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Freitag, September 30, 2022

300922 Hände hoch, Ferien

 Zumindest für die Hälfte von uns. Die Kinder haben ab jetzt mehr als wohlverdiente Herbstferien. L. ist mit einer Projektwoche schon ein bisschen reingeslidet, Q- hatte als allerletztes noch einen Französisch-Gedicht-Vortrag. (Ich hatte die ganze Zeit "Gewichtsvortrag" verstanden und fand "Jeder darf sich sein Lieblingsgewicht aussuchen, aber es muss auf Französisch sein" jetzt einen sehr interessanten Ansatz)

Ich arbeite noch Montag, der Hübsche noch länger, aber jetzt ist erstmal Wochenende.

Ich brauche eine Pause, ich schlafe so unglaublich schlecht.... allein heute von MItternacht bis 6 bin ich dreimal mindestens hellwach gewesen. Das eine Mal, wo ich davon aufgewacht bin, dass Jonny von meinem Gesicht aus abgesprungen ist, um ans Fliegengitter zu springen, und mir mit seinen dreckigen Hinterpfotenkrallen eine Schramme quer übers Gesichtbis kurz unters Auge gezogen hat. Bin ein bisschen beeindruckt von meiner Reaktionsfähigkkeit, im Halbschlaf ins Bad zu torkeln, Festbeleuchtung anzumachen und mir grossflächig nicht Desinfektionsmittel, sondern.... Dings, Pantene Plus, das ist... meine Güte, Sie wissen, was ich meine ins Gesicht zu sprühen, das wir dastehen hatten, weil wir ja Jonnys Gruselkinn immer mal wieder putzen müssen. So sah es dann gar nicht SOOOOO schlimm aus beim Aufstehen (Concealer drauf, fertig)

Jonny haben wir heute nochmal im Haus gelassen (der Hübsche hat vormittags mit einer Portion Baldrian für wildes Toben und danach Rauschausschlafen gesorgt, später hat er (also Jonny) mich bei verschiedenen Meetings tatkräftig unterstützt. Ein signifikanter Teil des QPL Monthly Reports wird dem Netzwerk von "Jonny rolling across the keyboard and looking cute while politely asking for snacks" präsentiert), die Schwellung ist deutlich zurückgegangen und es suppt nicht mehr so dramatisch wie gestern. Ich denke, morgen kann er wieder rausgehen. (Keine Ahnung, ob er das noch möchte, jetzt wo er weiss, was daheim für geiler Scheiss passiert. Gerade packt L. seinen Rucksack für den Leitpfadikurs ab morgen früh und Jonny "hilft" sehr viel und engagiert.)

Arbeit: ach. es ist einfach verrückt. Ich habe ein sehr schlechtes Gewissen, meinen Produktbuddykollegen mit dem Wahnsinn 10 Tage allein zu lassen, aber ich brauche einfach eine Pause, sonst falle ich um oder tue oder sage Sachen, die ich hinterher bereue. Und er hat so schön gesagt: "Glaub bloss nicht, dass das alles erledigt ist, wenn Du zurückkommst, und dann kommen ja die bayerischen Herbstferien und dann bin ich erstmal weg" und das ist auch gut so. Heute (ok, nicht erst heute, aber heute habe ich es sehr deutlich und offensichtlich und vielleicht nicht klug raushängen lassen) habe ich gelernt, dass eine meiner Kernkompetenzen ist, vermeintlich sehr aussagekräftige Analogie mit noch krasseren Beispielen ad absurdum zu führen. Vielleicht hätte ich das nicht bei meinem Chef machen sollen, aber es war ja ein Gespräch im kleinen Kreis (und ich hatte recht!). Ich brauche Urlaub.

Jetzt also: Pizzaabend, Lost-Abend, Wecker stellen für morgen, weil L. Leitpfadikurs.

Am Wochenende werden wir die Käsefonduesaison einleiten (L. ist kein Fan, deshalb passt das gut, dass er nicht da ist), ich werde die letzten Feinheiten für Island ausbaldowern (zB habe ich die Bäckerei wiedergefunden, in der ich unbedingt Reiseproviant einkaufen möchte, ich habe mich ein Jahr lang geärgert, dass ich nur ein Probierstück der Himbeerlakritzschnecken gegessen habe.), ich werde das Sportprogramm, das zwischen Meetings vor acht und Meetings bis nach acht und das alles spontan ein bisschen kurz kam die Woche, aufholen, mir über das Packen Gedanken machen, und vielleicht auch ein bisschen schlafen. Das wird toll.


Donnerstag, September 29, 2022

290922 Armer schwarzer Kater

 Meine Güte, das war ein scheusslicher Abend und eine scheussliche Nacht gestern. Ein beduselter Kater, der statt rumspringen und Quatsch machen und immer Snacks wollen nur torkelt und nichts frisst, das war schon schlimm.

Im Lauf des Abends hat er dann zwar gefressen, zum Schlafen aber keine Ruhe gefunden und wollte nur dasitzen und die Wand anschauen. Das gab mir dann unschöne Flashbacks zu den letzten Monaten mit Dax :-(. Immerhin: im Laufe der Nacht wurde er dann wohl richtig hungrig, hat also restlos alles Futter aufgefressen, Sansa konnte das gar nicht glauben, dass es SCHON WIEDER NIX ZU ESSEN gibt, und ich war also mehr oder weniger die ganze Nacht wach, weil ich entweder schauen musste, ob jetzt mal alle schlafen, oder jemand laut geknuspert hat oder jemand maunzend auf meinem Kopf stand, um mir zu sagen, dass das Essen alle wäre (da schlief Jonny dann schon an meinem Fussende.)

Heute morgen war dann nochmal doof, dass Jonny halt nicht raussollte. Er konnte gar nicht glauben, dass das unser Ernst sei.... Sansa war auf Morgenrunde draussen, aber dank Regen war die nur kurz. Danach haben wir dann total dicht gemacht, weil: Arbeiten und Aufpassen, dass sich Jonny nicht freihakelt, gehen nicht zusammen. Es war schon anstrengend genug, eben mucksmäuschenstill zu sitzen, damit Jonny nicht gleich wieder aufspringt, weil er denkt, es geht jetzt endlich raus.

Ich habe ihn ein paarmal vom Kratzen an der Wunde abgehalten, aber nicht immer geschafft. Ich hoffe sehr, dass er sich die Fäden nicht schon zum Teil rausgerupft hat und dass das mit der Schwellung jetzt weniger ist (bin mir nicht ganz sicher). Ein Hoch auf jeden Fall auf die Tierarztschwester, die vor Ort Kontrolle jederzeit zugesagt hat.

Immerhin hatte ich (solange ich mich nicht bewegte) sehr kuschelige (und ein bisschen eklige, weil die Wunde "drainiert") Unterstützung bei der Arbeit.


Auch da: nachdem ich gestern nochmal kurz durch die Decke gegangen bin und vor Frust und Wut ein bisschen weinen (jaja, ich weiss) musste, sah heute morgen zwar nicht wirklich irgendwas besser aus, aber ich bin ja ein Team mit einem Kollegen, der ... genauso wenig "Ihr habts recht und I mei Ruah" sagen kann wie ich und naja, jetzt rummsts halt.

Einiges anderes habe ich dafür sehr zivilisiert über die Bühne gebracht, ich habe praktisch stoisch akzeptiert, dass ich jetzt jeden Abend bis mindestens 20:00h arbeite (noch bis Montag, dann ISLAND!), mache ich halt zwischendrin Sportprogramm und ja, ich kann nicht besoners gut schlafen, wenn ich so spät noch arbeite, aber naja, ich schlafe ja nie gut und unter 5 kann die Body Batterie offensichtlich nicht gehen. (Island.)

Wichtigster Punkt also: Jonny geht es wieder besser, das rückt alles andere zurecht.

Gegessen:

Hefezopf mit Johannisbeergelee

Fertigramen mit ungefähr einem Kilo Gemüse drin

Mango

Literweise Kaffee

Reste Älplermagronen von gestern


Gesehen: "Ein Teil von dir" zuende (mir ist das Buch dann wieder eingefallen), "Lost"

Gelesen: "Die Vergessene"

Mittwoch, September 28, 2022

280922 Ablenkung

 Ich sags mal so: wenn man den ganzen Tag ein doofes Gefühl hat und auf hoffentlich gute Nachrichten wartet, ist das doof. Immerhin habe ich lauter Sachen, die mir lang schon auf der Seele lagen, weggearbeitet, die Laune war eh schon nur mittel, also kann ich ja auch grad die nervigen Sachen angehen, nech?

Der Abend gestern und die Nacht und der frühe Morgen waren ein bisschen lustig: Jonny sollte ja ab 23:00h nüchtern bleiben, deshalb haben wir natürlich alles Futter weggeräumt, auch für Sunny. Laut Tierärztin "ist es ja kein Problem, wenn mal nicht rund um die Uhr Trockenfutter da ist". Sunny disagrees. Strongly. Sie war praktisch den ganzen Abend schockiert, dass sie spontan verhungern soll und hat mich manzend zu den leeren Futterschalenplätzen geführt. Musste sehr an "Petterson und Findus" denken "in jedem Loch ist keine Kartoffel" oder "in jeder Schüssel ist kein Futter!"

Heute morgen um 5 hatte sie dann so laut Hunger, dass ich mit ihr ins Badezimmer marschiert bin, ihr Trockenfutter gegeben habe und todmüde auf dem Klodeckel gewartet habe, bis sie fertiggefrühstückt hatte. (Ich habe mir aus dem Schul-Biounterricht gemerkt, dass Spitzmäuse so klein sind / einen solchen Energieumsatz haben, dass sie nur überleben, wenn sie andauernd fressen. Sansa ist eine Spitzmaus in viel Katzenfell).

Jonny... ist ein ganz armer schwarzer Kater. Er weiss mittlerweile, was ihm blüht, wenn die Transportkiste kommt, hat sich dementsprechend direkt unter dem Bett versteckt, als ich ankam. Es war ganz schön traurig, ihn morgens dort einfach in der Box abzugeben mit keiner klaren Aussicht, wann wir ihn wiederbekommen. Sein fixer OP-Termin ist auf 16:30 gelegt, aber je nachdem würden sie ihn früher einschieben, wenn irgendwas schneller geht. Dementsprechend sass ich den ganzen Tag auf Kohlen und habe noch schneller geredet und getippt als normal, weil ich ja praktisch jede Sekunde damit rechnete, losdüsen zu müssen/ können. Ist aber nicht passiert, dafür ist viel, viel erledigt.

Sonst: Arbeitsschlagzahl und -menge einfach irre, aber hey, parallel kommen all die Emails, wie bald ich nach Reykjavik fliege und was ich da noch alles upgraden könnte (was ich nicht mache, aber hey, Countdown!).

