Hach, wie schön! Alle sind wieder da und das in einem Stück, nicht krank und bis auf ein paar Blasen, Mückenstiche und Schnitte unverletzt. Und halt viel Dreck. Sehr viel Dreck.
Ich gebe zu, ein bisschen nervös war ich, als wir uns mit 8 anderen Neu-Pioeltern beim Pfadihaus versammelten, aber Q. kam guter Dinge (erwähnte ich "dreckig"?) an und sprudelte nur so über.
Dieses Hela war für ihn natürlich ein sehr spezielles, er hat neben allen anderen Aktivitäten und Hikes (ich bemitleide ja immer ein wenig die Hallenbadbetreiber/-sucher, die auf einmal von einer Horde schon länger lagernden Pfadis, diesmal am Ende eines 25km-Hikels heimgesucht werden. Aber andererseits natürlich ein geschickter Schachzug der Leiter, die Kinder zur Halbzeit wenigstens einmal richtig sauber zu kriegen, zum einen seinen "P" gemacht, zum anderen noch ein ExtraAbenteuer mit seiner neuen Piotruppe angehängt.
Der P ist die zweite Prüfung auf dem Weg zum .... und da setzts schon aus, danach kommt auf jeden Fall noch der OP (das sind 100km in 36h wandern und dann noch Theorie-Prüfung) und besteht aus einer 50km Wanderung (zu Fuss, selber geplant, mit Karten selbstgefunden. Zur Kontrolle und als Hilfe gibt es diverse Posten, die abgearbeitet und besucht werden müssen --> "Wieviel grüne Fensterläden hat das dritte Bauernhaus im Dorf xy?"), die die Prüflinge in kleinen Gruppen allein bestreiten. Sie haben Karten und Proviant dabei, aber kein Geld und kein Smartphone (es gibt für den Notfall ein Klapphandy, mit dem sie um Hilfe rufen können). Q. hat erzählt, sie sind morgens um viertel vor 5 aufgestanden und haben die 12 Stunden nicht ganz geschafft, sondern waren insgesamt 16 Stunden unterwegs, vermutlich auch mehr als 50km, weil sie den einen oder anderen Posten nicht direkt gefunden haben. Sie haben Kuhweiden durchquert, sind unter Stacheldraht durchgekrochen, am unangenehmsten, weil nässesten war die Strecke direkt an der Hauptverkehrsstrasse entlang, sie haben zusammengehalten und sich ggenseitig geholfen. Als es dunkel und echt kalt wurde, haben die Jungs den Mädchen ihre Jacken gegeben, aber irgendwann war es so dunkel und sie hatten das Gefühl, sie müssten eigentlich schon da sein und der Weg hörte einfach nicht auf und so haben sie um Hilfe gerufen. Die Leiter kamen mit dem Auto mit Winterjacken, Stirnlampen und heissem Tee und den aufmunternden Worten: "Ihr habt es fast, eine halbe Stunde in die Richtung, dann seid ihr da!" und fuhren wieder ab. Und tatsächlich: noch vor den Leitern waren sie gege viertel vor elf müde, aber sehr, sehr stolz wieder am Lagerplatz. Nach Gruppenumarmung und Essen musste noch ein Aufsatz über die Wanderung geschrieben werden, der dann als Grundlage für das Einzel"verhör" am nächsten Morgen diente. Anhand von Kartenmaterial, Fotos etc. wurden die Wanderer einzeln auf Herz und Nieren geprüft, um festzustellen, ob sie wirklich die gesamte Strecke zu Fuss zurückgelegt hatten. Anschliessend noch die Theorieprüfung (Kartenlesen, Erste Hilfe, Morsen etc) und jetzt haben sie es geschafft: nur noch eine Prüfung zum Oberpfadi fehlt :-).
