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Freitag, April 10, 2020

100420 Ein guter Tag

Das war heute ein grossartiger Tag!
Einigermassen ausgeschlafen, direkt im Bett Kaffee UND Erdbeermarmeladebrot zu mir genommen, so dass ich für die Crosstrainerrunde noch vor dem offiziellen Frühstück fit war (ich brauche morgens was zu essen und zwar relativ zackig, sonst kriege ich krassen Unterzucker mit allem Tralalala wie Übelkeit, kein Kreislauf, Schüttelfrost, Kopfschmerzen, Spucken, naja, nix, was man möchte, vor allem, wenn es mit einem Erdbeermarmeladebrot im Bett zu vermeiden ist).
Dann: Duschen, fertig machen, Terrassenfrühstück (ich musste über Q.s Quarantänelook direkt out of bed lachen. Er ist so herrlich uneitel und mit seines Vaters Haarwuchs gesegnet.),

Rennrunde der Jungs und ich habe endlich, endlich die Babyklamotten für den Minineffen unterwegs zugeschnitten. (Ich habe ein wenig gehachzt und gequietscht ob der niedlichen Kinderstoffe und dass 0.5m auf einmal für ein gemischtes Set aus Pulli, Hose, Mütze und Halstuch reichen, und den Kindern mitgeteilt, dass all die Stoffe, für die sie sich ja zu cool sind, jetzt in wohlmeinende Hände kommen. Trockener Kommentar: "Andersrum gesagt: das Baby kann sich halt auch nicht wehren." Hmpf.)
Ging eine Zeitlang, aber jetzt habe ich jede Menge zu nähen.
Bei der Katzenabholrunde sass Sansa auf dem Tennisfeld und wurde genau beäugt von Mutter und Sohn, sogar mit Fotocoverage etc.. Ich, ganz stolze Katzenmutter, war natürlich sehr stolz, dann aber durchaus ein wenig besorgt, es stellte sich nämlich heraus, dass in der lokalen Facebookgruppe eine Schildpattkatze vermisst gemeldet worden war und die beiden Fotos von Sansa in die Gruppe schickten und mehr oder weniger bereit waren, sie einzukassieren. (Nicht mit Sansa, die an ihnen vorbeimarschiert ist und sich laut piepsend mit mir auf den Heimweg machte.) Jonny hatte anscheinend den Nachbarn verbracht und wollte nicht unbedingt mitheimkommen...ging dann aber doch.


Sonst so: die letzten Reste pastellrosa hellblau überfärbt. Ich bin mir noch unsicher, es ist nicht der beste Match für meinen Hautton, Q. findet es "cool", L. fragt sich und mich generell, warum ich mir "andauernd die Haare bunt färbe", der Hübsche meint: "Joah, so ein bisschen grün, hm?", aber: wenn nicht jetzt, wann dann?

Ich bin ein bisschen stolz auf die Schweiz(er), die sich auch ohne offizielle Verbote und Ausgangssperren an die Empfehlungen und Anweisungen des Bundesrats gehalten haben und zu Ostern NICHT ins Tessin gefahren sind. Ein autofreier Gotthardtunnel und -pass an einem sonnigen Traumosterwochenende, das gab es wohl noch nie.

Sonst so: ich finde, man merkt jetzt spätestens, dass einerseits Naturwissenschaftler (Virologen, Epidemiologen, etc.) die grosse Medienbühne nicht gewohnt sind und nicht wissen, was man sagen "kann" und für was man zerrissen wird und was einem im Mund rumgedreht wird, was sich verselbständigt, und dass man auch in Anbetracht einer Pandemie eherne Prinzipien wie peer review nicht über Bord wirft (--> die "Jogger-Studie" und ihre unsäglich naive oder dumme oder freche Art der Veröffentlichung) und dass die Zusammenarbeit mit einer PR-Agentur halt wissenschaftlich nix für einen tut, und andererseits soziale und sonstige nicht wissenschaftliche Medien halt keine Ahnung von Naturwissenschaften und dem Wissenschaftsbetrieb überhaupt haben und jetzt anfangen, irgendwelche Virologen-Wars zu inszenieren.... ich freu mich schon drauf, wenn wir alle wieder in den Elfenbeinturm zurückdürfen und sich keiner mehr für uns interessiert.

Gegessen:
Erdbeermarmeladenbrot
Minimagnummandel
Freitagspizza

Gelesen:
"Kastanienmann"

Gesehen:
"Locke & Keys"

Getragen:

Erst noch restrosa

Dann: blau


Stressleveldurchschnitt gestern: 27
Selbstbeweihräucherung: den abgehenden Gelnagel nicht abgepokelt und damit bis aufs Fleisch runtergerissen, sondern halt voll lahm abgefeilt.