Gestern bin ich nach gnadenlosem Versagen im "Schlacht"-Modus von Mario Cart mit L. auf dem Sofa eingeschlafen (NACH, nichr währenddessen), irgendwann verkrumpelt aufgewacht, allen anderen verkündet, dass ich echt mal müde wäre und bin um halb 11 als erste des Hauses ins Bett. Die ganze Nacht bin ich im Stundentag hochgeschreckt aus irgendwelchen unglaublich mühsamen Träumen, nicht direkt Alpträumen, halt eher solche, wo man einen einfachen Task hat und es einfach nicht geht, weil man den Weg nicht findet, weil einem immer was aus der Hand flutscht, irgendwie sowas. Ausgeschlafen war ich trotz siebeneinhalb Stunden Schlaf überhaupt nicht.
Wahrscheinlich bin ich halt schon auch nur einen Bruchteil so abgeklärt wie ich mir das so vorstelle und das Unterbewusstsein arbeitet über Nacht. Das Mittelbewusstsein arbeitet auch und macht, dass ich unglaublich genervt von Social Media, zB Twitter, bin, wo mir einfach alles zu viel wird. Ich habe keine Lust mehr auf 4000000 mal empört geteilte Halbwahrheiten ("ABWAHNARMADA GEGEN MASKENNÄHER, DANKE MERKEL!"), ich habe keine Lust, auf die danach geteilten und / oder ignorierten "Ist doch nur ein Hoax, weil...", ich habe keine Lust auf neue Szenarien, neue Modelle, neue Videos, in denen irgendwer was rechnet, ich habe keine Lust auf Diskussionen über ein und dieselben Zahlen wieder und wieder, ich habe keine Lust auf alles unglaublich gut meinende Maker und branchenfremde Gutmenschen, die der Pharma- und Medizinproduktbranche mal zeigen wollen, wie man richtig agil und schnell und disruptiv die Krise meistert, dann auf die Welt kommen, weil das alles ja doch unglaublich kompliziert gesetzlich geregelt ist (DANKE MERKEL!), das kann doch nicht sein, dass einem das keiner vorher sagt, ich habe keine Lust auf "Maske auf", "Maske doof", mein Wissenschaftler ist schlauer als deiner, ich habe keine Lust mehr auf "ICH nehme kein Geld für selbergenähte Masken und alle, die das machen, sind geldgeile Krisengewinnler", ich habe keine Lust mehr auf "Wer Masken umsonst näht, zementiert das Patriarchat", ich habe schon lange keine Lust mehr auf Klatschvideos, Händewaschvideos (ausser von Orang Utans), Videos von tanzenden Polizisten, ich hab keine Lust mehr auf "Warum alle Videokonferenztools Datenschutzdramen sind", keine Lust mehr auf "OMG, ich lass mir meine Bank in der Sonne nicht verbieten", keine Lust auf "HEFEKLOPAPIERNUDELN".
ICH
HAB
KEINE
LUST
MEHR.
Nun gut. Ich kenne mich nicht erst seit gestern und weiss, dass dieser Zustand gar nicht so viel mit all den anderen zu tun hat, sondern vor allem mit mir selber, und dass das Beste in dem Fall ein gewisser Rückzug ist. Ich merke, dass ich nicht mehr oder kaum noch diskutiere oder auch nur antworte, ich überlege, ob ich eine Pause mache oder mir eine Liste an Leuten anlege, die ich auch im genervten Grundzustand in all ihren Facetten ertrage, nun ja, wir werden sehen.
Immerhin, und das ist eigentlich viel wichtiger: hier in unserem winzigen Viererkreis klappt das Ganze nämlich uverschämt gut: es gibt keinen Streit, das Schulzeug klappt allerallergrösstenteils total reibungslos, das Arbeiten parallel zu allem läuft (hallo, Überstundenkonto, du dickes Ding), der Haushalt läuft und das extrem fair aufgeteilt, wir essen gut, gesund und abwechslungsreich, wir bewegen uns mehr als ausreichend, wir schätzen all das, was die anderen für die Gemeinschaft tun, wir lachen miteinandern und übereinander.