Dementsprechend war heute auch zum ersten Mal überhaupt ein Familienmitglied in einem Apple Store UND hat etwas gekauft. Und zwar 4 Airtags, die wir in unsere Koffer packen werden für den Fall, dass es wieder / immer noch Gepäckchaos gibt und wir irgendwo zwischen hier und Polarkreis nach unseren Winterklamotten und Wandersachen suchen müssen (es gibt bestimmt günstigere Drittanbieter, aber ich habe genau NULL Zeit, mich damit zu befassen). Ich wollte das schon lang machen, habe es aber immer wieder verpennt und gestern war die Lieferzeit für eine Onlinebestellung dann auf einmal zu lang für Abreise nächste Woche. Mit dem Apple Chat habe ich dann geklärt, dass man die Dinger auch einfach im Applestore kaufen kann, dass es in Kassel aber grad keine auf Lager hat (oke, mir egal), dafür aber in Wallisellen (oke, mir auch egal), ach ja, Basel und Kassel sind zwei unterschiedliche Sachen, ja, in Basel hat es welche. Die hat Q. dann heute mitgebracht, ich war etwas schockiert: da sind Batterien drinnen, die man selber austauschen kann, keine festverklebten Apple-only Akkus? Wir werden sehen..

Ich arbeite übrigens durchaus am Wiederfinden meiner Worklife-Balance (oke, alle Meetings von heute in der Nacht schon dreimal durchgeträumt zu haben, spricht eine andere Sprache), zB habe ich OHNE MIT DER WIMPER ZU ZUCKEN ein Meeting für heute nacht um 02:00h abgesagt. (nein, es war kein Fehler und ja, irgendeiner ist immer gekniffen, wenn USA Westküste, Asien und Europa zusammenkommen sollen. Ich bin da aber am wenigsten wichtig, deshalb ist es ok, wenn ich nicht dabei bin.).

Wir haben jetzt um halb sieben einen sehr zittrigen, elenden Kater abgeholt mit einer 2cm langen Wunde mit zwei Stichen und Lock in der Mitte am Kinn, der den ganzen Tag in einer Box warten musste mit nix zum essen und ach, das ist alles sehr traurig.


Dienstag, September 27, 2022

270922 Oke then

 Ich habe richtig, richtig gut geschlafen. Draussen hat es gestürmt und geschüttet, es hat mir Regen ins Gesicht gespritzelt, Sansa hat sich als schnurrender winziger Flauschball bei mir zusammengerollt, und wir konnten bis halb sieben ausschlafen.

Sportprogramm (Bauchtraining, Liegestützen, Squats, Crosstrainer) klappt wieder genau wie vor Covid, der ewig lang festsitzenden Schnupfen ist auch weg. Bei kalter Luft muss ich noch husten, aber das geht wohl noch eine Zeitlang.

Sonst: was für eine irre Zeit. Ich klammere mich an der Aussicht auf eine Woche Island (und, pssst, einen Tag davor und danach frei, zum Ein- und Auspacken und Ankommen und Einkaufen und Überstunden loswerden) fest, aber ein bisschen verrückt ist es schon, wieviel im Moment los ist. Ich werde wohl morgen in unserem Teamhuddle sagen, dass ich in Sachen Auslastung nicht "grün" bin, sondern tatsächlich "rot", es ist einfach viel zu viel. (Kam immer noch nicht dazu, die Oberboss-Email zur zukünftigen Zusammenarbeit und "wie wir wieder mehr Life in Work-Life-Balance bringen", zu lesen.) Auswirkung wird das keine haben, die Woche drauf bin ich ja (Moment, ich muss auf den Reiseplan schauen) ach ja, am Icelandair-Gate in Zürich, ausserdem ist es einfach bei allen so verrückt im Moment.

Anyway.

Jonny, der arme Tropf, kam heute mit einem noch viel geschwolleneren Kiefer als gestern nach Hause, die Zytologieresultate kamen auch pünktlich zu den letzten Minuten meines letzten Meetings (die arme Tierärztin war also auch noch am Arbeiten) und naja, die entzündete Bisswunden von vier Wochen hat nach dem Reinigen wohl noch verkapselte Bakterien behalten, durch die Punktion gestern wurden die wohl wieder "aktiviert", haben sich munter vermehrt und nun hat er einen neuen, dicken Abszess dort.

Immerhin haben sie morgen direkt Zeit für ihn reserviert, eigentlich erst am Nachmittag, aber sie schieben ihn dazwischen, wenn sie eher Zeit haben. Dafür müssen wir ihn aber schon morgens um halb acht abliefern und er muss dort warten, bis er dran ist. Das nagt mehr an meinem Herz, als ich es gedacht hätte :-(. Hmpf.


Montag, September 26, 2022

260922 Manic Monday

 Dieser Montag schliesst leider nahtlos an die (nicht nur arbeitstechnisch) total mit irrem Zeug eskalierende letzte Woche an. Um mich (und Sie) nicht weiter zu frustrieren, versuche ich mich mal auf das Positive zu fokussieren:

Mein Knie hat mir die 3h bergauf bergab gut vertragen. Ich spüre es heute zwar, aber die Crosstrainerrunde war gut zu machen.

Die Pilze gestern abend (Goldröhrlinge, Rotfussröhrlinge mit Zwiebeln, Salz, Pfeffer angebraten und mit Petersilie und Orrichiette verspeist) sind mir sehr gut bekommen, genauso die heute mittag (Schwarzstieliger Schuppenporling oder schuppiger Stielporling?, Safranschirmlinge, der Täubling und ein paar Flaschenstäublinge) mit Mehl bestäubt und mit Salz, Pfeffer in Butter angebraten und mit Salat verspeist, sehr, sehr lecker!) Mir war ob der schieren Menge (ich habe die alle ganz allein gegessen bis auf je ein Probierstückchen für die Jungs) ein bisschen bedenklich, wie ich das wegstecke, aber: problemlos, gerne wieder!


L. hatte einen tollen ersten Projektwochentag, wir bekommen anscheinend einen Haufen neue Blumenvasen aus Ton.

Immerhin ein Arbeitsthema hat sich in Wohlgefallen aufgelöst, ein weiteres hat zumindest eine gute Aussicht darauf, kein Drama zu werden. Bei denen, die schon Dramen sind, naja, ich mache meinen Job, sogar recht gut, ich habe gelernt, dass Fragen stellen, auch wenn sie doof sind, immer gut ist, im blödsten Fall hat man eine doofe Frage gestellt, im besten Fall eine einfache Lösung gefunden, und eben unglaublich offen und transparent alles auf den Tisch legen. Was auch dazu gehört: Befindlichkeiten zu berücksichtigen, Leute abzuholen, zu "influencen" und meine Güte, wie mühsam ist das..... ich habe Spielchen und Getue so, so, so satt, irgendwann muss man halt einfach Fakten aktzeptieren und hinne machen. (Ah, sorry, zurück zum Positiven)

Immerhin haben wir gestern schon bemerkt, dass Jonnys Bisswunde zwar zugeheilt ist, aber immer noch geschwollen ist. Immerhin haben wir das heute, als er heimkam, nochmal überprüft und dann spontan 15 Minuten später einen freigewordenen Termin beim Tierarzt bekommen. Und immerhin ist es nicht wieder ein Abszess, sondern .... vielleicht eine Speicheldrüsenentzündung und immerhin bekam er eine Depotspritze Antibiotika. Und immerhin war das Fell eh noch nicht ganz nachgewachsen und so ist es nicht so schlimm, dass er wieder rasiert wurde. (der arme Kerl ist ganz durch den Wind, er wurde sediert und aus Gründen.... naja, nicht ganz gebadet, aber zu einem signifikanten Teil)

Ach, und immerhin kam eine Email von unserem Oberboss, die die zukünftige Zusammenarbeit (remote vs F2F) und Arbeitszeiten und Zeitzonen und so thematisiert, Zeit wird es, das ist im Moment ein bisschen verrückt (hatte noch keine Zeit, im Detail reinzuschauen, weil... naja, Zeug.)


Jetzt ist es halb neun, ich habe seit 15 Minuten Feierabend und werde jetzt das tun, was mein Garminarmband seit Stunden panisch von mir verlangt: "Einatmen, Ausatmen, Entspannen Sie sich!"


Sonntag, September 25, 2022

250922 zertifizierter Lärchenbegleiter

Heute war ich drei Stunden bergauf, bergab im Wald unterwegs und habe Pilze gesammelt. Respektive: die erste Stunde habe ich genau gar nix gefunden und war ein wenig frustriert, weil das Wetter halt perfekt ist und in jeder lokalen Tageszeitung steht, dass die Pilzkontrolleure Extraschichten schieben und Rekordmengen gesammelt werden.
Ich habe ... einen Baum mit Gedenkherzen etc. gefunden und hatte ganz viel Kopfkino, ich  habe einen Reh (?)-Kiefer gefunden, bin mehr als einen rutschigen Steilhang hinuntergeschlittert und hatte ein bisschen Sorge, was passieren würde, wenn ich mir jetzt das Knie verletzen würde. 
Und dann.... habe ich UNMENGEN Pilze gefunden. Ich habe alle vor dem Abschneiden mit einer Pilzapp gecheckt und viele stehenlassen und viele mitgenommen.
Ich hatte relativ wenig Sorge, an Giftpilzen zu sterben, weil Mittwoch und Sonntag der lokale Pilzkontrolleur Sprechstunde hat, hatte aber ordentlich Sorge, dass ich grosse Mengen ungeniessbares Zeug eingesammelt hätte und dann eine Belehrung bekommen würde, dass man nur das nehmen sollte, von dem man sich sicher ist, dass es gut ist und nicht wahllos Zeug abrupfen.
Aber: die Sorge war unbegründet. Ich bin mit meinem grossen Korb im Untergeschoss der Dorfturnhalle aufgelaufen, dort wurden meine liebevoll und vorsichtig auf ein Geschirrtuchs sortierten Pilze auf ein Tablett gekippt und im Affenzahn von einem ungefähr 140 Jahre alten Hutzelmann sortiert. Bis auf ein paar Spitzschuppige Stachelschirmlinge und Schnecklinge durfte ich alles behalten, die Goldröhrlinge wurden beifällig benickt ("die haben Sie bei Lärchen gefunden? Wo denn?") und ich habe mich als totaler Pilzdepp geoutet, weil ich offenherzig erzählt habe, wo genau, was man natürlich nicht macht. Naja.
Lustigster Moment: ein Pilz, den ich schon abgeschnitten auf dem Boden fand und von dem meine Pilz-App "irgendwas Täubling" sagte. Ich hatte im Wald Täublinge gegoogelt und die "Täublingsregel" gefunden, nach der wohlschmeckende Speisetäublinge und ungeniessbare Täublinge dadurch unterschieden werden können, dass man ein Stückchen rohen Pilz probiert und entweder schmeckt er neutral oder furchtbar bitter oder scharf. Im ersten Fall: super, im zweiten Fall: nicht nehmen. Wichtig aber: man muss sich ungefähr 10000000Millionen Prozent sicher sein, dass es überhaupt ein Täubling ist, weil es genug Pilze gibt, die roh nicht nur scheusslich schmecken, sondern tödlich sind. Und so habe ich natürlich mitten im Wald NICHT von einem random Pilz, der vielleicht ein Täubling ist, abgebissen. Der Pilzhutzelmann schaut ihn an, meint "aha, mhm", beisst ab, kaut, spuckt diskret aus, und legt den angebissenen Pilz zurück in meinen Korb. ("Wissen Sie, bei den Täublingen gibt es insgesamt 10 Kriterien, die alle passen müssen, aber am einfachsten probiert man einfach." Naja, lieber du als ich, nech?)
Und so habe ich heute statt Tacos wie der Rest der Familie Oricchiette mit UNMENGEN Waldpilzen (Rotfussröhrlinge, Goldröhrlinge, der angebissene Täubling) gegessen und morgen mittag gibt es Salat mit gebratenen Safranschirmlingen, Flaschenstäublingen und einem schuppigen Stielporling.
Doch, das war schön.

