So, good things first: ich habe (für ein fremdes Bett und überhaupt) extrem gut geschlafen, Bergluft und so.
Sonst: Joah, ich hadere mit den Umständen und bin tatsächlich beleidigt (weiss nicht, wem), dass der für uns alle so wichtigen Auftankwoche die Leichtigkeit genommen wird.
Ich hatte ja erst (seit dem 4. März letzten Jahres) Bedenken, wie das wohl mit meinem hier gebrochenen Bein so werden würde. Seit heute weiss ich es: joah, geht so. Ich hatte ja bisher NIE Angst beim Skifahren, es war mir einfach eine reine Freude, zu spüren, was mein Körper kann. Jetzt weiss ich halt, dass er zB auch kaputtgehen kann und das gar nicht mal so schnell wieder so gut wird. Die ersten Abfahrten waren sehr verkrampft und überhaupt ist die Leichtigkeit erstmal weg. Ich hoffe, sie kommt wieder, nicht so wie beim Trampolinspringen, das nach den beiden angebrochenen Wirbelfortsätzen nie wieder richtig toll wurde. Das Fahren wurde den Tag über schon besser, wir sind auch die Piste runter, die ich letztes Jahr eben teils im Rettungsschlitten zurückgelegt habe, alles gut, keine grosse Angst, aber halt ABER.... Lustig: das rechte Bein war immer mein stärkeres, wenn ich die Wahl hatte, bin ich mit dem rechten als Talski gefahren, ich konnte immer zackigere Linkskurven. Heute: das Bein der Wahl ist das linke, Rechtskurven gehen besser und trotzdem tut das rechte Knie nach einem Tag nicht unendlich viel fahren ungefähr so weh, wie sonst nach einer Woche fahren wie der wilde Wutz. Joah.
Dann hatte ich seit zwei Wochen in etwa Bedenken, weil ja der Hübsche Vorhofflimmern hat. Er nimmt Betablocker und Blutverdünner, aber das ändert natürlich an den Herzrhythmusstörungen nichts. Der Kardiologe hat ihm die Skiferien erlaubt, "einfach nicht überanstrengen" und dann hatte er heute nach der ersten Abfahrt (nichts dramatisches, okaye bis gute Bedingungen) einen Puls von 150, der auch nicht so schnell wieder runterging und war vollkommen erschöpft. Was ein MIST! Wir haben ihn (mit schlechtem Gewissen) in eine Liegestuhl in der Sonne Pause machen lassen, während die Jungs und ich noch ein paar Runden gedreht haben und danach war es auch besser, aber gut oder auch nur okay ist es nicht. Gar nicht. Mir tut das unendlich leid für ihn, er macht sich Sorgen, ich mach mir Sorgen (und ich tu mir auch leid, weil ich die Woche hier mit allen uneingeschränkt geniessen will und mir keine Sorgen machen müssen muss.). Mal sehen, wie wir weitermachen. L. hat morgen einen Snowboardschnupperkurs, vllt. bleibt der Hübsche so lange unten, während Q. und ich ein bisschen rauf fahren und morgens, solange der Schnee noch ok ist, ein paar Pisten gutmachen und wir treffen uns mit einer Halbtagskarte für den Hübschen dann alle oben für gemütliches Nachmittagsskifahren.
Dann, zu guter Letzt, das Wetter. Jajaja, ich weiss, Klimawandel, Skifahren ist eh Auslaufsport, aber: es hat sogar oben auf dem Gletscher auf über 3000m 10 Grad über Null. Der Schnee ist dort (und an den Nordhängen) immer noch super, aber bis, ich schätze mal 2500m ist alles ein sulziger Batz. Das macht das Fahren halt auch nicht schöner, dafür anstrengender.
Alles in allem: bisschen gnah, und ja, ein Grossteil des Problems ist, dass ich ungefähr so flexibel bin wie ein Schweizer Bunker. Ich hoffe, wir kriegen es hin, dass es doch gut wird.
Gegessen:
Silsergipfeli und Körnersemmel mit Quittengelee von Frau Kaltmamsells (Schwieger?)Mutter: sehr fein, passt hervorragend zur Bergkulisse
Thaicurrysuppe und Bürli auf der Alp Sogn Martin
und heute abend geht es Zeugnisessen nachholen hierhin (Steaks für die Jungs, Polenta mit Pilzen von überm Feuer für mich)
Gesehen: "Silicon Valley" mit den Jungs
Gelesen: "Die verstummte Frau"
Ich finde, auch wenn man flexibel wie ein Marshmellow wäre: Knie, Herz und Klimawandel sind nichts, um sich unbeschwert damit arrangieren zu können. Ich wünsche der ganzen Familie, dass sich die Lage mit jedem Tag ein bisschen mehr entspannt!
AntwortenLöschenAch geh, wie blöd. Ich wünsche dem Schweizer Bunker ein wenig Gelassenheit (wünschen geht immer).
AntwortenLöschenJa, von der Schwiegermama, die mit Quitten groß geworden ist.