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Sonntag, Dezember 31, 2017

2017 in Bildern.

You know the drill: abgeschaut bei der fabelhaften Frau Mutti, die leider ihr Blog .... stillgelegt hat,  gibt es jedes Jahr einen Jahresrückblick mit einem Foto pro Monat, auf dem NUR ich zu sehen bin (nicht immer ganz leicht zu finden :-)).

Januar

Ausnahmsweise zwei Bilder, damit man den Zusammenhang sieht: das war die Rückreise mit dem allerletzten Zug vom Züricher Flughafen nach Basel, der an jeder Milchkanne halt, total leer ist und erst um halb zwei in Basel. Es war ein bisschen gruselig.



Die Kinder und ich verbringen die erste Januarwoche noch frei daheim, mit Museumsbesuch, Schlittenfahren und viel Ausmisten und Aufräumen. Spontan kaufen wir neue Badmöbel und haben auf einmal viel mehr Stauraum.
Mein berufliches Reisejahr beginnt mit einem Trip nach Irland, der wegen Nebel in London und kreativer Buchung meinerseits spannender wird als nötig. Eine wunderbare Einstimmung auf ein Jahr unterwegs mit wenig Schlaf.
Ich habe das erste Mal bei Zalon bestellt und habe sehr schöne und auch sehr seltsame Sachen bekommen. (es ist übrigens bei einem Mal geblieben, weil ich die Hochladerei echt kompliziert finde und dann dauert das so lang und überhaupt habe ich ja eh viel zu viel zum Anziehen und dieses Jahr tatsächlich versucht, so wenig wie möglich  Klamotten einzukaufen.)



Februar



Wir sind eine Woche in den Skiferien, diesmal zum ersten Mal seit langem nicht in der Schweiz, sondern in Tirol. Es ist schon schön, aber ... zu viel, zu voll, zu halligalli und gar nicht mal so viel, wenn überhaupt günstiger als in der Schweiz (dafür aber superweit weg. Aber dank aus Versehen gebuchter Zwischenübernachtung im Kloster kriegen wir das hin).
Q. hat zum ersten Mal richtig Liebeskummer (mittlerweile ist das aber alles wieder im Lot).
Ich schaffe mir Noise-Cancelling-Kopfhörer (Affiliatelink. Lustig: damals hätte ich gern türkise gehabt, da waren die pinken billiger, jetzt genau andersrum) an und das rettet den Grossraumbürofrieden und mich vor dem Knast, weil ich niemandem vom Balkon schubsen muss wegen Dauergequatsche. Seitdem ist mehr Musik und viel mehr Seelenfrieden bei der Arbeit.
Ich bekomme eine etwas stärkere Brille und das hilft mir enorm.
Das Halbjahresgespräch mit Q.s Lehrer zeigt, dass der Weg auf die weiterführende Schule ganz gut aussieht.
Ich esse zum allerletzten Mal in meinem Leben Topinambur.

März
Es hätte diesen Monat viele schöne Bilder gegeben. Aber nichts sagt so schön: "Von 0 auf 100 in 4.4 Sekunden"
Es ist soweit: wir tauschen den Audi gegen den Tesla und ... ich muss mich an die neuen Ausmasse und die neue Power unter dem Hintern erst gewöhnen. Mittlerweile parke ich lieber rückwärts als vorwärts ein, fahre wie ein Profi tiefenentspannt mit dem Autopilot und überhaupt ist das alles sehr grossartig.
Aus Gründen, die mir die Fussnägel hochdrehen, muss ich mal wieder Erklärbär machen und was zu Zucker schreiben.
Der Bruder des Hübschen wird Vater und ich verzweifle fast, weil ich zwei Weisstöne beim Deckestricken vermischt habe. Farbe rettet dann alles.
Ich kriege vier Muttermale wegen "sieht komisch aus" rausgeschnippelt, aber es ist alles gut. Ich falle nur einmal in der Dusche um wegen "urks, da ist ein grosses Loch in mir und iiiiih, Blut".
Ich habe einen echt fiesen Husten und merke, dass Dextromethorphan in der richtigen Dosierung tatsächlich holladiwaldfee Nebenwirkungen hat.
Der Hübsche und ich haben 20jähriges "Wir sind doch mehr als beste Freunde"-Jubiläum.
Ein ehemaliger Kollege stirbt sehr überraschend und das ist für alle ein Schock. Zuviele unerwartete Beerdigungen in demselben Kreis.
Little L. wird 8 und wir feiern das mit einer Premierenparty und rotem Teppich :-)
Die Kinder lösen ihren Weihnachtsgutschein ein und dürfen im Zolli hinter die Kulissen schauen.
Ausserdem mache ich Nägel mit Köpfen und lasse mir den Undercut schneiden.


April
Ich bin noch dabei, mich an die neue Frisur zu gewöhnen. Entweder steht alles zu Berge oder es hängt platt runter.
Mein Vater und seine Frau kommen uns besuchen, es gibt den ersten Elternabend zu "Wie isn das mit weiterführender Schule?", L. hat Ringelröteln, wir schauen spontan mal wieder eine Ausstellung in Basel an, ich habe Spass mit einem "Kunstler", der Bilder vom Hübschen als seine eigenen ausgibt, wir verbringen Ostern in Bayern und verlieben uns in den Superburschi, ich arbeite wie bekloppt und wir fahren mit dem Tesla rum. Ich fangen an die #wmdedgt-AGBs zu ändern (mich nervt das Gedrängel um die ersten Plätze auf der Liste, mittlerweile habe ich aber einen Modus gefunden, der mir gefällt und der zum Konzept passt.)


Mai


Wir testen zweimal die Hello-Fresh-Box (Spoiler: meh. Was ich nicht gedacht hätte: dass ich bis Dezember trotz Abmelden, Deregistrieren, Totstellen mi Mails und ANRFUEN!!!! verfolgt werden würde.
Es ist Sommer, also zumindest hier am Oberrhein :-), wir baden, ich habe einen Platten mit dem Rad, weil ich über eine Bierflasche drüberfahre.
Wir wandern am Stockhorn, da ist es noch fast Winter, auf jeden Fall hat es noch Schnee.
Q. wandert bei der Hike Challenge der Pfadis 40km an einem Tag.
Der Trockner gibt den Geist auf, wir besuchen die Muba, die Brick Live und die Swiss Comicon.

Juni



Wir nehmen unsere Nachbarn zum Hechtessen des Ruderclubs mit und haben einen so tollen Abend, dass wir das für 2018 schon fest im Kalender eingetragen haben.
Es ist heiss, ich arbeite viel für mein Irland-Italien-Projekt und tadaaaa, habe auf einmal ein riesengrosses Indienprojekt an der Backe.
Wir sind in Nierstein auf der Gartyparty, ausserdem bin ich wieder mal in Italien und weiss jetzt, dass ich auch rohe Scampi und lebendige Muscheln essen kann, wenn es wirklich sein muss.



