock. Aber alles heilte und nun liegt hier immer wieder Fell mit Kruste auf dem Boden... Gute Besserung an Jonny.
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