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Montag, Januar 07, 2019

Montag, 07.01.19

Jede Stunde vor dem Weckerklingeln und dann vom Weckerklingeln aufgewacht. VOR Jonny (ha, zwei Wochen die Katze durch massives Ausschlafen auf 7:00h trainiert, und dann mit Wecker um 5:45h verwirrt. Ich habe aber darauf verzichtet, ihn zum Aufwecken in die Unterlippe zu beissen).
Q. ist definitiv mein Sohn. Aufstehen war (ist es eh nie unter der Woche, am Wochenende schon eher) kein Problem, er lag schon eine halbe Stunde vorher wach.

Selbergemachten Joghurt (das ist ja nun mal pipieinfach, auch schon nach dem Rezept in dem Zuckerzimtundliebe Frühstücksbuch, (affiliate link), aber noch einfacher mit der hier bei uns imHaus normal verwendeten fettarmen Milch und dem äquivalenten Joghurt und dem, wer hätte es gedacht, Joghurt-Programm unseres Backofens. Schmeckt: wie Naturjoghurt halt. Ich muss aktiv das Fädenziehen übersehen, sonst gruselt es mich ein wenig) mit TK-Himbeeren und selbergemachtem Granola gefrühstückt. In dem (ehemaligen Silberzwiebel-)Glas, in dem ich den Joghurt habe reifen (ist das das richtige Wort? Naja, halt bei 40Grad im Ofen habe von Milch mit Joghurt reingerührt zu Joghurt habe werden lassen) lassen und aus dem ich schon die Hälfte für den Hübschen in ein Schälchen geschüttet hatte. Sah aus keiner Perspektive instagrammable aus, war aber sehr lecker.

Bei der Arbeit zwangsweise so viele Leute umarmt und erzählt und zugehört, wie Weihnachten und der Jahreswechsel so war, dass ich erstens mit einer grossen Ladung Keime imprägniert bin und zweitens mich irgendwann hinter einer Trennwand versteckt habe und Durst und "MussmalPipi" sehr lang unterdrückt habe, weil ich nicht mehr "Happy new year"-umarmt werden wollte (hat mir Kopfweh von zuwenig trinken eingebracht, oder von den Keimen, wer weiss das schon).
Hinter der Trennwand war immerhin auch die Kaffeemaschine und eine Tüte Cantuccini. Und die Kollegin aus der Nachbarabteilung, von der ich nicht genau weiss, was sie macht und woher sie kommt und die sehr wenig spricht, normalerweise. Heute aber war ihr sehr kalt und sie wollte mit mir das Raumklima diskutieren (das zentral gesteuert wird), und  ich sollte dauernd ihre Gänsehaut und ihren Schüttelfrost fühlen, dabei war mir seit dem strammen Marsch durch frische 5 Grad vom Turmbüro ins Bahnhofsbüro den ganzen restlichen Tag so von innen glühend warm, wie einem eben nur wird, wenn man von draussen durchgepustet in ein warmes Gebäude kommt. Und so sassen wir neben einander, ich mit roten Wangen, hochgekrempelten Blusenärmeln und sie zitternd mit deckengrossem Schal und Wintermantel an, mit dem festen Vorsatz, nach Feierabend einen echten "coat for Swiss winter" zu kaufen. Für drinnen. (Meine Vorahnung: es wird eher ein Swiss Federbett werden, weil sie vermutlich einfach krank wird. Und ich dann bestimmt auch wegen Gänsehautanfassen.)

Sonst so: Dinge erledigt, Italienreise gebucht. Noch viel mehr Dinge erledigt.

Mittagessen: Ofengemüse mit Nudeln, Zuckerschoten, Mandelpesto und Selleriesalat

Gelesen:
Weiter in der Michelle Obama-Autobiographie (Affiliateink, aus Gründen als Hardcover, meine Güte, ist das unpraktisch! Aber ich wollte die Fotos in Farbe haben und es mir zu Weihnachten schenken lassen).

Einen Artikel von einer Autorin? Kolumnistin? Texterin? Bloggerin? Ich habe ja keine Ahnung, wie das richtig heisst und hatte von der Frau bis anhin auch noch nichts (bewusst) gelesen, die erstaunt ist, dass ihre Tochter es nicht toll findet, ungefragt mit Klarnamen und Foto im Internet seit Jahren als Kolumnenthema zu dienen. Ja, man kann Privatsphäre unterschiedlich definieren und leben,  aber das ist schon beeindruckend unreflektiert.

Einen Artikel, der den Shitstorm, den die ZDF-Reporterin Nicole Diekmann aktuell aus dem rechten Sumpf abbekommt, recht kurz zusammenfasst. Es ist ja eh so ein Phänomen, dass "Internetbeef" in echt erzählt/erklärt sehr schnell sehr skurril wirkt und in eine ganz neue Perspektive gerückt wird. Oft wirkt so etwas dann nur noch albern und die Nerven nicht Wert. In diesem Fall ist es erschreckend und beängstigend und unheimlich, wie die Äusserung einer, man sollte es meinen, Selbstverständlichkeit, nämlich "Nazis raus" und einer, wie ich finde, brilliant ironischen Antwort Mord- und Vergewaltigungsdrohungen en masse werden. Ich bewundere Nicole Diekmann für ihre nach aussen gezeigte Stärke und Ruhe und wünsche ihr, dass sie weiss und spürt, wie viele Menschen von diesem Shitstorm entsetzt sind. Und ich hoffe, sie hat die Kraft und den richtigen Anwalt, um sich solche schrecklichen Menschen zu wehren.

So.
Und zum Abschluss noch:
Stressleveldurchschnitt gestern: 19
Selbstbeweihräucherung: mit Q. eine ausführliche Diskussion über die Macht von Sprache geführt und ihn ermutigt, sich in der Schule ein wenig aus dem Fenster zu lehnen, aber nur so weit, wie er sich traut. Den Rest mache ich.