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Mittwoch, September 04, 2019

040919: Zeitverschiebung, Tränen und Vorratshaltung

What a start. Bevor ich auch nur ansatzweise wie immer um kurz vor fünf aufwachen konnte, döngelte des Hübschen Wecker um 4:20 los. AUS VERSEHEN! War okay-ish, weil meiner um 6:00h mal gar nichts gemacht hat, weil das USB-Ende des Kabels halt nicht im Stecker war. Ich war immerhin so halbwach, dass ich von Q.s Wecker wach wurde.

Das passte perfekt dazu, dass der Tag eh sehr ungewohnt lief, ich hatte ja aus Gründen höherer Gewalt heute vormittag einen Friseurtermin und mit Blick auf das Überstundenkonto, das ein KPI meiner neuen Gruppe ist, habe ich beschlossen, statt Homeoffice bis dahin freizunehmen. Respektive mit Q. aufzustehen und Zeug zu erledigen:

  • im dm Fotos ausdrucken (meine Güte, da braucht man ja, auch wenn alles funktioniert, das Gemüt von Sensei Wu, um nicht auszuflippen vor Laaaaaaaaaaaangsaaaaaamkeiiiiiit)
  • Hemden zum Bügeln zu bringen/abzuholen --> ging nicht, weil Strasse gesperrt wegen Flohmarkt
  • Mehrwertsteuer für die neuen Stühle endlich abzuholen
  • leckereres Katzenfutter und einen Furminator zu kaufen (Futter: check, Furminator erst im zweiten "Fressnapf", der erste hatte nur einen für XL-Langhaarkatzen oder Chihuahuas, mittelgrosse kurzhaarige Hasen und kurzhaarige M-Hunde, und wenn ich schon einen aberwitzig teuren Läusekamm kaufe, dann bitte den korrekt personalisierten: Langhaar, S, Kurzhaar M --> Sie sehen, ich bin ein richtiges Opfer, weil natürlich habe ich dann zwei gekauft. Sehr skurril die Vorschläge im ersten "Fressnapf": ich könnte ja eine oder zwei Stunden warten, dann hätten sie alle Kisten ausgepackt und vielleicht wäre da Nachschub drin. Sonst vielleicht morgen, da könne ich ja dann mal wiederkommen. Ich frage mich, wer auf dieser Welt so wenig zu tun hat, dass er "ein oder zwei Stunden" in oder um einen "Fressnapf" in eine Gewerbegebiet mit Waschanlagen und Louis Widmer Produktion warten möchte für vielleicht den richtigen Lauskamm)

  • Kurze Sporthosen für die Kinder kaufen, weil spontan alle zu klein. Erledigt, sogar sehr günstig, weil Sortimentswechsel ist und anscheinend bei H&M davon ausgegangen wird, dass entweder draussen geturnt wird oder die Turnhallen auf -10 Grad gekühlt werden, so dass man sie nur mit warmen Hoodies und dicken, langen Sweat-Trainerhosen betreten kann.
  • Paket bei der Post abholen
  • Friseur. 
Mit Mittagessen to go war ich dann genau rechtzeitig für Nachmittagessenkaffee der Kollegen um kurz vor 12 im Büro, wo der neue Job so zackig losgeht, dass ich, man glaubt es kaum, den alten fast gar nicht vermisse, respektive keine Zeit habe, mir nur ansatzweise Gedanken drüber zu machen, wie das alles wohl dort ohne mich klappt. 

Ein Post im firmeninternen Google-+-Netzwerk (fragen Sie nicht.) wies darauf hin, dass demnächst Tag der Organspende ist und dass man sich, Schweizer Leser aufgemerkt, bei swisstransplant auch Online registrieren kann, respektive die Entscheidung, die man auf seiner Organspendekarte (Ja, Nein, nicht alles, Verwandten sollen entscheiden) treffen kann, auch in einer Datenbank hinterlegen kann, was ja im Ernstfall zuverlässiger gefunden wird, als eine laminierte Karte im Geldbeutel (bei mir btw hinter dem Führerschein steckend, wo ich mir denke, dass bei einem Autounfall als erstes geschaut wird). Und weil mein Hirn vor lauter "Read and understood"-Trainings eh grad leer war, beschloss ich das schnell dort zu hinterlegen, sollte ja nicht kompliziert sein, habe ich ja alles schon überlegt, kommuniziert und mal ausgefüllt ("Ja, alles."). Was mich dann allerdings eiskalt erwischt hat, war die Möglichkeit, eine Mitteilung an die eigenen Angehörigen für den Fall der Fälle dort zu hinterlegen. Ich habe es gemacht und finde es auch gut, aber holla, das war mehr Gefühl als für einen Arbeitsnachmittag im vollen Grossraumbüro mit nicht wasserfester Wimperntusche gut war. 