Eine Gruppe von 8 Pfadis (alle die, die dieses Jahr14 geworden sind/werden) fuhr dann nicht mit den anderen am Samstag nach Hause, sondern hatte feierlichen Übertritt zu den Pios. Das heisst, das Trüppchen musste separat packen, konnte das Restgepäck mit den Wöfli/Pfadis nach Hause schicke und wurde auf halber Strecke abgesetzt. Sie hatten einige Posten zu erledigen (zB im Migros in einem Dorf an der Strecke das Paket mit weiteren Instruktionen und Kartenmaterial abholen), hatten eine definiert Menge Geld bekommen, von dem sie Lebensmittel für ein warmes Abendessen einkaufen sollten (ich bin mir nicht sicher, ob ich alles richtig verstanden habe, aber ich glaube, sie haben gerechnet und ihre Fähigkeiten/Müdigkeit abgeschätzt und Brot, Klöpfer und Schokolade gekauft und vom Rest nach Abarbeiten der Posten Billets fürs Postauto bis zu uns ins Dorf. Dort war der Treffpunkt in der Waldhütte, wo sie die Leiter mit Armeedecken, Blachen zu Zeltbau und Kochgeschirr für über dem Feuer versorgten. Und so haben sich die acht (im strömenden Regen) ein Feuer an der Feuerstelle gemacht, Klöpfer gebraten, Brot und Schokolade verdrückt und ihr erstes Abenteuer als Pio-Gruppe zusammen erlebt (anscheinend kam eine Gruppe "Jugendliche, die saufen und kiffen wollten" vorbei, aber die acht haben sie höflich gebeten, einfach zu gehen, sie wären schliesslich zuerst da gewesen. Ich nehme an, ihr Äusseres nach 1 Woche fast ohne Duschen hat ein bisschen dazu beigetragen, dass die "Jugendlichen" das auch direkt eingesehen haben).
Es klingt ein bisschen arg nach Star's Hollow und heilem Dorfleben, aber ich finde es schon ziemlich grossartig: Q. kennt und mag von diesen 8 Kindern die Hälfte seit dem Kindergarten / der Kinderkrippe. Sie sind zusammen in die Schule gekommen, waren zusammen beim Karate, spielen zusa,men Unihockey, waren zusammen Wölfli, Pfadi und jetzt eben Pios. So eine Freundschaft, das ist echt etwas ziemlich grossartiges.
(Naja, ansonsten lief bis gerade eben die Waschmaschine, es ging ein Weilchen, bis Q. nicht mehr wie live aus der Zombiapokalypse roch und ich bin ein bisschen arg ausgeflippt, weil er in dem sauteuren, niegelnagelneuen Roots-Hoodie, den er in Whistler bekommen hat, ein rotes Papier in der Bauchtasche stecken liess, als er ihn in die Waschmaschine stopfte, naja.)
Ich gebe zu, ein bisschen nervös war ich, als wir uns mit 8 anderen Neu-Pioeltern beim Pfadihaus versammelten, aber Q. kam guter Dinge (erwähnte ich "dreckig"?) an und sprudelte nur so über.
Dieses Hela war für ihn natürlich ein sehr spezielles, er hat neben allen anderen Aktivitäten und Hikes (ich bemitleide ja immer ein wenig die Hallenbadbetreiber/-sucher, die auf einmal von einer Horde schon länger lagernden Pfadis, diesmal am Ende eines 25km-Hikels heimgesucht werden. Aber andererseits natürlich ein geschickter Schachzug der Leiter, die Kinder zur Halbzeit wenigstens einmal richtig sauber zu kriegen, zum einen seinen "P" gemacht, zum anderen noch ein ExtraAbenteuer mit seiner neuen Piotruppe angehängt.