Kartoffelbovist: "schlagartiger Blutdruckabfall", "Rauschartige Zustände"


Hier wüsste ich gern die Geschichte dahinter.

Mitten im echt unzugänglichen Wald finden sich auf einmal entweder Holzskulpturen oder Bänke. Ich weiss nicht, ob das der Förster oder die Pfadis sind

Latschi, latschi, ganz allein, die Handyortung sah mich in Deutschland
Olivbrauner Safranschirmling

Rotfussröhrling
"Tintenfischpilz", der sah ohne Witz aus, als ob ein Oktopus sich freigraben würde
Noch ein Safranschirmling

Ausbeute, bevor ich an den Rand des Lärchenwalds kam

Nach dem Lärchenwald: jede Menge Goldröhrlinge




Samstag, September 24, 2022

240922 Rainy day

 Heute sind beide Kinder mit den Pfadis unterwegs, Q. für zwei Tage auf Technikweekend (wie krass, dass er da jetzt plant und organisiert und den Kindern "Pioniertechniken" beibringt, die er gefühlt selber erst gestern gelernt hat), L. den ganzen Tag mit allen anderen Pios aus dem Kanton (auch hier hat der Übertritt von den Pfadis zu den Pios einen ähnlichen Motivationsschub verursacht wie seinerzeit bei Q).

Vermutlich deshalb regnet es den ganzen Tag, nur so ist es richtig schön, im Wald Seilbrücken zu bauen und in selbergebauten Berlinern zu schlafen (Ich glaube, sie weichen aufs Pfadihaus aus).

Der Hübsche und ich haben einen sehr ruhigen Tag eingelegt (ok, letzten Endes hatte ich doch über 17000 Schritte auf dem Zähler und mich dann doch gegen eine Runde auf dem Crosstrainer entschieden). Nach Frühstück, Q. wegschicken, Bett frisch beziehen, fehlendes im Supermarkt einkaufen incl Leergut wegbringen (livin the life, baby!), L. wegschicken, sind wir nach ewigen Zeiten mal wieder ins Nachbarstädtchen bummeln gefahren. Einfach so, offline schauen und vielleicht was einkaufen. Ich habe Herbstklamotten anprobiert (es könnte sein, dass mir neben dunkelblau auch andere Farben gefallen, ein bisschen auf jeden Fall, ich habe einiges in verschiedenen Salbeitönen probiert. Naja, aber was soll ich sagen: auch wenn es cool aussieht, ich kann nix halsberührendes tragen, egal wie hübsch es ist. Und nein, ein quadratisch gedoppelter Lappen sieht nicht wirklich gut aus. Aber: ich habe jetzt einen weichen, dünnen, warmen Ponchoschal fürs Homeoffice oder Officeoffice, mal sehen (der Hübsche denkt, wenn ich noch ein bisschen Panflöte übe, könnte ich damit in der Fussgängerzone auftreten).

Wir haben Parfum geschnuppert (der Hübsche war "leer gelaufen", L. hätte auch gern ein neues und wie so eine Helkikoptermum habe ich ihm verschiedene, die ich gut finde, auf Teststreifen mitgebracht.), ich habe Wimperntusche eingekauft, bei einer Freundin Marmelade aus dem Internet abgeholt, L.s Lieblingsjoghurt besorgt, naja, zack, Nachmittag rum.

Daheim warteten beide Katzen wegen strömenden Regens gemütlich unter unserem Vordach auf der Bank, anscheinend war es zu ätzend, durch den Regen noch ein paar Meter extra ums Haus rum zur Katzentür zu laufen.

Jetzt warten wir auf L. zum Abendessen, der Hefeteig für den Sonntagszopf geht, das Rezept für den Eierlikörkuchen, auf den ich auf einmal Jieper hatte, für morgen ist rausgesucht, und morgen gehe ich dann in den Wald, Pilze finden. Da freue ich mich richtig drauf, keine Ahnung, ob wer mitkommen mag, aber ich geh auf jeden Fall.

Sonst so: Der Arbeitsstress schlägt sich mal wieder beeindruckend auf "Bodybatterie" (solide 5, den ganzen Tag, Schlafen hilft nicht) und Stresslevel (die ganze Wochen zwischen 40 und 50) nieder, ich bin so froh, dass ich uns Island gebucht habe, sonst würde ich vermutlich die Herbstferien durcharbeiten und sicher nicht bis Weihnachten durchhalten. Puh, puh, puh.

Gegessen:

Silsergipfeli, Milchkaffee

Nussbrötli mit Hummus und Kohlrabisprossen

Pasta mit Erbsen-Gorgonzolasosse (da habe ich seit WOCHEN Lust drauf)


Gelesen:

Endlich "Das tiefschwarze Herz" aus. Meine Güte, diesem Buch hätte ein Lektorat, das es um mindestens 50% kürzt, gut getan, echt jetzt. 1360 Seiten, die leider nur ungefähr so spannend sind, wie wenn ich "nur mal kurz" jemandem, der kein Herz für "the beauty of transport safety" oder "implications of MRAs with third countries for release to EU" oder was anderes, was ich in meinem Job spannend finde (oder auch, um bei der Thematik des Buches zu bleiben: den Hintrgrund irgendeines Twitterbeefs), erzähle. Aber: jetzt bin ich da wieder auf dem neuesten Stand der Reihe. (Ich kreide niemandem an, wenn man sich dieses Buch nicht antun möchte, aber dann drüber herzuziehen und zu behaupten, dass JK Rowling darin transphob und ableistisch hetzen würde, ist halt ein bisschen albern, weil .... das in dem Buch überhaupt kein Thema ist, so gern das gewisse Aktivistys gerne hätten.)

Jetzt: "Die Vergessene". Bisschen lustig: ich habe beim Crosstrainerstrampeln gerade mit "Ein Teil von ihr" auf Netflix angefangen, das anscheinend die Verfilmung des Vorgängerbandes ist. Den ich laut Amazon 2018 gekauft und gelesen habe und naja, mich nicht wirklich daran erinnere.


Gesehen: "Mayans" mit dem Hübschen. Nach all dieser unerträglich guten Laune, alle haben sich lieb und wenn man nur unglaublich verständnisvoll und lieb und achtsam ist, werden auch die grössten Arschkrampen zu netten Menschen von "Ted Lasso" brauche ich dringend etwas rustikaleres.




Freitag, September 23, 2022

230922 What a week

 So. Ich war gestern abend, als ich um 20:18h ein ... naja, mittleres Krisenmeeting mit dem unverhandelbaren Auftrag "Pls clarify this point before you close for the day and get some rest" verliess, tatsächlich an einem Punkt, wo ich mir dachte: "Wäre es vielleicht nicht besser, wenn ich einen Job hätte, wo nicht jedesmal als Konsequenz Menschenleben auf dem Spiel stehen?" (Ich weiss, es ist ein bisschen übertrieben, wenn genau ich als Person jetzt sagen würde oder müsste "ich kann wirklich nicht" oder vom Bus überfahren würde, würden nicht direkt Menschen sterben, aber...). Das fand ich ziemlich beängstigend, weil ich tatsächlich sehr viel ....Befriedigung ist das falsche Wort eben daraus ziehe, dass meine Arbeit nicht "nur" (sehr viel) Geld beeinflusst, sondern dafür sorgt, dass Patienten die oft lebenswichtige Versorgung bekommen, die sie brauchen. Gestern abend wäre ich froh gewesen, wenn meine Arbeit egaler wäre.

Heute ging dann munter so weiter, aber: im Laufe des Nachmittags habe ich (mit Hilfe einer Kollegin, die sich in der Thematik viel besser auskennt als ich, die bis gestern GAR nichts dazu wusste ausser echte basics) ein Rätsel gelöst, das anscheinend seit 12 Jahren keiner gelöst hat. Unser Ansatz gestern war eine Maximallösung mit extrem viel Aufwand, heute sieht es eher nach "Upsi, da hat jemand vor 12 Jahren nicht genau gelesen" aus und holla, wie cool wäre das?

Damit Sie ein bisschen ein Gefühl für bekommen, was ich eigentlich mache (und ich gebe zu, der unmittelbare Zusammenhang zu "MENSCHENLEBEN!!" ist nicht bei allen Themen unmittelbar ersichtlich, aber ich könnte es erklären, ich schwöre!!!!), hier ein paar Highlights der Woche:
"Brauchen wir wirklich jedes Jahr eine Follow-up-Stability Studie von einer registrierten Stability Testing site?" (Ja)

"Können wir im selben Land für dasselbe Medikament zwei offensichtlich verschiedene Schachteln verwenden?" (nein)

"Wir können nur Schachteln mit einer Einstecklaschenlänge von 11mm nutzen, das ist nicht 100% kompatibel mit dem neuen Ansatz, ist das schlimm?" (kommt drauf an)

"Können wir nicht einfach nochmal testen und schauen, ob dann alles passt?" (nein)

"Wie schlimm wäre es, wenn wir dieses Produkt nicht mehr liefern könnten?" (sehr)

Mein Liebling sind die Einstecklaschen, weil sie ein schönes Beispiel dafür sind, wie letztendlich grosse, übergreifende neue Regularien, die absolut Sinn machen, bei der konkreten Umsetzung aus lauter kleinen, im Einzelnen absolut nachvollziehbaren und logischen Gründen an einem total banalen, skurrilen Grund auf ein auf den ersten, zweiten und dritten Blick total unrelated Problem stossen, zB die EU Regulation 2016/161 zu "human readable data" auf die technisch machbare Länge der Einstecklaschen, die auf Englisch "tuck-in flaps" heissen, das lernt man ja so in der Schule auch eher nicht. Fachsprache ist eh so ein Ding, ich kann mittlerweile viel mehr auf Englisch erklären als auf Deutsch, so zB auch den Ausdruck "PIBA", was ein "Press in bottle adapter" ist, oder auf deutsch, wie ich es dem deutschen Kollegen von Medical Affairs gestern erklärt habe: "Das Nupsi-Dingsi, das man auf einen Flaschenhals für Kindersirup drückt, damit man den Oral Dispenser dicht ansetzen kann mit der Flasche auf dem Kopf"


Nun ja. Jetzt Wochenende, noch eine Schulwoche, aber eine entspannte, dann noch eine halbe Arbeitswoche und dann reisen wir Richtung Polarkreis und ich sehne mich so sehr danach, dass es mir ein bisschen Angst macht.