Juli
Wir haben endlich, endlich Sommerferien und haben die beste Zeit der Welt in Norwegen und Dänemark. Dass wir Familie Rabe in Bergen treffen, gehört ganz sicher zu den Highlights des Jahres


August

Q. ist noch eine Woche im Sommerlager mit den Pfadis, dankenswerterweise lässt er uns dreien daheim noch eine Runde Magendarm da. Sobald er wieder fit ist, darf L. ein paar Tage zu meiner kleinen Schwester, Ferien am Bodensee machen.
Die Schule fängt wieder an, Q. wird 12, ich lasse mir das erste Mal Gelnägel machen und bin begeistert :-), ich bin nervös, ob ich auch wirklich meine Briefwahlunterlagen für die Bundestagswahl bekomme (konnte ja keiner ahnen, dass es dann nochmal drei Jahre geht, bis eine Koalition gebildet wird)


September


Wir feiern Q.s Geburtstag mit seinen Freunden, Pizza, Lagerfeuer und Übernachtung nach.
Ich bin wieder mal in Italien, arbeiten.
Der Hübsche in den USA.
Der Hübsche und ich sind seit 14 Jahren verheiratet.
Wir radeln beim Slowup mit und werden das NIE wieder machen.
Ich gehe mit meiner Schwester auf den Töpfermarkt und mit dem Rest der Familie in den Europapark.
Ich bin wieder mal in Italien, arbeiten.
Zum Monatsabschluss fahren wir wieder nach Nierstein zum Federkuchenfest.

Oktober




Wir fahren noch einmal auf Heimaturlaub nach Bayern, die Kinder fahren überraschend doch beide (statt keinem) mit ins Herbstlager der Wölfli mit. Der Hübsche und ich haben nicht damit gerechnet und deswegen dauernd irgendwelche Arbeitstermine und sehen uns in der kinderfreien Woche praktisch gar nicht. Immerhin reicht es für "Blade runner" im Kino (und ich merke, dass ich Blade runner vorher noch nie gesehen hatte und immer mit Strange days verwechselt hatte)
Ich gehe mal wieder blutspenden (und das tut mir nicht gut).
Ein ganz banaler Vorsorgetermin zieht viel Sorgen, eine Biopsie und gefühlt ewiges Warten auf Entwarnung nach sich. Dafür habe ich eigentich keine Kraftrserven übrig, bin aber geflasht von der Welle an Unterstützung, die mir aus dem Netz entgegenschlägt.
Die Kinder werden grippegeimpft, ich arbeite, arbeite, arbeite.

November
So sieht es aus, wenn ich in Italien arbeite. Beknackt.
Ich bin SCHON WIEDER in Italien arbeiten. Der Hübsche in Amsterdam.
Ausserdem gehe ich zu einem Selfbranding.Workshop und der ist gar nicht so schlimm (ich habe die Selbstbeweihräucherung schon ganz oft vergessen. Tja)
Q. kommt beim Zukunftstag mit mir zur Arbeit und möchte am liebsten da bleiben.
Der Katze geht es gar nicht gut, aber ein Besuch beim Tierarzt endet nicht so dramatisch wie befürchtet: sie bekommt jetzt Antidepressiva und Blutdrucksenker und damit gehts.
Q. ist auf einem Workshop des MFM-Projekts und das ist super!
Ich bin eingeladen, auf der Swiss Blog Family an einer Podiumsdiskussion teilzunehmen und komme mir so fehl am Platz vor, wie schon lang nicht mehr. (Es gibt mittlerweile einen Artikel bei "Fritz und Fränzi" über die Konferenz und ich liebe den Satz "Mittendrin steht Karin alias «Frau Brüllen» von bruellen.blogspot.de und wundert sich." Damit ist alles gesagt.

Dezember
Das berüchtigte neue Profilfoto, das für so viel Gesprächsstoff sorgte.


Ich brauche ein Visum für die Indienreise im Januar und dafür ein Foto, dabei entsteht auch obiges Foto, dass ich als Profilfoto bei der Arbeit nehme und seitdem haben ALLE da nur nur noch das als Gesprächsthema. Also gefühlt.
Bei einem Workshop im Schwarzwald darf der Tesla erstmals in den Schnee. Er macht das sehr gut, ich bin ganz schön nervös.
Ich habe Geburtstag und kann das mit einem tollen Fest und tollen Gästen feiern.
Ich bin auf unzähligen Weihnachtsessen, bekomme eine Impfauffrischung für Indien, Little L. hat Weihnachtskonzert, dann Weihnachtsturnaufführung und dann sind ENDLICH Weihnachtsferien.
Heiligabend sind wir dieses Jahr unter uns, am zweiten Feiertag reist eine leider durch Magendarm reduziert Besuchstruppe an und wir haben noch ein paar wundervolle Tage mit der Superburschi-Familie.
Dann: Jahresabschlussgedöns, nicht mehr ganz so viel essen, viel lessen, spielen, Skifahren, und zack, ist ein sehr, sehr volles Jahr um.




Was für ein wilder Ritt 2017 war!


Zum Zurücklesen: 2016


Samstag, Dezember 30, 2017

Machen und Tun

Ich bin ja eher so ein dauergetriebener Mensch. Immer habe ich da Gefühl, man müsse die Zeit NOCH besser nutzen und man könnte NOCH mehr drin unterbringen.
Meine Horrorvorstellung wären Weihnachtsferien, die zu Ende sind und wir sagen: "Was haben wir eigentlich gemacht? Eigentlich nix, oder?".
Und so bin ich nach Verabschieden der Gäste, Wiederbefüllen des Kühlschranks und Erledigen allen Jahresendpapierkrams ganz gierig auf Eröffnung der Skisaison.
Leidergottseidank ist ja heute hier unten der Frühling eingekehrt und auf den Bergen taut es bei Regen (Schwarzwald) oder schneeregnet es (Alpen), das ist nun auch nicht soooo schön.
Es passt dafür hervorragend mit meinen Plänen: Ausschlafen, Nähen, das Tuch aus der Wolle aus Bergen fertig machen, Sauna und die Kinder können Harry-Potter-7/1 schauen* zusammen.
So haben wir das dann auch gemacht, ich scheine nach einem Arbeitsjahr mit ca 5 Stunden Schlaf/Nacht im Schnitt ein wenig Nachholfbedarf zu haben.***
  • Ich habe den gestern zugeschnittenen Kurzarmweater "Daxi" genäht (in braun/hellblau, mit den Faultieren von L.s Geburtstagspulli auf der Krageninnenseite) und auch wenn es hier nicht so aussieht: der Rolli geht super über meinen Kopf.





  • Ich habe die Fäden am "Riesigen Marlin" vernäht, das Tuch gebadet und gespannt. Jetzt ist es weit über zwei Meter lang und anderthalb Meter breit.



  • Die Kinder sind auf der HP-Zielgeraden.


  • Und die Skisachen für morgen in Sörenberg (ich muss dabei immer an meinen Ex-Chef denken, der mir das als DAS Familienskigebiet empfohlen hat und morgen gehen wir zum ersten Mal) sind gepackt und ganz ohne Dachbox so easypeasy wie nie im Auto verstaut. Es war fast ein bisschen unspektakulär: einen Sitz umgeklappt, Skisack mit Board und 3 Paar Skiern durchgeschoben, 3 Ikeataschen mit Jacken, Schuhen/Helmen/Brillen und Kuscheldecken/Pullis für den Heimweg in den Kofferraum gestellt, fertig. Es hat noch so viel Platz, dass wir für die Woche Skiferien im Februar auf keinen Fall eine Dachbox oder so brauchen werden, gut zu wissen!
 