Der P ist die zweite Prüfung auf dem Weg zum .... und da setzts schon aus, danach kommt auf jeden Fall noch der OP (das sind 100km in 36h wandern und dann noch Theorie-Prüfung) und besteht aus einer 50km Wanderung (zu Fuss, selber geplant, mit Karten selbstgefunden. Zur Kontrolle und als Hilfe gibt es diverse Posten, die abgearbeitet und besucht werden müssen --> "Wieviel grüne Fensterläden hat das dritte Bauernhaus im Dorf xy?"), die die Prüflinge in kleinen Gruppen allein bestreiten. Sie haben Karten und Proviant dabei, aber kein Geld und kein Smartphone (es gibt für den Notfall ein Klapphandy, mit dem sie um Hilfe rufen können). Q. hat erzählt, sie sind morgens um viertel vor 5 aufgestanden und haben die 12 Stunden nicht ganz geschafft, sondern waren insgesamt 16 Stunden unterwegs, vermutlich auch mehr als 50km, weil sie den einen oder anderen Posten nicht direkt gefunden haben. Sie haben Kuhweiden durchquert, sind unter Stacheldraht durchgekrochen, am unangenehmsten, weil nässesten war die Strecke direkt an der Hauptverkehrsstrasse entlang, sie haben zusammengehalten und sich ggenseitig geholfen. Als es dunkel und echt kalt wurde, haben die Jungs den Mädchen ihre Jacken gegeben, aber irgendwann war es so dunkel und sie hatten das Gefühl, sie müssten eigentlich schon da sein und der Weg hörte einfach nicht auf und so haben sie um Hilfe gerufen. Die Leiter kamen mit dem Auto mit Winterjacken, Stirnlampen und heissem Tee und den aufmunternden Worten: "Ihr habt es fast, eine halbe Stunde in die Richtung, dann seid ihr da!" und fuhren wieder ab. Und tatsächlich: noch vor den Leitern waren sie gege viertel vor elf müde, aber sehr, sehr stolz wieder am Lagerplatz. Nach Gruppenumarmung und Essen musste noch ein Aufsatz über die Wanderung geschrieben werden, der dann als Grundlage für das Einzel"verhör" am nächsten Morgen diente. Anhand von Kartenmaterial, Fotos etc. wurden die Wanderer einzeln auf Herz und Nieren geprüft, um festzustellen, ob sie wirklich die gesamte Strecke zu Fuss zurückgelegt hatten. Anschliessend noch die Theorieprüfung (Kartenlesen, Erste Hilfe, Morsen etc) und jetzt haben sie es geschafft: nur noch eine Prüfung zum Oberpfadi fehlt :-).
Eine Gruppe von 8 Pfadis (alle die, die dieses Jahr14 geworden sind/werden) fuhr dann nicht mit den anderen am Samstag nach Hause, sondern hatte feierlichen Übertritt zu den Pios. Das heisst, das Trüppchen musste separat packen, konnte das Restgepäck mit den Wöfli/Pfadis nach Hause schicke und wurde auf halber Strecke abgesetzt. Sie hatten einige Posten zu erledigen (zB im Migros in einem Dorf an der Strecke das Paket mit weiteren Instruktionen und Kartenmaterial abholen), hatten eine definiert Menge Geld bekommen, von dem sie Lebensmittel für ein warmes Abendessen einkaufen sollten (ich bin mir nicht sicher, ob ich alles richtig verstanden habe, aber ich glaube, sie haben gerechnet und ihre Fähigkeiten/Müdigkeit abgeschätzt und Brot, Klöpfer und Schokolade gekauft und vom Rest nach Abarbeiten der Posten Billets fürs Postauto bis zu uns ins Dorf. Dort war der Treffpunkt in der Waldhütte, wo sie die Leiter mit Armeedecken, Blachen zu Zeltbau und Kochgeschirr für über dem Feuer versorgten. Und so haben sich die acht (im strömenden Regen) ein Feuer an der Feuerstelle gemacht, Klöpfer gebraten, Brot und Schokolade verdrückt und ihr erstes Abenteuer als Pio-Gruppe zusammen erlebt (anscheinend kam eine Gruppe "Jugendliche, die saufen und kiffen wollten" vorbei, aber die acht haben sie höflich gebeten, einfach zu gehen, sie wären schliesslich zuerst da gewesen. Ich nehme an, ihr Äusseres nach 1 Woche fast ohne Duschen hat ein bisschen dazu beigetragen, dass die "Jugendlichen" das auch direkt eingesehen haben).
Es klingt ein bisschen arg nach Star's Hollow und heilem Dorfleben, aber ich finde es schon ziemlich grossartig: Q. kennt und mag von diesen 8 Kindern die Hälfte seit dem Kindergarten / der Kinderkrippe. Sie sind zusammen in die Schule gekommen, waren zusammen beim Karate, spielen zusa,men Unihockey, waren zusammen Wölfli, Pfadi und jetzt eben Pios. So eine Freundschaft, das ist echt etwas ziemlich grossartiges.
(Naja, ansonsten lief bis gerade eben die Waschmaschine, es ging ein Weilchen, bis Q. nicht mehr wie live aus der Zombiapokalypse roch und ich bin ein bisschen arg ausgeflippt, weil er in dem sauteuren, niegelnagelneuen Roots-Hoodie, den er in Whistler bekommen hat, ein rotes Papier in der Bauchtasche stecken liess, als er ihn in die Waschmaschine stopfte, naja.)