Nachtrag zu gestern: OIDA!
Um den Spannungsbogen direkt mal abzuknicken: Ich gehe nach einmal drüber schlafen (oder so was, ich habs versucht) davon aus, dass nichts wirklich kaputt ist und das alles wieder ohne professionelle Hilfe im Krankenhaus wieder gut wird (professionelles: "Du Arme, das schaut echt fies aus/klingt echt fies" wird aber sicher helfen.)
Also: wie man ja gestern erahnen konnte, sind L. und ich nicht ganz im Reinen auseinandergegangen, als er ins Bett ging. Um das halbwegs zurechtzurücken, bin ich, als wir mit Teetrinken und Netflixen fertig waren, nochmal zu ihm ins Zimmer geschlichen, habe ihm das Fenster auf die genau richtige Öffnungsbreite gestellt, ihm den Pyjama über den freiliegenden Bauch nach unten gezogen, nur die Fleecedecke, nicht die andere drüber gelegt, ihm alle Liebingskuscheltiere zurück ins Bett gelegt, ihm die Haare aus der Stirn gestrichen, "Schlaf gut, Spätzeli, morgen machen wir das besser!" ins Ohr geflüstert, mit der linken Hand mein Handy und die sauteuren Paulas Choice Cremes, die ich in der mehrstufigen Abendroutine vorher auf dem Sofa auf meinem Gesicht verteilt hatte aufgehoben und einen Schritt rückwärt gemacht und dann ..... war die Hölle los.
Ich trat mit einem Fuss in die "Legokleinteile, die jederzeit verfügbar sein müssen, man weiss nie, wann man Baby-Groot braucht, aber verdammte Axt, nicht einfach so auf dem Fussboden verteilt rumliegen sollen, wie oft habe ich euch das gesagt, wenn Babygroot aufgesaugt wird, fische ich ihn nicht aus dem Müll."-Kiste getreten. Die kippte, rutschte mit mir drauf nach vorne weg, ich hatte schon Wollsocken an und deshalb null Grip, d.h mir zog es auch den zweiten Fuss weg. Mit lautem Getöse (Sie erinnern sich: Legokiste!) knallte ich nicht auf den Boden, sondern mit all meinem Gewicht incl den anderthalb zwei zweieinhalb Coronaextrakilos mit dem Po auf den hinteren Rand der Kiste. Sie erinnern sich: ich war erstens müde, zweitens bedrückt, drittens hatte ich teure Dinge in der linken Hand, Abfangen war also nicht drin. Ich weiss nicht, wie ich es geschafft habe, auf jeden Fall bin ich mit dem rechten (freien) Handgelenk seitlich auf den Boden geknallt und direkt mit der Spitze des linken Ellenbogens.
Good news: weder das Handy NOCH die teuren Cremes haben irgendeinen Schaden genommen. (Die Kiste hat nicht mal einen Sprung, ich kann die nur für die Ewigkeit empfehlen, Ikea liefert die auch auf online Bestellung aus, ich fand die eigentlich ganz hübsch, auch bevor ich wusste, was sie aushalten, und erstaunlicherweise ist kein einziges Legofitzel, auch nicht Babygroot rausgeflogen)
Auch mit der bisschen Extracoronapolsterung habe ich an Handgelenk und Ellenbogen nichts zu bieten, am Po weiss ich jetzt nicht so genau.
Nach dem ersten Schreck liess sich alles noch bewegen, L. war halb wach geworden und meinte mit geschlossenen Augen: "Mami? (woher wusste er, dass ich das war und zB nicht der Hübsche? Hm?) Alles ok? Sorry, dass ich keine Hilfe sein kann, ich bin so müde, ich kann nicht mal die Augen aufmachen."
Q. und der Hübsche fragten relativ gelassen: "Was ist runtergefallen?" und auf meine ja korrekte Antwort: "Ich" und die Schilderung haben wir erstmal erleichtert gelacht. Ich musste dann vor Schreck (und Schmerzen) doch noch weinen, aber es war ok.
Heute morgen habe ich allen Familienmitgliedern, ob sie es sehen wollten oder nicht, die beiden dicken, blau-lila Hämatome quer über mein Bauarbeiterdekolletee gezeigt (der Hübsche meinte: "Das sieht aus wie ein Arschgeweih!"), die doch durchaus ziemlich weh tun (Fotos gibt es leider Gottseidank keine für Sie, dafür ist es ein klitzekleines bisschen zu weit unten. Aus Verletzungssicht sehr gut, weil eben die Polsterung an dieser Stelle das Steissbein zB perfekt geschützt hat.).
Ich habe mir gestern abend und nacht ehrlich gesagt am meisten Sorgen um meinen Ellenbogen gemacht, aber auch der (und das Handgelenk) scheint es ohne echt kaputt überstanden zu haben, ich kann halt jetzt den einen Arm nicht mehr aufstützen (ist eh nicht kniggekonform), der andere darf mit dem Handgelenk keine Unterlage berühren, und ich sitze sehr aufrecht, damit die Hinternhämatome die Stuhllehne nicht berühren.
(Ich leiste im Geiste Abbitte am zweijährigen L., der damals einmal die Treppe rauf und einmal runtergeflogen ist, jeweils Kopf voraus und sich nicht abstützen konnte, weil er in beiden Händen Playmobildinos gehalten hat, und ich mir dachte: "Meine Güte, warum hast du die denn nicht einfach losgelassen?!")
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