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Samstag, Oktober 31, 2020

311020 Hallorona

 Sowas wie ausgeschlafen, wir hatten ja einen vollen Tag:

Mathetest für Q. vorbereiten (Binomische Formeln als Wiederholung, ach, das waren noch Zeiten)

L.s Weihnachtswunschliste (das ist einfach, das Kind hat sehr viele Wünsche, sehr spezifisch, alle machbar)

Q.s Weihnachtswunschliste (das ist schwierig, das Kind hat keine Wünsche, wir konnten einen rauskristallisieren)

Videoshooting aus Gründen (Haben Sie eine Ahnung, wieviel Publikumsverkehr an einem Samstagnachmittag in einer Tiefgarage ist? Wir haben jetzt unseren Ruf zementiert und mehrfach versichert, dass wir das Auto auf gar keinen Fall verkaufen wollen. Ich hatte die unerwartet gefährlichste Rolle und so Nerftreffer tun erstaunlich weh.)

Picknick mit Cookies und Tee in goldener Oktobersonne

Kuchen für morgen vorbereiten

Halloween coronatauglich vorbereiten (ich habe mich erst ein wenig wegen des bünzli-mässgen Satzes geschämt, aber naja, trotzdem haben die ersten paar Kinder ungefähr 500g Süsskram pro Nase weggeschleppt und nach 2 Stunden waren unsere gesamten Vorräte weg. Abgeholt von denselben grossen, von gemischten Eltern in voller Partymontur begleiteten Gruppen, aber naja, ist ja alles draussen, nech?)





Beim "Borat 1"-Schauen habe ich mich dann übrigens abgeseitlt und eine Runde auf dem Crosstrainer absolviert, mir war der testosterongeschwängerte Höhhöhö-Humor nach dem Rap-Intermezzo dann  doch zuviel.

Abendunterhaltung passend zum Tag "Bond" für die ganze Familie, "Skyfall", weil wir da halt jetzt sind. Heute mit Connery-Bonds anzufangen käme mir auch ein wenig opportunistisch vor.


Gegessen:

Laugensilserli, Nussbrötli mit Hummus

Cookies und Tee in der SOnne

Macncheese und Salat


Gesehen: "Babylon Berlin" zum Rennen, "Skyfall" mit allen

Gelesen: "Die Optimisten"

Stressleveldurchschnitt gestern: 29

Selbstbeweihräucherung: ungefähr 10000% mehr Halloween-Deko hinbekommen als geplant. Und noch ein paar Süssigkeiten für uns reserviert.

Freitag, Oktober 30, 2020

301020 Besser. Besser?

 So, mir geht es immerhin besser, so rein körperlich und damit auch mental, das ist doch mal was. Trotzdem bin ich immer noch auf der Suche nach einem guten Umgang mit Social Media, aber das ist natürlich mein Problem, nicht Ihres. (Schon beeindruckend, sehr sogar, was Schmerzen, gar nicht mal soooo dramatische, und deren Abwesenheit mit mir machen.)

Sonst: L. ist mit Halsschmerzen aufgewacht. Wie Q. im Sommer schon hätte ich ihn "normal" mit Ricola (die Autokorrektur am Handy machte daraus "Rucola". Auch gut.) in die Schule geschickt, heute hingegen konsultiert man den kantonalen "Schnupfenplan", überlegt, was jetzt der Unterschied zwischen "Schluckweh" und "Halsschmerzen" ist und entscheidet schon auch aufgrund einer Geschichte, die L. über die Woche erzählt hat, dass L. zu Hause bleibt. Fast schade schon, dass Meldungen an die Klassenlehrpersonen heutzutage so informell möglich sind, ich bin doch jetzt so gut in offiziellen TWIMC-Lettern schreiben: 

"To whom it may concern:

Dear madam/sir,

we, the Bruellen family, hereby confirm, that our son L. shows symptoms that according to Argovian governmental coronavirus guidelines, commonly known as "Schnupfenplan" indicate staying at home at least for today. We will keep you informed on further development.

Yours, sincerely"


Naja, aber immerhin habe ich in der WhatsApp-Nachricht ausnahmsweise Nomen gross geschrieben, man will ja keinen schlechten Eindruck machen.

L. geht es soweit gut, er hat halt Halsweh. Wir werden sehen. (Er hat von seiner schon seit Krippenzeiten Freundin die Hausaufgaben kontaktlos in den Briefkasten geliefert bekommen, sehr rührend mit extra für ihn von der Tafel abgeschriebenen Übungssätzen, Anleitungen zum Ausschneiden ("Aufpassen, die Linien passen vorne und hinten nicht zusammen") und alles in einer Schrift, die L. vor Ehrfurcht erstarren liess.

Q. erzählt wie jeden Freitag abend begeistert vom Chemiepraktikum (es wirkt ein wenig gestellt, nicht? Aber ich schwör, es ist wahr!), es sind schon lustige Abende am Freitag, leider fühlt sich L. ein wenig ausgeschlossen, weil er eben noch kein Chemie hat. Ich sehe sowas wie "Chemiekasten" am Horizont. (Horizont = Schrank im Kinderzimmer, Chemikalien dazu liegen, sofern nötig, griffbereit im Kühlschrank)

Coronastatus sonst so:

  • die Fälle kommen von schulischer Seite näher, nach wie vor kein direkter Einfluss.
  • Es gibt auffällig viele Polizeikontrollen, das ist mir gestern schon in Basel aufgefallen, heute dann auch bei uns auf dem Land. Mich kontrolliert keiner, Story of my life (ausser bei der Security am Flughafen, da scheint es unterschiedliche Beuteschemata zu geben).
  • An der Grenze nach Deutschland steht auch viel Polizei, allerdings keine Schilder, die die Quarantäneregelung (Max 24h Aufenthalt in D, wenn man aus der Schweiz kommt, sonst Quarantäne oder Test) erwähnen.
  • Am Zollhäuschen auf dem Weg zurück hängt ein neues Schild: "Falls Sie Fragen zur Einreise haben, wenden Sie sich bitte direkt an die deutschen Behörden" (ich lese zwischen den beiden Zeilen: "Fragen Sie bitte uns auf gar keinen Fall")

Nun denn.

Wir schauen, was das Wochenende bringt: Heilung der Halsschmerzen oder eine Fortsetzung der Story nächste Woche....

Gegessen:

Special K

Minestrone (aus dem Slowcooker, die schmeckt leider ziemlich scheusslich, aber ich habe ja auch nur noch an die 2.5L)

Freitagspizza


Gelesen: "Schnupfenplan" und "Die Optimisten"

Gesehen: "Discovery" und "Devs"

Stressleveldurchschnitt gestern: 38 (ach)

Selbstbeweihräucherung: ach, naja, wieder runtergekommen (und jemanden in USA sehr happy gemacht, leider zu hohe Erwartungen geschürt, aber die zerstöre ich erst am Montag. Leider war in meiner ausführlichen Antwort NICHT zwischen den vielen Zeilen zu lesen: "Das ist eine totale Schnapsidee, das wird niemals klappen, schon gar nicht schnell", was rausgelesen wurde war: "Boah, da gibt es voll viele Daten und die kennt die alle, die weiss bestimmt, wie wir unsere Idee umsetzen können")


Donnerstag, Oktober 29, 2020

291020: Pausetaste

 Soweit alles gut hier, ich bin nur tatsächlich an dem Punkt angekommen, wo für mich das Internet (vor allem Twitter, aber nicht nur) nahezu unerträglich geworden ist. Das allgemeine Wehklagen über die Massnahmen (zu wenig, zu viel, die falschen, zu früh, zu spät, und was ist mit den Schulen und Künstlern und Gastronomen), das verbale Aufeinandereingeprügel, die Besserwisserei (jeder, wirklich jeder weiss, dass DIE POLITIK es auf jeden Fall falsch macht und jeder einzelnen Twitter-User oder -Internetbenutzer hätte das alles schon lange viel besser und anders gemacht. Naja, ich zB bin sehr froh, dass ich all diese Entscheidungen nicht treffen muss, ich halte mich halt an die Regeln und hoffe das Beste. Man kann mir jetzt meine privilegierte Situation ankreiden, aber man kann es halt auch lassen.). Ich möchte das alles nicht mehr lesen, ich bin wütend über so viel Wut und merke selber, wie unlogisch das ist.

Auf der anderen Seite gibt es eine Handvoll Leute auf Twitter, die ich ja nicht nur sehr schätze, sondern die eben anders sind und in diesen Chor nicht einstimmen oder halt auch noch was anderes zu sagen haben als dieses allgemeine Weh- und Anklagen. Ich muss mir noch was ausdenken, wie ich die behalten kann und den ganzen durchgedrehten Rest erstmal ausblenden kann (und ja: ich weiss es schon, dass es auch was über meine Verfassung aussagt, wenn ich alle anderen als durchgedreht empfinde, aber auch da ist Rückzug die Methode der Wahl.) Sagen Sie mir doch einfach, wenn Sie alle wieder ein bisschen normaler geworden sind. Höhöhöhö.

Sonst hatte ich ja heute meinen Arzttermin, vor dem ich Bammel hatte, und najaaaaa, ich sags mal so: einmal alle 5 Jahre ist es das schon absolut wert, aber alter Verwalter, ich hatte das schon unangenehm, aber nicht SO in Erinnerung. Autsch. (Bisschen geweint vor Schreck und Nerven und weil ich mich kaum zu Atmen getraut habe, dann noch kurz schwummrig geworden, und was zu trinken UND Bonbons bekommen. Immerhin ist mein schlechtes Gewissen, das ich vormittags noch hatte, weil ich mir den Nachmittag vorsorglich (bis auf ein Telefonat) freigenommen hatte, direkt verschwunden und auch die Idee, heute abend doch sicher wieder ordentlich sporteln zu können grad mit. Stattdessen habe ich mich mit Tee, Wärmflasche und Decke aufs Sofa gelegt und bin nach einer Stunde lesen erst mal tief und fest eingeschlafen. 

Morgen ist alles wieder gut. (also: "alles").

Kleiner Eskapismus/Ehrenschwabenmove/Firstworld-Lifehack: ich hate ja vor einiger Zeit angefangen, den Seifenspender in der Küche mit Rituals-Nachfüllpacks aufzufüllen, weil wenn schon dauernd Händewaschen, dann wenigstens gut riechen. Ist jetzt fast schon Understatement, "Karma" in den grauen, in den Spülbeckenorganizer mit Schwamm/Bürste/Spülibehälter integrierten Spender zu füllen, aber innere Werte, nech? (Habe heute vor dem Arzttermin übrigens Nachschub besorgt, wir riechen weiterhin gut beim Händewaschen). Ein Minirest bleibt da im Nachfüllpack und ... gleichzeitig war der Methods-Seifenschaumspender im Gästebad leer. Der war mit einer viel flüssigeren Lösung als Flüssigseife befüllt und hat die direkt aufgeschäumt, ich habe bisher noch keine Nachfüllpacks dafür gefunden, finde das Konzept aber eigentlich ganz gut. Und so habe ich Ehrenschwabe also das Noagerl "Karma" in den ausgewaschenen Schäumer gefüllt, mit Wasser verdünnt und zack: es schäumt wieder. Und riecht jetzt im ganzen Erdgeschoss konsistent. Und ich kann die "Limited-Edition-Female-Artists"-Tralaala-Flasche weiterverwenden. Naja. die ganz kleinen Freuden, nech?

Sonst: 

Corona-Code Rot bei der Arbeit, d.h. Masken überall, ausser am eigenen Schreibtisch, aber ich bleibe ja einfach daheim, wie wir es eh sollen.

Der Aargau zieht an und geht weiter als die Bundesratsweisungen, d.h. bei Q. herrscht jetzt Maskenpflicht, nicht mehr nur beim Anstehen in der Mensa, sondern überall. Es ist, wie es ist, immerhin gibt es mittlerweile genug Masken, die den Anforderungen entsprechen und sogar nach persönlicher Präferenz in gewissem Masse angepasst werden können.


Gegessen:

Special K

Minestrone

Nimm2 beim Arzt

Brokkoli-Käse-Wähe


Gelesen: "Die Optimisten", Aufklärungsbogen

Gesehen: "Devs"

Stressleveldurchschnitt gestern: 29

Selbstbeweihräucherung: nur kurz geweint.

Mittwoch, Oktober 28, 2020

281020 Last Minute Champagner

Was für ein spektakuläres Ende für einen eher so mittleren Tag...