 
*Little L. hat seit den Sommerferien nicht nur alle 7 Bände gelesen, sondern auch noch den 8. Theaterband "Das verwunschene Kind" gelesen und bei uns gilt** ja die Regel "Wer das Buch gelesen hat, darf den Film sehen".
**Ausser bei Q. aktuell und "Ein Lied von Eis und Feuer"
*** Ich bin immer noch ganz geflasht, wie cool auf einmal durchschlafende Kinder sind. Was >10 Jahre ohne ununterbrochenen Nachtschlaf halt so aus einem machen.


Selbstbeweihräucherung: ich habe ganz für mich genäht und gestrickt, wir hatten alle einen tollen Tag, mein Schlafdefizit wird weniger und es ist alles furs Skifahren bereit! (und lecker gekocht habe ich auch!)

Freitag, Dezember 29, 2017

Ferienalltag

Hehe, bzw. nicht, weil Ferien sind ja kein Alltag :-).
Ich habe heute erstmal richtig ausgeschlafen, mich dann nach einem grossen Kaffee auf den Crosstrainer geschwungen und noch vor dem richtigen Frühstück zu einer Folge "The Crown" geschwitzt. Der Hübsche hat das natürlich noch authentischer gemacht und ist ohne "The Crown" bei strahlendem Sonnenschein und klirrender Kälte draussen im Wald eine Runde rennen gegangen. Man kann nicht alles haben und gar so authentisch muss ich es dann gar nicht haben, warm und mit Lese- oder Netflixmöglichkeit reicht mir.
Danach dann schnell Frühstück, ganz nah an der Grenze zur Unterzuckerung :-), incl Plan, was wir noch so alles machen wollen. Der  Kühlschrank war nach ausgedehnter Weihnachtsschlemmerei erstaunlich leer, ausserdem hatten wir noch gar keine 50%-Weihnachstschokolade gekauft. Little Q. hatte gestern abend noch angemerkt, dass es doch toll wäre, wenn wir in den Ferien noch Sushi essen gehen könnten, also haben wir alles kombiniert: erst den Nachmittag daheim versandelt:
Little L. ist grosser Kristallfan und freut sich sehr über das Set (Amazonaffiliatelink), das er zu Weihnachten bekommen hat, also wurde in der Küche ausgiebig gerührt, filtriert und temperiert. (Mit Schutzbrille, weil das muss so).




Ich habe nach langer Zeit mal wieder ein Schnittmuster für mich ausgedruckt und ausgeschnitten, auch schon den Stoff rausgesucht und morgen schaun wir mal, wie das so wird.
Dann haben wir noch ein bisschen Travellers geguckt, bevor wir alle zusammen erst eine Runde durch dm und den Supermarkt gedreht haben. Das ging dank Wunderlist (ich habe letztens beim Coaching des Schwiegervaters eines Kollegen, der wie ich auch ein Androidhandy hat, die Diktierfunktion an meinem entdeckt und so klingt die Liste nicht mehr wie Suaheli) erstaunlich schnell und gut. Am Schokoregal gab es noch einiges, nur der Hübsche ist sauer: kein Blätterkrokant und kaum Marzipan. Was ist denn mit Niederegger los, dass die auf einmal nur noch lauter Nougat-Zeug machen? Kein Mensch mag Nougat! Ja, gut, Little Q. und meine Mutter, aber es gibt durchaus Leute, die halt Marzipan mögen!
Danach dann liefen wir über die Strasse in das relative neu aufgemachte Sushi-Restaurant und schlugen uns gepflegt die Bäuche voll.
Sehr schön wars!
Ach ja: und mein Incipedia-Gesichtswasser (ich werde noch zum Crwodfunding-Profi, bisher habe ich das dreimal gemacht!) ist gekommen, ich bin sehr gespannt!

Selbstbeweihräucherung Weihnachten gesammelt: ich glaube, ich bin ein besserer Gastgeber als auch schon. Klar, leckeres Essen, tralalala, das gibt es immer, das kann ich auch gut :-), aber ich habe mich dismal viel weniger als auch schon selber gestresst mit "Da sind Leute in meinem Privatbereich. Das ist anders als sonst. Die sind anders als sonst hier alles ist. Fühlen sie sich wohl? Fühle ich mich wohl?", sondern mich halt gefreut, dass Besuch da ist. So einfach, so schwierig. Und das Essen WAR lecker :-). Heute dann: gerannt, frische Luft gekriegt wegen Spaziergang, mit ALLEN eingekauft für mehr leckeres Essen und endlich mal wieder schon fast genäht :-)

Donnerstag, Dezember 28, 2017

Nachlese Weihnachten

Hui, wir hatten grossartige Weihnachten dieses Jahr.
Vorgestern kam dann noch Besuch aus Bayern, nämlich der "Bruder mit dem schönen Haar", seine Freundin, die NOCH VIEL SCHÖNERES Haar hat, und ihr Superburschi. Ich habe ja bisher immer gedacht, diese Babies, die in sich ruhen, mit der Welt zufrieden sind, auf der Spieldecke glücklich, wenn man ihnen ab und an etwas anreicht, die fröhlich und entspannt auf dem Schoss oder dem Hochstuhl sitzen, die man abends nach der letzten Fütterung binnen 10 Minuten ins Bett bringen kann und dann ist Ruhe im Karton, diese Babies wären im Reich der Legenden zu Hause. Aber nein, es gibt sie, zumindest eins, in Berlin-Kreuzberg (allerdings mit bayerischem Migrationshintergrund. Nur so kann ich mir erklären, dass er nicht hochsensibel ist). Q. und L. sind sehr begeistert von ihrem Cousin, allerdings findet L. "So süss der auch ist, ich hätte nie gedacht, wie unglaublich viel Arbeit so ein Baby macht." Damit wäre das Geschwisterthema auch endgültig zu den Akten gelegt!
Wir haben lecker gegessen (total eingeschweizert habe ich dieses Jahr mehr oder weniger alles aus dem Betty-Bossi-Weihnachtsheft plus ein paar Gimmicks aus der einen oder anderen "Lecker Christmas" gemacht), getrunken, gelacht, geredet, das war wirklich toll!
Heute morgen sind sie wieder abgereist und vor uns strecken sich noch wunderbar lange Weihnachtsferien, die wir in vollen Zügen zu geniessen gedenken.
Lassen auch Sie es sich gutgehen, geniessen Sie die Gesellschaft ihrer Lieben oder einfach mal eine Pause.









Mittwoch, Dezember 27, 2017

2017

Ganz grob auf einer Skala von 1 bis 10: Wie war Dein Jahr?8. Wir hatten eine grossartige Zeit, ich habe wunderbare Menschen getroffen, wunderbare Nachrichten bekommen, wunderbare Dinge erlebt. Andererseits habe ich grenzwertig viel gearbeitet, es hat zwar alles gut geklappt, aber es war anstrengend. Dazu die Sorge um die Katze und im Oktober auch um mich, das sind die Punkte, die zu einer 10 fehlen.