Donnerstag, September 22, 2022

220922 Lost

 Meine Güte, wie aus Zeit und Raum kann man sich gefallen fühlen? Ich bin so ein Gewohnheitstier, mir fehlt die Alltagsstruktur (an welchen Tagen mache ich morgens Sport? Wann gehe ich ins Büro? Wann ist der Hübsche abends beim Sport?) total und ich muss ernsthaft überlegen, welcher Wochentag, welcher Monat, vor / nach welchem Geburtstag, was ist für eine Jahreszeit, was kommt, was fehlt noch?

Also: Donnerstag, heute nochmal daheim, weil ich zwar negativ teste seit WE, aber eben noch total verrotzt bin und rumhuste undnicht möchte, dass sich irgendwer in meiner Gegenwart unwohl fühlt. Ausserdem habe ich so viel zu tun und so lange Arbeitstage, dass ich froh um nicht verlorene Pendelzeit bin. Dafür habe ich heute mal wieder mit Sport gestartet (Bauchmuskeltraining, Liegestützen, vor Corona war ich bei 20 am Stück und zwar NICHT auf den Knien, dann Crosstrainergestrampel). Lief nicht ganz so gut wie gedacht, trotz niedriger Intensität habe ich mir die ersten 10 Minuten die Lunge aus dem Leib gehustet. Könnte sein, dass frische Luft zwar toll, aber kalte Luft beim Strampeln in der Früh noch suboptimal ist.

Dann echt, echt arbeitsamer Vormittag. Ich war bereit, mich vor meinem Chef im F2F zu verteidigen, warum ich IMMER NOCH NICHT wieder im Büro bin (er hätt gern mehr seiner Schäfchen öfter vor Ort), aber: stattdessen sass er selber bei sich im Keller daheim.

Mittagessen gab es für unsere Verhältnisse recht spät, weil Q. dazustiess und das halt erst um viertel nach eins (um halb zwei musste ich zum nächsten Meeting).

Nachmittag: Mischung aus Abarbeiten geplanter Themen, mich reinfuchsen in neue Themen und ultradringender Einwürfe von der Seitenlinie ("Unangekündigte HA-Inspection JETZT, wir bräuchten in den nächsten 2h bitte eine Justification für Tatsache xyz") respektive der anderen Seite der Erde.

Weil es auf der nochmal anderen Seite der Erde auch ein bisschen brennt, wird das heute ein langer Arbeitstag. Mhm.

(Wenn ich mich selber beobachte, merke ich, dass ich es zwar immer öfter schaffe, Sachen, die suboptimal laufen oder von wem auch immer versemmelt wurden und nun von mir korrigiert werden müssen, nicht als Angriff oder Störung oder Versagen zu sehen, sondern halt das Aufräumen als meinen Job --> gestern habe ich gemerkt, dass ich mich für einen Fehler, der 2010 gemacht wurde, verantwortlich und schuldig fühlte, obwohl ich 2010 noch nicht mal in der Firma war, geschweige denn in der Rolle / Position, in der ich jetzt bin....<-- und auch als Chance, schnell etwas neues zu lernen (von dem ich manchmal gar nicht wusste, dass ich es nicht weiss, oder was mich halt bisher nicht so sehr interessiert hat, aber jetzt interessieren muss). Was mich aber echt unglaublich stresst, ist: wenn dann andere nicht mitaufräumen, sondern total nutzlos und kontraproduktiv (und letztendlich chancenlos, weil ... naja, Compliance und Supply sind unverhandelbar) rumzetern und, wie man hier so schön sagt, blöd tun. Immerhin habe ich keine Angst mehr vor der Aussage "Dafür bräuchten wir aber upper management approval, deshalb geht das nicht", weil: natürlich geht das, ich sag nur "servant leadership", nech?)

Alle anderen haben auch lange Tage (L. Schule und Theater bis viertel vor sechs, der Hübsche Sport, Q. Vortrag vorbereiten und dann Hock und Material fürs PFaditechnik-WE vorbereiten), wird also ein Abend, am dem wir alle aneinander vorbei wurschteln. Schade irgendwie, ich habe mich in den letzten Wochen dran gewöhnt, dass wir alle sehr viel Zeit füreinander haben, weil wir ja sonst nix machen können.) 

Mittwoch, September 21, 2022

210922 Winter is coming

 So, kaum bloggt man mal zwei Tag nicht tagesaktuell respektive alles, was passiert ist, sammelt sich einiges:

1. Mein Bein ist offiziell wieder angewachsen. Abschlussuntersuchung ergab: alles gut, der "Schmerzpunkt", den ich bei einem bestimmten Abwinkeln drücken kann, ist ... naja, nicht so gut, aber auch nicht furchtbar schlimm. Es sollte noch besser werden, nachdem alles an Sport geht, wird auch Skifahren gehen, und vielleicht kann ich irgendwann wieder unterschlagen drauf sitzen. (dass das noch nicht geht, nervt mich mehr als man glauben möchte). Der Schmerzpunkt ist tatsächlich zu einer Nachdenkehilfe für mich geworden, wenn ich mich konzentriere, drücke ich da unbewusst drauf rum. Was sagt mir das? Ausser "Dann ist es wohl nicht so schlimm", komme ich auf nix.

2. Unsere ersten Crowdfarming Mangos sind da. Offensichtlich werden keine Versandbestätigungen mehr verschickt UND DHL denkt, es wäre egal, dass ich "vor der Haustür" angegeben habe, nicht "bei den Briefkästen am Ende der Strasse". Immerhin hat mir keiner meine Mangos geklaut. Die ersten drei sind schon verdrückt.

3. Ich habe einen neuen Haarschnitt. Jetzt nicht ultradramatisch neu, aber schon anders als "So wie immer". Ich habe auf Insta diesen etwas skurrilen Account entdeckt. Skurril deshalb, weil gute Frau zwei Themen hat: ihre Frisur (sie schneidet und färbt das alles selber, sehr beeindruckend, und dann wird gestyled auf Teufel komm raus (pun intended, beim Weiterlesen dann), jede kleine gewzirbelte und festgesteckte Strähne und jede Durchwuschelfrisur ist komplizierter als man glauben möchte, aber: es sieht super aus!) und Jesus. (da, der pun!) In ihren Highlighlights steht "Jesus" an erster Stelle, gefolgt von "Hairbands" und "Accessories", wenn man Stories schaut, weiss man nicht, ob es heute um neue Strasshaarklammern oder "Not today, Satan"-T-Shirts gehen wird. Es ist vermutlich bezeichnend für mich, dass ich die ganze Jesus- und Bibelsache als ironisch und Witz aufgefasst habe (ich meine, das letzte Jesus-Tik-TokVideo ging über "republican Jesus") und relativ lang brauchte, um zu verstehen, dass das wirklich alles ernst gemeint ist. Ist ja letztendlich auch wurscht, ich habe dieses Video heute meiner Friseurin gezeigt, hatte auch seit 10000 Jahren keinen frisch gefärbten Ansatz beim Haareschneiden und so schaue ich jetzt doch anders aus als auch schon. Und es gefällt mir ziemlich gut! 


4. Wir hatten einen Nachfahren von Oskar, der Maus im Haus, aber die war nicht so gut getrainiert und der Hübsche recht schnell und so hat er sie mit der Hand gefangen und vor die Tür gesetzt. Sansa ist sehr enttäuscht, dass der Hübsche so doof mit Mäusen spielt.

5. Die erste Rundmail "Energieversorgungslage und Auswirkungen auf den Standort" wurde bei der Arbeit verschickt. Tenor: die Produktion und Versorgung von Patienten muss zu jeder Zeit sichergestellt sein. Sonst: wird frisch, nech?

6. L. wird unser Dessertbeauftragter. Anscheinend schnappt er sich im WAH-Unterricht immer das NAchtischrezept und dann ist das so gut, dass es für die Familie nachgekocht werden muss. Am WOchenende gibt es also Zwetschgenmousse mit Vanilleeis.

Dienstag, September 20, 2022

200922 Ready, steady, go

 Ein Thema, über das ich mir schon länger Gedanken mache, und das gerade wieder einmal hochgeholt wurde, weil der nächste Blog-Account auf Insta jetzt so ein Modell ankündigt: Monetarisierung von Inhalten

Ich wälze dieses Thema in meinem Kopf schon so lange her, wie es Blogger gibt, die mit ihren Blogs Geld machen. 

Es fing mit Werbung an, dafür habe ich für mich nach einigen im Nachhinein Fehlern festgestellt: ich möchte das für mich auf gar keinen Fall, die "Bezahlung" ist für mich den Ausverkauf "meines" Blogs  nicht wert. Bei anderen Bloggern ist es mir egal, ich lese halt keine Posts mit Werbung, egal, wie sehr ich das Blog an sich schätze. Wenn ich genauer nachdenke, lese ich kaum noch Blogs, die überhaupt Werbung machen.

Es ging weiter mit (für mich) sehr skurrilen Auswüchsen wie Finanzierung von persönlichen Weiterbildungen und/oder Umorientierung via Spendensammlung unter Bloglesern. Das fand/finde ich persönlich sehr irritierend, warum sollte irgendjemand, der warum auch immer das liest, was ich schreibe, Literatur und Ausstattung für etwas bezahlen, was ich für mich beschlossen habe, ich in meiner Zukunft machen möchte? Ohne dass diese Leser davon in irgendeiner Weise "profitieren", ausser einem guten Gefühl, weil man jemand geholfen hat, von dem man das Gefühl hat, dass man ihn kennt, obwohl das für 99% der Leser/Blogs eine Illusion ist? (Unnötig zu sagen, dass diese gross angekündigte berufliche Umorientierung natürlich binnen kurzem im Sande verlaufen ist, warum auch nicht, hat ja nichts gekostet, ne?)

Für mich fühlt sich die aktuell recht weit verbreitete "Kaffeekasse" oder der Verweis auf Wunschlisten auch sehr seltsam an. 

Wieder: für mich selber ist das überhaupt gar keine Option, ich blogge für mich. Wenn es jemand anderen auch interessiert oder unterhält: schön, herzlich willkommen. Mit jeder Art finanzieller Transaktion würde ich mich aber verpflichtet fühlen, irgendwelche Erwartungen oder Ansprüche zu erfüllen, und das möchte ich auf gar keinen Fall. Wenn ich keine Lust mehr habe zu bloggen oder keine Zeit oder was auch immer, höre ich einfach auf. Ich bin niemandem verpflichtet (ausser meiner eigenen Sturheit).

