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Montag, Dezember 17, 2018

Fast forward

Gestern abend war dann nochmal kurz spannend, weil uns aus Unachtsamkeit beide Katzen im Stockfinsteren und ohne Halsband noch mal ausgebüchst sind (wir hatten nach dem Raclette-Gelage alle Fenster und Türen im EG auf zum Lüften, die Katzen währenddessen im Westflügel Obergeschoss eingesperrt, und als wir sie wieder runterliessen, hatten wir vergessen, dass die Haustür sperrangelweit auf stand. Ups.) Aber: beide kamen auf den ersten Ruf sofort nach Hause, Sansa allerdings nicht allein, sondern ... nein, immer noch nicht mit einer Maus, sondern einem Regenwurm, der sich im puscheligen Eichhörnchenschwanz verfangen hatte. Ups.).



 Heute dann der Start in die letzte aktive Woche vor Weihnachten und ich scheine in meinem Leben gar nix gelernt zu haben, weil ich wirklich davon ausgegangen bin, dass die recht ruhig werden würde, nur weil ich alles, was ich auf meiner ToDo-Liste stehen habe, prakisch durch habe. Ich habe verdrängt, dass andere Leute erstens nicht so weit voraus planen (auch immer wieder lustig, wenn es um Geschenkideen, Wunschlisten etc. für Weihnachten geht....) und vom Jahresende regelmässig überrascht werden, andere schnell vor Jahresende eine heisse Kartoffel schnell noch jemand anderem zuwerfen wollen, und drittens manche Sachen einfach nicht planbar sind.
Und so habe ich heute meine letzte Runde reguläre Teammeetings abgehalten (3x je eine Stunde Call, einmal in der kleinsten quiet booth, die wir haben, die ist echt eine Herausforderung für meine Rollkragenpanik,

dann Meeting Minutes fertig schreiben und zum Review verschicken), schnell für das neu eingeführte, wöchentliche Reporting die High- und Lowlights der letzten Woche(n) zusammengestellt (ich muss dann immer an meinen ersten Chef denken, der uns immer an unsere "Sätzli" erinnerte), Anfragen beantwortet, Reisepläne für Januar geschmiedet, NIEMANDEN zum Mittagessen gefunden und dann halt allein sehr lecker in der Markthalle gegessen,

mit Kollegen Strategien besprochen und einvernehmlich die nötigen Meetings erst für Januar geplant, und, ganz wichtig, es geschafft zumindest ein Stockwerk allein im Lift zu fahren, so dass es für ein Aufzugselfie meines aktuellen Lieblingsoutfits reichte.


Sonst so:
es fehlt noch genau ein Weihnachtsgeschenk. Da wissen wir aber nur, das wir noch erfahren, was das sein soll. Ich atme innerlich in eine Tüte, weil die Zeit, in der ich entspannt eines auf dem Weg durch die Stadt hätte besorgen können, vorbei sind, Lieferfristen sowieso, und sich in mir trotzdem alles innerlich sträubt, mit leeren Händen unter dem Baum zu sitzen und zu sagen: Tja, Wir haben gefragt. Ganz oft. (Der Hübsche ist zumindest äusserlich cooler, mal sehen, wie es rauskommt am Schluss. Aktuell trägt es immerhin ein bisschen zu meiner Kieferdauerverspannung wegen Zähnezambeissen bei. Aber: es ist ja die staade Zeit, da knirsche ich nur ganz leise.)

Morgen habe ich übrigens letzte Nupsi-Nachkontrolle ("Eigentlich müsste man das nicht nochmal anschauen, aber hm, jetzt wurden halt doch beidseitig Biopsien gemacht und da sagt unser Protokoll dann doch, dass man nochmal kommen sollte nach einem halben Jahr") und ich rede mir ein, dass ich total cool bin deswegen. Bin ich natürlich nicht, allein deswegen nicht, weil ich einem Arzt, den ich kaum kenne (die längste Zeit, die wir zusammen in einem Raum verbracht haben, habe ich verschlafen) meine Brüste zeigen muss und bei aller Rampensauattitüde, das geht dann doch ein gutes Stück aus meiner Komfortzone raus.
Zur Ablenkung habe ich mich ein wenig (zu viel) in den Untiefen von Instagram herumgetrieben und bin dabei auf den Satz gestossen "Der Hirntod bringt Menschen nicht um". Sie meinen jetzt vielleicht, dass das so aus dem Zusammenhang gerissen keinen Sinn gibt, aber aus Gründen verlinke ich den Account hier nicht und deshalb müssen Sie mir glauben: Auch im Zusammenhang des sehr langen Posts macht der Satz nicht viel mehr Sinn. Hat aber irgendwie was und ist mal was anderes als das zu Recht verpönte "Was uns nicht umbringt, macht uns hart". Ich bin gespannt, wie die ersten Kollegen zB in einem Risk-Assessment reagieren, wenn ich bei der Risikobewertung einfach mal sage: "Der Hirntod bringt Menschen nicht um."

Stressleveldurchschnitt gestern: 53 (ich sag ja: entspannen ist anstrengend)
Selbstbeweihräucherung: Kopf über Wasser gehalten, ich Lemming.