Zugenommen oder abgenommen?
Die App sagt: von Januar bis Dezember 0.3 kg zugenommen. Nun ja. Seit Jahren schwankt mein Gewicht um plusminus 1 kg, man könnte sagen: der Prozess ist statistisch unter Kontrolle :-)

Haare länger oder kürzer?
Ich glaube, nächstes Jahr ist dann mal eines, in dem ich NICHT schreibe: NOCH kürzer, weil: geht kaum. Im März habe ich mich endlich getraut, den schon lang angedachten Undercut zu realisieren. Ich habs nicht bereut, aber muss mittlerweile noch öfter zum Nachschneiden und auch Nachfärben.

Kurzsichtiger oder weitsichtiger?
Nägel mit Köpfen gemacht und die Brillengläser anpassen lassen. War zwar nicht viel mehr (in die kurzsichtige Richtung), aber hat viel geholfen! (im übertragenen Sinn: ich sehe mehr und weiter. Bilde ich mir ein..)

Mehr Geld oder weniger?
Mehr. Gehaltserhöhungen und Boni sowie die Umschreibung der im Juni fällig gewesenen 10Jahreshypothek auf einen lächerlich niedrigen neuen Zinssatz machen einiges aus.

Mehr ausgegeben oder weniger?
Mehr. die "teuerste Anschaffung" und der "hirnrissigste Plan" waren ... teuer, aber alles wert!

Der hirnrissigste Plan?
Sie kennen mich doch, ich mache keine hirnrissigen Pläne. Von aussen könnte: "Wir fahren mit dem Elektroauto bis nach Norwegen und zurück" hirnrissig ausgesehen haben, aber auch nur, wenn man sich noch nicht ernsthaft mit Elektromobilität befasst hat.

Die gefährlichste Unternehmung?
Sie kennen mich doch, ich mach nix gefährliches. (Ich dachte, die Tour auf den Preikestolen würde gefährlich, dabei hatte ich dann auf dem Weg zu Buarbreen mehr Bammel)

Die teuerste Anschaffung?
Naja, was wohl... die "Defiant" (und bisher keine Sekunde bereut!). Aber es ist schon ... hui. 6stellig hatten wir das letzte Mal fürs Haus bezahlt (das war noch einen Tacken teurer)

Das leckerste Essen?
Zweimal im Bonvivant (jeweils Projektabschluss-Essen, beide Male haben die Produkte super gepasst, vong der Indikation oder dem Namen her)

Das beeindruckenste Buch?
Ich habe viele tolle Bücher gelesen dieses Jahr, am meisten beeindruckt hat mich "Und es schmilzt" (Affiliatelink).

Der ergreifendste Film?
Hm. Hm. Ergreifend? Wir haben im Nachgang an "Little L. liest alle Harry Potter-Bände" ja nochmal die Filme angeschaut und ja, wenn Sirius stirbt, dann weine ich schon.

Die beste Serie?
"Ozark" fand ich super, "Bloodline" auch (dysfunktionale Familie. Meine Kernkompetenz sozusagen.), und ja, auch die letzte Staffel von "House of  Cards", aber das hat jetzt nach der Kevin-Spacey-Sache einen blöden Nachgeschmack. Aber ich habe eh immer wegen Claire geschaut.

Die beste CD?
CD, CD, kein Mensch hört mehr CDs! Aber: auf Spotify (entweder bei der Arbeit, wenn es mal wieder Halligalli im Grossraumbüro ist oder beim Autofahren) habe ich sehr viel Adele gehört.

Das schönste Konzert?
Wir waren auf Q.s Klassenkonzert und L.s Weihnachtskonzert, und beide waren grossartig!

Die meiste Zeit verbracht mit…?
SHE-issues (gefühlt zumindest)

Die schönste Zeit verbracht mit…?
mit den drei Jungs, denen mein Herz gehört.

Vorherrschendes Gefühl 2017?
"Boah, echt jetzt?!"

2017 zum ersten Mal getan?

eine Biopsie erlebt
eine Indienreise gebucht
nach Norwegen gereist

2017 nach langer Zeit wieder getan?
Tante geworden
Muttermale rausgeschnippelt bekommen
auf der Gartyparty gewesen

3 Dinge, auf die ich gut hätte verzichten mögen?
die Brustgeschichte
den einen oder anderen Twitterknatsch (es gibt soviele beknackte Leute, einfach ignorieren ist besser für die Nerven)
die Sorgen um die Katze


Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte?
ich mich von "nicht googlen und nicht durchdrehen"

Das schönste Geschenk, das ich jemandem gemacht habe?
da zu sein. Es hätte mehr sein können, finde ich.

Das schönste Geschenk, das mir jemand gemacht hat?
viele Leute: für mich da zu sein. (auch physisch an meinem Geburtstag, ihr beiden, das freut mich immer noch so sehr!)
und (das ist eigentlich kein Geschenk für mich, weil sie es nicht für mich machen, sondern eigentlich halt einfach so, oder wenn dann für sich): die Kinder und die Schule. Sie machen das alles allein. ALLES. Und als eine, die von den Eltern zum Üben, Üben, Üben und so, wie sie es euch in der Schule beibringen, ist das eh Quatsch, verdonnert wurde, und die so nie sicher war, ob sie das jetzt selber kann oder nicht, ist dieses (100%ig) berechtigte Selbstvertrauen so schön zu sehen!

Der schönste Satz, den jemand zu mir gesagt hat?
"Es ist alles in Ordnung."

Der schönste Satz, den ich zu jemandem gesagt habe?
"Sie hat gesagt, es ist alles in Ordnung."

Besseren Job oder schlechteren?
den gleichen. Das grosse Zusatzprojekt steht vor dem fulminanten Abschluss und ein "Ach, das ist nur so ein bisschen Mahlen"-Zusatzprodukt legt gerade erst richtig los. Dank der beiden und eines meiner allerersten Produkte habe ich mehr Visibility als ich jemals zu träumen gewagt hätte (Hallo Verwaltungsrat, I bims!), aber hui, no pressure :-)

Dieses Jahr etwas gewonnen und wenn, was?
 ja, Seelenfrieden

Mehr bewegt oder weniger?
 physisch: ziemlich genausoviel, glaube ich, ich renne die ganze Zeit durch die Gegend.
mental: mehr. Für mich und für andere

Anzahl der Erkrankungen dieses Jahr?
Krank war ich ... zweimal? Einmal grippaler Infekt, einmal Magen-Darm.

Davon war für Dich die Schlimmste?
 Magendarm ist immer schlimmer. Aber: viel schlimmer war die Brustsache, die ja gar keine Krankheit ist.

Dein Wort des Jahres?
 Fibroadenom

Dein Unwort des Jahres?
 SHE-Audit

Dein Lieblingsblog des Jahres?
Ganz klar: Mademoiselle Read-on (Lesen Sie, verlieren Sie sich, und vergessen Sie nicht, bei den "Goldenen Bloggern" für das Fräulein abzustimmen!)

Dein grösster Wunsch fürs kommende Jahr?
 mich weniger so zu fühlen, als würde ich schwer bepackt über ein Seil über einem Abgrund voller blubbernder Lava rennen

2017 war mit 1 Wort…?
voll


2016

Dienstag, Dezember 26, 2017

Gäste!