Bei anderen Menschen .... hat dieser stehende Verweis tatsächlich ein gewisses Gschmäckle, es lässt mich mit einem grundschlechten Gewissen nach jedem Blogartikel zurück, weil es für mich nach einer Erwartungshaltung klingt. "Du hast das hier gelesen, hier, bitte, Kaffeekasse." Und wenn ich dann NICHTs in die Kaffeekasse tue, komme ich mir vor wie ein Schmarotzer, auf der anderen Seite denke ich mir: Warum sollte ich jetzt dafür, dass ich den Tagesablauf von irgendjemandem lese, der das ohne Not ins Internet stellt, was bezahlen? Wenn mir Freunde oder Bekannte was erzählen, bezahle ich sie auch nicht. (Seht ihr, ich sehe Euch alle als Freunde und Bekannte!)

Und wenn ich ein unterhaltames Gespräch irgendwo zufällig mithöre, zahle ich doch auch nicht dafür? (Und ja, ich sehe die gewisse Diskrepanz schon, dass ich für Bücher, Zeitungen, Comedy, Kino, Musik, Unterhaltung durchaus bezahle, aber da ist für mich die Intention und auch die Leistung und der Qualitätsanspruch ein anderer, als wenn.... Blogger XY sich was von der Seele schreibt.)

Anyway: das sind meine Gedanken dazu, Sie müssen sich deshalb keine Gedanken machen und schon gar nichts ändern. Das bin nur ich.

Was mich persönlich aber noch mehr irritiert: der Trend, einen Teil des Contents als zu bezahlenden Content bei Steady (oder wo auch immer) anzubieten. Es wird zum Grossteil damit begründet, entweder sonst spontan stattfindende anlassgebundene Spendenaktionen zu ... bündeln und Geben und Nehmen ein bisschen zu bündeln. Auf der anderen Seite wird "sehr privater" Content damit auf einen bestimmten Personenkreis beschränkt.

Damit habe ich tatsächlich am meisten Mühe, einerseits weil für mich der Gedanke an Monetarisierung meines Blogs total fremd und unvorstellbar ist (es hat ein bisschen was davon, mir meine Freizeit ud Hobbies bezahlen zu lassen, das käme mir sehr ... schäbig vor), andererseits weil mir gerade bei dem "sehr privaten" Content gegen Geld sich alle Fussnägel aufrollen. Das wirkt für mich so voyeuristisch / wie Clickbait, ich würde mir unglaublich schäbig vorkommen, für solche sehr privaten Einblicke Geld zu bezahlen oder auch Einblicke in mein Privatleben. die mir zu privat für ALLE Leser sind, mit einer nicht auf Vertrauensbasis ausgewählten Gruppe zu teilen, sondern mit jedem, der bereit ist, dafür zu zahlen.

Tja. So ist das. Und ja, mir ist schon klar, dass das ganz viele Leute anders sehen, ist ja ihr gutes Recht, ich sehe es halt so.

Das hat übrigens nix mit Neid zu tun, ich neide niemandem das Geld, das durch dieses für mich so unvorstellbare Geschäftsmodell zusammenkommt, ich würde das für kein Geld der Welt machen wollen :-).

Und deshalb wird es hier eher ganz aufhören, als das es eine Kaffeekasse oder einen Wishlistlink geben wird oder man sich zusätzliche Features hinter einer Paywall freischalten kann. (Nicht, dass ich so unglaublic juicy Sachen zu teilen hätte, die irgendjemandem Geld wert wären :-))



Montag, September 19, 2022

190922 144

 Was für ein krasser Tag!

Angefangen hat alles ganz normal, aufstehen, Katzen füttern, Frühstück, Kinder aus dem Haus, erste post-Covid-Sportrunde (noch ein bisschen piano, aber es ging gut), Duschen, mit nassen Haaren und noch ungeschminkt an den Schreibtisch setzen (wenn ich von daheim arbeite, lasse ich mir bei Skincare ein bisschen Zeit und lasse alles der Reihe nach einziehen, bis ich mich schminke), und dann höre ich auf einmal einen Rums und einen Schmerzensruf von vor dem Fenster.

Ich schaue also raus und sehe, dass es einen Nachbarn mit dem Fahrrad auf dem Weg langgelegt hat und das Rad richtig verbogen ist und er auf dem Weg eben liegt. Ich bin also ohne nachdenken runter gerast, habe den Hübschen direkt von der Kaffeemaschine mitgenommen und puh.... der arme Kerl hatte solche Schmerzen, dass wir uns nicht trauten, ihn irgendwie zu bewegen und es war klar, dass er allein auf keinen Fall hochkommt oder irgendwas. Und so habe ich zum allerersten Mal in meinem Leben den Notruf gewählt (war mir erst nicht ganz sicher mit der Nummer, weil ja "nur" Krankenwagen und nicht auch noch Polizei nötig, dachte ich, und so habe ich ganz schnell noch gegoogelt, obwohl nach dem Sommerhit 2018 (?) eigentlich die ganze Schweiz wissen sollte, wie man eine Ambulanz ruft.).

Spannend, wie im Telefonat all das, was man seit der Grundschule immer wieder eingebläut bekommen hat, kickte: "Wer, wo, was?" etc. Und wie gut es tut, wenn am anderen Ende jemand sitzt, der ruhig ist und sich auskennt und einem die richtigen Fragen stellt und solche Telefonate mit aufgelösten Menschen schon öfter geführt hat. Allein für die Aussage: "Der Notarzt ist jetzt unterwegs, aber bleiben Sie noch dran, ich habe noch ein paar Fragen und möchte Ihnen in der Zeit, bis sie kommen, helfen" war ich so dankbar!

Dank einer immer noch recht hohen Homeoffice-Quote waren genügend helfende Nachbarn da, um den Verunfallten zu betreuen (er hatte wirklich schlimme Schmerzen, aber wir trauten uns ausser Kissen zur Abstützung und einer sehr leichten, aber warmen Decke und halt da sein und gut zureden nicht viel machen), um an beiden Enden des Weges zu schauen, ob der Krankenwagen kommt (wir wohnen in einer autofreien Zone und je nachdem, von welchem Krankenhaus die Sanitäter kommen, kommen sie entweder von der "normalen" Zufahrtsstrecke oder aber über eine Hinterstrasse direkt von der Autobahn, wo nur Blaulichtorganisationen die Schranken öffnen können. Dazu kommt, dass unser Strassennamen- und Hausnummernsystem für alle, die hier nicht seit 10 Jahren wohnen, überhaupt keinen Sinn ergibt, also haben wir uns an allen strategischen Punkten positioniert. Es kamen dann sowohl Notarzt als auch Ambulanz mit Blaulicht und Martinshorn und puh, war ich froh, als sie da waren. Ausserdem kam auch noch die Kantonspolizei, weil .... sie immer kommen, wenn die Ambulanz gerufen wird (haben sie so gesagt, kann ich mir fast nicht vorstellen, vllt weil ich das Fahrrad erwähnt habe?)

Wie auch immer, alle haben ihren Job gemacht, ich habe von den direkten Nachbarn die Telefonnummer der Ehefrau bekommen (wir sind, hat sich rausgestellt, alle Kollegen) und erst auf die Combox gesprochen und dann mit zittrigen Fingern noch eine SMS geschrieben, weil: wer weiss, ob man Nachrichten einer fremden Telefonnummer auch abhört? Was ich aus diversen Anrufen von Schulen, Kinderkrippen und Pfadilagern gelernt habe: als erstes sagen, wie schlimm es NICHT ist. Nach einiger Zeit konnte ich ihr dann noch schreiben, wo sie ihn hin mitnehmen, meine Daten wurden von der Polizei aufgenommen (Polizeinotizbuch is a thing!), der Unfallort wurde fotografisch dokumentiert (erster offizieller Auftritt unseres wunderbar frisch gestrichenen Hauses mit der schönen Tür), wir haben all unser Zeug und was so liegengeblieben ist wieder vom Weg eingesammelt und puh, das wird mir noch eine Zeitlang nachhängen. 

Mittlerweile habe ich von seiner Frau gehört, es war wohl gut, dass wir ihn nicht bewegt haben, ich hätte nicht gedacht, dass man sich mit grad mal bisschen mehr als Schrittgeschwindigkeit so sehr verletzen kann :-(. Ich bin froh, dass er jetzt in guten Händen ist, die mehr tun können, als vorsichtig den Arm streicheln und belanglose Kopf-Hoch-Floskeln von sich geben (wobei ich daran dachte, wie gut mir das getan hat, als der Snowboarder damals genau das getan hat. Einfach nett sein ist hilft auch schon.)

Trotz aller gefühlten Kopflosigkeit denke ich, wir haben das als Nachbarschaft ganz gut gemanaged. Wenn man sich einen Platz für einen Unfall aussuchen könnte, ist unsere Siedlung zwar von der Locatuon her doof, vom Service aber ziemlich gut.

Sonntag, September 18, 2022

180922 Prepper

 Eigentlich wollte ich heute erstens die strengen Lärchenbegleiter von der Wiese holen, zweitens auf dem Crosstrainer schauen, was geht, drittens Pilzrisotto zu Abend machen.

Stattdessen habe ich keine Piilze geholt, nicht crosstrainergestrampelt, sondern gekocht (kein Risotto) und gebacken, als ob es kein Morgen gäbe oder eher: als ob ich nie wieder Zeit zum Kochen hätte.

Ich habe jetzt 6 Portionen Kürbissuppe, 6 Portionen Kürbis-Bohnen-Linsen-Erdnusseintopf, 4 Portionen Auberginencurry eingefroren, ausserdem insgesamt 50 Zimtschnecken gebacken und beim Volleyballkuchenstand für den beknackten Slow-up vorbeigebracht (nie wieder fahre ich bei dem Scheiss mit, wenn ich auf Autostrassen im Stau stehen möchte mit gestressten Menschen, muss ich das nicht in meiner freien Zeit auf dem Fahrrad machen, sondern könnte mich mit den gleichen Menschen auf den gleichen Strassen in den Berufsverkehr stellen, dann erwartet wenigstens niemand, dass ich das tolle finde.)

Damit bin ich also bereit für jede Menge Late-Night-Meetings, wo die Family dann schon mal was auch immer isst und ich sehr, sehr hangry werde und dann halt was sehr, sehr leckeres einfach aufwärmen kann. Das wird toll. Heute habe ich genau keinen Hunger, weil ich die ganze Zeit leckeres Essen gerochen habe :-)

Samstag, September 17, 2022

170922 Strenger Lärchenbegleiter

 Heute nicht wirklich ausgeschlafen, Q. machte sich nämlich schon vor acht auf den Weg zum Pfadi-Grümpeli und noch bin ich nicht so weit, das Kind nicht mit frisch gemachten Lunchpaket und Gesellschaft beim Frühstück zu verabschieden.