Es plätscherte alles so ein bisschen vor sich hin, ich hatte zwar ein frühes Gespräch mit Singapur, da hatte ich bisher recht wenig Kontakt, dann eins mit einer direkten Kollegin, dann mittags das "War-Room"-Meeting, dessen Thema in der Singapur-Vorbesprechung noch höchst rätselhaft gewirkt hatte, mit den bis dahin aber gesammelten Hinweisen dann doch eher mit der ganz grossen Panzerfaust auf eine Quietscheente geschossen war. Naja, besser so als anders.

Ich war den ganzen Tag ein wenig nickelig, Recherche in meinem Gefühlshaushalt ergab: mir lag auf der Seele, dass Jonny gestern abend so spät und nicht mal freiwillig heimgekommen war, ich hatte Sorgen, dass das heute wieder so wäre und dass ich dann sehr besorgt wäre. Kernkompetenz: Sorgen machen. Das kann ich echt richtig gut.

Aber: während ich kurz vor dem letzten Meeting dem Hübschen meine Nickeligkeit erklärte und er mir beipflichtete, machte es zweimal brrt, brrt und beide Katzen kamen brav nach Hause (Sansa wegen Wetter ja eh den ganzen Tag immer dann, wenn sie platschnass war und genug neue Blätter und Dreck zum auf dem Glasschreibtisch abschmieren gesammelt hatte). Vorbildlich!

Während der Sportrunde wurde ich dann ganz kurz noch mal ein wenig nickelig wegen was anderem (ich finde es schwierig, sich inmitten eines "Notfalls" in die Ferien zu verabschieden, ohne jemandem den Notfall zu übergeben. Wenn dann aus den Ferien auf jede Mail zu dem Thema Allgemeinplätze wie "Please foster the team spirit, I trust in your ability to collaborate!" geschickt werden, werde ich latent aggressiv. Weil: Ferien ohne Vertretung, die gebrieft wurde, geht nicht. Und Ferien sind Ferien und WENN ich mich schon nicht zurückhalten kann, dann doch bitte was substanzielles beitragen und nicht so Kalendersprüche.)

Dann aber, während ich gerade total verschwitzt nochmal meine Mails zu dem Notfall überprüfte, trudelten im Abstand von wenigen Minuten zwei andere Mails ein, die zwei grosse Themen jeweils zu dem bestmöglichen Abschluss bringen, der vorstellbar ist.

Das eine ist ein Thema, das branchenweit Wellen schlägt und ich kam durch meine Produktverantwortung halt dazu wie die Jungfrau zum Kind und ich glaube, ich war zusammen mit meinen Teamkollegen die einzige im ganzen firmenweiten Projektteam, die NICHT nervös ob des Ausgangs war. Und das will was heissen, ich meine: Kernkompetenz Sorgen. Wenn ich mir keine Sorgen mache, muss das auch niemand anders, aber in dem Fall war das anders, warum auch immer (ich glaube, das Thema ist so gross, dass ab dem Moment, wo es "alert identified" niemand mehr zuhören konnte, was das jetzt konkret bedeutet). Naja, jetzt sind aber die Resultate da und ich nehme an, alle werden sich sehr freuen und total feiern. (Ich jetzt nicht so, weil: ich hatte ja keine Angst.)

Das andere ist ein Thema, das ich als .... die grösste Baustelle von meiner Kollegin übernommen habe, als ich den Job letztes Jahr im September gestartet habe. Es hatte zwar nicht branchenweit, aber über Firmengrenzen hinaus Wellen geschlagen (also: in den entsprechenden Stellen) und ich war im Lead, um das zu bereinigen. Das war schon sportlich, vor allem weil die verschiedensten Funktionen involviert waren, ganz verschiedene Lösungsansätze im Raum standen und jeder davon überzeugt war, dass seiner der beste wäre. Ich bin tatsächlich echt stolz drauf, nicht die vermeintlich einfachste Lösung, die mehr oder weniger ein Flicken gewesen wäre, sondern die nachhaltigste, die das Problem an der Wurzel aus dem Weg schafft, durchgesetzt zu haben. Das war natürlich nicht MEIN Entscheid allein, aber Stakeholdermanagement ist ja auch eine Kunst, nicht wahr? Es gab den einen oder anderen Rückschlag auf dem Weg und alles in allem wurde es hinten raus echt, echt knapp, und hätte kompliziert werden können, aber mit heute haben wir 4 Tage vor dem magischen Datum das hart erkämpfte Approval und müssen nicht auf die zu dieser Jahreszeit denkbar ungünstigen geplanten Notlösungen zurückgreifen.

Doch, da bin ich tatsächlich richtig stolz drauf und voll Begeisterung für das Team, mit dem ich da zusammenarbeiten darf.

Schon schön. Hach.

Den Champagner aus der Überschrift stelle ich mir jetzt halt vor, weil eine meiner ehernen Regeln ist, ausserhalb des Urlaubs unter der Woche keinen Alkohol zu trinken (Ausnahmen: berufliche social events am Abend, aber hahahaha, das ist ja sowas von 2019....), respektive werde da am Freitag, wenn ich zum Pizzabacken die smaragdgrüne Flasche von gestern aufmache, nochmal drauf trinken. ZWEIMAL!

Sonst: die gespannt erwarteten neuen Regeln vom Bundesrat wurden am Nachmittag veröffentlicht und so wie ich das sehe, ändert sich für uns praktisch gar nix (naja, Maskentragen in belebten Fussgängerzonen, auch das haben wir eh schon gemacht, respektive sind wir da ja nur alle heilige Zeit, ich bin mir nicht 100% sicher, was die Versammlungsregeln für die Pfadfinder bedeuten und ansonsten... naja: machen wir ja eh alles schon (nicht))

So, jetzt bin ich sehr hungrig, das ganze Adrenalin etc hat geschlaucht.


Gegessen:

Special K

Kürbissuppe (ich muss mich selber loben, die ist bombig!) und Salat

Flammkuchen


Gelesen: "Die Optimisten"

Gesehen: "Devs"

Stressleveldurchschnitt gestern: 18

Selbstbeweihräucherung: dieser ganze Beitrag :-)



Dienstag, Oktober 27, 2020

271020 Dienstag (Dienstag? Dienstag)

 Der Tag heute kommt mir im Rückblick endlos vor, das fing schon in der Nacht an, als ich zum ersten Mal um viertel vor fünf aufwachte, im Kopf ausrechnete, dass das ja eigentlich viertel vor sechs bedeutet, d.h. der Wecker würde gleich läuten, richtig tief einschlafen würde sich ja gar nicht mehr lohnen. Um 5:13h stieg mir Sansa aufs linke Auge, ich wachte nochmal auf, überdachte meine Rechnung von vorher nochmal, naja, alles in allem war ich halt schon ordentlich viel eher wach.

Es war einfach .. .naja, viel halt. Gut, aber viel. 

Kleiner Grinser zwischendurch: für unseren Suppenmittag war ich heute kurz vor dem Mittagessen schnell frisches Brot einkaufen (ich bin noch nicht wieder bereit, wie zu Lockdown-Zeiten jeden Tag selber zu backen, weil ich auf gar keinen Fall in den Laden gehen möchte nur für Brot), der Hübsche (ich fühle ein gewisses Schwächeln nach nur EINEM SUPPENTAG! Wobei die Erbsensuppe tatsächlich ordentlich ... nennen wir es, WUMMS hatte. Noch 3 Liter.) hatte sich bei der Gelegenheit ein Vitello Tonnato bestellt (für mich das perverseste Essen der Welt: gekochtes Kalbfleisch, das ja per se nach praktisch nix schmeckt mit der Konsistenz von ... Babybrei? Krankenhausschonkost?, in einer Sosse aus Mayo und Dosenthunfisch, ist wie Katzenfutter mit Fett angerührt. Das einzige was lecker wäre, wären die Kapern, und die pult der Hübsche raus. Und wir müssen sie wegwerfen, weil sie ja nach Katzenfutterrotz schmecken und riechen. Aber ich sag ja nix, jeder, wie er mag, am liebsten wäre mir, er würde das nur draussen essen und danach die Zähne putzen, aber das zu fordern, wirkt anscheinend unhöflich, ich habe es probiert), also habe ich das auch noch eingepackt, dann hat mich eine Schachtel Macarons angelacht, die wie ein adäquater Supermarkt-Dupe der heissgeliebten Luxemburgerli aussahen (und auch ok waren, das allermeiste, was als Macarons firmiert, mag ich tatsächlich eher gar nicht), dann habe ich in der "Bestseller"-Weinkiste noch eine sehr schöne Flasche "Sparkling Wine from Spain" in smaragdgrün gefunden, und alles in allem sah mein Einkauf aus, als ob ich ein Schäferstündchen ausrichten würde: Vitello Tonnato, Brot, Macarons, Sekt (daheim dann noch: Kürbissuppe, Salat und Schinkennudeln dazu, ausserdem kam der Sekt in den Kühlschrank und wartet da aufs Wochenende).

Gegen Abend war ich dann ein wenig gestresst, weil ich eigentlich gemütlich das Katzentürchen für den Tag schliessen wollte, auf dem Crosstrainer eine Runde strampeln, dabei "Mrs America" gucken und dann Abendessen machen, aber Jonny hatte sich allen Katzensuchrunden des Nachmittags entzogen, es wurde langsam kalt und dunkel und ich machte mir nicht so sehr Sorgen, dass ihm irgendwas passiert sein könnte, sondern dass er halt entweder bei irgendwelchen Nachbarn abhängen oder noch auf wichtiger Mausejagd wäre, aber wir uns den ganzen Abend Sorgen machen würden und ihn im Finsteren suchen "müssten" und am Ende wäre doch was passiert? Ich habe mal dezent bei den Ferienfütternachbarn angefragt und die hatten ihn immerhin am Nachmittag mal gesehen und versprachen, Bescheid zu geben, wenn er auftauchen würde. Ich schwang mich auf den Crosstrainer und zur Halbzeit wieder runter, weil er aufgetaucht, aber direkt wieder abgeflitzt war. Ich ging nochmal die ganze Runde ab (in nassgeschwitzten Sportklamotten), nix. Auf dem Rückweg begegnete ich der Nachbarin, die hatte Jonny dann doch noch erwischt und bei L. daheim abgegeben. Ihre Katze war ein wenig traurig, weil ihr Gspänli dann doch schon heim musste (wie so Teenies, bei denen der eine länger weg bleiben darf :-)).

Fertigrennen, schnell Essen machen, Q. hat ja (noch) Auswärtstermin mit den Pfadfindern, Bloggen, dabei fast mit dem Kopf auf den Tisch fallen vor müde. (Schnell noch eine Arbeitsmail beantworten, sonst geht wieder ein Tag verloren. So ist das mit dem globalen Zusammenarbeiten über die Zeitzonen hinweg....)

Sonst ist so bisschen .... Warteposition. Auf Dinge, die man nicht beeinflussen kann. Auf

die neuen Bundesratsentscheide morgen

den Arzttermin am Donnerstag, der keine Überraschung bieten wird, sondern ganz unüberraschend unangenehm werden wird. Nicht schlimm, aber unangenehm

die US-Wahl am Dienstag.

auf den ersten Coronafall im direkten Umfeld (ich denke da in erster Linie an die Kinder und die Schule, wir grossen treffen ja niemanden mehr. Mittlerweile ist "Hallo, Spätzeli, wie war der Tag? Alle da? Irgendwer krank?" die Standardbegrüssung beim Heimkommen. Es kommen, sagen wir mal, nicht immer 100% zufriedenstellende Aussagen, ich habe aber beschlossen, nicht das Elternteil zu sein, das aufgrund von vielleicht (hoffentlich!) vom Kind missverstandenen Sachverhalten und Handhabung dieser direkt die Riesenwelle zu machen, sondern darauf zu vertrauen, dass die Schulen (und darauf zu hoffen, dass die anderen Eltern) sich ihrer Verantwortung bewusst sind und das alles schon richtig machen.


Gegessen:

Special K

Kürbissuppe, Brot, Salat

4 Macrons

Gyozas mit noch mehr Salat


Getragen:

das schöne blaue Karostrickkleid. festgestellt: im Büro ist es wohl wärmer als bei uns, ich habe ordentlich gefroren an den Beinen.