Trotz reduzierter Gästeschar, die wir heute erwarten*, musste das Haus ein bisschen umsortiert werden: auf dem Dachboden wurden Gästematratzen ausgelegt, frisch bezogen, Gästebettzeug (incl des Babybettzeugs <3) rausgesucht und bezogen, alle Bäder und die Küche gemeinschaftlich geputzt und nass gewischt (Dienstags kommt normalerweise unsere Putzfrau, aber jetzt halt zwei Wochen nicht), alles Katzenzubehör vom Gästebad auf dem Dachboden in unser Bad im ersten Stock geräumt, Handtücher parat gelegt und so Zeug halt.
Dann, damit ich nicht aus der Übung komme, habe ich noch ein wenig gekocht und vorbereitet (und schon wieder einen nicht funktionierenden Highend-Spritzbeutel weggeschmissen), Little Q. hat das Ninjago-CIty-Has fertig gebaut (es ist so grossartig! Ein funktionierender Geldautomat, Running Sushi, ein Bad mit Klo, Badspiegel und sogar Klorolle, ein Comicladen, und so viel mehr!)








Spontan hat sich noch ein potentieller Käufer zum Dachbox-Besichtigen angemeldet (ich habe sie auch in den Arbeitskleinanzeigen inseriert), also hat der Hübsche schnell noch unseren Garagenstellplatz gefeudelt und die Dachbox ausgewischt. Hat sich gelohnt: nach einem Test, ob sie auch draufpasst, wurde ohne Handeln einfach der Deal abgeschlossen.
So. Und jetzt wäre ich also bereit für Weihnachten mit der extended Family, Sekt und Wein stehen kalt, es müssen nur noch Dinge fertiggebacken oder heissgemacht werden, und halt die Gäste kommen.
Ich könnte mich jetzt natürlich in die Badewanne legen, dann klingelt es vermutlich in Sekundenfrist :-).
Zuerst werde ich aber mal den Jahresrückblick in Bildern anfangen, es hilft ja nix!




*ja, es ist ein bisschen fies, aber wir haben drauf gewettet, wann sie hier aufschlagen. KEINER hat auf ihre angekündigte Ankunftszeit gewettet, die wäre aber auch allein technisch nicht mehr machbar gewesen, als der Anruf: "Wir räumen noch ein bisschen auf, dann fahren wir bald und btw., braucht das Kind wirklich einen Ausweis, wenn wir in die Schweiz fahren? Ok, dann müssen wir den noch holen" kam.

Montag, Dezember 25, 2017

Wurschtel, wurschtel

Heute war ein geruhsam-geschäftiger Tag.
Little Q. hat bis auf ein paar Zwangspausen (wer vom Stuhl fällt, braucht eine Pause) durchgehend das Ninjagohaus gebaut, Little L. hat Rayman gespielt (ich bin da drin ähnlich gut wie in Mario), der Hübsche und ich waren eine Runde rennen (er draussen, ich auf dem Crosstrainer, wegen Lesemöglichkeit währenddessen), ich bin beeindruckt: anscheinend trage ich das Handy zum Schrittezählen doch nur einen Bruchteil des Tages mit mir rum oder ich fuchtle irre viel: bis auf die Rennerei, die ca 6000 Schritte ausmacht, war ich heute nur im Haus unterwegs (okay, treppauf, treppab und andauernd in der Küche umher), aber in der Summe ergab das auf dem neuen Garmin Vivosmart (Amazon Affiliatelink) 16217 Schritte. Ich bin mal gespannt, was es sagt, wenn ich WIRKLICH mal unterwegs bin.
Aber eben: heute Küchentag. Ich habe nämlich einerseits Pinneskött (meine Güte, das kann man ja auf 39347476 Arten falsch schreiben) gekocht, das Frau Rabe ja bei ihrem Besuch mitgebracht hat (ich dachte ja, das ware so eine Art Gebäck, aber gut, man hätte nur googlen müssen), allerdings ohne Steckrübenpüree, weil: ich komme aus Bayern, da sind Steckrüben kein Essen (und bevor Sie anfangen, wie super das ware: ich hab das probiert. Grünkohl auch. Und um Q. zu zitieren: "Nein, einfach nein."), aber Kartoffelbrei schon, ich hab sogar eine Karotte mitreingemacht. Viel mehr Respekt hatte ich aber zugegebenermassen vor dem Fleisch, das so in der Schachtel.... naja, nicht unbedingt brutal appetitlich aussah, und eingeweicht auch nicht. Beim Kochen auf den Pinnen dann roch die Küche ziemlich nach Schafsstall (zusammen mit dem Orangen-Maracuja-Duft, der aus dem Nachtischtopf zog, durchaus schwierig), aber wir waren alle committed, das durchzuziehen, also haben wir das Fleisch und die moisten Knochen dann noch übergrillt und was soll ich sagen? Es war wirklich, wirklich lecker! Als bayerisch/süddeutsch/schweizerisch/österreichich sozialisiertes Wesen mag ich ja gepökelt und geräuchert. Von dem Schafstallgeruch ist nur noch ein Hauch Lammgeschmack übrig geblieben und das war wirklich sehr gut! Durchhalten lohnt sich in dem Fall!




Ach, ich habe schon lang keinen Parafilm mehr irgendwo abgepokelt! :-)


Parallel habe ich drölfzig Fonduesossen für morgen gemacht (Mangomayonnaise, Aioli, Granatapfelkoriandervinaigrette, Paprikahummus, scharfen Pflaumendip und Honigsenfsosse), Nachtisch für morgen (Maracuja-Lebuchen-Cheesecake) und übermorgen (Kaffeepannacotta), Suppe für übermorgen (die Kokos-Ingwersuppe mit Kichererbsen von meinem Geburstag), und zwischendrin kam die schlechte Nachricht, dass ein Teil des geplanten Besuchs leider mit MagenDarm darnieder liegt. Der Rest hatte das schon und ich hoffehoffehoffe, dass sie nicht mehr ansteckend sind. So wird die Runde eine wenig kleiner (wir haben jetzt eine Menge Dessert übrig), ich hoffe, wir schaffen es, den verpassten Besuch noch nachzuholen!
Nach dem Essen (und einem Schluck Erbsilber) wurde dann das Game of Thrones Risiko noch eingeweiht und hui, Q. ist wirklich dahinter her, den Norden zu halten.




Jetzt sind wir alle müdemüdemüde und freuen uns morgen auf den Superburschi!

Sonntag, Dezember 24, 2017

Frohe Weihnachten!

Es  ist halb elf abends, von links dudelt "Rayman Legends" aus der neuen PS4 (habe ich von meinen "Jubelpunkten", die gar nicht so heisssen, und das firmeninterne Rewardsystm sind, und ich weiss immer gar nicht, wie ich die loswerden soll, spendiert. Naja, die alte PS3 war sehr altersschwach, da musste eh Ersatz her), Little L. spielt nämlich und hopst auf dem Sofa auf und ab und streichelt ab und an der Katze, die interessiert zuschaut, den Kopf, mir gegenüber sitzt Little Q. im Legoflow, oben bearbeitet der Hübsche die Bilder von gerade eben, neben mir steht ein Glas Whiskey und ich habe Schokolade vom Baum und es ist einfach alles ganz wunderbar.
Nach langen Jahren haben wir erstmals Heiligabend mal wieder geplant chez nous verbracht (meine Schwiegermutter mit Schwager, Partnerin und Superburschi feiert heute in Bayern, sie alle kommen uns ab dem 26. besuchen, worauf wir uns riesig freuen! Keine Sorge, ich habe eine zweite Schokoladenbefüllung des Baums unter Verschluss gehalten!) und es war zwar anders als in den letzten Jahren, aber schon auch grossartig.