L. blieb daheim, weil ja nächste Woche ALLE Tests (bis auf Deutsch, der wurde auf nach die Ferien verschoben) sind und er so statt drölfzig verschiedene Ballsportarten mit und gegen benachbarte Pfadiabteilunngen mit Franz-Voki, Physik mit der Physik-LK-Mama, Mathe mit den Mathe-LK-Papa  (der ausserdem, da legt er Wert drauf, in der Uni FREIWILLIG Mathe 3 genommen hat, obwohl man nur MAthe 1 und 2 gebraucht hätte und ausserdem in Mathe 1 und 2 jeweils eine 1.0 hatte, und ich nur eine 1.3) den Samstag verbrachte. WAH zum Thema "Pizza" und "Abspülen" hatte er gestern abend schon praktisch geübt.

Ausserdem kam der Maler zur letzten RUnde, unsere Haustür muss jetzt noch bis 22:00h offenstehen und dann ist ALLES FERTIG und so schön! Die Haustür passt jetzt zur Kücheneinrichtung, das ist schon sehr schön. Wenn Sie also in der Basler Umgebung / Fricktal einen Fassadenmaler / Generalunternehmer suchen, melden Sie sich, ich habe jemanden, den ich von Herzen empfehlen kann.

Der Hübsche und ich haben dann ausserdem noch eine grössere Spazierrunde eingelegt, wir wollten rausfinden, ob wir schon wieder ein bisschen fit sind. Wir sind recht strammen Schrittes über die Autobahn und hoch in den Wald gelaufen, und dann oben über die Wiesen, einmal Ausblick über die Siedlung, dann wieder runter. Klappt von der Kondition her ganz gut! Ausserdem habe ich so viele Pilze gefunden, mich aber leider nicht getraut, die hier mitzunehmen:


Ich war mir nach App-Abgleich der Bilder und des Standortes (und auch nach Twitterfeedback) recht sicher, dass es Lärchenröhrlinge waren (und zwar richtig, richtig viele), aber der Hübsche, der halt eh keine Pilze mag, war sehr, sehr streng und verbot mir praktisch, sie mitzunehmen und an Essen nur zu denken. Ich weiss nicht, vielleicht gehe ich morgen nochmal rauf und hole sie. ("Schleimige Haut vor dem Zubereiten abziehen" klingt jetzt nicht so ansprechend, aber wie schön ist der Ausdruck "Strenger Lärchenbegleiter"?

Wegen akutem Hunger und Backplänen eigentlich erst für morgen (es ist Slow-Up, der Volleyballverein hat einen Stand und ich habe Zimtschnecken versprochen, da mache ich natürlich auch eine RUnde für uns) habe ich aus übriggebliebenen und eingefrorenen Aprikosen und ZWetschgen eine schnelle und so leckere Wähe gemacht.

So unterfüttert war ich bereit für eine zweite grosse Runde Schritte, aus Gründen musste ich nämlich all meine Zeugnisse einscannen und dafür marschierte ich auf das Werksareal (wie gut, dass ich menschenleere riesige Betriebsgebäude aus meiner Zeit in der Produktion gewohnt bin, immerhin war nicht Nacht!), scannte also, und lief dann das gesamte Areal ab, weil Jonny den ganzen Tag nicht aufgetaucht war und es so schönes Wetter war, dass ich ihn dort vermutete. Vergeblich, aber ich kam so auf mehr als 160000 Schritte heute (und Jonny kam mit dem Hübschen dann ein bisschen später nach Hause).

Q. kam heim und erklärte, er wäre nur kurz da, er würde mit seinen Freunden heute nach Basel "in Usgang" gehen. Oke. dann ist das jetzt wohl soweit. (Ich bin sehr froh um die extrem gute ÖV-Anbindung, um Smartphones, die uns erlauben, zu sehen, wo er sich aufhält, und dann werden wir halt mit L. allein zu Abend essen gehen und "Lost" weiterschauen. Im Kalten, weil eben_ Tür offen bis 22h. Das ist eine gute Vorbereitung auf Island in drei Wochen. Ich habe gestern noch mal unseren Reiseplan angesehen und MEINE GÜTE, das wird so grossartig auch ohne Vulkanausbruch und Heringsmuseum.

Freitag, September 16, 2022

160922 RIP

 Wie viele habe ich heute beim Zähneputzen und damit verbundenen ersten Blick ins Internet erfahren, dass Journelle am Wochenende viel zu früh gestorben ist. Ich kann es noch gar nicht fassen, für mich ist sie der Inbegriff von Lebenslust und Lebensfreude.

Ich werde immer an sie denken, wenn ich grauen Nagellack von Essie sehe, ich denke immer an sie, wenn ich unsere Urlaubsbilder von Korsika sehe, wo wir anhand mehr oder weniger zeitgleich geposteter identischer Panoramaaufnahmen gemerkt haben, dass wir Urlaubsnachbarn sind, ich denke an sie, wenn ich schwimmen gehe, wenn ich an Ballett denke, wenn ich mein Essen mit grossen Bissen verschlinge

Ich war nicht immer mit ihr einer Meinung, aber habe ihre Meinung und Haltung (wie klar sie das immer gemacht hat!) immer respektiert. Sie hat mich zum Nachdenken bewegt, mich damit versöhnt, wenn ich dachte, ich wäre vielleicht zu laut oder zu wild oder zu deutlich oder zu .... was auch immer. Für mich (und das ganze Internet, glaube ich) ist #609060 viel präsenter als die ursprünglichen "Masse".

Ich bin unendlich traurig, wenn ich an ihren Mann und ihre Kinder denke, die von einen Tag auf den anderen ohne die grossartige Frau weitermachen müssen.

Journelle, du fehlst.

Donnerstag, September 15, 2022

150922 Malerehre

 Das war gestern übrigens ein sehr skurriler Abend, der Maler kam nämlich noch zum Türabschleifen und erste Runde Malen. Bis abends um neun oder so. Es hat sich schon sehr seltsam angefühlt, im Familienrhythmus praktisch kurz vor Bettgehen (nicht ganz, aber schon nach dem Abendessen, gemeinsam auf dem Sofa abhängen und "Lost" schauen) zu stehen und es steht immer noch teils die Haustür offen und jemand Fremder malt da rum. Ich bin irgendwann zu Tode erschrocken, als ich ein paar Kekse holen wollte und dachte, wir wären längst unter uns, zack, dann steht da auf einmal jemand in der Garderobe und pinselt.

Nu ja, es wird auch das irgendwann fertig sein. Und ich freue mich ja, dass sie eine so gute Auftragslage haben.

Heute: Joah, normaler Homeofficearbeitstag mit ohne Sportprogramm, also: laaaaang gearbeitet. Gottseidank wartet in drei Wochen eine Woche Island auf mich, das ist nicht nur aus den offensichtlichen Gründen gut, sondern auch, weil so halt mal einige paar Überstunden abgebaut werden.

Sonst ist heute tatsächlich nicht viel passiert, es hat ein paar Mal geregnet, Q. hatte den Nachmittag frei, L. Theatergruppe, der Hübsche hat seinen Arbeitsplatz irgendwann ins Wohnzimmer verlagert und dort mit anner Kamera und annem Mikro und ohne Kopfhörer gearbeitet. Wenn Tasten- und Benachrichtigungstöne eine Person wären, ich wäre mit ihr verheiratet. Wie gut, dass ich immer angemessen gekleidet bin und auch keine blöden Witze gemacht habe...


Mittwoch, September 14, 2022

140922 Alltag (und ein Geburtstag!)

 Weckerläuten um sechs, Aufstehen, Katzen füttern, fertig machen, sich wundern, warum L. sooooooo lange braucht und überhaupt nicht in die Gänge kommt (Lösung: er hat später Schule, fährt mit dem Rad und ist deshalb überhaupt nicht, wie gedacht, 45min im Bett rumgesessen, sondern nur maximal 15 Minuten, der Wecker hatte viel später geläutet)

Ich bin wieder soweit, dass ich mir fürs Homeoffice kannenweise Kräutertee koche (mit wenig Geschmacksempfinden kann ich die ganzen greisligen Rooibos-Tees mal loswerden, die ich geschenkt gekriegt habe, schmeckt eh v.a. nach heissem Wasser) und  mit Wollsocken starte.

Der Arbeitstag ist einigermassen friedlich, ich arbeite tatsächlich recht entspannt vor mich hin, die knappe Woche Pause hat zu keinen Dramen geführt, das ist gut.

Mittagspause findet heute mit L. statt, ausserdem machen wir einen kurzen Katzenspaziergang. Am Nachmittag unterbreche ich zwischendrin, um mit L. für den NT-Test zu schauen, was an Lernzielen ausgegeben wurde, was schon gut sitzt, was noch hakt, wo wir nacharbeiten müssen. (Der arme Kerl hat nächste Woche ohne Witz SECHS Tests, das scheint mir nicht wirklich gut geplant, um das mal so auszudrücken).

Die Katzen kommen zwischen zwei Gewittergüssen nach Hause und kuscheln sich an Lieblingsplätze (die eine immer noch in die Routerschachtel vor dem Drucker, der andere in einen Outdoor-Hut, der schon lange hätte aufgeräumt werden sollen, aber jetzt halt ein Katzenbett ist).

Beim Abendessen planen wir das Wochenende (es ist PfadiGrümpeli, für das L. sich wegen SECHS Test abmeldet und für das wir Q. wegen Corona abmelden wollen, aber er nicht. Wir finden einen Mittelweg zwischen "ABER HERZMUSKELENTZÜNDUNG" und "ABER ABTEILUNGSANLASS und wie anstrengend kann es sein, gegen Wölfli zu spielen?!"), der Maler kommt, um die Tür abzuschleifen (wir wären ja happy mit nur aussen streichen gewesen, aber nein, die Malerehre verlangt auch innen und dann ist das halt so. (Mich kurz zum Deppen gemacht und betont, dass die Farbwahl "fröhliches mattes Dunkelgrau nur für draussen gilt, nicht für drinnen. Lieber einmal zu viel gesagt, als dann einen schwarzen Höllenschlund nach draussen zu haben.)

So war das, fast bissl langweilig und mit kein Sport ist auf einmal auch viel mehr Zeit am Tag.


Ansonsten: Happy Birthday to you, Gut gebrüllt! Heute vor 18 Jahren habe ich den ersten Blogeintrag geschrieben! Und anders als so viele andere, die ihre Bloggeburtstage feiern, kann ich nicht claimen, dass wir damals so wenige waren und uns alle kannten, ich habe nämlich schon Jahre vor dem Start meines Blogs andere deutsche Blogs gelesen und mir irgendwann gedacht: warum sollte ich das nicht auch probieren? Und so habe ich halt angefangen. Und kannte genau niemanden und niemand kannte mich. (naja, bis auf meine Forenkontakte, die damals auch alle gebloggt haben, aber das ist/war eine ganz andere Welt als die deutschen Blogger, die sich damals alle kannten und nur ganz wenige waren und es gab den Begriff Blog noch gar nicht und so... ).