Gelesen "Die Optimisten"

Gesehen: "Devs" (das war ja mal eine Enttäuschung gestern! Ich habe das Staffelfinale der zweiten Staffel "Mayans" aus vollen Zügen genossen und war überzeugt davon, dass wir direkt die 3. Staffel weiterschauen können und jetzt gibt es die noch gar nicht! Wenn ich das mal gewusst hätte, hätte ich mich nicht so gefreut. Naja. Kann man jetzt so oder so sehen.) (und "Mrs America" beim Rennen)

Stressleveldurchschnitt gestern: 18 (ich sag ja: mir geht es eigentlich ganz gut zur Zeit)

Selbstbeweihräucherung: Vielleicht ein ... man könnte Schlupfloch aus einem mühsamen Task gefunden, man könnte auch sagen: endlich das Argument, das nicht mit "Och büdde..." ausgehebelt werden kann. (Ach: und den Spagat geschafft, so auf eine echt unverschämte Mail zu antworten, dass es höflich klingt, wenn man mich nicht kennt, und ich mir trotzdem noch in die Augen schauen kann.)

Montag, Oktober 26, 2020

261020 Das Ding aus dem Sumpf

 Heute nacht mehrfach davon ausgewacht, dass mir der Regen ins Gesicht spritzelte, weil der Wind das Fenster immer wieder aufdrückte. Schön! (Ernsthaft schön.)

Sehr, sehr, sehr ausgeschlafen um 6 aufgestanden (trotz des "Ach komm, über die Woche lassen wir die Flasche jetzt auch nicht offen rumstehen" leergetrunkenen Rotweins am Abend), die Kinder mit Masken (Q. für Bus und Mensa, L. für den Unterricht, wo seine Klasse jetzt mehr oder weniger selbstorganisiert beschlossen hat, sie zu tragen.) versorgt und in den strömenden Regen in die Schule geschickt.

Sehr entspannt gearbeitet. Ich muss mir das Gefühl für wann anders mal wieder konservieren: es ist definitiv nicht langweilig (das ist schlimmer als jeder Stress für mich), es gibt genug zu tun, genug Spannendes, aber nichts so Dramatisches, dass es direkt morgen Stock-out on patient level bedeutet, wenn ich nicht SOFORT 3 verkrachte Parteien zur Zusammenarbeit bringe, ausserdem alles was, wo ich zumindest einen Hebel zum Ansetzen habe. Das fühlt sich super an. (Und damit es auf gar keinen Fall langweilig wird, habe ich gerade noch eine dieser berüchtigten Einladungen mit dem standardisierten Einladungstitel bekommen, bei dem alle wissen, dass man ALLES stehen und liegenlässt und teilnimmt. In meinem Fall das Mittagessen am Mittwoch. Im echten Leben würde es im Warroom Schokolade und Süssgetränke geben, aber naja, hier habe ich Obst und Gummibärchen und guten Kaffee.). Themen, die mich seit längerem schon nerven, weil *führt zu weit*, die ich aber wegen dringenderer Dinge in den Hinterkopf schieben musste, wo sie nervend zu meiner gestressten Grundhaltung beigetragen haben, wurden von ich weiss nicht genau welchem Teil meines Hirns in der Zwischenzeit dort bearbeitet, so dass sich die vom Rest des Hirns als unglaublich komplizierte, umfangreiche mühsame Aktivität vorgestellte Erledigung heute im Nullkommanix runterschreiben und von meinen US-Kollegen für passend erachtet wurde. Braves Hirnhinterzimmer!

Mit dem Hübschen und L. zu Mittag gegessen, immer wieder eine högscht empörte Sansa aus dem Garten in Empfang genommen. Im Gras steht mittlerweile mehrere Zentimeter hoch das Wasser und so gern sie als Baby gebadet hat, so sehr hasst sie es mittlerweile nass zu werden. Sie stiefelt mir ihren triefenden Schlammpfoten durchs ganze Haus und stellt sich anklagend vor einem auf dem Schreibtisch, weil man das bitte alles wegmachen soll und die kalte Dusche draussen abschalten.

Jonny kam einmal mit mir nach Hause (ich hatte Auswärtstermin, respektive on site Termin, ich brauchte nämlich einen von drei Leuten und mir unterschriebenen Brief und weil die alle ausser mir auf dem Areal bei uns im Dorf arbeiten, bin ich zum Unterschreiben und ordentlich scannen eine Runde spazieren gegangen), einmal mit L. von der Nachmittagsschule und dann war der Tag auch schon vorbei, ich habe mit dem Hübschen noch einen Killerupperbody-Workout gemacht (der Impfarm tut ja nicht mehr weh) und dann noch ein Stündchen auf dem Crosstrainer abgestrampelt.

L. kam irgendwann etwas verwirrt in Sportklamotten an und fragte, wann es denn zum Volleyballtraining ginge..... gar nicht. Das hatte er schon wieder vergessen, war aber ok, vor allem weil er alle Pflichten vorher in einem Affenzahn erledigt hatte und damit richtig, richtig frei hatte.

Alles in allem ein ziemlich guter Tag. 

Gegessen:

Special K mit Milch

zwei Kakis

Erbsensuppe mit Brot (war schon lecker, schaut halt echt scheisse aus. Aber naja, muss halt so)

Montagspizza


Getragen:

Kapuzenkleid und gute Laune-Lippenstift




Gesehen: "Babylon Berlin" zum Strampeln, "Mayans MC" 

Gelesen: "Die Optimisten" (ich habe im Moment nicht die Ruhe, um lang am Stück zu lesen, deshalb komme ich nur langsam vorwärts, in em Fall ist das aber nicht schlimm oder ein Indikator dafür, dass mir das Buch nicht gefällt, es passt ganz gut zu der Gefühlsdichte in dem Buch, das so häppchenweise zu goutieren)

Stressleveldurchschnitt gestern: 18

Selbstbeweihräucherung: ich bin schon ein bisschen stolz drauf, dass mein Hirnhinterstübchen sinnvolle Dinge macht, auch wenn ich nicht nach ihm schaue. (Und ich habe mich auf dem Areal nicht verlaufen)


Sonntag, Oktober 25, 2020

251020 Preppermodus

Zeitumstellung ist ja, seit die Kinder nicht mehr jeden Tag um halb sechs wach sind und/oder Betreuung brauchen, kein Ding mehr, der Tag ist halt einfach eine Stunde länger und das ist ja an einem Sonntag mit perfektem Herbstwetter das Beste, was es gibt.
Ich war schon um neun mit einer Stunde Crosstrainergestrampel, Duschen, Tralalala fertig, bis der Rest zum gemütlichen Pyjama-Frühstück auftauchte, ging es aber noch ein bisschen.
L. war am Nachmittag zu einer coronakonformen Geburtstagsfeier eingeladen, nämlich einem Bauwettbewerb auf Minecraft. Das fand ich an sich eine sehr tolle Idee, war dann doch alles andere als toll, weil ... das Geburtstagskind um zwei (angekündigter Beginn) ausrichten liess, dass er doch erst nach fünf könnte (eine Stunde nach geplantem Ende). Nachdem wir unseren Tag um eben diese zwei Stunden rumgeplant hatten (nämlich zB keinen Ausflug bei dem traumhaften Wetter), war ich dann ein spiessiger Spielverderber, der L. ausrichten liess, dass er ihm einen tollen Geburtstag halt ohne ihn wünschen würde. L. hat dann mit den anderen Gästen eben ohne Geburtstagskind gespielt (mal ernsthaft: ich sehe ja ein, dass nicht jeder so ein Buhei um Geburtstagspartys macht wie wir und nicht alle Pünktlichkeit als einen grundlegenden Pfeiler des menschlichen Zusammenlebens sehen, aber so was habe ich bisher tatsächlich auch noch nicht erlebt.)
Ich habe meine innere Unruhe wegenderaktuellenSituation in Prepperaktivitäten gesteckt, mit den gestern vorbereiteten Portionen haben der Hübsche und ich nun aktuell für die nächsten Homeoffice-Tage Wochen mittags die Wahl zwischen 3L Kürbis(apfelkarotteningwer)suppe, 4L Erbseneintopf und 4L Minestrone, eingekocht in Portionen für einen oder zwei. Mit Brot und einem schnellen Salat gibt das mit 5 Minuten Vorbereitungszeit ein leckeres und gesundes Mittagessen. Ich hätte uns gern noch ein Chili als 4. Option gemacht, aber leider sind alle meine Gläser jetzt voll.
Ausserdem habe ich Fladenbrot für das Abendessen und Chocolate-Chip-Cookies für den Nachmttag gebacken.
Zur Abwechslung habe ich mit L. für den Mathetest gelernt, mit Q. in der Sonne Kaffee getrunken und Cookies gegessen und gelesen, Wäsche erledigt, mit dem Hübschen wenigstens eine Runde durchs Quartier gedreht, um Herbstbäume anzuschauen (Fotocredits: der Hübsche, wie er so schön sagte: fototechnisch wird das eh ein dürres Jahr, fürs Fotobuch sollen wir wenigstens schöne Hintergrundbilder haben):


Jonnys Feld, wo er seine Mäuse anbaut. (aktuell recht kurz geschnitten)

Nochmal Jonnys Feld

Der Teich auf dem Werksareal, das ist aktuell in einer Richtung die weiteste Ausdehnung des Katzenreviers. Die Pappeln stehen übrigens links und rechts der Römerstrasse nach Xanten, die mitten durch den Verpackungsbetrieb im Hintergrund geht. (ich weiss nicht, ob dort in der weissen Zone auch noch Bäume stehen)



Nachmittags gab es dann Familienkino, Q. möchte nämlich aus der Schulbibliothek "Skyfall" ausleihen und das geht natürlich nicht, ohne die beiden ersten Craig-Bondfilme gesehen zu haben. Dementsprechend wurden die beiden gestern mit "Casino Royale" und heute mit "Quantum of Solace" in das Bond-Universum eingeführt (jajaja, Sie sind natürlich alle Bond-Puristen, die nur Sean Connery ernstnehmen können, aber Sie müssen jetzt ganz stark sein: ich habe NIE einen Bond mit ihm gesehen, die ersten waren mit Pierce Brosnan, den ich ziemlich gut fand, aber Daniel Craig ist einer der wenigen blonden Männer, die ich .... naja, also, auf jeden Fall: Daniel Craig, bester Bond.)

Schön war das, auch wenn es sich .... irgendwie wie gestohlenes Glück oder "So tun als ob" anfühlt, aber naja, ich kann mir nicht 24/7 Sorgen machen und nicht durchdrehen, deshalb haben wir heute mal normal gespielt.

Gegessen:
Hefezopf mit Himbeermarmelade und Chilihummus (also: getrennt)
Cookies mit schwarzer und weisser Schokolade und Rahmtäfeli
Vegidöner zum Selberzusammenstellen

Gelesen: "Die Optimisten"
Gesehen: "Babylon Berlin" beim Rennen, "Quantum of Solace"
Stressleveldurchschnitt gestern 17
Selbstbeweihräucherung: durch Einkochen ein Fitzel Kontrolle über die Situation gespürt (Q.s Kommentar: "Du weisst schon, dass es auch im Lockdown IMMER was zu Essen geben wird?" Aber der kriegt eh nix von der Erbsensuppe.)
 

Samstag, Oktober 24, 2020

241020: SHE-saster

 So, nachdem man ja nicht die ganze Zeit die aktuelle Misere beklagen kann und Q. gestern (Sie erinnern sich? Freitag ist jetzt "Chemiefreitag"? so viel Spass an der Story hatte die Story auch nicht ganz doof fand, heute mal wieder ein Schwank aus meiner und des Hübschen Jugend. (Kurze Vorbemerkung: kleine Lektion in Jugendsprache (wer dieses Wort benutzt, ist ja per definitionem alt). Ich war erst ernsthaft sehr stolz auf mich, dass ich noch alle Lanthanoide und Actinoide konnte, wenn auch nicht auswendig und in der richtigen Reihenfolge, Q. kommentierte das mit "Alles klar, Streber kickt ein". Und, nicht ganz in dem Zusammenhang: wenn man in einem Streit direkt die grössten Geschütze auffährt, heisst das "voll auf Mutter gehen." Weiss ich also wieder was Neues, um meine Kollegen in deutschsprachigen Meetings vor den Kopf zu stossen).

Jetzt aber zur eigentlichen Story (SHE bedeutet "Safety, Health, Environment" und im Rahmen meiner SHE-Beauftragten-Rolle, die durch Indien und Italien damals zementiert wurde, habe ich unzählige Wortspiele mit "SHE" auf Lager. Apres-SHE, SHE-Kurs, SHE-Rennen, SHE-Ferien, SHE-Hulk...). 

Bitte machen Sie nichts von all dem geschilderten hier nach, wir waren jung und hatten sehr viel Glück (und das Gefühl, relativ viel Ahnung zu haben, nach dem einen oder anderen Jahrzehnt Berufserfahrung möchte ich uns im Nachhinein die Ohren langziehen).