Puh. Dann noch ein Telefonat mit Rio und schon war es Zeit heimzufahren (ich habe mir den ganzen Tag eingehämmert, bloss nicht zum Bahnhof zu laufen, weil ich  ja ausnahmsweise mit dem Auto gekommen war und gsd konnte ich mir das bis fünf merken. War eh praktisch, heute morgen wäre ich nämlich mit dem Zug ganz schön verloren gewesen, weil es in Basel am Bahnhof gebrannt hatte und zig Züge ausgefallen sind oder eben nur bis zwei Haltestellen vor Basel fuhren, was mir nur so mittelviel geholfen hätte).

Daheim wurde es dann noch ein bisschen spannend und das kam so:
Wie Sie ja wissen, haben wir eine Wohnzimmerwebcam und können da sehen, was die Katzen so treiben. Unter anderem auch, wenn sie etwas durchs Katzentörchen ins Wohnzimmer schleppen. Je nach Katze ist das dann entweder ein Tierchen oder eine IkeaGurke oder ein schönes Blatt oder eine schöne Verpackung. Die Tierchen werden, auch je nach Katze, restlos verspeist (Sansa) oder aber zu Tode gejagt und dann liegengelassen. Bisher hat nur ein Vogel das überlebt, der sich unter der Kaffeetheke totgestellt hat und Jonny damit zu langweilig wurde und von mir gerettet werden konnte. 
Am Wochenende hatten wir beobachtet, wie Sansa irgendwas ins Haus gebracht hat, aber wir haben keinerlei Überreste, nicht mal Federn oder einen Fuss gefunden. Stattdessen haben die Katzen sehr neugierig immer wieder am Klavier geschnuppert, der Hübsche hat es zur Seite geschoben, aber erst nix gefunden. Nachdem ich wieder daheim war, haben wir es wegen immer noch Schnuppern noch weiter geschoben und ich habe einen Riesenschreck bekommen, erst weil dort eine tote Eidechse ohne Schwanz lag, dann, weil die tote Eidechse noch sehr lebendig war. Wir haben sie also gerettet und in den Garten gesetzt (naja, dort hat Jonny sie noch mal gefunden und ich bin mir nicht wirklich sicher, ob sie das Abenteuer mittelfristig überstanden hat).

Wir dachten, damit wäre der Verbleib von Sansas Wochenendbeute geklärt und haben uns schon gewundert, warum auch an der Lampe vor dem Bücherregal so rumgechnuppert wird. Gestern haben wir da Brösel an Trockenfutter und einen Klumpen fleischartiges ("Konsistenz wie alter Leberkas", meinte der Hübsche) rausgezogen und waren ein bisschen sauer auf die Katzen, wie weit sie ihr Futter rumzerren.
Tja. Und heute wurde uns dann abends mitgeteilt, dass es hinter dem Regal auch so rascheln würde, und beim Rausziehen der Mal- und Bastelkiste zeigte sich: neben der Eidechse unter dem Klavier hatten wir wir auch einen Maus hinter dem Regal. Die dort gelebt, Katzenfutter gefressen und in Lego-Life-Heften gelebt hat. Das Fangen lief leider, leider nicht ganz so smooth, wie erhofft, wir wissen jetzt, dass man Mäuse auf gar keinen Fall am Schwanz festhalten sollte, weil die Charlotte Roche mit ihren beknackten Bungeehaken im Rückenfleisch alt aussehen lassen in Sachen "sich selber verletzen durch nicht ganz kluge Aktionen". Immerhin kann man der Maus noch Todesangst zugute halten, Charlotte Roche .. naja, nicht. 

Irgendwann hatten wir sie dann aber doch und der Hübsche hat sie weit weg ins Grüne getragen und ich hoffe, das mit dem Schwanz wird wieder.


Ich bin mal gespannt, was wir noch an Lebendvorräten im Haus haben...

Schöne Überleitung zur täglichen Rubrik:
Gegessen
  • Quark/Kirschen/Pfirsiche
  • Käselaugenstange
  • Stück Vegi-Pizza vom Bäcker
  • Salat mit Pilzen
Gelesen:
Nemez/Sneijder 5

Gesehen:
nix

Getragen:



Stressleveldurchschnitt gestern:
Selbstbeweihräucherung: dem Kater, der so unbequem im Plastikwäschekorb geschlafen hat, eine stylische Katzenhöhle mitgebracht. Tja:
Wieso sollte man in einer Filzkiste mit weichem Kissen drin liegen, wenn man in einem Plastikwäschekorb auf den Einzelsocken schlafen kann?