Nicht besonders gut geschlafen, ich bin oft aufgewacht, aber eigentlich hat es sich alles sehr gemütlich angefühlt. Ich bin morgens um zwanzig vor sechs von dramatischem Katzengeschrei draussen aufgewacht, ich nehme an, es war Sansa, die dem Badass-Kater begegnet ist und naja, der weiss jetzt, dass sie vllt klein und flauschig, aber sehr von sich überzeugt und LAUT ist. Ich mache mir bei ihr keine so grossen Sorgen in Sachen Kampf: wenn man in sie reinbeisst, hat man das Maul voller Haare und dann kommen mehr Haare und noch mehr Haare und irgendwo drunter der Körper in der Grösse eines Meerschweinchens. In etwa. Sie war dann auch nur ganz minimal derangiert, als sie wieder reinkam, aber sehr aufgeregt.
Schön am Aufwachen war: ich hatte endlich mal nur die leichten Nackenverspannungsschmerzen, die Schmerzen in und von den Nebenhöhlen waren weg. Sie kamen zwar über den Tag wieder ein bisschen zurück, aber viel weniger als auch schon. Sehr gut (ich hatte ja ein bissl Schiss, was all das und meine bisschen zuen Ohren mit der Höhendifferenz morgen machen, aber jetzt sollte das klappen.).
Letzte Schultage für die Kinder: für Q. mit sehr viel Theaterprobe in Kostüm, er sah sehr ungewohnt aus (er spielt den Regisseur und sollte Steve-Jobs-artig verkleidet sein und das ist was ganz anderes, als in seiner Standarduniform aus Jeans und Hoodie und Sneakers). L. hatte erst noch Deutschtest und dann Volleyballturnier. Ausserdem ist sein Klassenlehrer von der einjährigen Weltreise wieder da und hat seine in der Zwischenzeit sehr in die Höhe geschossene Klasse begrüsst.
Ich habe bis zu meinem Friseurtermin gearbeitet und, das freut mich sehr, ALLES auf meiner ToDo-Liste, was ein Due Date hat, erledigt, habe die Übergabedokumente geklärt, habe für meine Abwesenheit vorgesorgt UND noch ein Ad Hoc Meeting mit sehr nervösen Businesskollegen absolviert und (muss ich mir ja selber auch mal sagen und merken) selber nicht nervös geworden und auch nicht stinkig, obwohl es ein bisschen in Fingerpointingrichtung ging. Ich mache das Jöbli jetzt so lang, dass ich genau weiss, was, wie, wo (und was nicht!) und was wir können, was wir müssen und was wir extra machen (und was wir nicht machen) und auch warum. Schön.
Dann rechtzeitig zu meinem Friseurtermin (L. hatte gestern schon korrekt angemerkt: "Mami, ich sags, wies ist: Du hast da hinten echt viel Haare, die da.... so abstehen?!") und jetzt bin ich erstens wieder informiert, was Beckenbauer und Königs Malaisen angeht, und zweitens habe ich eine RICHTIG gute Frisur.
Weil ich grad mittags fertig war und keine Zeit und Ideen für Essen machen hatte, habe ich uns einen Döner / Falafel mitgebracht. Ist irgendwie lustig: Take-out ist so nicht ein Teil meiner Lebensrealität... aber: war gut. (Und wenn der Ort, wo der Friseurladen ist, was hat, dann Dönerläden. Und Shishabars und Solarien und Spielotheken. Sonst: nichts. Ausser einen richtig guten Friseurladen und natürlich Stühle.) Lustig war: auf dem Weg zum Dönerladen lief ein kleines Mädchen, ich schätze, so etwa 5 Jahre alt, vor mir her. Die Mutter rief von hinten: "Hallo, Lisa-Marie-Adeline, wo läufst Du hin, das Auto steht da!" und Lisa Marie Adeline meinte: "ja, ich weiss, aber ich rieche in der Richtung was Gutes." Einfach der Nase nach, ein schönes Konzept.
Passt auch gut (Achtung, Bombenüberleitung) zu den Änderungen, die der Messeauftritt des Hübschen Arbeitgebers auf der grossen Branchenmesse im Frühling. Er hat mir heute gezeigt, dass sie das nach dem Merger letztes Jahr nun dazugehörende Perfumery Business da mit einbauen und es einen Stand-Duft geben wird. Und wie sie den kreiert und ausgesucht haben und meine Güte, das ist eine echte Wissenschaft dahinter. Also: schon ein bisschen eine andere Wissenschaft als ich sie so kenne, aber: Wow.
Was noch auf mich wartete, waren meine "on demand" genähten zwei Kleidungsstücke, die ich bei Aakasha bestellt habe. Ich bin (natürlich) über Insta auf die Marke gekommen, habe letztes Jahr da schon eine Hose bestellt, mich im Stoff verguckt und jetzt habe ich eine sehr coole, sehr teure Trainerhose. Diesmal hatte ich mir einen sehr raffinierten Pulli und eine Leinenhose bestellt und meine Güte, sind die schön! (Die Kleider werden erst genäht, wenn bestellt wurde, man kann auch eigene Masse angeben, dann wird die Grösse noch angepasst. Rückgabe geht dementsprechend eher schwierig)
Ausserdem: eine Email von der Unterkunft beim Skifahren, dass Anfang Februar ein Bergsturz runterkam und die Kantonsstrasse leider für Monate bis evtl Jahre nicht befahrbar ist, weil halt weg und der Tunnel entweder eingestürzt oder in Gefahr dessen. Okay, was? (Es gibt für nicht zu schwere und breite Autos eine Alternativroute, respektive zwei, halt je nach Uhrzeit nur in eine Richtung, und ausserdem kann man von ganz unten im Tal umsonst mit der Seilbahn hochfahren in das mittelhohe Dorf. Okay, then, I guess? (Habe kurz recherchiert, der Tesla ist rein rechnerisch leicht und schmal genug für die Alternativroute. Also: wir dürfen nicht mehr als eine Tonne zuladen, aber das wäre vermutlich nicht nur für die Strasse schlecht, sondern auch fürs Auto).