Also. Wir reisen zurück ins Jahr ... 2000, vielleicht auch 1999, vielleicht auch 2001, dann aber vor September. Sie werden gleich verstehen, warum.

Der Hübsche und ich waren beide Doktoranden an einer bayerischen Universität, wir hatten selber das Studium mit allen Laborpraktika hinter uns, betreuten das Anfängerpraktikum Anorganik, waren mittendrin im Hardcore-Laboralltag mit metallorganischen Verbindungen, die sich an Luft oder in Kontakt mit Wasser selbstentzünden, wir waren ausserdem Anfang zwanzig, eine Kombination, die dazu führt, dass man sich unverwundbar fühlt.

Eine unserer Mitdoktorandinnen lud uns und und zwei unserer besten Freunde zu ihrer Hochzeit ein (und shame on us, uns fällt der Name nicht mehr ein, ich weiss nur noch, dass wir alle sehr verwundert waren, dass erstens jemand, den wir kennen, HEIRATET, das passte überhaupt nicht in das Selbstverständnis unserer Lebensrealität zu dieser Zeit, und zweitens wir dazu eingeladen wurden, weil soooooo gut kannten wir uns dann doch nicht.) Wir fühlten uns ob dieser Gedanken ein wenig schlecht, wir hatten ausserdem überhaupt keine Erfahrung mit Hochzeiten, nur dass man als Gast "da was macht" und was können Chemiker? Genau: Explosionen, Feuerwerk, krach, bumm. Wir sagten also zu, fanden heraus, wo die Feier stattfand (im "Aumeister", klärten ohne das Brautpaar oder die Trauzeugen oder überhaupt irgendjemand zu fragen (wie gesagt: wir kannten uns mit Hochzeiten nicht so aus), mit den Leuten vom Aumeister ab, ob es eine Terrasse gäbe und ob wir da "ein kleines Feuerwerk" machen könnten. Konnten wir und so bereiteten wir uns vor.

Ich war und bin stolze Besitzerin dieses Klassikers (Affiliatelink, ich habe eigentlich zwei Ausgaben, eine davon im Büro, man weiss nie, wann man das braucht, eine davon auf dem Speicher, allerdings jetzt grad keine zur Hand, deshalb muss ich aus dem Gedächtnis zitieren), wir hatten als Praktikumsassistenten Zugang zum Chemikalienlager der Fakultät und so ging es los. 

Ursprünglich hatte ich aus Compliance-Gründen überlegt, ob wir das ganze Zeug am besten auf eigene Rechnung zu uns nach Hause bestellen sollten, uns war doch bei dem ungeliebten Kurs "Toxikologie und Gefahrstoffrecht" eingebläut worden, dass wir nur durch Bestehen der Prüfung den Sachkundenachweis für Chemikalienbestellungen auf unseren Namen kriegen würden. So habe ich Abkürzungen gepaukt (GgvBinsch weiss ich heute noch) und Gefahrensymbole malen geübt. Fisch und Totenkopf haben sich auch längerfristig gelohnt, nicht nur kam "Abwassergefährdend" in der Klausur dran, nein, später wurde irgendwie erwartet, dass man die Taufkerze für das eigene Kind selber bemalt und wenn man den Fisch andersrum malt, ist es nicht mehr "abwassergefährdend", sondern voll der christlichen Symbolik. Der Totenkopf natürlich für Halloween und die langjährige Piratenphase beider Kinder, NICHT für die Taufkerzen). Alles in alle war das (onlineshopping war noch "Neuland", Darknet nicht erfunden, Amazon hat tatsächlich mehr oder weniger nur Bücher gerkauft) aber ein bisschen arg kompliziert, vor allem, weil wir die Schatzkammer ja zur freien Verfügung hatten (wir haben uns freiwillig für "Ausmisten und Entsorgen" gemeldet, aber das ist eine andere Geschichte)..

Ich habe also Post-its über Post-its in das Buch geklebt und die benötigten Chemikalien mit dem Bestand abgeglichen, ich war damals schon Perfektionist und von Theatergruppe/Orchester gewohnt, dass man ALLES probt, bevor man es vor Publikum aufführt und so haben wir auf der Wiese hinter dem Institut alle ausprobiert und nur die Sachen ins Programm genommen, die wirklich gut funktionierten. Ich erinnere mich noch gut, dass der Versuch, der mit "beeindruckenden tiefblauen Rauchwolken" einhergehen sollte, extrem unspektakulär war. Das war besonders enttäuschend, weil wir ja ein Anorganik-Institut waren und ich mich so gefreut hatte, ganz hinten im Regal noch ein Gläschen Indige (noch in Fraktur beschriftet) zu finden, aber das war wohl tatsächlich über seinen Zenith und so gab es einen dünnen, blauschwarzen Rauchfaden, nichts, was man nicht mit nassem Holz nicht viel beeindruckender hinbekommen würde. Also: nix mit blauem Rauch. Im Nachhinein vielleicht nicht das allerblödeste.

Wir haben uns an alle Anweisungen gehalten, Schwarzpulver "auf grossen Papierbögen" und "mit einer Hühnerfeder" gemischt, gerechnet, Zeiten geplant (wann wird es dunkel?), Ablauf geplant, und irgendwann stand das Programm.

Ich erinnere mich nicht mehr an alles, wir haben auf jeden Fall 

  • das "Tanzende Gummibärchen" (natürlich nicht ein kleines im Reagenzglas, sondern ein grosses, extra vom Hussel gekauft in einem grossen Glaskolben. Bitte denken Sie immer dran: wir waren jung und vermeintlich unverwundbar, uns war noch nie was schief gegangen.)
  • "Bierherstellung" (das zieht in Bayern immer, incl des Austausches gegen echtes Bier und Verkostung)
  • Feuerwerk in rot, grün und weiss 
  • und Borsäuremethylesterfeuer in leuchtend grün 

vorbereitet. Wir haben den Masstab aus dem Buch von Vorlesungsmassstab auf Showgrösse erhöht und alle Komponenten vorgemischt, schon so, dass die reaktiven Sachen erst vor Ort zusammenkamen, aber letzten Endes..... hatten wir den gesamten Twingo-Kofferraum voll mit diesen Plastikklappkisten mit Schraubflaschen voller explosiver Chemikalien in genau der richtigen Stöchiometrie für ein wunderschönes Feuerwerk. Damit sind wir dann für die eigentliche Trauung in die Tiefgarage des Kreisverwaltungsreferats in München gefahren (und jetzt verstehen Sie, warum ich mir sicher bin, dass diese Hochzeit vor September 2001 stattgefunden hat. Man könnte jetzt total meta werden, und sagen: "Schaut, wie grosse Ereignisse und Tragödien unser Verständnis von "normal" verändern, aber ganz ehrlich war das auch vor 9/11 hoffentlich nicht total normal.)

Wir haben das Auto geparkt, der offiziellen Trauung beigewohnt, sind mit dem kleinen Bombenauto durch die Münchner Innenstadt zum Aumeister gefahren, haben dort auf dem offenen Parkplatz geparkt und angefangen zu feiern. Irgendwann meinte der Kollege, der versprochen hatte, eine Heizplatte mit Verlängerungskabel für den Borsäuremethylester mitzuringen: "Oh Scheisse, ich hab die Platte vergessen." und anstatt zu sagen: "Naja, doof, machen wir es halt ohne den Teil", beratschlagten wir hektisch und die beste Idee, die wir hatten, war, seine Freundin loszuschicken und wo auch immer einen Campinggaskocher zu kaufen.

Gerade noch so rechtzeitig kam sie zurück, wir hatten schon alles auf der Terrasse des "Aumeisters" aufgebaut und baten also die Hochzeitsgesellschaft (von denen wir bis auf die Braut, und die auch nicht so richtig, niemanden kannten) nach draussen.

Es lief alles tatsächlich grossartig, die Gummibärchen tanzen, knallten und leuchteten, das eigentlich sehr langweilige Bierexperiment war der totale Knaller, es wurde langsam dunkel, wir baten um einen Moment Geduld, während wir die Feuerwerksmischungen zusammenschütteten (Papierbögen, Hühnerfedern), in die vorbereiteten Zylinder füllten, farblich abwechselnd an den Rand der Terrasse stellten, dahinter den Gasbrenner mit dem Gemisch für den Borsäuremethylester und dann, darauf war ich besonders stolz, statt Zündschnüren mit der Acetonspritzflasche "Lunten" auf den Boden spritzen, sobald der Kolben mit der Borsäuremethylestermischung kurz vor dem Sieden stand.

Hier ein kurzer Einschub: So sieht das aus, wenn man es im Labor macht. Wir haben das in unsere Studium unzählige Male gemacht, auch nochmal geübt, und hatten den Plan, einen wabernden Hexenkessel mit grüner Flamme auf der Heizplatte stehen zu haben.

Nun denn, leider stand die geplante Heizplatte noch beim Kollegen im Keller, wir hatten stattdessen einen Gasbrenner unbekannter Heizleistung und ein sehr gespanntes Publikum. Wir haben also die Lunten = Acetonspuren gespritzt, den Gasbrenner angezündet, das Publikum stand im Dunkeln und ..... der Gasbrenner macht, was Gasbrenner halt so machen, er heizte wie irre und das Zeug simmerte nicht nur wie beim Üben, sondern kochte, was das Zeug hielt. SOFORT. Aber naja, Sie erinnern sich, jung, unverwundbar, Bierexperiment, Publikum, was soll man anderes machen, als das Feuerzeug dranzuhalten

Es war schon beeindruckend, wir vier waren schlagartig nüchtern: Unser Kolben, der eigentlich ein wabernder Hexenkessel sein sollte, kochte über, die Brühe verteilte sich (knallgrün brenndend) über die ganze Terrasse, setzte die Acetonlunten in Brand, die auf die Feuerwerkszylinder zuliefen und wir vier standen in Hochzeitsklamotten mit Kitteln und Schutzbrillen drüber in einem grünen Flammenmeer in dem knallend und spritzend rot, weiss und blaue Feuerfontänen in den Himmel schossen, das Publikum jubelte und wir haben, glaube ich, gebetet.....

Naja. Ende gut, alles gut, der Gasbrenner brennt heute noch grün, den Aumeister gibt es noch, auch wenn wir seitdem nicht mehr da waren und ich gerne wüsste, ob es zB beim Unkrautabflämmen auf der Terrasse immer noch grün leuchtet, wie es um die Ehe der Kommilitonin steht, kann ich leider nicht vermelden, weil ich ja nicht mehr weiss, wie sie heisst, aber .... bitte, bitte, macht das nicht nach!

Freitag, Oktober 23, 2020

231020 Ruhe vor dem Sturm

 Heute morgen dachte ich noch, mit mir und Istvan vom IT-Servicedesk würde es doch was längerfristiges werden, nachdem ich wieder FÜNF Push-Nachrichten pro Email bekam. Allerdings ist das zwischen uns scheints nichts Exklusives und es gibt noch "Many, many more colleagues with the same issue" und jetzt wurde mein Ticket dem Masterticket angehängt und der Ball ist im Siliconvalley-Feld (höhö, Wortspielsoll erfüllt). Naja, dann halt so.

Sonst: vor mich hin gearbeitet, ich merke immer wieder, dass ich, obwohl es sich immer noch ein bisschen neu anfühlt, doch mehr als nur Fuss gefasst habe im garnichtmehrsoneuen Job: Eins der Themen, die mich vor und während meiner Ferien echt an meine Grenzen gebracht hat, ist jetzt fast in trockenen Tüchern (das andere übrigens schon ganz. China ist nach wie vor mit einem Medikament, von dem Sie vermutlich noch nie gehört haben und das ist gut so, versorgt und keiner hat gemerkt, was wir dafür für Extraschichten geschoben haben. Ich bin viel schlechter im solche Erfolge Feiern, als im mir Sorgen um solche Sachen zu machen.), jetzt geht es um die vorvorletzte Unterschrift auf dem Weg zu den ganz trockenen Tüchern, die eine recht schwierige ist. Der Kollege, der sie einholen muss, macht das zum ersten Mal, ich habe ihm also (ungefragt) unter die Arme gegriffen bei der Formulierung des Dokuments und er hat dann heute gefragt, ob er mich als Referenz angeben darf, wenn es immer noch Fragen zum Thema an sich gibt. Ich hatte nicht mal kurz Adrenalin, als ich ihm das zusagte, ich kann das Thema mit allen Seitenästen und Verwicklungen (wenn man drinsteckt, ist ungefähr so spannend wie eine sehr verwickelte Telenovela, wenn nicht, eher so "Häh? Und DAS ist dein Job?! Oida......") auch dann (mittlerweile sogar mit Spannungsbogen und Spässle zwischendrin) aufdröseln und erklären, wenn man mich nachts um drei aus dem Tiefschlaf weckt (hahaha. Tiefschlaf.). Das ist ein sehr beruhigendes Gefühl. Auch, dass der Anruf mit den Fragen NICHT nachts um drei, sondern sogar noch vor dem Mittagessen kam. Die Wahrscheinlichkeit, dass der/die eine oder andere von Ihnen in den nächsten Monaten mit dem Medikament, um das es hier geht, in Berührung kommt, ist höher als für all die anderen, für die ich zuständig bin. Vielleicht denken Sie ja an mich, aber vermutlich nicht, wenn man es braucht, geht es einem ziemlich dreckig.