It was quite a ride! Das hier ist der 7224. Eintrag und das hätte ich damals ja nicht wirklich gedacht, dass ich das so lange durchziehe :-)

Dienstag, September 13, 2022

130922 Back to business

 Gut geschlafen, aufgestanden eine halbe Stunde später als sonst, weil alle Kinder später Schule haben als ganz früh und unser Arbeitstag eh lang werden wird, weil erstens keine Zeit für Sport weggeknapst wird, keien Zeit für Pendeln und halt auch weil Dienstag und Dienstag ist immer lang.

Ich hatte meine Inbox nun sehr rudimentär geescreent während krank, aber beruhigenderweise habe ich nix dramatisches verpasst.

Es fühlt sich so ein bisschen an, wie aus einer dunklen Höhle kriechen. Draussen ist irgendwie gar nicht so viel passiert und es ist IMMER NOCH SOMMER. Immerhin ist es in der Nacht mittlerweile recht kühl und morgens recht frisch. (die Kinder gehen immer noch mit kurzen Hosen aus dem Haus und L. sogar mit ohne Pulli oder Jacke). Ich habe diese kurze Frösteligkeit ausgenutzt und mir aus dem über den Sommer gestrickten Fundus ein neues Paar Wollsocken rausgesucht und zwei Kannen Fencheltee gekocht.

Bisschen schade: während ich eigentlich in den letzten Tagen weder Geruchs- noch Geschmackssinn verloren habe, sorgt jetzt die zugerotzte Nase dafür, dass ich kaum noch was schmecke (ich gehe mal davon aus, dass es der Rotz ist, nicht irgendwas corona-neurologisches, weil ich zB schon noch einen Hauch Koriander schmecke, wenn ic direkt draufbeisse, und auch bei Gummibärchen noch Geschmack mitbekomme. (Scharf im Curry war mittags ungefähr das einzige, was ich davon noch geschmeckt habe, ich hoffe sehr, das hat nur mit dem Schnupfen zu tun)

Sonst: ein paar fallende Puzzleteilchen sortiert. Festgestellt, dass ich nach wer weiss wie vielen Jahren NICHT mehr das Gesicht unseres HR-Tools bin. Zeit wirds.

Jonny hat den Nachmittag heute auf dem Balkon verbracht, wechselweise in der Sonne aufheizend und im Schatten abkühlend verbracht. Ich hoffe, das geschah aus reinem Genuss und nicht, weil er schon wieder Hiebe eingesteckt hat (einen der letzten Tage kam er mit einer Kralle zwischen Augenwinkel und Nase steckend nach Hause....)

Auf dem Balkon haben sich die Tomaten übrigens für einen zweiten Frühling entschlossen. Ich war ja dieses Jahr recht unglücklich mit der Balkongemüseausbeute, weil die mühevoll aus Samen gezogenen Tomatenpflänzchen einfach den Dienst verweigert haben und erst nicht gewachsen sind, dann doch ein bisschen, dann pro Pflanze EINE Tomate ausgebildet haben (trotz Umnengen Blüten und Bienen), aber kaum war mir das egal und ich habe sie einfach mal ein paar Wochen ignoriert, hängen sie voller grosser grüner Früchte. Insofern: ist ok, wenn noch ein bisschen Sommer bleibt!

Gegessen:

Hefezopf (ich hatte am Samstag abend nur Trockenhefe, der ist nicht so toll geworden) mit einem Rest Erdbeermarmelade

Kokos-Kürbis-Linsencurry (aufgetaut) mit Reis

Flammkuchen


Gesehen: "Lost" mit allen

Gelesen: "Das tiefschwarze Herz" (ich finde es ja ein bisschen skurril, wie JK Rowling vorgeworfen wird, in diesem Buch die Cancel Culture durch den Dreck zu ziehen und Transpersonen als Bösewichte hinzustellen, die eine transphope Cartoonzeichnerin mobben. Darum geht es tatsächlich überhaupt nicht :-), sondern um Hass im Netz, um Fan-Communities, die mit den Erschaffern eines "Universums" um die Hoheit über die Geschichten und Thematik streiten. Und ja, klar, die Parallelen zu Harry Potter sind natürlich mehr als offensichtlich, aber mit Transfeindlichkeit hat das nun einfach gar nix zu tun. Richtig spannend ist das Buch auch nicht, ich lese es tatsächich eher der Vollständigkeit halber :-)). Die Süddeutschen-Rezension trifft es schon ganz gut. "Das Stilmittel, seitenlang in Chatprotokollen zu erzählen, bis zu drei parallel ablaufenden, ist nervtötend, man kann sie aber nicht überblättern, weil sie tatsächlich Teil der Handlung sind. Man könnte sagen: Die Spannung begab sich in die Niederungen des Internets und kam darin um."

Montag, September 12, 2022

120922 Covid Tag 6, fertig

 So, das wars dann jetzt auch mit Kranksein. Heute morgen beim Weckerläuten habe ich tatsächlich kurz vrgessen, dass nicht alles normal ist heute.

Die Kinder (L. immer noch negativ) sind normal zur Schule gegangen, Q. halt mit Maske. Bisschen heftig, dass der erste Tag nach krank grad der von viertel vor acht bis viertel nach sechs oder so ist....

Der Hübsche und ich haben noch ein bisschen ausgeruht, dann habe ich mich dran gemacht, Termine zu verschieben (es hat sich herausgestellt, ich habe gar keinen MRT-Termin morgen, sondern einen Orthopädentermin um rauszufinden, ob es noch ein MRT braucht. Den habe ich jetzt nächste Woche.)

Ich habe heute an zwei Meetings a 30min teilgenommen, beim ersten ist mir dann bei einem Kommentar doch die eh schon locker hängende Kinnlade runtergefallen. Es fallen im Moment so viele Puzzleteilchen an ihren Platz, es ist fast schon umheimlich. 

Das war dann für heute auch mal wieder gut. Der Hübsche und ich haben dann in kleinen Portionen Sachen parat gemacht für Alltag und das gibt es dann ab morgen. 

Mit Sport lassen wir es noch gut sein diese Woche, nächste Woche schauen wir dann mal ganz gemächlich, was geht. (ich meine: die "Adventurer's dream: glacier hike and ice cave exploration" Tour von 6 Stunden braucht ein Mindestmass an Kondition!).

Alles in allem sind wir ziemlich glimpflich davon gekommen. Q. ja eh, aber auch der Hübsche und ich: 3 Tage mit ordentlich Fieber, 3 Tage Erkältungssymptome, das ist nicht nix, aber auch kein Drama. Auf jeden Fall war es definitiv weniger schlimm als das eine Mal, wo wir alle vier Grippe hatten. (Ich verstehe übrigens überhaupt nicht, warum Grippe von der einen Seite als Massstab für "ist doch überhaupt nicht schlimm!" herangezogen wird und von den anderen als Verharmlosung hingestellt wird. Ich verstehe nicht, wie irgendjemand, der selber schon mal Grippe (KEINEN GRIPPALEN INFEKT!) hatte, behaupten kann, das wäre nicht so schlimm oder harmlos..... Aber gut, ist mir auch wurscht. Vergessen Sie nur vor lauter Euphorie über den Omikron-Booster und Ihre 4., 5. oder 6. Coronaimpfung nicht, dass auch die Grippeimpfung vor der Tür steht und dieses Jahr keiner weiss, was uns in Sachen Grippesaison erwartet, nur: so harmlos wie die letzten beiden wird sie sicher nicht)

Ich freue mich morgen tatsächlich darauf, mich wieder zu schminken, vielleicht immer noch eine sehr gemütliche Hose, aber ein ordentliches Oberteil anzuziehen. Wie Q. wird mein erster Tag grad ein langer, mal sehen, ob ich bis halb acht durchhalte oder evtl. meinen Kollegen allein den Abend übernehmen lasse.

(Ich habe es übrigens nicht geschafft, wie für den Covidfall geplant, meine 100000 Millionen Lidschatten zu sortieren oder auch nur zwei Bücher fertig zu lesen oder nur Serien zu schauen, dafür lag ich viel zu viel einfach platt im Bett, entweder mit Fieber und Haarschmerz oder halt müde. Richtig langweilig war es jetzt nicht. Und nachdem die Schweiz keine endlosen Isolationsregelungen hat, ist man auch nicht eingesperrt, ganz abgesehen davon, dass einem via Homeoffice eh nicht langweilig werden würde)

Sonntag, September 11, 2022

110922 Covid Tag 5: weiter aufwärts

 Zunächst die Zahlen:


und ja, Sie sehen richtig: ich habe nicht mehr nur roten Stresslevel und die Bodybatterie ist auf senstionelle 37 geklettert. Wenn das mal nix ist!

Ansonsten: hat es hier gestern abend ein ordentliches Erdbeben gegeben. Lustigerweise gerade dann, als ich Q gebeten habe, "The Boys" ein bisschen leiser zu schauen, weil das ganze Haus wackeln würde, was es dann direkt auch tat. Den Katzen war es übrigens total egal, mit denen als Erdbebenwarner wären wir verloren.

Geschlafen habe ich heute recht schlecht, ich glaube, ich habe einfach genug rumgelegen. Aber: beim Aufwachen hatte ich weder Halsweh noch Gänsehaut noch Fieber, nur noch Rotz und Husten, das ist mal ganz angenehm. Und es wurde den ganzen Tag auch nicht schlechter, d.h. es fühlt sich jetzt echt nur noch an wie eine ordentliche Erkältung.

Dementsprechend hatte ich auch direkt Hummeln im Hintern, dh. ich habe die Treppen runtergefegt, den Staubsauger durchs Haus geschickt, der Hübsche hat den Terrassenkühlschrank wieder an Ort und Stelle gerückt und die Schienen für die Storen wieder angeschraubt. Wir haben die Steine, die an der Haus-/Rasenkante lagen, wieder ordentlich aufgeschichtet, ich habe die Medikamente und Gläser etc von meinem Nachttisch entfernt, damit das weniger nach Krankenlager aussieht.

Q. wird morgen wohl wieder in die Schule gehen, L. ist immer noch negativ, die Solidaritätshalsschmerzen sind weg. Wir alle drei haben unser Genesenenzertifikat schon in die App geladen (gilt ab dem 18.9.), damit wäre das auch formal abgefrühstückt. 

Ich bin schon noch müde und ein bisschen schlapp, aber alles in allem optimistisch, dass ich morgen vllt gemächlich ein paar der 19987676 aufgelaufenen Emails anfangen werde abzuarbeiten und dann am Dienstag wieder loslegen werde.

Puh.


Samstag, September 10, 2022

100922 Covid Tag 4, es wird

 Zuerst noch die Bandldaten von gestern, es wird bisschen besser.


Gestern wurde übrigens die Schweizer Impfstrategie für den Herbst bekanntgegeben: eine Auffrischung mit am besten dem Omikronbooster wird vor allem für Risikopersonen empfohlen, letztendlich aber genau wie die Grippeimpfung ist die Empfehlung so schwammig, dass sich letztendlich jeder Ü16 für einen Booster am dem 10. Oktober anmelden kann. Wir halt nicht, weil zwischen Infektion und Impfung 4 Monate liegen müssen. Ich gehe davon aus, dass diese Impfstrategie ungefähr so gut ziehen wird wie die Grippeimpfung, nämlich nicht so gut. Ich meine: es haben sich ja schon vergleichsweise wenig Leute durch die inständigen Bitten und Appelle, dass JEDER soll, beim letzten Mal bewegen lassen.