Heute morgen haben wir nach einem ausgiebigen Frühstück eine Runde durch die Siedlung gedreht, dabei haben wir ein Schlüsselband mit -bund mit ALLEM (Hausschlüssel, Arbeitsschlüssel, Transponder, noch ein wichtiger Schlüssel, Keycard und Gedöns) gefunden. Wegen des Norwegen-Anhängers hatten wir zuerst die Familie "im Verdacht", die dieses Jahr dort 5 Wochen im Wohnmobil verbracht hat, aber die waren schon in den Heimaturlaub nach Graubünden aufgebrochen. Ich hatte irgendwie ein schlechtes Gefühl, den Schlüsselbund, so wie er war, an der öffentlich zugänglichen Schranke hängen zu lassen, aber mein krimigeschultes Hirn hatte eine grossartige Idee: die Haustürschlüssel in unserer Siedlung schliessen nicht nur die jeweilige Haustür und ALLE die Tiefgarage auf, sondern auch den jeweiligen Briefkasten. Und so habe ich mit dem Schlüssel, der aussah wie unserer,  alle Briefkästen ausprobiert und .... tadaaaa, der ungefähr 20. war es dann.
Ich habe (es war halb eins, mittags, also.... okay, Heiligabend, aber vong der Uhrzeit her echt okay!) also geläutet, es ging schon lang, bis jemand den Vorhang an der Tür beiseite schob und mich fragend ansah, ich hielt den Schlüsselbund hoch, hörte "Es is öbba mim Schlüssel", dann nichts mehr. Lang nichts mehr. Irgendwann dann ging die Tür auf, ein Mann im Pyjama starrte mich an, ich sagte: "Der gehört Ihnen?", er nahm den Bund, sagte "Danke!", ich so: "Schöne Weihnachten. ", er: "Danke." und Tür zu. Nun ja, ich hätte an sich ja gern meine Geschichte von der detektivischen Meisterleistung erzählt, aber das habe ich jetzt ja hier getan.


Dann kam natürlich der grosse Moment: wir schauen, was ich letztes Jahr im Sale bei Depot gekauft habe. Ich sags mal so: das war eine Menge. Im Farbschema "Tarnfleck", also so dunkelgrün, oliv-metallic, silber-türkis, matt-oliv, dunkelgrün geeist mit schwarzen Federn (huiuiuiuiuiui!!), dunkelgrün transparent mit funkelglitzergold, und sooooooo gut sieht man das gar nicht in dem Baum. Aber die Masse machts und die Sammlung an neutralen, weissen, silbernen und Kugeln aus purem Glitzer (sie heissen bei uns "Kardashians") machen es dann wieder schick.
Die Lichterketten habe wir übrigens seit 15 Jahren und sie machen immer noch  das, was sie sollen. Also: leuchten.
Ich bin übrigens stolz auf mich: ich habe im Stockfinsteren nur mit ausgestrecktem Arm den Tannenbaum abgemessen und er ist im Ständer 3 cm niedriger als die Zimmerdecke.
Geschmückt haben übrigens die Kinder, ich habe eine Vorabauswahl der Kugeln und Gedöns getroffen und danach mit dem Hübschen auf  den Bereich >150cm ausgeglichen und ein bisschen gleichmässiger verteilt.







Danach dann Familiengottesdienst (weniger aus Gründen, mehr aus Bequemlichkeit und Gewohnheit bei den Katholiken), Little L. hat es irgendwie geschafft, die Ansage "Was ordentliches, ne, nicht mit Lächern an den Knien" in eine Jogginghose zu übersetzen, was mir erst beim Einzug der Hirten auffiel :-), Little Q. war ein wenig enttäuscht, er dachte, zum Abendmahl gäbe es ein Cookie, nicht nur "Esspapier", ich war wie jedes Jahr verwirrt und durcheinander, weil wir in der Kirche hier aus irgendeinem Grund IMMER links sitzen und früher daheim sassen wir IMMER rechts, der Christbaum in der Kirche hatte rote Kugeln (die Kinder behaupten: schon immer), anstatt nur Strohsterne, wie daheim, und die katholische Liederreihenfolge von "Oh, du fröhliche" am Anfang und dann noch dazu nicht am Stück, sondern aufgeteilt, und "Stille Nacht" zum Abschluss, wo man doch weiss, dass die "Hihimmlischen Heheere" praktisch der lauthals geschmetterte Rausschmeisser zur Bescherung sind, nicht das gesäuselte "lockige Haar", bringt mich immer noch durcheinander (der Hübsche legt mir dann beruhigend die Hand auf die Schulter und sagt: "Nein, wir gehen jetzt noch nicht heim."), aber gut, ich bin ja flexibel.


Nach dem Rückweg durchs stille Dorf dann Geschenktransport, Sekt für die Grossen, und begeistertes Auspacken. Wir wurden alle reich beschenkt, der Raclette danach war unglaublich gut, alle technischen Gadgets liessen sich relative problemlos anschliessen und verknüpfen und hui, ich bin jetzt müde, satt, glücklich und ... müde.
Ich werde jetzt das Kindsvolk in die Betten scheuchen (aus Gründen wurde ein "vor acht Legobauen"-Verbot ausgesprochen) und wenn der Hefezopf für morgen früh fertig gebacken ist, bin ich auch reif furs Bett. (Falls Sie mich erinnern wollten: das Pinneskött weicht schon ein für morgen)


Ich hoffe, Sie hatten auch ein wundervolles Weihnachten, drücken Sie Ihre Lieben!



Samstag, Dezember 23, 2017

Harte Chillung

Gestern abend nach L.s Turnaufführung (huiui, er hat echt viel gelernt im letzten Jahr!) haben wir auf dem Heimweg beschlossen, dass wir den Start in die Weihnachtsferien gebührend starten, indem wir heute aushäusig frühstücken. Das heisst bei uns, wenn es nicht Sonntag ist, Fünfschilling. (Das passte insofern perfekt, als wir vergessen hatten, Glühwein auf die Wunderlist zu schreiben und dementsprechend auch keinen gekauft hatten, und der aus dem Hofladen dort ist sehr lecker)
Also liessen wir uns dort ganz nach Gusto verwöhnen (L. Waffeln, Q. Räucherlachs, der Hübsche das Handwerkerfrühstück (als Vorbereitung für das Kühlschrankausbauen, was wir jetzt irgendwie doch selber machen warden), ich (ewiggestrig, sozusagen, aber das hiess halt so) Herbstfrühstück, dazu Kaffee und die Säfte vom Hof). Ausserdem haben wir gesehen, dass es zwischen den Jahren dort Frühstücksbuffet gibt und das ware ja eine tolle Sache mit unseren Gästen, die erst am zweiten Feiertag anreisen werden. Neben Glühwein habe ich dann auch noch den Hefeschnaps für Indien gekauft und dem Kollegen, mit dem ich fahren werde, ein Beweisfoto und ein Bollywood-Weihnachtsvideo nach Australien geschickt, was mir ein "Du bist echt die beste Kollegin!" eintrug (okay, in Australien war es da schon spät abends und er vielleicht betrunken).






