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Mittwoch, Mai 29, 2019

290619 Einleitung für St. Brück*

Ich habe ja relativ spät (also letzte Woche irgendwann) geschnallt, dass heute nur ein halber Arbeitstag ist und vor allem die Kantine schon zu hat. Deshalb haben der Hübsche und ich beide heute einen Homeofficetag eingelegt (Q. auch, er hatte schulfrei, aber zwei Klassenkameraden zum Referaterstellen eingeladen und danach noch sein Geschichtsheft gestaltet), ich habe, weil ja schon mehr als nur für einen halben Tag zu tun war, und einerseits in Italien trotz christlichen Feiertags eine ganz normale Woche mit (hoffentlich) entsprechenden Output ist, andererseits trotz deutlicher Intervention das "Let's talk strategy"-Meeting am Montag (einen halben Tag!) nicht zu verhindern oder wenigstens zu verschieben war, also von halb sieben bis halb eins konzentriert (ununterbrochen durch Anrufe oder Emails, es waren gefühlt schon alle richtig weg) Dokumente reviewed und zumindest einen (virtuellen) Stapel auf Null abgearbeitet (420 Seiten, handschriftlich ausgefüllt. Auf Italienisch. Und ich habe auch im letzten noch Fehler entdeckt :-)). Der Hübsche konnte es zwischendrin nicht glauben, dass die Beschreibung meiner aktuellen Tätigkeit mit "Ich zähle Fässer" gar nicht mal so falsch ist (nicht nur, ich vergleiche auch Handschriften, Zeitintervalle, Anfangszeitpunkte, Endzeitpunkte, Gewichte, Volumina, Unterschriften, Rechnungen, sowas).

Irgendwann kam dann L. aus der Schule, wir waren alle hungrig und fuhren ins Nachbarstädtchen auf der anderen Grenzseite, Esszimmerstühle abholen. Natürlich nicht nur, sondern erst Döner-Essen, Drogerieeinkauf, Reinigung, Halbwocheneinkauf, weil über das Brückenwochenende Besuch kommt, und DANN Stühle abholen.
Sie erinnern sich an die Stühle? Bisher haben wir uns die Möbel da ja immer liefern lassen, bei Sofa und Esstisch ist das anders auch nicht möglich (Naja, schon. Wenn man einen Lieferwagen leihen möchte und tralalala, möchte ich aber nicht). Stühle hingegen.... die kriegt man ja ins Auto. Irgendwie. Der Möbelhausmann hat uns darauf hingewiesen, dass das Möbelhaus auch eine Filiale direkt im Nachbarstädtchen bei uns hat ("Ja, schon immer"), was ich bisher noch NIE gesehen habe (Wenn ich das gewusst hätte, wäre ich doch nie zu diesen Kompetenzbolzen jwd gefahren!), dort könnten wir die auch abholen. Und er hat sie uns extra in Zweierportionen bestellt, dann können wir immer zwei holen, die sollten locker ins Auto gehen und übersteigen auch nicht den Freibetrag, den man zollfrei mit über die Grenze nehmen darf.
Also, sind wir heute (zu viert, d.h. wir hätten auch vier Stühle mitnehmen können, vom Freibetrag her, vom Platz im Auto halt nicht.) zum Lager gefahren, haben uns erst mal zeigen lassen, wo wir zahlen müssen, erstmal nur die zwei, die wir mitnehmen wollten, wo der Ausfuhrschein herkommt, und sind dann nochmal zum Lager. Dort hat ein freundlicher Mitarbeiter einen Palettrolli geholt, mir wurde ein bisschen schwummrig, weil... im Auto war kein Platz mehr für Sachen, für deren Transport man einen Palettrolli braucht.
Der Mitarbeiter kam hinter dem hochbeladenen Rolli wieder aus dem Lager, es befanden sich DREI riesengrosse Kartons. Ich (Sie erinnern sich? Kernkompetenz "Fässer und Säcke zählen" und Ungereimtheiten ohne Rücksicht auf potentiell verletzte Gefühle des Gegenübers klären? Alles für Compliance?) habe den Mitarbeiter also mit meinem Reviewerblick angeschaut (okay, das ist übertrieben, eigentlich hatte ich eher Angst, dass ein Karton voll mit Kleingedöns zum Selberzambauen ist) und gefragt: "Das sind jetzt also zwei Stühle?"
Der Mitarbeiter schaut auf die Kartons, zuckt die Achseln, und sagt: "Äh, ja?!"
Ich (nicht nachgeben, wenn einem etwas unklar bleibt!): "Zwei Stühle? In drei Kartons?"
Der Mitarbeiter: "Äh, ja. In jedem zwei."
Und dann war wieder alles in Ordnung, weil er hat die gesamte Bestellung aus dem Lager geholt und wenn ich nicht so ein Compliancefreak (und grundehrlicher Mensch) wäre und wir zufällig noch einen Lieferwagen dabei gehabt hätten, hätten wir also sechs Stühle zu Preis von zweien (also: praktisch umsonst, weil wir noch einen Referralgutschein und Mehrwertsteuerzettel hatten) bekommen können. So hat er zwei Kartons wieder zurückgestellt und wir hatten tatsächlich Mühe, auch nur einen Karton ins Auto zu bekommen. Zusammenbauen war dann (ich meine: wir können Ikea-Pax-Schiebetüren mit Flüsterautomatik und automatischer Beleuchtung!) keine Hexerei und so haben wir immerhin 6 Erwachsenenstühle am Esstisch, bald passen auch alle zusammen.

Sonst so:
Gegessen:
Joghurtgranolabeeren
Birnen und Kekse
Döner
FLammkuchen mit Pilzen und SPargel

Getragen:
Verantwortung für den Einkaufswagen!


Gelesen:
420 Seiten auf italienisch
Schwedenkrimi Band 3

Stressleveldurchschnitt gestern: 28
Selbstbeweihräucherung: Ich bin seit heute mittag um eins wirklich bereit für das lange Wochenende.
Und plane keine Italienaktivitäten. (Mein Chef wird eh not amused sein, wenn er aus den Ferien zurückkommt und mein Überstundenkonto auf dem Tisch liegen hat)


*stolen with pride from Kaltmamsell