Sonst:

in L.s Klasse hat sich in den letzten Tagen etabliert, dass viele Kinder freiwillig, ohne Aufforderung, Bitte oder sonst was von Lehrern, Eltern etc. Maske tragen. Ich finde das eine starke Leistung von 11/12-jährigen und bin stolz auf L., der das jetzt auch macht.

Mit Q. habe ich heute auf dem Heimweg (Freitag hole ich ihn ja von der Schule ab) lange, weil ja Stau war, weil ALLE nochmal nach D zum Einkaufen wollten, bevor man morgen nur noch für 24h nach D darf, über die Situation an der Schule gesprochen (Sie haben jetzt auch einen positiven Fall im Kollegium, allerdings nicht an ihrer Schulform, also keine weiteren direkten Auswirkungen auf ihn). Er meinte: es fühlt sich an wie im März, als es am Freitag hiess: "Hier schon mal das und das und das und macht das fertig so schnell wie möglich, wer weiss, wie lang wir uns noch so sehen" und am Wochenende wurde die Schulschliessung verkündet. Ich war beeindruckt, wie reflektiert er die Zeit und die Auswirkungen des Lockdowns auf ihn, seine Klasse, seine Freunde, uns als Familie betrachtet. Fazit: wir tun ALLES, damit die Schulen offen bleiben können, aber wenn nicht, dann nicht. Wir haben es einmal nahezu unvorbereitet geschafft, wir schaffen es ein zweites Mal mit Ansage erst recht.

Es fühlt sich auch für mich an wie Ende Februar/Anfang März, wo man alles hinterfragt. Ich kam zu dem Schluss, dass L.s Volleyballtraining die im Moment .... risikoreichste, verzichtbarste Aktivität ist und musste etwas irritiert schmunzeln, als eine WA-Nachricht der Gruppe kam, allerdings nicht mit der Trainingsabsage, sondern der Einladung, ein Erwachsenenspiel zu besuchen. Ich habe aus dem gestrigen Kindergarten gelernt und NICHTS dazu gesagt, und als ich mich gerade mit dem Hübschen und L. darauf einigte, dass wir ihn da jetzt halt mal abmelden, plingte es wieder und das Training ist jetzt eh erstmal abgesagt. 

Dementsprechend bleiben an Aussenkontakten:

  • Einkaufen (einmal die Woche Wocheneinkauf, Samstag frische Semmeln und was wir vergessen haben. Jeweils einer von uns.)
  • Schule für Q. und L.
  • Pfadfinder für beide (Samstagsübungen draussen und Piohock drinnen, beides mit Maskenpflicht und mit Kindern, die sie jeden Tag in der Schule treffen.)
  • Ls. regelmässige Treffen mit seinen zwei besten Freunden, die er auch jeden Tag in der Schule sieht.
  • Unsere Putzhilfe, die einmal die Woche kommt, und der wir aus dem Weg gehen.
Es ist, was es ist. Und wenn noch mehr kommt, dann ist das so. (Shit, immer noch keinen Bürostuhl aus dem Lager geholt, mein Rücken wird jaulen, wenn Q. in den Fernunterricht wechselt)




Donnerstag, Oktober 22, 2020

221020 Kindergarten

Heute war also der Tag, an dem ich die Faxen dicke hatte: mittlerweile bekomme ich auf meinem Arbeitslaptop für jede Email, jeden Chatkommentar, jede Kalendererinnerung FÜNF Pop-up Nachrichten, die immer im Vordergrund sind und erst weggeklickt werden müssen. Normal ist eine, irgendwann wurden es zwei und sukzessive immer, immer mehr.

Ich habe also gestern ein Ticket bei der IT eröffnet (5 Pop-up-Nachrichten für die Bestätigungsmail), heute kam dann mitten in einem Meeting die Chatanfrage, ob ich kurz Zeit hätte (5 Pop-up Nachrichten), und ein paar Minuten später hatte ich einem Kollegen volle Remote-Kontrolle über meinen Computer gegeben, er klickte in einem Affenzahn durch sämtliche Tiefen der Einstellung von Chrome und sonst wo und war dann schnell fertig. Ging in knapp 5 Minuten, für die von ihm geschickte Testmail kam genau eine Pop-Up-Nachricht, ich war sehr glücklich. 

50 Sekunden später kam die Email mit der "Kundenzufriedenheitsumfrage", gefolgt von 5 Pop-Up-Nachrichten. Ich war schon im nächsten Hangoutmeeting, meldete mich aber direkt bei meinem neuen Freund und bat um weitergehende Reparatur. Er antwortete direkt, dass es seit gestern wie irre wäre, und der probierte Fix tatsächlich nicht bei allen wirklich gut geholfen hätte. Nach dem Mittagessen verabredeten wir uns auf neue "just a few minutes, I have the next call really soon" und es wurde was anderes umgestellt (ich glaube, ein neues Chrome-Profil erstellt), es ging natürlich ein bisschen länger, bei der Testmail kam wieder nur eine Pop-up-Nachricht, dafür war dann aber alles in Chrome krisselig. Mir war prophezeit worden, dass die nächste Stufe der Eskalation ein wenig länger gehen würde, weil Chrome ganz deinstalliert, dann neu und dann nochmal oder was weiss ich werden müsste, aber Gottseidank kamen bei der nächsten Mail schon wieder 5 Pop-up Nachrichten, ich meldete mich also für die längere Session ("Normally it takes about 20 mins"), weil ich gerade 60 meetingfreie Minuten hatte. 

Es ging alles sehr, sehr lang, ich hatte lustige Chats mit dem Kollegen, der durch den vollen Zugriff ja schon immer während des Tippens sehen konnte, was ich schrieb, was mich total irre machte, weil er ja JEDEN TYPO sah, aber naja. Zwischendrin musste ich den Raum wechseln für besseres W-LAN, dann den VPN-Zugang wegen keine Ahnung (krasser Snwoden-Move: über den US-VPN UND mit vollem Fremdzugang auf meinen Computer NICHT den Klassiker gerissen "Ging wohl ein bisschen, bis die NSA alles gelesen hatte"

Alles in allem ging es über eine Stunde, ich beantwortete währenddessen Mails am Handy, wählte mich am Handy ins nächste Meeting ein, irgendwann war alles gut (nur noch krisselig), ich bekam Anleitungen zum Entkrisseln, wir verabschiedeten und ausführlich.

Das Entkrisseln ging mittel, aber ich bekam für 4 Mails jeweils nur eine Push-Nachricht. Dann gab mir mein neuer Freund zu Entkrisseln den ultimativen IT-Support-Tipp "Mal Neustarten?", danach war alles wieder kristallklar (kein Wunder, ich hatte ja vorher das Clear-Irgendwas-Dingsi optimiert), dann kam die erste Email und .... zwei Pushnachrichten. Ich bin soweit, dass ich sage: zwei ist besser als fünf, ich lass das jetzt so. Hmpf.

Sonst so:

Videokonferenz mit externen Partnern gehabt, dabei vergessen, dass wir uns noch nicht sooo lang kennen, naja, da waren die ersten 5 Spässle auch schon gerissen. Wir sind jetzt ein bisschen befreundet, so auf persönlicher Team-Ebene, rein sachlich und thematisch wird nach wie vor hart verhandelt, das ist schon ein ganz schöner gedanklicher Spagat.

Die Impfnachwirkungen sind btw vorbei, ich bin gestern echt früh bei voller Festbeleuchtung eingeschlafen und heute morgen wie neu aufgewacht. Der Arm tut nur noch weh, wenn man volle Möhre draufboxt (an alle, die sagen wollen: "Aber das macht man ja auch nicht?!": Sie haben keine Teenie-Kinder, die einen Tag vor Ihnen geimpft wurden, oder?).

Die ganze Schweiz ist jetzt (also ab Samstag) für Deutschland Risikogebiet, d.h. man braucht einen negativen Test oder 14 Tage Quarantäne, wenn man für länger als 24h einreisen will. Das mit den 24h kann man jetzt als inkonsequent ansehen oder als pragmatisch für die Grenzregion, die man nicht lahmlegen möchte, was sonst faktisch passieren würde. Wie man das kontrollieren will? Keine Ahnung, ich werde es nächste Woche rausfinden.

Die positiven Testresultate kommen immer näher, gsd dank persönlicher Einschränkung unsererseits schon vor Monaten ohne Einfluss auf uns, aber hm.

Gegessen:

Special K

Letzte eingekochte Linsensuppe

Lauch-Mangold-Wähe mit Käse und Feldsalat


Gelesen: "Die Optimisten"

Gesehen: "Babylon Berlin" beim Strampeln, "Mayans MC" vor dem Schlafengehen

Stressleveldurchschnitt gestern: 25

Selbstbeweihräucherung: eine extrem unangenehme (auf so vielen Ebenen) WA-Kommunikation nur EINEN Austausch zu spät für immer beendet (Liebe Miteltern, wenn Sie höflich gebeten werden, einen Vorfall mit ihrem Kind zu besprechen, senden Sie keine Sprachnachrichten, in denen Ihr Kind sich rechtfertigt zurück. (Wenn Sie von mir gebeten werden oder überhaupt mit mir kommunizieren, senden Sie NIE irgendwelche Sprachnachrichten). Senden Sie noch weniger Sprachnachrichten, in denen Ihr Kind Rotz und Wasser heult und Sie es trösten gegen die ungerechte Welt. Das ist ein kostenloser Rat in Sachen Medienkompetenz. Heulenachrichten genausowenig verschicken wie Nacktbilder. Danke. (Nächster Rat: wir sind erwachsen, nur weil ich keine Antworten schicke, auf denen MEIN Kind heult, heisst das nicht, dass man den Lehrer in der Mittagspause nötigen muss, das jetzt aber mal zackig zu klären.). 

Mittwoch, Oktober 21, 2020

211020 Abenteuerland


 5596 Neuinfektionen schweizweit wurden heute gemeldet, Hospitalisierungen und Todesfälle steigen auch. Bald haben wir Deutschland von den absoluten Zahlen her überholt, mit ungefähr 10% der Einwohnerzahl. (Dazu passend die erste Corona-Meldung aus der Schule, bisher aber ohne direkten Einfluss, wir werden sehen) Mittlerweile fahren nun doch einige Kantone die Massnahmen jenseits der nationalen Massnahmen hoch, ich bin gespannt, ob das den Anstieg doch irgendwann stoppt (und schon auch, wann der Aargau nachzieht).

Ich hatte ja heute einen Abenteuertag, also, das, was these days halt als Abenteuer gilt:

früh morgens Friseurbesuch, dabei gelernt, dass im Nachbarstädtchen auch draussen nun Maskenpflicht gilt. Ich bin also sowohl farbtechnisch als auch schnitttechnisch wieder auf dem Optimallevel.

Danach ging es direkt weiter ins Büro. Ich hatte ja Dinge zu erledigen, die nun tatsächlich nicht von zu Hause gehen, nämlich

erstens gegen Grippe geimpft werden, 

zweitens hochoffiziell und mit Tinte und Füller den Brief für die "Embassy Legalization" unterschreiben und auf den Weg bringen 

(zwei-atens: Impfeinverständniserklärung und Brief für Ägypten nicht verwechseln und am Ende die Einverständniserklärung beglaubigen lassen), 

drittens wenn ich eh schon mal da bin, die neue Wasserflasche abholen (ich finde es ja fast ein bisschen rührend, wie die verschiedenen Teams weitermachen wie geplant, als wäre nix. In diesem Fall: die PET Flaschen endgültig aus allen Sitzungszimmern zu verbannen und durch persönliche Glasflaschen zu ersetzen. Ich bin mal gespannt, wie viele die noch finden, wenn (falls?) wir irgendwann zu Meetings vor Ort zurückkehren.

viertens: auf dem Rückweg nochmal im Asialaden im Erdgeschoss einkaufen

Dieses Jahr scheint mich die Grippeimpfung ganz schön zu schlauchen, der Arm tat mehr oder weniger nach einer halben Stunde schon richtig weh, ab Mittag fühlte ich mich krank und matschig, abwechselnd heiss und kalt, aber naja, so ist das halt. Wenn ich mir die Reaktion der Kinder anschaue, ist der Spuk morgen vorbei.