Auf dem Heimweg standen wir dann mit lauter "Super Idee, Weihnachten in dern Schweiz"-Urlabuern in der Schlange am Autobahnzoll (Holland sollte leer sein mittlerweile), immerhin haben wir endlich die Vignette für 2018 gekauft (der Hübsche hat fast Schnappatmung bekommen, als der Vignettenman schon die Schutzfolie abgezogen hat und sie einfach irgendwie krumm und schief an die Scheibe bappen wollte. "Danke, ich mach das schon. Wirklich. Ja, auch jetzt sofort, aber NICHT DAHIN!!!!!!"  Schön, nicht die einzige zwanghafte Person in der Familie zu sein.)
Daheim dann buk ich noch schnell eine Runde Plätzchen: die Ebbe in den Plätzchendosen und die grosse Menge an Eiweissen, die sich dank der Carbonara-Besessenheit der männlichen Familienmitglieder und des erhöhten Nudelverzehrs seit Einzug meines Geburtstagsgeschenks (Amazonaffiliatelink) hier angesammelt hat, liessen sich durch eine Runde Mandelmakronen kombinieren. Die ebenfalls geplanten Zimtsterne gingen gnadenlos in die Hose, aber ich habe welche gekauft. Genau wie Chräbeli.
Eigentlich wollte ich heute abend ja da Pinneskjöt machen, aber leider, leider hatte ich mir vom Rezept nur gemerkt, dass man es lang kochen muss, nicht, dass man es über Nacht hätte einweichen müssen. Dann gibt es das halt am ersten Feiertag, statt der geplanten Nudeln (ich kann kein Carbonara mehr sehen!), ich habe jetzt einen Alarm am Heiligabend gesetzt.
Ansonsten hat L. sein ganzes Adventskalenderlegoset auseinandergenommen und neu gebaut, weil irgendwas mit dem Motor nicht funktionierte, aber jetzt läufts.
Gleich dann Weihnachtspizza zu abend, die Hoffnung auf die zwei fehlenden Pakete haben wir begraben, der Kühlschrank kommt schon am 3. Januar,  und, ach, es ist schon alles sehr gemütlich.

Freitag, Dezember 22, 2017

Endspurt

Seit heute ist hier Weihnachtsurlaub ausgebrochen! Die Kinder hatten heute noch Schule und so hiess es direkt morgens .... Grosseinkauf. Das ist ja immer freitags so, nur vor Weihnachten halt noch ein bisschen grösser als sonst. Ich sags mal so: es war nicht die blödeste Idee, direkt um acht zu gehen. Da gings tatsächlich noch (zwar viel voller als sonst an MEINEM Freitagmorgen, aber ok), später dann war die Hölle los.Ich habe also den vorbestellten Lachs, die vorbestellten Fondue Chinoise Platten und alles, was ich nach Zusammenstellung des Menüs für die Feiertage mit Q. zusammen in die Wunderlist-App diktiert habe, Ich erinnere mich nicht mehr genau, was es geben wird, aber die Zutaten sind lecker. Und wofür auch immer wir Baby-Pak-Choi und Kürbis gebraucht haben: das gab's nicht, wir ersetzen das mit Zuckerschoten und Pastinaken.
Danach hatte ich eigentlich den Plan, meine Nägel auffüllen zu lassen, aber die Idee hatten viele und so war ohne Termin nix zu machen, erst eine Stunde später. Das passte ganz gut, stattdessen wurde Kühlschrank aussuchen gefahren. Der Einbaukühlschrank, den wir mitsamt der Einbauküche und dem ganzen Haus vor über 10 Jahren gekauft haben, schwächelt schon eine Zeitlang und jetzt ist der Griff des Eisfachs abgebrochen, und jetzt ist fertig.
Als erstes gings in das Küchenstudio, in dem wir vor einigen Jahren unsere Spülmaschine erneuern liessen. Man teilte jedoch mit, dass sie den Wunsch (Stand-alone-Kühlschrank, genaue Massangabe, shortlist an Vorschlägen, bitte danke alten ausbauen, mitnehmen, neuen einpassen, fertig) schon erfüllen könnten, aber unendlich teuer wären und stand alone Kühlschränke gäbe es im Elektrohandel viel günstiger.
Ich nahm den Rauswurf sportlich und lief in den Elektroladen nebendran, guckte uns einen sehr schicken Kühlschrank aus, fachsimpelte mit dem Elektromann über Regale, TK-Volumina, Biofresh und closetozerofresh, klärte, dass Liefern in die Schweiz möglich sei und dann wurde es wieder doof, weil "Oh, ausbauen tun unsere Lieferanten nicht. Die stellen rein, schliessen an, fertig. Aber das kriegen Sie doch selber hin, oder? Und eigentlich brauchen Sie auch unseren Lieferservice nicht. Sie brauchen nur ein grosses Auto, dann haben Sie den im Nullkommanix bei sich drin."
Ach, ach, ach. Ich sags mal ganz platt: wenn ich bereit bin, 1000€ für einen Kühlschrank auszugeben, ohne mit der Wimper zu zucken, dann schocken mich 163 Euro für Lieferung, Verzollen, Einbau und Entsorgung des Altgeräts nicht. Auf gar keinen Fall so sehr wie die Aussicht, einen Lieferwagen zu organisieren, mit dem Zöllner zu verhandeln, die halbe Einbauküche auseinanderzurupfen, den alten Kühschrank rauszupokeln, alt und neu quer durch die Siedlung zu zerren, weil man mit dem Auto bei uns nicht vor die Haustür fahren kann, dann den neuen Kühlschrank reinzuwuchten, am besten noch zu verschrammen oder auf mich drauffallen zu lassen und zu guter Letzt den alten zum Entsorgen zu fahren und dann, wenn man am liebsten ein kühles Bier aus dem neuen Kühlschrank trinken würde, muss man noch den Lieferwagen wieder zurückfahren. Also. Eben.
Also zurück zum Supermarkt, ich habe dort die Nägel aufgefüllt bekommen (die Chefin war sehr ... weihnachtlich, mir wurde die ganze Zeit der Rücken gestreichelt, was dann am anderen Ende zu aufgeregtem "Locker, du must locker machen!" führte, man war sehr enttäuscht, dass ich nicht mal für Weihnachten Glitzer auf die Nägel haben wollte ---> Kinners, ich hab so viel Glitzernagellack daheim, da kann ich mich nicht drei Wochen festlegen!, ich war sehr verwundert, dass es bei einer nicht unbeträchtlichen Anzahl von Müttern von Mädchen im Kindergartenalter zum Freitagsprogramm gehören zu scheint, sich die Nägel machen zu lassen oder 3D-Wimpern (don't ask), während sich das Kind auch ein Nageldesign aussuchen darf, dann ist die Enttäuschung gross, dass für 5jährige keine Acrylnägel gemacht werden und sie kriegen dann, besser als nix, halt wenigstens mit normalem Lack die Nägel an ihren klebrigen Kleinkinderhänden lackiert.) und war pünktlich mit Q.s Rückkehr von der Schule wieder daheim.
Mittags gab es dann Abenteuerliches, es musste nämlich das Gefrierfach (noch haben wir ja nur ein minifuzziklaanes) für die Fondue-Chinoise-Platten geräumt werden, danach dann Wälzen unserer Küchenpläne, Telefonate (des Hübschen, Erledigrrrrrl übt sich gerade als Delegrrrrrrrl) mit den Originalküchenbauern und irgendwie wird das schon, aber ach, das ist alles sehr kompliziert.


