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Freitag, November 16, 2018

Rapüh

Das ist doch mal ein Start ins Wochenende: sich von der durchaus herausfordernden Woche so verkatert fühlen, wie früher (TM) nach einem durchgefeierten Wochenende. Man wird ja effizienter mit der Zeit und kann sich so das Feiern sparen.


Fast schon erstaunlicherweise habe ich heute recht unaufgeregt Zeug wegarbeiten können, das kam die restliche Woche ein wenig zu kurz. Ich habe mich auch sehr über meine Kollegengruppe gefreut, die eine gestern Abend abgeschickte Rundumfrage wegen eines Requests (meine Güte, ich habe mich sogar gestern mit einer deutschsprachigen Kollegin in einem bilateralen Gesrpäch 30 Minuten auf englisch unterhalten, ohne es zu merken. Und leiste mittlerweile innerlich Abbitte für all das Geläster über Denglisch, das ich seinerzeit abgelassen habe, es ist tatsächlich so: wenn man in einem internationalen Umfeld arbeitet und praktisch nur englisch redet und schreibt und liest oder sich immer auf international Guidelines beruft und die zitiert, dann fallen einem manche Begriffe auf Deutsch einfach auch im Alltag nicht mehr ein oder nicht so schnell und dann kommt so ein Kauderwelsch raus. Neu in meinem Wortschatz übrigens seit dem Supermeeting gestern: "ringfencing". Sie müssen das jetzt gar nicht googlen, wenn Sie daran interessiert sind, was wir da besprochen haben, ich habe das für Sie übernommenl Google findet dazu vor allem irgendwelche finanztechnischen Konstrukte dazu, das hat nix mit unserem Thema zu tun. Aber ich kann das Wort jetzt und werde es in Zukunft ausgiebig benutzen.) von extern, der mich sehr irritiert hat, ausführlich und hilfreich beantwortet hat. Ist ja auch nicht immer selbstverständlich.


Sonst: der Kühlschrank ist jetzt wieder voll. Alle anderen Schränke auch. Wegen Hochzeitswochenende haben wir ja eine Woche Grosseinkauf ausfallen lassen und haben auch nicht gedarbt. Aber ich weiss jetzt: die Steigerung von "hungrig einkaufen" ist "hungrig einkaufen mit dem Bild eines nahezu leeren Kühlschranks vor dem inneren Auge", das Geburtstagspaket für meinen Dad ist unterwegs ("die Ziege sitzt im Zug", sozusagen), meine wuscheligen Haare sind wieder ordentlich getrimmt und der dunkle Ansatz ist weg (es wird hier empfindlich kalt, vor allem an den Kopfseiten, wo jetzt nur noch wenige mm Haare sind, ich muss die Mützen vorsuchen), die Betten sind frisch bezogen und die Kinderskisachen für den Austausch morgen sind rausgesucht und, das allerwichtigste: Sansa ist versorgt. Es war schon gut, dass wir zum Tierarzt gegangen sind, die Wunde ist nämlich aufgegangen und es war... naja, schon gruslig, sie hat jetzt eine "Wir können gleich zu McDonalds"-Frisur, die entzündete Wunde wurde gespült, sie bekam Antibiotika gespritzt und darf jetzt 5 Tage Tabletten nehmen. Entweder wurde sie gebissen oder hat sich selber an einem Nagel oder Maschendrahtzaun verletzt. Alles nicht dramatisch, kein Fieber, fit, 2.9kg (mit Haaren), und sehr tapfer, sie hat beim Spülen (und da wurde mir schwummrig) nicht mit der Wimper gezuckt, nur bei der Spritze gejammert.
Jon war not amused, dass wir seine Schwester allein mitnahmen, aber den Nachmittag haben sie dann wieder gemeinsam draussen verbracht. Sie sind übrigens ein bisschen wie Hunde: wenn wir sie draussen rufen, kommen sie angerast und wenn wir rennen, rennen sie mit, wenn man ihnen Stöckchen wirft, holen sie die. (Sansa bringt auch sonst sehr viel. Bisher nichts lebendiges, aber seit dem Kuscheltierbein, was sich übrigens als Gurke aus der Ikeakinderküche herausgestellt hat. Nicht unserer, hat sie einen Haufen grosse Blätter, mehrere kleine Plastiktüten und viele so Haselnussbüschel angeschleppt. Mir solls recht sein, ich brauche keine halbtoten Vogel im Wohnzimmer oder auf der Terrasse.


Heute abend gibt es nur noch Badewanne, Pizza und Netflix, mit der Aussicht auf Ausschlafen morgen.
Ich kenne jemand, der sich darauf freut. Sehr.


Stressleveldurchschnitt gestern:
Selbstbeweihräucherung: still on top of things. Und dem immer noch sehr starken Impuls widerstanden, dem Versuch, eine unangenehme Aufgabe auf mich abzuschieben, mit "Meine Güte, dann mach ich das halt, wenn es sein muss" nichts entgegenzusetzen.