Unpraktischerweise habe ich heute einen ECHT langen Tag bis 19:30h mit natürlich dem wichtigsten Meeting ganz am Schluss.

Ich habe immerhin irgendwann akzeptiert, dass ich vielleicht heute nicht die Produktivste/Fitteste bin und alles in allem lief es dann schon. Heute aus Gründen übrigens mal aus L.s Zimmer, erst als ich die Webcam einschaltete, merkte ich, dass ich diesmal einen ganz ungewohnten Hintergrund zeigte :-)





Sonst so:

Katzenupdate: Jonny haben wir heute irgendwann mal vom Werksareal abgeholt, aber er ist erst gegangen, als er sich von ALLEN Rauchern/Kaffeepausendraussenmacher verabschiedet hatte und sich dann nochmal im Staub gerollt hat. Auf dem Heimweg ist er noch zu dem alten Paar auf die Bank gehüpft, die da Päuschen machten. Ihn kennen echt ALLE hier.


Gegessen:

Special K

Vegi-Chili

Obst

Flammkuchen (mit Pilzen, Kapern und Tomaten)


Gesehen: "Mayans MC"

Gelesen: "Die Optimisten"

Stressleveldurchschnitt gestern: 22

Selbstbeweihräucherung: Den Grippezettel NICHT an die Botschaft geschickt, und auch dran gedacht, ein kurzärmeliges Top anzuziehen statt des geplanten Strickkleids, so dass ich mich NICHT ganz nackig machen musste zum Impfen.



Dienstag, Oktober 20, 2020

201020 2/4

 Was soll ich hier schreiben, es fängt schon wieder an, dass sich einerseits jeder Tag fast gleich anfühlt, andererseits auch wieder nicht, so ein bisschen wie Luftanhalten und Bereitmachen auf den grossen (ganz grossen) Knall.

Anyway: die Kinder gehen zur Schule, der Hübsche und ich bleiben wieder ganz zu Hause (heute kam auch bei uns die Mail, dass man wirklich nur auf die Site kommen soll, wenn man MUSS. MÜSSEN tu ich erst morgen, nämlich fürs Impfen und für meine Botschaftsstory).

Die Nanny ist wieder abbestellt, der Hübsche und ich haben beide so viel zu tun, dass wir uns zwar gegenseitig bei der Arbeit hören, aber meist nicht mal gleichzeitig Zeit für einen Sturzespresso haben (immerhin denken wir manchmal dran, dem anderen einen vorbeizubringen und dabei freundlich in die Webcam zu winken. Manchmal mit Snacks, auch wenn der Hübsche meine Kohlrabi-Liebe nicht teilt.)

Mittagessen ist dann immer mit L. zusammen (Mittwoch mit beiden Kindern), wir probieren das aktuell mit den eingekochten Eintöpfen, die ich die letzten beiden Wochenenden fabriziert habe. Für zwei Gläser in einen Topf (oder zwei, wenn man unterschiedliche Wünsche hat) schütten, warmmachen, für L schnelle Nudeln oä fabrizieren, dazu Salat oder Gemüsesticks reicht die meist knappe Mittagspause.

Heute dann ausser der Reihe ein Arztbesuch am Nachmittag, respektive Grippeimpftermin für die Kinder. Die Kinderarztpraxis, die wir besuchen, seit Q. zwei ist, ist gerade rechtzeitig zur zweiten Welle im August aus der alten, verwinkelten Villa in ein modernes, grosszügiges Gebäude gezogen. Auch ausserhalb einer Pandemie ist die strikte Trennung zwischen Vorsorge/Impfung und akut krank schon grossartig, es hat ausserdem so viel Platz und Behandlungszimmer, dass man natürlich auch dank perfekter Praxisplanung aktuell für Impfungen überhaupt nicht ins Wartezimmer muss, sondern direkt in ein Behandlungszimmer kommt. War irgendwie komisch heute, den Kinderarzt, der Q. schon als kleinen zweijährigen Knirps und L. seit immer behandelt hat, den Riesenlackel mit der tiefen Stimme zur Ablenkung zu seinen Berufsplänen befragen zu hören (Halleluja, die Spritzenpanik besonders bei Q. und abgeschaut auch bei L. hat sich mit 15 Jahren dann doch ausgewachsen, heute hätten der Arzt und ich vermutlich Mühe gehabt, Q. im Schwitzkasten zu halten, bis die Impfung drin ist....). Obwohl ich extrem untersozialisiert bin, habe ich doch durchaus gespürt, dass eine Kinderarztpraxis zur Beginn der Grippesaison in einer Pandemie der falsche Ort zum Socializen ist und so habe ich all diese Gedanken für mich behalten und nur zur tollen neuen Praxis gratuliert und mich über "Kommen Sie gut über das nächste halbe Jahr!" gefreut.

Wieder daheim habe ich die Haare gefärbt (während dem Crosstrainerstrampeln, ich Fuchs habe erstens Frischhaltefolie drumgewickelt, dass es nicht arg tropft, und zweitens meine alte Brille aufgesetzt, damit die neue hübsche Bügel behält). Mit L.s besten Freunden ist es mittlerweile fast wie mit eigenen Kindern, wenn ich immer schauen würde, ob die da sind, könnte ich NIE in verschwitzten Sportklamotten und mit Plastikkopf ins Esszimmer kommen. Immerhin bin ich immer vollständig angezogen. 

Bisschen gestaffeltes Abendessen, weil L. zum PFadihock (neu mit Maske) musste und der Hübsche noch einen späten Call hatte (könnte sein, dass er langsam mehr Verständnis für meine teils langen Arbeitstage bekommt. Weiss noch nicht, ob ich das so gut finde. Also: das Verständnis schon, aber. Hm.)

Mit L. noch neue Finken bestellt (für ihn in der Schule, für mich daheim, wenn ich wegen Homeoffic meine grossartigen Stiefel nur eingeschränkt tragen kann, dann möchte ich daheim wenigstens stylische warme Füsse haben. Also stylisch wie: fleecegefütterte Filzpantoffeln. Leider nicht in dieser Kombination mit Sternen und / oder pink  zu bekommen, deshalb einfach dunkelblau mit Flausch.)

Nun denn. Morgen grosses Abenteuer (überlegen Sie auch alle schon, was Sie beim Jahresrückblick als "Gefährlichste Unternehmung" oder "hirnrissigster Plan"  aufführen? Ich glaube, ersteres wird unser Skitag am Samstag VOR dem Lockdown, zweiteres ... mal sehen. Ich mache ja gar keine Pläne mehr.) mit Grenzübertritt, Friseurtermin, Büro UND Impfung. Mann, was bin ich aufgeregt.


Gegessen:

Special K mit Milch

Kohlrabi

Vegi-Chili (aus dem Slowcooker, mit Tofu und weissen Bohnen, weil ich nur dachte, Kidneybohnen eingekauft zu haben) mit Knoblauchbrot

Gyozas und Salat


Gelesen: "Die Optimisten"

Gesehen: "Babylon Berlin" zum Rennen, "Mayans MC" vor dem Schlafen

Stessleveldurchschnitt gestern: 34

Selbstbeweihräucherung: beim Kinderarzt NICHT peinlich gewesen.

Montag, Oktober 19, 2020

191020: Was will man machen...

 Grundgefühlslage "Soldiering through", das kann ich ganz gut, mal sehen, ob ich es lang genug kann und dabei nett und gerecht und geduldig bleiben.

Dementsprechend reagiere ich auf mehr oder weniger alles mit "OK, dann regeln wir das also auch noch."

Die neuinstallierte Heizung (respektive: die Heizung ist die alte, das Heizkraftwerk und alles zwischen Heizkraftwerk und... ich glaube, unserer Fussbodenheizung ist neu) braucht schon wieder Zuspruch von den Leuten von der AEW, nach "alles ist verzögert" und "der Anschluss funktioniert nicht" funktioniert die Heizung an sich schon, nur irgendwelche Ventile und Steuerrungseinheiten kommunizieren nicht richtig. Per Postwurfsendung werden im Wechsel Termine zum Reparieren, (die nicht eingehalten werden, sondern es kommt immer viel eher jemand, weil alle Nachbarn nicht da wären, können wir jetzt direkt), Schokolade als Dankeschön für die Geduld (Wir haben uns von einer Karte über Merci zu customized Pralinen hochgeduldet, bin gespannt, was als nächstes kommt.) und Anleitungen zum Workaround ("Wenn das Haus überhitzt, nehmen Sie das Männchen aus dem Häuschen". Man könnte auch sagen: "Wenn es zu warm wird, stellen Sie die Heizung ab", aber das würde der eigentlich automatischen Steuerung, wo man eben ein Männchen in ein oder aus einem Haus schieben muss, nicht gerecht. Anscheinend.).

Morgen kommt also jemand, um irgendwas "auf Kulanz" auszutauschen. Ich finde das eine sehr mutige Formulierung, weil es ist ja an sich was neu Eingebautes, was noch nie funktioniert hat, da ist es mir eigentlich egal, warum es nicht geht, das ist ganz sicher nicht mein Problem oder Verschulden, da finde ich "Kulanz" ein bisschen den falschen Ausdruck. Bei der Arbeit nennt man diesen Status, glaube ich, "Hypercare".

Auf jeden Fall habe ich unser vollgestopftes Abstellkammerl mal wieder freigeräumt, damit die Heizungstypen einen so freien wie möglich Zugang zu was auch immer sie das alles bei uns an die Wand geschraubt haben, das nervt mich zwar eigentlich schon, aber mei, ist halt so, mittlerweile ist das ja sehr schön aufgeräumt, wenn andauernd jemand da rein muss.

Arbeit ist .... viel, macht schon Spass, aber ist halt echt viel und ich kämpfe mit meinem eigenen Anspruch an Qualität und Bearbeitungszeit und der klaren Vorgabe, meine Arbeitszeit im Griff zu behalten (und der letzten Erschöpfung im Hinterkopf, so will ich nicht in die Weihnachtspause starten), was mich dann erst recht anstrengt.

Der Aargau hat ungefähr zum ersten Mal seit Corona die vom Bund vorgegebenen Mindestregeln verstrengt (Sie wissen, was ich damit meine, richtig? Mir fällt das richtige Wort nicht ein), will heissen es gibt noch strengere Regeln über Maskenpflicht und Kontaktdaten bei privaten Treffen (mir egal, wir treffen eh niemanden ausser die Freunde der Kinder. Das sind weniger als 15) und Maskenpflicht für Erwachsene in allen Schulen, ausser in den Klassenzimmern, wenn da der Abstand eingehalten werden kann. Die Lehrpersonen haben die Kinder schon darauf vorbereitet (was natürlich bei einem Grossteil der Kinder zu sich immer weiter verstärkenden Panik führte: "Was, Masken? Wir? Ab sofort? Ich hab keine dabei!!!", aber ich glaube, jetzt weiss jeder: "Erwachsene. Ab morgen. Nicht immer und überall."

Wir haben ja zum Einkaufen schon eine Zeitlang Maske getragen, auch wenn das noch nicht vorgeschrieben war. Heute morgen war ich kurz im Coop und dann im Post-Kiosk und diese erste total unrepräsentative Testgruppe war zu 100% compliant. (Kleine Überraschung eingekauft und jetzt grosse Vorfreude und ein bisschen Nervosität, ob es rechtzeitig ankommt.)