Das ist eine Menge wert in diesen Zeiten!
Und um das Ganze versöhnlich zu schliessen und wenn ich schon kein Rezept für ein harmonisches Zusammenleben mit allem und Homeoffice für Sie habe, dann wenigstens ein Rezept für Quarantäneessen, das hier echt allen schmeckt und tatsächlich jede Woche bisher einmal auf dem Plan stand (ausserdem: es ist in <30 Minuten fertig auf dem Tisch)
Wraps mit Süsskartoffeln und Avocadocreme (btw aus der KaptnCook App)
4 grosse oder 8 kleine Tortillafladen
1 Avocado
320g Tomaten (ich nehme 160 g Passata und 160g Cherrytomaten)
1 grosse rote Zwiebel
1 Bund Koriander
Feta
Salat
Limette
Chilischote
4 Karotten
2 Süsskartoffeln
Olivenöl, Salz, Pfeffer
Ofen auf 200Grad vorheizen
Karotten und Süsskartoffeln schälen und in pommesartige Streifen schneiden, auf ein Backblech verteilen, mit Olivenöl beträufeln, salzen, pfeffern, 20 Minuten backen
Avocado, 160g gehäutete, entkernte, gewürfelte Tomaten (oder halt, Trick 17, 160g Passata), eine halbe Zwiebel, Limettensaft, Koriander, Chilischote im Mixer pürieren. Rein optisch ist das schwierig, weil rot und grün gemischt halt eher wie gekotzt aussieht, aber es schmeckt wirklich lecker (mit Salz / Pfeffer abschmecken)
Salat in Streifen, restliche Tomaten in Stücke, Zwiebel in Ringe, Feta in Bröckchen zerkleinern
Tortillafladen in der Pfanne warmmachen, mit allem belegen, aufrollen, essen.
Und damit die Überleitung zu den Statistikthemen:
Gegessen:
Brot mit Honig
Salat mit gebratenen Pilzen, frisches Brot
ebendiese Wraps
Gelesen:
"Sühne"
Gesehen:
"Ozark"
Getragen:
Stressleveldurchschnitt gestern
Selbstbeweihräucherung: keine Miene verzogen, als die Zoom-Mitspieler (von extern) im Basketball-Trikot und mit Bierdose auftauchten (auch gut gemacht: kein einziges Mal die Chatfenster während des Meetings verwechselt)
Wahrscheinlich bin ich halt schon auch nur einen Bruchteil so abgeklärt wie ich mir das so vorstelle und das Unterbewusstsein arbeitet über Nacht. Das Mittelbewusstsein arbeitet auch und macht, dass ich unglaublich genervt von Social Media, zB Twitter, bin, wo mir einfach alles zu viel wird. Ich habe keine Lust mehr auf 4000000 mal empört geteilte Halbwahrheiten ("ABWAHNARMADA GEGEN MASKENNÄHER, DANKE MERKEL!"), ich habe keine Lust, auf die danach geteilten und / oder ignorierten "Ist doch nur ein Hoax, weil...", ich habe keine Lust auf neue Szenarien, neue Modelle, neue Videos, in denen irgendwer was rechnet, ich habe keine Lust auf Diskussionen über ein und dieselben Zahlen wieder und wieder, ich habe keine Lust auf alles unglaublich gut meinende Maker und branchenfremde Gutmenschen, die der Pharma- und Medizinproduktbranche mal zeigen wollen, wie man richtig agil und schnell und disruptiv die Krise meistert, dann auf die Welt kommen, weil das alles ja doch unglaublich kompliziert gesetzlich geregelt ist (DANKE MERKEL!), das kann doch nicht sein, dass einem das keiner vorher sagt, ich habe keine Lust auf "Maske auf", "Maske doof", mein Wissenschaftler ist schlauer als deiner, ich habe keine Lust mehr auf "ICH nehme kein Geld für selbergenähte Masken und alle, die das machen, sind geldgeile Krisengewinnler", ich habe keine Lust mehr auf "Wer Masken umsonst näht, zementiert das Patriarchat", ich habe schon lange keine Lust mehr auf Klatschvideos, Händewaschvideos (ausser von Orang Utans), Videos von tanzenden Polizisten, ich hab keine Lust mehr auf "Warum alle Videokonferenztools Datenschutzdramen sind", keine Lust mehr auf "OMG, ich lass mir meine Bank in der Sonne nicht verbieten", keine Lust auf "HEFEKLOPAPIERNUDELN".