Jetzt ist für morgen alles bis auf Kabel, Tiefkühlzeug, elektrische Zahnbürsten und Apotheke alles gepackt. Ich habe sogar die Reisekaffeemaschine wiedergefunden. Hier als Reminder für nächstes Mal: in der Kiste im Kammerl, auf der steht: "Küchenzeug für wenn die Kinder ausziehen und Nespressomaschine"
Jetzt: Freitagspizza (letzter Tag des wegen erste Woche verpasst verlängerten Dry January und: ab der Hälfte war es keine grosse Sache mehr, liegt vllt auch daran, dass ich dann krank wurde und eh keine Lust auf nix hatte)
Wunschzettelfrage:
Wie sind Ihre Kinder zu den Pfadis gekommen? Hatten oder haben Sie bzw. Ihr Mann früher Kontakt zu ihnen? Oder ist es in Ihrer Umgebung, im Ort, an den Schulen üblich, dass ein Teil der Jungs zu den Pfadis geht?
Wie sind Ihre Kinder zu den Pfadis gekommen? Hatten oder haben Sie bzw. Ihr Mann früher Kontakt zu ihnen? Oder ist es in Ihrer Umgebung, im Ort, an den Schulen üblich, dass ein Teil der Jungs zu den Pfadis geht?
Der Start ist tatsächlich eine skurrile Geschichte: Q. hatte in einem Theaterstück zu einem Sommerfest der Kinderkrippe eine Rolle als Pfadi. Dafür durften sie von der örtlichen Pfadi die Hemden ausleihen (es gibt eine grosse Schnittmenge zwischen Primarschullehrpersonen / KleinkinderzieherInnen und Pfadi). Q. fand das so cool, dass er sofort mitmachen wollte und war bei der nächsten Aktivität dabei. Ein Jahr ging er tapfer zu den Wölfen ohne irgendeinen einer Freunde mit dabei. Irgendwann war er kurz vor Aufhören, weil eben: er hat sich immer noch recht allein dort gefühlt, aber dann war wieder Schnuppertag / sie haben ein Werbevideo gedreht und das wurde dann in den ersten Klassen (seine Jahrgangsstufe damals) gezeigt und er war sooooo stolz. Es gab dann einen Riesenzulauf, seine besten Freunde sind dabei geblieben (mittlerweile stellen sie das Stufenleitungsteam für Pfadi und Wölfli) und er dann natürlich auch. L durfte schon im zweiten Kindergartenjahr kommen, weil: kleine Geschwister dürfen immer eher.
Weder der Hübsche noch ich hatten Pfadierfahrung. Bei mir daheim war das eine streng katholische Sache, damit war ich natürlich raus.
Dementsprechend lernen wir Pfadileben von den Kindern mit (und ich ein bisschen hinter den Kulissen im Elternrat). Ich habe den Eindruck, dass die Pfadi inder Schweiz und besonders hier bei uns im Ort schon etwas ganz anderes ist als Pfadi in Deutschland (vor 40 Jahren).
Die Abteilung (und ehrlich gesagt die Mehrheit, wenn nicht sogar alle Abteilungen in der Schweiz) sind nicht geschlechtergetrennt, Gleichberechtigung und insgesamt D&I wird grossgeschrieben, und alles ist natürlich konfessionsungebunden (alles andere wäre für mich auch nicht tragbar gewesen). Q. macht die Stufenleitung der Pfadis mit einer seiner besten Kindergartenfreundinnen zusammen, das Abteilungsleitungsteam ist auch (fast) immer männlich/weiblich gemischt.
Ich habe den Eindruck, die Pfadi ist im Ort schon sehr- verwurzelt. Es gibt einen grossen Überlapp (Dorf halt) zwischen Feuerwehr und Pfadi, zwischen Gemeinde und Pfadi. Überhaupt habe ich den Eindruck, in der Schweiz hat Pfadi einen grösseren Stellenwert als in D (während ich dort war). Es ist gang und gebe, dass die Pfadfinder während ihrer Pfingst- und Sommerlagerhikes einfach bei Bauernhöfen / Privatpersonen (oder, wie Q.s Gruppe einmal: bei Bikerclubs) läuten und fragen, ob sie im Garten oder in der Scheune übernachten können. Und dann machen sie das und bekommen noch ein Abendessen (manchmal).
Schön! Einer meiner Enkelsöhne ist bei den Boy scouts, ich frage ihn immer wie es denn bei dem path finders geht. Er ist auf dem Weg zum Eagle scout, und hat viel Spaß bei den Pfadfindern. Immer schön b bei ihnen zu lesen, was die Jungens so machen.
AntwortenLöschenIch war ab Mitte /Ende der 80er bei den Pfadis (deutsche Großstadt). Deshalb kommen mir dir Erfahrungen von Q und L bekannt vor und freuen mich immer sehr. Ebenfalls, weil BdP: interkonfessionell, geschlechtergemischt, Hajks etc. mit spontaner Übernachtungsplatzsuche... Nur dass Eltern mit einbezogen wurden in Form von Elternrat o.Ä., das gab es nicht. Tolle Zeit jedenfalls, und tolle Erfahrungen.
AntwortenLöschenIch find‘s ja unglaublich toll, immer Pfadisachen zu lesen. Danke dafür. War selber ca. 10 Jahre bei den Pfadis und es war eine mega wertvolle Zeit die ich heute noch manchmal vermisse ;-)
AntwortenLöschen