Die Pfadfinder schicken unerschrocken und unermüdlich Einladungen für die nächsten Aktivitäten dieses Jahr, alle perfekt auf die aktuell geltenden Regeln abgestimmt, mit Maskenpflicht und Anwesenheitsliste und Anmeldung vorab, und ich finde das irgendwie so rührend, weil sie das so toll machen und sich so viele Gedanken machen, auf der anderen Seite denke ich mir: "Was für eine Verschwendung von Zeit und Energie, ihr glaubt doch nicht ernsthaft, dass wir Mitte Dezember zu 100 gemeinsam in den Wald gehen? Egal ob Maske oder nicht?" und auch ein bisschen: Es heisst, man soll seine Kontakte auf das absolut Wesentliche beschränken. Ist Elternbeteiligung an einer Baumpflanzaktion wirklich so wesentlich jetzt? (Abgesehen davon, dass ich auch ohne Corona gar nicht so viel Lust auf eine Baumpflanzaktion habe. Die Kinder haben geschworen "Sorge für die Natur zu tragen", nicht ich.)  Naja, ich melde die Kinder zu allem an, was ohne Eltern ist respektive wofür sie uns nicht brauchen, und dann schaumamal, was davon stattfindet. Dieses Bild hängt btw an ihrer Tür: 

L. respektive bekam eine zweite Mahnung für abgelaufene Bücher aus der Gemeindebibliothek (dummerweise keine erste, dummerweise  genau nachdem wir vom Anmeldung bei den Pfadis gegenüber der Bibliothek-Einwerfen wieder heimkamen,), ich habe keinen Nerv auf L. richtig sauer zu sein, klar habe ich ihm das eine oder andere Mal gesagt, er soll die Bücher zurückbringen, aber seit dem Shutdown im Sommer ist die samstägliche Bibliotheksroutine nicht wirklich zurückgekehrt, ich habe auch keinen Nerv, auf die Büchereileute sauer zu sein, dass sie sich erst mit einer zweiten Mahnung melden, wir schicken L. da am Samstag mit dem Geld und den Büchern hin, er soll sagen, dass nix kam und wenn er trotzdem zahlen muss, dann ist das so.

Zu guter Letzt fiel mir dann 50cm vor der heimischen Haustür und dem rettenden Teppich mein fast niegelnagelneues Handy aufs "Gesicht" und jetzt habe ich sertmals ein bisschen Spiderapp am unteren rechten Rand. Ich schwanke zwischen Wut und Ärger und "Muss das JETZT passieren, nachdem ich das alte nach Jahren der Nutzung ohne einen Kratzer ersetzt habe?" und "Naja, dann ist das jetzt halt so, es funktioniert noch alles und das Arbeitshandy lebt seit über 2 Jahren mit gebrochenem Display." (Allerdings ist das ein bisschen spektakulärer gebrochen, nämlich weil es mir runterfiel, als ich wie eine Irre mit all meinem zerrupftem Handgepäck unter dem Arm mitten in der Nacht durch den Flughafen von Hyderabad rannte, um den Flug nach Hause nicht zu verpassen. Nicht: nach dem Abholen vom Kind vom Volleyballtraining aus der bisschen pizzafettigen Hand gerutscht.) 

Morgen dann Kindergrippeimpfung, dann können wir wieder was abhaken.

Gegessen:

Letztes Stück Apfelwähe

Gemüsecurry von gestern

Montagspizza


Getragen:


Mir war mal nach klassischer Homeoffice-Uniform (mittwoch morgen gehe ich zum Friseur)


Gelesen: "Die Optimisten"

Gesehen: "Babylon Berlin" zum Rennen, "Mayans MC" zum Schlafengehen.

Stressleveldurchschnitt gestern: 37

Selbstbeweihräucherung: Ach ja, ne, weitergemacht.


Sonntag, Oktober 18, 2020

181020: Late to the party

 Lol, ein bisschen lustig ist es ja schon: da habe ich mich als eine der letzten unterer Abteilung dazu entschlossen, an ausgewählten Tagen ins Büro zurückzukehren, da macht der Bundesrat ein bisschen ernst und setzt das Homeoffice-Gebot wieder in Kraft. (Und Maskenpflicht jetzt in allen Geschäften o.ä, Einschränkung der privaten Treffen etc).

Hätte ich die zwei Wochen noch warten können, hätte ich mich nicht zweimal an Änderungen gewöhnen müssen. Andererseits habe ich jetzt schon für Mittwoch den Parkplatz reserviert, wo ich ja eh ins Büro MUSS, weil ich eben die Grippeimpfung abhole und eben eine Runde wet signatures für den berühmten Botschaftsbrief sammeln muss. Vermutlich bleibe ich dann aber nicht viel länger und wir werden der Nanny wieder absagen...

Der Hübsche und ich haben schon gewettet, welche Arbeitgebertaskforce als erste die neue Infomail schreibt, bisher kam noch nix. Bisschen leid tun mir unsere Leute da schon, jetzt haben sie erst am Freitag eine neue Warnstufe mit allem Pipapo ausgerollt, jetzt muss das schon wieder angepasst werden.

Sonst: 

ausgeschlafen, auch die Katzen (Um viertel nach sechs wollten sie ganz kurz ganz dringend aufstehen und raus, aber ich so gar nicht, und zack, sind alle wieder eingeschlafen bis viertel vor neun, das hatte ich schon lang nicht mehr.)

Sportprogramm absolviert (ich auf dem Crosstrainer, der Hübsche und L. draussen)

Q. ist wieder da, man roch ihn, bevor man ihn hörte (Holzrauch auf nassen Kleidern). Es geht ihm gut, sie haben dann übrigens doch nicht auf dem Rigi übernachtet, sondern in der Nähe der Waldhütte des Nachbardorfs, wo sie wegen der Gesellschaft einer, wie Q. das so diplomatisch ausgedrückt hat, "angetrunkenen" Gruppe, die aber immerhin gut auf das übernommene Pfadifeuer aufgepasst haben, zweimal von der Polizei überprüft wurden. Der recht neue Schlafsack tut seinen Dienst, die Isomatte auch.

Ich habe heute morgen bei Frau Herzbruch gelesen und hatte sofort wieder DEN Satz aus einem Vorstellungsgespräch vor ungefähr 7 Jahren im Kopf, den ich bis heute gerne zitiere, wenn es um Bias und Geschlechtergerechtigkeit geht. Ich glaube, ich habe das damals aus Gründen nicht aufgeschrieben, aber mittlerweile ist der damalige Interviewer nicht mehr nur nicht mehr in der Firma, sondern auch nicht mehr am Leben (nicht deswegen), ich habe diese Sätze im RL schon oft zitiert, das ist alles kein Geheimnis mehr:

Also: ich sass in einem Bewerbungsgespräch beim Chef des hiring managers (zu diesem Zeitpunkt der Chef meines Chef meines Chefs) und nach ungefähr 15 Minuten fragte er mich wortwörtlich: "Sie wissen ja, mit X. habe ich schon eine andere Frau auf einer äquivalenten Position, wenn ich Sie jetzt auch noch einstelle, habe ich dann die ganze Zeit Zickenkrieg bei mir im Laden?!" (Es macht es jetzt nicht viel schlimmer, gibt aber ein bisschen Kontext: Zu etwa dieser Zeit wurde auf einer Weihnachtsfeier extra erwähnt und gefeiert, dass wir den Anteil an Frauen in der Abteilung mehr als verdoppelt hätten. Von 2 auf 5%.)

Und naja, ich habe meine nichtexistente Sprach-Hirnschranke schon öfter verflucht, aber in dem Fall war ich sehr positiv von mir überrascht, als ich mich sagen hörte: "Ich gehe jetzt mal davon aus, dass Sie mir diese Frage jetzt ernsthaft stellen, sondern eher überprüfen wollen, wie ich mit unqualifizierten und unsachlichen Kommentaren umgehe. In diesem Fall ist meine Antwort: Vielleicht würde der testosterongeschwängerten Abteilung mit all den damit verbundenen Alphamännchen-Kämpfen ein bisschen weiblicher Ausgleich gar nicht schlecht tun. Falls Sie sich jedoch tatsächlich Sorgen machen, dass zwei erwachsene Frauen aufgrund ihres Geschlechts nicht zivilisiert miteinander umgehen können, seien Sie versichert, dass ich sowohl mit X. als auch all ihren männlichen Kollegen bereits seit Jahren erfolgreich zusammenarbeite."

Die Stelle habe ich nicht bekommen, was im Nachhinein aber überhaupt nicht schlimm ist, weil sie ein paar Jahre später eh einer Reorganisation zum Opfer gefallen ist und ich die Stelle, die ich ein bisschen später angetreten habe, Jahre später dann dem Kollegen, der damals die Stelle beim "Zickenbändiger" bekommen hat, vermachen konnte. Der Interviewer war allerdings so beeindruckt davon, dass ich nicht wie erwartet "wie ein Mädchen" reagiert habe (kotzi), dass er uns ab diesem Tag eine spezielle Verbindung zuschrieb. Spannend, weil ich unter anderem "ZICKENTERROR" in blinkenden Leuchtbuchstaben über seinem Kopf sah, wann immer wir uns begegneten. Alles in allem eine im Nachhinein sehr skurrile Situation über eine irritierend lange Zeit, die sich mit dem entsprechenden Abstand in grossartige Stories verpacken lässt, währenddessen allerdings extrem unangenehm. 

Trotzdem: seitdem habe ich Frieden mit meiner grossen Klappe geschlossen.

Gegessen:

frischen Hefezopf mit Jalapeno-Frischkäse (erstaunlich langweilig)

Apfelwähe von gestern

Gemüsecurry aus dem Slowcooker (Kartoffel, Brokkoli, Kürbis, Zwiebeln, Knoblauch, Erbsen, Tomaten, Kokosmilch, rote Currypaste)


Gelesen: "Die Optimisten" (ein Genuss!)

Gesehen: "Babylon Berlin" beim Rennen, "Mayans" vor dem Schlafengehen

Stressleveldurchschnitt gestern: 37

Selbstbeweihräucherung: erste Weihnachtsgeschenke für die Kinder bestellt (und vernünftig geblieben und mir keinen bestellt, weil der Hübsche nicht mitzieht und es halt nur zwei oder vier im Bundle gibt)

Samstag, Oktober 17, 2020

171020 Paradise lost #eve

 Joel hat das gestern sehr schön geschrieben: "Ich kann, wie viele andere wahrscheinlich auch, die ganzen Geschichten und Nachrichten über Covid nicht mehr hören. Das will nicht heißen dass ich dagegen rebelliere und hier alles ohne Maske durchziehe. Im Gegenteil! Ich versuche das in meinen Tagesablauf einzubauen ohne großartig darüber nachzudenken und alles immer in Frage zu stellen. Es ist wie es nun mal wie es ist. Punkt."

In dieser Hinsicht bin ich tatsächlich gerade gar nicht so unglücklich darüber, dass das BAG am Wochenende keine Neuinfektionszahlen mehr veröffentlicht (die Meldedisziplin ist am Wochenende eher so mittel und dann denkt man jede Woche, jetzt wäre es echt mal langsam besser, und landet am Montag wieder auf dem Boden der Tatsachen.).

Nun denn. Hier hat der Wecker unangenehm früh geläutet, Q. hat ja Wanderweekend mit seinen Pio-Kollegen an einen geheimen Ort, wir wissen nur, dass er auf ca 1000m im Zelt übernachten wird. (Bezeichnend für 2020, dass ich mir weniger Sorgen um ihn mache, wenn er mit einer Handvoll anderer Teenager und zwei gerade so Erwachsenen im Schneeregen in den Bergen unterwegs ist und schläft, als wenn er morgens mit dem gestopft vollen Bus zur Schule fährt....). Abfahrt war um 8, dh Q und ich sind um halb sieben aufgestanden, haben gemütlich gefrühstückt, ich habe Breznstangen geschmiert, der Rucksack wurde fertig gepackt und dann haben der Hübsche und ich Q. zum Abfahrtsort begleitet. Er würde so was nie sagen, aber wir merken uns fürs nächste Mal: Verabschieden an der Haustür ist absolut genug.

Zum Frühstück habe ich dann grad frische Semmeln im Coop geholt (Samstags macht der schon um acht auf, um 10 vor acht wartet man mit den anderen senilen Bettflüchtern, wenn man um 08:07 auftaucht, vermeidet man jede Schlange. Ich weiss nicht, ob es überhaupt total neu ist, oder nur später schon aus: es gibt jetzt ein "Zwirbelino mit Branchli", das ist eine knusprige neutral schmeckende Semmel (Längsformat, einmal gedreht, deshalt Zwirbelino), in die vor dem Backen ein Branchli (= Nougatriegel mit Schokolade und Krokant überzogen, ein Schweizer Standardsnack aus Zucker, Fett und Nüssen, den es in .... 100er Packungen zu kaufen gibt und der in jedes Gebäck geschoben wird) gesteckt wurde. Laut L (ich mag ja kein Nougat) sehr lecker, für mich zum Merken: bei der Selfcheckoutkasse ist das bei den "Süssen Brötli", aber irreführenderweise in einem blauen Mäppchen fotografiert)

Nach einem Frühstück, das irgendwie sehr irritierend war und es ging tatsächlich recht lang, bis L. es verbalisierte: "Sind alle sauer aufeinander? Warum ist es so still? Ach ja, Q. ist ja weg." (und wer den Hübschen oder mich kennt, kann sich kaum vorstellen, dass keiner von uns daheim die Person mit der meisten oder lautesten Airtime ist, aber es ist so! Gegen Q. sind wir alle Waisenkinder.), war es immer noch erst neun, wir haben also Betten frisch bezogen und ... einen Schlussstrich gezogen. Die "Bloggermatratze" musste gehen. 