ICH
HAB
KEINE
LUST
MEHR.
Nun gut. Ich kenne mich nicht erst seit gestern und weiss, dass dieser Zustand gar nicht so viel mit all den anderen zu tun hat, sondern vor allem mit mir selber, und dass das Beste in dem Fall ein gewisser Rückzug ist. Ich merke, dass ich nicht mehr oder kaum noch diskutiere oder auch nur antworte, ich überlege, ob ich eine Pause mache oder mir eine Liste an Leuten anlege, die ich auch im genervten Grundzustand in all ihren Facetten ertrage, nun ja, wir werden sehen.
Immerhin, und das ist eigentlich viel wichtiger: hier in unserem winzigen Viererkreis klappt das Ganze nämlich uverschämt gut: es gibt keinen Streit, das Schulzeug klappt allerallergrösstenteils total reibungslos, das Arbeiten parallel zu allem läuft (hallo, Überstundenkonto, du dickes Ding), der Haushalt läuft und das extrem fair aufgeteilt, wir essen gut, gesund und abwechslungsreich, wir bewegen uns mehr als ausreichend, wir schätzen all das, was die anderen für die Gemeinschaft tun, wir lachen miteinandern und übereinander.
L. hat sich die Beispiele selber ausgedacht (und danke, ich seh den Fehler selber :-)) |
Das ist eine Menge wert in diesen Zeiten!
Und um das Ganze versöhnlich zu schliessen und wenn ich schon kein Rezept für ein harmonisches Zusammenleben mit allem und Homeoffice für Sie habe, dann wenigstens ein Rezept für Quarantäneessen, das hier echt allen schmeckt und tatsächlich jede Woche bisher einmal auf dem Plan stand (ausserdem: es ist in <30 Minuten fertig auf dem Tisch)
Wraps mit Süsskartoffeln und Avocadocreme (btw aus der KaptnCook App)
4 grosse oder 8 kleine Tortillafladen
1 Avocado
320g Tomaten (ich nehme 160 g Passata und 160g Cherrytomaten)
1 grosse rote Zwiebel
1 Bund Koriander
Feta
Salat
Limette
Chilischote
4 Karotten
2 Süsskartoffeln
Olivenöl, Salz, Pfeffer
Ofen auf 200Grad vorheizen
Karotten und Süsskartoffeln schälen und in pommesartige Streifen schneiden, auf ein Backblech verteilen, mit Olivenöl beträufeln, salzen, pfeffern, 20 Minuten backen
Avocado, 160g gehäutete, entkernte, gewürfelte Tomaten (oder halt, Trick 17, 160g Passata), eine halbe Zwiebel, Limettensaft, Koriander, Chilischote im Mixer pürieren. Rein optisch ist das schwierig, weil rot und grün gemischt halt eher wie gekotzt aussieht, aber es schmeckt wirklich lecker (mit Salz / Pfeffer abschmecken)
Salat in Streifen, restliche Tomaten in Stücke, Zwiebel in Ringe, Feta in Bröckchen zerkleinern
Tortillafladen in der Pfanne warmmachen, mit allem belegen, aufrollen, essen.
Und damit die Überleitung zu den Statistikthemen:
Gegessen:
Brot mit Honig
Salat mit gebratenen Pilzen, frisches Brot
ebendiese Wraps
Gelesen:
"Sühne"
Gesehen:
"Ozark"
Getragen:
Stressleveldurchschnitt gestern
Selbstbeweihräucherung: keine Miene verzogen, als die Zoom-Mitspieler (von extern) im Basketball-Trikot und mit Bierdose auftauchten (auch gut gemacht: kein einziges Mal die Chatfenster während des Meetings verwechselt)