Immer noch hibbelig, wenn auch nicht mehr ganz so.
Zur Ablenkung habe ich heute (neben halt normaler Arbeit) folgende Dinge erledigt:
1. Alle Infos für das RIESENFEST (Freitag und Samstag) nächste Woche zum Firmenjubiläum gelesen, ich weiss jetzt, wann wo welcher Sonderzug und Shuttlebus fährt, es wird alles toll. Ich habe auch gelesen, dass man ohne Ticket nirgends hinkommt und jeder Besucher unbedingt sein Ticket braucht und wenn man das Ticket nicht hat, oh je. Dann habe ich angefangen zu suchen, wo denn unsere Tickets wären. Ich habe mich erinnert, sie an den Rest der Familie geschickt zu haben, weil man ja weiss: JEDER braucht sein Ticket, ohne Ticket geht nix. Suche in meiner Inbox: nix. Suche in meiner sent-box: nix. Suche in allen anderen Inboxen (mit "Tickets", "QR-Code", "Family event"): nix. Suche in "All Mail, Spam and Trash": Nix. Ich habe sie nicht an die Kalendereinladung angehängt und nicht auf dem Google Drive gespeichert. Irgendwann fand ich immerhin die Registrierungsbestätigung, "Die Tickets senden wir Euch Anfang Mai", war schon fast bereit beim Helpdesk anzurufen, und fragte nur der Form halber nochmal bei der Kollegin, bei der mir so eine Frage am wenigsten peinlich ist, wann und von welcher Adresse denn die Tickets kamen. Antwort: "Noch gar nicht." Oke.
2. Ich habe mal wieder auf eine Kooperationsanfrage geantwortet. Die Anfrage war elendslang, es ging um blablabla, irgendwelche Kurse zu bewerben und auf Provisionsbasis bezahlt zu werden. Man wäre auf meine " Website aufmerksam geworden. Ihre Themen und Inhalte passen ideal zu unseren Zielgruppen". Anstatt nicht zu antworten oder nur auf den Text in der sidebar zu verweisen, habe ich mal angefragt, wie sie denn genau auf meine Website aufmerksam geworden sind und welche Themen und Inhalte denn genau zu ihren Zielgruppen passen (neben "Ich mache hier keine Werbung für nichts und niemanden, weil ich Werbung auf Blogs und social media einfach doof finde und mich dafür nicht hergeben möchte."). Ich bin gespannt, ob ich eine Antwort bekomme. Bis dahin: wenn Sie Fernlehrkurse zu "Online Marketing, E-Commerce, Content Marketing, Augmented/Virtual Reality & Digital Leadership" machen wollen, könnte ich Ihnen einen Anbieter nennen, der es vielleicht nicht so drauf hat mit Marketing.
3. Ich habe mal wieder auf eine Headhunteranfrage geantwortet. Die letzte Antwort, die ich geschickt hatte, war offensichtlich mehr aktiv aggressiv als passiv aggressiv, aber die Stelle, die mir direkt von der HR-Dame einer Konkurrenzfirma angeboten wurde, war eine, für die ich schon vor 10 Jahren überqualifiziert gewesen wäre. Auf meine wohlformulierte (und ein bisschen witzige, finde ich) Antwort, kam nix mehr.
Diesmal also: eine Agentur. Ich schaue mir manchmal ja die Headhunteragenturwebsites an. Alle werben damit, dass sich ihre Gründer seit JAHREN extrem gut in der Branche auskennen und dann halt jede Menge HR-Buzzwords. Die Bilder zeigen dann NUR Männer, im Anzug, mit verwegen offenem obersten Kragenknopf am frisch gebügelten weissen Hemd, gerne mit Adelstitel, alle maximal 30 (meist eher so ... 12), meist haben sie einen Bachelor in BWL von einer fancy Privatuni und vermutlich mal Chemie in der Schule gehabt und auch schon mal eine Kopfwehtablette nach zu viel Champagner auf dem Debütantinnenball oder Bier auf einer Verbindungsparty genommen, naja, you get the picture.
Die Stelle klang zumindest vom Jobtitel her interessant, es war weder etwas, was ich definitiv nicht bin/kann, noch etwas, was ich nicht möchte, weil längst rausgewachsen, man würde gern mit mir telefonieren. Ich habe auf der Homepage der Agentur (s.o.) geschaut und dort stand als Region: "Ost". Hm. Ich bin aus den verschiedensten Gründen ja aktuell und für die nächsten paar Jahre nicht bereit, von hier wegzuziehen, und "Ost" sind wir hier höchstens von Frankreich aus und mein Französisch ist zu schlecht / nichtexistent, um für eine französische Firma zu arbeiten.
Also habe ich geantwortet: "Ich bin aktuell nicht auf der Suche, sondern sehr glücklich da, wo ich bin. Rein interessehalber würde ich trotzdem gern mehr über die Stelle erfahren. Um mit Ihrer und meiner Zeit achtsam umzugehen, möchte ich vorwegschicken, dass ich aus den verschiedensten Gründen geographisch an die Deutschschweiz gebunden bin."
Die Antwort kam postwendend: "Hier die Stellenbeschreibung, die Stelle ist in Sachsen-Anhalt. Wann können wir telefonieren?"
Ich habe ja nun per se keine Mühe mit telefonieren, aber halt nicht, wenn es keine Diskussionsgrundlage gibt, weil .... Sachsen-Anhalt. Ich antwortete also: "Vielen Dank für die schnelle Rückmeldung. Sachsen-Anhalt ist für mich definitiv keine Option (s. letzte Mail)."
Postwendende Antwort: "Meine Chefin möchte mit Ihnen telefonieren. Wann ginge es?"
Ich antworte jetzt nicht mehr, weil ich will ja gar nicht weg. Nicht nur nicht nach Sachsen-Anhalt, sondern überhaupt nicht. (Ich habe übrigens gegoogelt, welche "Pharmakunden" es denn in Sachsen-Anhalt überhaupt gibt. Ja. Oke.).
Oder vielleicht, falls ich nächste Woche immer noch so unruhig bin, telefoniere ich doch mit der Chefin und frage sie, warum ihr Bild nicht auf der Homepage ist.
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