Für die, die sich nicht mehr erinnern und denen die Suchfunktion nicht hilft (ich habe vor genau zwei Jahren alle Posts, die mit irgendwelchen Kooperationen zu tun haben, in den Draft-Status zurückgesetzt, so dass ich sie noch sehe, aber sonst keiner. Ich finde Werbung auf Blogs, wie ich sie mag, unangebracht und möchte selber damit nichts mehr zu tun haben):

vor ein paar Jahren hat eine Matratzenfirma gefühlt jedem deutschsprachigen Blogger eine Matratze für umme angedreht, wenn man dafür im Abstand von weiss nicht wie lang insgesamt 3 Posts schreibt. Je nach Benehmen gab es dann noch ein Kissen, Bettwäsche und Bettdecke (ich war ab Kissen raus, weil ich geschrieben habe und nach wie vor der Meinung bin, dass das eine absolut zutreffende Beschreibung ist, dass sich das Kissen so an den Kopf anschmiegt, wie ich mir den Facehugger aus Alien vorstelle und deshalb leider nicht drauf schlafen kann, aber der Hübsche mag das. Beides immer noch wahr übrigens. Aber nein, danke, jetzt möchte ich Eure langweilige weisse Bettwäsche auch nicht mehr!).

Es war schon ein bisschen lustig, dass die Matratzen erstens gestunken haben ohne Ende (auch ein bisschen lustig, dass von Matratzenherstellerseite respektive der Social Media Truppe des Matratzenherstellers lautstark beschwichtigt wurde, dass das absolut harmlos sei, ist halt bisschen schwierig, wenn man sich als zwei Chemiker mit Lösungsmittelgerüchen und den Grenzwerten ein bisschen auskennt, aber naja, wir haben das Ding ein, zwei Wochen auf dem Balkon gelagert, war schon ok), aber trotzdem ganz Bloggersdorf natürlich begeistert war. Ein paar Wochen später gab es einen verheerenden Stiftung Warentest-Bericht, der genau die Bloggermatratze wegen irgendwelcher Rückstände dramatisch schlecht bewertet hatte. Ganz Bloggersdorf hat die Matratzen also reklamiert und ersetzt bekommen, wir zwei Chemiker hingegen haben genauer nachgelesen, festgestellt, dass die ursprüngliche Matratze in UK hergestellt worden war, wo es extrem strenge Richtlinien für Nichtentflammbarkeit von Matratzen gibt, die halt in der huschhusch-on-demand-Herstellung dazu führten, dass die Lösungsmittel zum Zeitpunkt des Verpackens noch nicht verdampft waren, aber hey, mittlerweile halt schon und ganz ehrlich habe ich dann lieber eine nicht brennbare Matratze, die auch nicht mehr stinkt, als eine neu in D hergestellte Matratze, die nicht so strengen Richtlinien folgt (und vermutlich genauso huschhusch hergestellt wurde und dementsprechend stinkt).

Wir haben also unsere Matratze und das Facehugger-Kissen behalten, sie waren auch erst ok (also: das Kissen nur für den Hübschen, ich habe nach wie vor echt Angst davor), aber der Hübsche fing irgendwann immer mehr an zu monieren, dass auf seiner Seite so eine Kuhle wäre und wir müssten die Matratze mal umdrehen, dann hatte ich (eher eingebildet, aber mei) das Gefühl, dass die Matratze an meinem Kopfende nach Fuss riecht und ich in des Hübschen Kuhle liege, irgendwann kam der Hübsche dann immer so auf meine Seite rüber gerutscht, weil bei mir kein so ein Loch wäre, und naja, langer Rede, kurzer Sinn, nach genau 4 Jahren haben wir die liebe "Eve" jetzt aus unserem Bett verbannt und die beiden Matratzen, die wir tatsächlich recht kurz vorher vor dem Eve-Hype in einem Möbelfachgeschäft gekauft hatten, wieder reumütig reaktiviert. 

Sehr spannend, ich hatte gar nicht das Gefühl, in einem Loch zu liegen, allerdings bin ich von der neuen alten Matratze direkt mal aus dem Bett rausgefallen, weil der Facehugger eben nicht mehr da war. (Nun ja. Ich kenne mich mit Matratzen nicht so aus, persönlich finde ich 4 Jahre ein wenig enttäuschend von der Lebenszeit her, allerdings haben wir sie natürlich auch nicht bezahlt (doch, mit Selbstachtung...), und immerhin haben wir länger durchgehalten als die Matratzenfirma selber, die mittlerweile pleite ist oder zumindest nicht mehr in den deutschsprachigen Raum liefert. 

Was habe ich aus dem Ganzen gelernt: Ich werde nie wieder Werbung für irgendwas hier machen. Und nie wieder eine Matratze mit Vornamen bestellen, sondern nur noch im Fachgeschäft mit Beratung und Probeliegen einkaufen.

Sonst: ich habe gekocht wie ein Weltmeister. Erst eine Apfelwähe für den Spätmittagshunger an einem trüben Oktobertag, dann wurde auf Twitter über die Vorzüge von Slowcookern referiert und ich habe also in meine Slowcookerkochbuch geschmökert und direkt ein Chili sin carne angesetzt. Das war gerade eben fertig und ich habe es wieder in Gläser eingefüllt und eingekocht. Mit den Resten von der letzten Aktion haben wir nun drei verschiedene Gerichte in Portionsgrösse nur zu Aufwärmen, die mit frischem Brot und vielleicht noch Salat einen Homeofficekantinenmenüplan mit ohne Mühe und Vorbereitung langsam doch abwechslungsreich gestalten. Für morgen habe ich alles für ein Gemüsecurry vorgeschnippelt und gemischt, das kommt dann morgen früh rein und wer weiss, vielleicht bleibt auch da was für die Homeofficewoche übrig. Zum Abendesseen gab es Udon-Nudeln mit Mangold (bin immer noch nicht ganz drüber weg, dass ich von der Kaltmamsell gelernt habe, dass Mangold, oder "Krautstiel", wie das hier heisst, dieselbe Pflanze ist wie rote Beete, halt einmal auf Blätter und Stiele gezüchtet und einmal auf Knolle mit Kompostgeschmack.) und Vegihack, ausserdem ist noch ein Hefezopf im Ofen und jetzt ist es auch mal wieder gut. (Eigentlich sehr gut, ich erinnere mich an den "Resilienzkurs" bei der Arbeit, zu dem ich mal gehen musste, wo mein Kollege meinte: "Du entspannst dich doch voll gut beim Kochen, oder nicht?!" und ich draufkam: nein, ich koche gern und gut und viel und abenteuerlich, wenn ich entspannt bin. Wenn nicht, dann ist auch Brotschmieren anstrengend. In diesem Sinne: ein guter Tag!

Q. war unter anderem auf dem Rigi-Gipfel im Schnee, jetzt ist zumindest sein Handy wieder nur ein Dorf weiter (respektive: in der Nähe des Dorfes, mitten im Nichts), ich bin sehr, sehr gespannt, was er morgen erzählt.

Jonny kam heute mit einem Vogel nach Hause, was wir noch erstens rechtzeitig vor Eintritt ins Haus und zweitens rechtzeitig vor irreparablem Schaden am Vogel gemerkt haben. Wir haben Jonny also auf der Terrasse in Empfang genommen und er tat mir fast ein bisschen leid, wie er da so stolz und volle Vorfreude auf eine ausgiebige Spiel- und dann Snackrunde im Wohnzimmer nach Hause kam, und dann wurde man unter den Arm geklemmt und einem ein Finger ins Maul geklemmt, bis man den Vogel loslassen musste. Der war noch so fit, dass er ohne den Boden zu berühren durchstartete und davonflog, Jonny bekam eine Handvoll Snacks als "Belohnung" und musste dann relativ lang den Garten nach dem Flüchtigen absuchen....nun ja. 

In diesem Sinne: gute Nacht und einen schönen Sonntag Ihnen allen!


Freitag, Oktober 16, 2020

161020 swosh

 Ich weiss nicht genau, warum dieser Tag so vorbeigesaust ist, vielleicht lag es

  • an der Einkaufsrunde morgens (wir sind jetzt frei von deutschem Leergut und mit Lieblingshafermilch und -haarfarbe versorgt, das waren die Dinge, neben der deutschen Bestelladresse, die während der Grenzschliessung genervt/-fehlt haben)
  • an dem Mittagsschwätzchen mit dem Lieblingskollegen aus dem letzten Job (er hat gesagt: "Halthalthalt langsam, eins nach dem anderen" und vielleicht bin ich wirklich ein bisschen untersozialisiert
  • an der Umplanung der nächsten Arbeitszeit (wer hat es gewusst? ab Montag gilt Maskenpflicht überall bei der Arbeit ausser beim Essen, Kaffeetrinken, in Meetingräumen und am Arbeitsplatz, wenn man 1.5m Abstand einhalten kann), d.h. ich möchte eigentlich doch nicht mehr ins Büro. Ausgerechnet (Agratt :-)) jetzt muss ich aber nächste Woche, weil Grippeimpfung und die vermaledeite "Embassy Legalization". (Sachen gibts, wie aus dem vorletzten Jahrhundert.... Aber ich weiss jetzt wie das geht: Ausdrucken, zwei Leute mit schönster Tinte und Prokura müssen unterschreiben, dann geht es zum Notar, dann zur Botschaft, dann zurück und dann nach Ägypten. Alter Verwalter, bis das erledigt ist, ist die Saison auch vorbei. Aber: machen wir jetzt halt. Ich hoffe fast, dass wir das auch mal für die Philippinen machen müssen, da kommt in der Botschaft dann ein rotes Band drum und ein dreidimensionaler goldener Aufkleber drauf. Das berührt Ästhetikbereiche, da kommt kein pdf und auch kein Fax hin. Nicht mal Einschreiben.
  • Am Arbeitsschluss um drei statt die letzten Wochen freitags um eins
  • an der Stunde Crosstrainerstrampeln danach
  • am Abholen von Q. von der Schule (freitags hat er bis nach fünf, da spiele ich aktuell gern Taxi.) und dem Heimruckeln im Stau (er hat immerhin sehr begeistert von Chemieunterricht und -praktikum erzählt. Wir konnten klären, dass es "Strodium" nicht gibt.)
  • am gemeinsamen Packen für Q.s Wanderweekend an einen geheimen Ort draussen oberhalb von 1000m (Meteo sagt: Schnee vielleicht, wir wissen ja nicht wo)
  • an der Überraschung, dass heute ja der 16. ist und damit "Discovery" startet und somit natürlich mit Q. zusammen geschaut werden muss
  • an allgemeiner Erschöpfung, weil viel getan, aber naja, ist halt so und heute ist Freitag (und morgen klingelt der Wecker um halb sieben und so habe ich voll viel vom Wochenende :-))
  • und: es wird spannend, der Aargau bereitet sich anscheinend auf Grosses vor und dafür treffen wir uns alle auf dem Schulhof, wenn der Strom ausfällt oder die Flutwelle kommt oder die Trinkwasserversorgung zusammenbricht.



Anyway: schönes Wochenende und erholen Sie sich gut.

Gegessen:

Buttertoast mit Honig (heute wieder Lätta eingekauft)

Skifahrsuppe mit ohne Wurst, aber Brot dazu (K2 bekam Spiegeleierkatze, das habe ich schon lang nicht mehr gemacht

Freitagspizza

Gesehen:

"Babylon Berlin" (ich dachte ja immer, ich würde, wenn punktuelles Zeitreisen möglich wäre, gern in die 20er, aber vielleicht doch nicht, oder es ist halt einfach Berlin, wo ich NIENIENIENIE hin möchte.) und natürlich "Discovery"

Gelesen: "Die Optimisten"

Stressleveldurchschnitt gestern: 37 (es wird, es wird)

Selbstbeweihräucherung: Laptop zugeklappt und Feierabend gemacht.