Gestern abend habe ich dann wirklich einen Rappel bekommen, weil: Ferien rum (naja), nur rumgehangen, es ist so schönes Wetter draussen oder auch nicht, aber warum gehen wir nirgends hin, lasst uns in den Schwarzwald oder in die Berge oder wenigstens andere Hügel als die vor der Haustür wandern gehen, warum sind alle so träge????!!!
Naja. Die Begeisterung des Rests der Familie für eine Wanderung im Schwarzwald heute oder sonst irgendwas war mässig bis nicht existent. Hm. Hm. Hm. Wir haben uns dann auf etwas wie "Aber dann machen wir wenigstens eine Radtour" geeinigt. Ich versuche meine Enttäuschung in positiven Kontext zu bringen, weil hey, immerhin bin ich so erholt, dass ich Lust auf eine Unternehmung hätte. Mit noch ein bisschen mehr Erholung schaffe ich es auch, den Rest mitzunehmen (oder zu sagen: okay, dann bleibt halt daheim, dann geh ich allein). L. weiss gar nicht, was ihm blüht, wenn ich noch eine weitere Woche erholter werde :-).
Was mir beim Sichten der Fotos für den Jahresrückblick auffiel: ich habe irgendwann aufgehört zu backen und die wunderschönen Nordic-Ware-Formen haben zwar nun einen standesgemässen Platz in der wunderschönen Küche, aber halt keine Einsätze bisher.
Passend dazu hat Jeanny gestern einen Zimtschneckenguglhupf gepostet und Zimtschnecken sind eh mein allerliebstes. Also ging der Teig über Nacht auf der Terrasse (respektive ging nicht, weil es tatsächlich zu kalt war), aber morgens in der warmen Küche gab er dann Gas.
Alles sieht schon mal sehr hübsch aus:
Und wurde auch unglaublich lecker (und nach dem gierigen Anschneiden nicht mehr ganz so hübsch :-))
Die Jungs machten sportlichen Dreikampf: "Kobra Kai", Bauchtraining und dann macht L noch eine Runge "Ring fit", das scheint in Sachen Gamification genau für ihn zu passen :-). Er ist da anscheinend sehr gehooked und hat heute eine ganze Stunde trainiert.
Die Radtour direkt danach war dann ein wenig ... naja, schwach auf der Brust (kein Wunder, nachdem er sich gerade verausgabt hatte), aber ich bin ja gross und vernünftig, so haben wir eine kurze Runde gemacht (mal wieder die, von der man auf den Standplatz für Fahrende bei uns vor dem Dorf sieht. Diese Parallelgesellschaft ist mir so unglaublich fremd. Auf mich wirkt der Platz eingeklemmt zwischen Bahnlinie, Kantonsstrasse und Autobahnauffahrt, ungefähr ... 30 Fussminuten vom Dorf / Einkaufsmöglichkeiten / allem ausser der Strasse entfernt extrem trist und traurig. Er ist aber immer voll belegt, keine Ahnung ob aus Mangel an Alternativen oder warum auch immer. Hm.), dann sind die Jungs zurück und ich habe meinen Akku über die Hügel auf der anderen Seite des Dorfes leergestrampelt. Ich habe nun diverse Hofläden, Feuerstellen, Grillhütten und eine römische Ausgrabungsstätte, die ich noch nicht kannte, gefunden. Und genug frische Luft bekommen, um keine schlechte Laune mehr zu haben.
Daheim: Badewanne mit grosser Schüssel Orangen-Chicoree-Mais-Salat und der letzten Folge von "It's a Sin".
Danach habe ich dann noch einen Goodreads-Account angelegt (ich bekomme über die Kindle App eh die ganze Statistik, aber die ist ein wenig durch diverse Co-Nutzer verwässert.). Also, falls Sie mich da befreunden wollen: "Frau Bruellen".
Jetzt koche ich (wir machen mal wieder alle einen dryjanuary und einen vegijanuary (also: ich eh immer, aber zumindest der Hübsche macht mit, die Kinder halt daheim) gleich Blumenkohl-Kichererbsen-Curry oder wie L. gesagt hat: "Ok, ich nehm mir mal noch ein Stück von dem Kuchen mit", Q. packt seine Schultasche, L. und ich stellen uns immerhin einen symbolischen Wecker und dann war es das auf jeden Fall mit gemeinsamen Weihnachtsferien.
Gelesen:
"Im Bauch der Königin" aus (Empfehlungen der Kaltmamsell folge ich blind und wurde noch nie enttäuscht)
Weiter mache ich ähnlich, nämlich mit "Der Ruf des Kuckucks" (die Alias-Krimis von JKR hatten mich bisher irgendwie nicht so interessiert, weiss gar nicht warum, vllt wegen der "uhuuuu, Alias"-Sache, aber die kontinuierlichen Empfehlungen UND MEIN LEERER LESESTAPEL lassen mir praktisch keine Wahl :-).
Gesehen:
"It's a sin" fertig (relativ harter Tobak, es geht um eine Gruppe junger schwuler Männer, die im London der 80er / 90er leben und, naja, dann kommt AIDS. Ich kann die Serie wirklich nur empfehlen! Was ich beim drübernachdenken spannend finde: AIDS, Übertragungswege und wie man sich schützt sind bei mir so in Fleisch und Blut übergegangen (pun intended, wenn es denn witzig wäre), dass ich echt Mühe hatte, die Lebensfreude und den Spass und die Freiheit "vorher" als solche zu sehen und nicht als "Seid ihr denn verrückt, wisst ihr nicht, wie gefährlich das ist???!!!" Logischerweise hängt das mit der Gnade der späten Geburt zusammen, weil als ich in das Alter kam, war ja alles klar, jedeR wusste Bescheid. (Bis zur Enstigmatisierung ging/geht es noch, aber ich meine die prinzipiellen Grundlagen), wird unser "ohne Masken ÖV-Fahren" und Hände schütteln und Bussibussibussi irgendwann auch so ... anachronistisch, gefährlich, etc wirken?)
Mit dem Hübschen schaue ich gerade "Dopesick", das ist aus anderer Sicht harter Tobak, gerade wenn man eben aus der Branche kommt (und auch wenn man von Twitter zB die Tiraden von US-AmerikanerInnen, die erstmals mit europäischer Verschreibungspraxis von u.a. Schmerzmitteln in Kontakt kommen und von einem gewissen hohen Ross herab das als mittelalterliche Folter und unnötige Qualen beschimpfen). (Q. meint, er hätte für sein gebrochenes Bein Oxycontin bekommen vor der OP, allerdings hat er auch von Tropfen gesprochen und das geht ja nicht unbedingt zusammen. Hm.)
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