Heute bin ich relativ unerholt aufgewacht, es ist nämlich so weit: ich habe Rücken vom ganzen Rumliegen.

Fieber allerdings keins mehr, das ist doch auch mal schön.

L. ist per Selbsttest immer noch negativ (ich glaube mittlerweile, dass da auch nix mehr kommt), dementsprechend wurde er heute morgen zum Einkaufen geschickt, Semmeln, Kekse, Obst, Süsskram. Unser fast bargeldloser Haushalt rächte sich nun ein wenig (nur die Kinder brauchen für ihre Schulmittagessen Bargeld), wir hatten nämlich nicht mehr genug. Noch bin ich nicht so weit, die Kinder mit meiner EC-Karte Geld abheben zu schicken, besonders weil ja der letzte Geldautomat im Dorf ein Stückchen ab vom Schuss ist. (Der vorletzte wurde vor 6 Wochen versucht zu sprengen und die Betreiberbank hat gesagt "Wenn ihr so damit umgeht, kriegt ihr keinen neuen.") Aber: ich habe ja mittlerweile signifikante Mengen Superpunkte in Zahlkartengeld in der Supercard-App umgewandelt und so ist L. mit meinem Handy einkaufen gegangen, hat sich einen Scanner freigeschaltet, alles selber eingescannt, dann an die SelfserviceKasse transferiert und dann alles mit der digitalen Zahlkarte bezahlt. Und er ist gar nicht so eskaliert am Süssigkeitenregal, wie ich gedacht hätte (er hatte aber das Gefühl :-)).

Nach dem Frühstück war ich dann wieder sehr schlapp, zwar ohne Fieber, aber mit Gänsehaut und Schüttelfrost. Nach einer Folge Lost habe ich geduscht und habe für zweieinhalb Stunden komatös geschlafen. Danach fühlte sich alles schon wieder besser an. Ich habe jetzt für nächste Woche unsere Putzfrau abbestellt und mein Knie-MRT verschoben, ist mir lieber so. 

Ob ich am Montag tatsächlich schon wieder (teilweise) arbeiten werde, weiss ich jetzt noch nicht, das entscheide ich morgen. Das Meeting mit dem Kollegen und unserem "Sowaswiechef" gestern war zwar dringend nötig und auch gut, dass wir es gemacht haben, aber lange reden war noch nicht toll und ich huste halt echt noch viel (der Kollege auch, er hatte vor 4 Wochen oder so Corona), das ist schon ein bisschen ironic, weil wir ja gemeinsam für ein Medikamt für eine Lungenkrankheit zuständig sind....

Draussen ist ein Mix aus Regen und kein Regen, die Katzen rennen die ganze Zeit rein und raus und wir nähern uns wirklich dem kurzen Moment, wo Kranksein doch eigentlich ganz gemütlich ist.

Hauptproblem gerade: wir haben zu Lost eben so viele der von L. besorgten Kekse verdrückt, dass keiner Hunger und Appetit auf Abendessen hat. Doch, es geht uns besser.


Freitag, September 09, 2022

090922 Covid Tag 3

 Hier noch der Tag gestern in Daten: joah. Immerhin keine nächtliche Aktivät draussen :-).


Heute habe ich zwar nicht gut, aber viel besser geschlafen als gestern. Die Kopf- und Hautschmerzen waren zwar da, aber nur verhalten. (Ich habe die ganze Nacht wirres Zeug zu Fussballclubs und -regeln geträumt, Ted Lasso tut mir nicht gut.)

Auch sonst habe ich das Gefühl, es geht aufwärts: nachdem ich gestern die Maximaldosis Ibu und die halbe Maximaldosis Paracetamol genommen habe, um das einigermassen auszuhalten, habe ich heute ausser einer Ibuprofen heute morgen (bin mit 38 Grad aufgewacht) nichts mehr genommen und fühle mich ganz ok.

Symptomtechnisch habe ich eine sehr rauhe Stimme, einen verschleimten Hals, huste, als hätte ich die letzten 40 Jahre Kette geraucht und neu: Schnupfen.

Der Hübsche hat neu Halsweh, immer noch Schnupfen und bisschen Fieber.

Q. hat Husten und Schnupfen, aber viel besser. Er steckt das echt viel besser weg als wir.

Testresultate kamen übrigens gestern am frühen Abend noch und überraschenderweise ist L. negativ. Die Halsschmerzen sind wohl bloss Zufall (ich traue dem Braten noch nicht ganz, aber der Selbsttest heute morgen war auch negativ). Das wäre ja eine sehr schöne Sache! VOm Sporttag heute ist er trotzdem zu Hause geblieben, weil: Halsweh und schlapp.

Leider beinhalten die Testresultate keinen ct-Wert mehr, es gibt also keinen Familiengewinner, wer Covid am besten kann.

Ich war sehr überrascht, als heute morgen um acht die SMSs vom Aargauer Contact Tracing eintrudelten. Wir hatten alle 4 Stunden Zeit, um unsere Daten einzugeben, wann das letzte Mal bei der Arbeitn / Schule, welche Vereinsaktivitäten, Kontaktpersonen, Impfstatus, Vorerkrankungen etc.. Nachdem ich mich irgendwie meine zu erinnern, dass der Aargau all seine Contacttracer entlassen hat, habe ich so ein bisschen ein Lost-Gefühl, wo man alle 108 Minuten einen Code eingeben muss, der vielleicht gar nix macht, oder aber über Jahrzehnte Daten gesammelt wurden und dann auf einem Rohrposthaufen im Dschungel verrottet sind. Aber bestimmt ist das hier nicht so.)

Sonst passiert hier nicht soviel. Das Gerüst ist abgebaut, das Haus sieht super aus (die Tür wird noch gestrichen, dann müssen wir wieder alles Gedöns anschrauben und dahin räumen, wo es hin gehört), wir hängen so rum, wechseln täglich unsere Pyjamas, haben heute unsere Winterdecken wieder vorgeholt (naja, oder halt überhaupt Decken, wir haben ja Monate nur unter Laken geschlafen), haben die Wäsche im Griff, haben heute Tütensuppe zu Mittag gegessen (nicht sicher, ob sich mein Geschmackssinn verabschiedet oder die wirklich einfach total fad war), und heute nachmittag werde ich verrotzt und hustend an einem Meeting teilnehmen, weil das das richtige ist.

Ich wäre bereit für noch einen Tag grad so krank, dass ich kein schlechtes Gewissen habe, wenn ich den ganzen Tag im Bett bleibe und lese oder Serien gucke, das ist mir aktuell nämlich noch zu anstrengend, aber dann wäre ich eigentlich bereit für fertig. Ich sags nur.

Donnerstag, September 08, 2022

080922 Covid Tag 2

 Der Tag gestern war gar nicht mal so toll.

Der Strauss an Symptomen durch die Familie ist munter verteilt:

Q: Halsschmerzen, Schnupfen, Husten.

Der Hübsche (heute morgen mit knallpositivem Selbsttest): Fieber, Husten, Schnupfen, Halsweh, sehr schlapp

ich: Fieber, Schmerzen (kann sein, dass das vom Fieber kommt, mir tut die ganze Haut weh und gefühlt jedes Härchen), Kopfschmerzen, verschleimten Hals, Husten, aber nicht schlimm, rauhe Stimme, sehr schlapp

L. seit heute morgen (negativer Selbsttest): Halsschmerzen und schlapp.

L. hätte heute eigentlich eine Exkursion zur Swiss Skills in Bern gemacht (Berufsmesse mit Meisterschaften in Lehrberufen) und wenn er keine Symptome gehabt hätte, wäre er auch gegangen. So: nicht.

Stattdessen haben wir weitergeschlafen (ich war irgendwie wach, aber der Rest) bis 10, dann haben wir uns als Familienausflug zum Testcenter für PCR-Tests aufgemacht. Mit dem daraus resultierenden Genesenenzertifikat haben wir dann wenigstens Unterlagen, wenn es irgendwann wieder um Impfen oder Einreisebestimmungen oder was auch immer geht.

Aus Chronistinnenpflicht: 

das Testcenter ist schon wieder umgezogen, nur noch vormittags offen, man bucht für alle Arten von Tests Slots, PCR kriegt man gezahlt mit Symptomen, als Kontaktperson oder mit positivem Selbsttest.

Es ist deutlich mehr los als im Juli, aber millionenmal weniger als im März/April. Wir haben in etwa 20 Minuten gewartet (wenn überhaupt). Es gibt keine Security mehr, dafür aber einen kleinen Aufstand, als die Ü70 Fraktion nicht damit umgehen konnte, dass die Sitzplätze nicht nach Ankommen besetzt wurden, dass man nicht mit Namen aufgerufen wurde, sondern nach Testart und sie halt konstant das Gefühl hatten, übervorteilt zu werden und am liebsten alles regeln und allen (Testern und zu Testenden) erklären wollten, dass sie alles falsch machen.

Könnte sein, dass ich bisschen ausgeflippt bin, als sie erst den Hübschen, dann Q. und dann L. angemotzt haben, das war natürlich auch unnötig, aber ich habe.... genau gar keine Nerven über für Gezeter und blödes Getue.


Auf dem Heimweg habe ich dann eine schnelle Runde durch Apotheke und Supermarkt gedreht, natürlich mit Maske, auch was, was ich schon gar nicht vermisst habe, da bin ich ganz ehrlich. (Bevor Sie in Schnappatmung verfallen, rufen Sie sich bitte ins Gedächtnis, dass wir in der Schweiz wohnen und dass hier die Regeln gelten, die HIER gelten.). Wir haben jetzt genug Nasenspray und Ibuprofen für ein bisschen länger (ich nehme aktuell Ibuprofen und Paracetamol im Wechsel, weil jede Tablette ungefähr 3 Stunden maximal vorhält).


Sonst noch: endlich mal wieder interessante Werte auf dem Fitnessbändel:





So gestresst wie gestern war ich noch nie, meine "Body Batterie" (was auch immer das ist) ist konstant auf 5 (das ist der niedrigste mögliche Wert, solange man noch Puls hat, glaube ich), mein Schlaf bildet ganz gut ab, was lief. (in der langen Wachphase um Mitternacht war ich im Regen mit der Taschenlampe in Nachbars Garten und habe Jonny, der den ganzen Tag nicht heimgekommen war, aus einem lautsstarken Kampf mit DEM Nachbarskater abgeholt. Mir war so fieberheiss, am liebsten hätte ich mich ins nach dem höllischen Gewitter schön kaltnasse Grad gelegt.)


So ist das hier, aktuell warten wir also auf die PCR-Resultate, wie immer ist es eine Competition, wer den höchsten oder niedrigsten ct-wert hat :-)