L. hatte den anderen L. als Freund da, sie planen die Ferien wechselweise beieinander zu übernachten, wir haben die schon fast letzten Plätzchen gegessen, der Hübsche hat sich noch auf eine Paketeinsammeltour gemacht (ein Geschenk und Q.s Winterstiefel. Seine bisherigen wurden nämlich auf einmal undicht, immerhin die vom letzten Jahr und bei Limango im Outlet gab es noch genau ein Paar in seiner Grösse. Sehr cool, sehr warm und seine Grösse ist übrigens mittlerweile meine Grösse, so dass sich der Kauf ja doppelt lohnt.), jetzt geht es dann zu L.s Weihnachtsturnaufführung und dann ist wirklich für alle im Haus Weihnachtspause. Ausser für den Kühlschrank.




Selbstbeweihräucherung: alles geschafft. Dem Hübschen für die Leadübernahme und das Kümmern in der Kühlschranksache von Herzen gedankt. Das fühlt sich richtig gut an, wenn jemand Dinge erledigt.

Donnerstag, Dezember 21, 2017

Alle Jahre wieder

Freude mit Paketen. Ich muss, um hier keine Erwartungen zu schüren, dazusagen: es hat nix mit dem Lottomann 2.0 zu tun (das ist bisher eine ganz probemlose Beziehung), auch nicht mit dem Paketshop des Grauens, nein, es ist der Hübsche, der sich auf dem „Wir bestellen Dinge aus aller Welt zu uns in die Schweiz“ versucht. Kurz * vor Weihnachten eine gewagte Sache, aber lassen Sie mich das doch anhand eines anfangs recht simpel erscheinenden Falls darstellen: das Geschenk für den Superburschi (ich muss das verlinken, sie wissen ja eh, was er bekommt, weil sie es sich gewünscht haben, und ich beömmel mich innerlich immer noch bei dem Shopnamen, weil ... ach. Und Werbung ist es auch keine, weil ... ich kenne den Laden nicht, ich kenne das Produkt nicht, ich kann nur sagen: wenn Sie da bestellen, bitte nicht in die Schweiz. Nun ja. Zurück zum Thema), bestellt aus Deutschland in die Schweiz, ein Versand, der so auch vom Verkäufer angeboten wird. **

Irgendwann, man kennt das, kommt eine Versandbestellung mit einem Trackinglink, der nicht funktioniert „Trackingnummer unbekannt“. Das stört einen erfahrenen Onlineshopper natürlich erstmal nicht, man weiss ja, dass das schon mal ein paar Stunden oder auch einen Tag gehen kann, bis das funktioniert. Wenn es aber nach einer Woche immer noch nicht geht und auch kein Paket da ist, dann hört sogar der Hübsche mal auf mich und mailt dem Verkäufer. Der Little Hipstear ist entspannt, sagt: Paket ist unterwegs, sollte die Tage dann mal ankommen.
Am nächsten Tag finden wir eine Benachrichtigungskarte von DHL bei uns zu Hause, die darauf hinweist, dass wir 11.10CHF für ein Paket aus Zürich zahlen müssen. Die Putzfrau, die da war, als der Paketbote kam, wollte (zu Recht) das Geld nicht auslegen, deshalb hat er es wieder mitgenommen und uns einen handschriftlichen Link auf der Karte hinterlassen, unter dem man dann weitere Schritte definieren kann.
Wir waren etwas überrascht, weil aus Zürich erwarten wir ja gar kein Paket. Aber nun gut, es ist Weihnachten, wer weiss, ob uns nicht jemand aus Zürich ein unterfrankiertes Paket schickt. Also: dem Link gefolgt, mit Kreditkarte 11.10 bezahlt, und dann hatte der Hübsche die Möglichkeit, entweder eine Neulieferung am nächsten Tag zwischen 08:00 und 13:00 zu ordern (wo keiner zu Hause wäre) oder das Paket nicht, wie man annehmen würde, in der Postfiliale im Dorf abgeben zu lassen, sondern in einer Paketstation zwei Dörfer weiter. Nun ja, dann halt Paketfiliale.
Bestätigung gab es dafür keine,
Die Trackingnummer von Little Hipstear funktionierte immer noch nicht, auf Nachfrage bekam er eine neue, die funktionierte, und zwar stand da folgendes: „Erfolgloser Zustellversuch: 10.13h“, Erneuter Zustellversuch: 12: 16, erfolgreich zugestellt, Empfänger: Herr Brüllen.“ Soweit, so gut, nur hatte weder Herr Brüllen ein Paket bekommen, noch die Personen, die um 12:16 zu Hause waren, noch unsere Nachbarn, noch stand es bei den Briefkästen, vor der Tür, im Garten oder in irgendeiner Mülltonne. Karte war selbstredend auch keine da, kein Link, wo man das Paket zu dem anderen mysteriösen Paket an den Arsch der Welt dazuliefern hätte lassen können, nur eine deutsche Hotlinenummer. Der Hübsche rief also total geladen an und ich war mir zwischendrin nicht sicher, wie viel länger er „Bestellen Sie mit DHL. Zuverlässig, einfach, kompetent“ noch ertragen hätte, ohne das Telefon an die Wand zu pfeffern.
Nach 15 Minuten dann hatte er jemand dran, schilderte das Problem und hörte „Ja, das ist jetzt doof, dass das Paket nicht da ist, ich seh hier auch keine eingescannte Unterschrift, das macht die Schweizer Post oft so, dass sie angeben, es wäre ausgeliefert worden und dann lagern sie es in der Postfiliale. Da kann ich Ihnen leider auch nicht weiterhelfen, da müssen Sie bei der Schweizer Post anrufen, hier die Nummer.“
Die Schweizer Post arbeitet natürlich nur bis 18:00h.
Heute morgen also hat der Hübsche dann bei der Schweizer Post angerufen und sein Problem geschildert. Als Antwort bekam er eine neue Trackingnummer („Die andere ist von DHL Deutschland. Wir sind hier in der Schweiz.“), und damit konnt e er dann bei der Sendungsverfolgung von DHL Schweiz rausfinden, dass das deutsche: „Zugestellt an Herrn Brüllen“ auf schweizerisch „liegt in einer Abholzentrale am Arsch der Welt.“ heisst.
Das war ja insofern ganz praktisch, weil er da ja eh hinmusste, um das mysteriöse Paket aus Zürich abzuholen.
Langer Rede kurzer Sinn: das mysteriöse Paket aus Zürich WAR der Little Hipstear, es hatte also auf seiner Reise, die voll und ganz von DHL organisiert war, 4 verschiedene Trackingnummern und keine Auskunft entsprach der Wahrheit. Aber: Ende gut, alles gut, der Kreuzberger Little Hipster bekommt sein HipsterTipi zu Weihnachten und wir haben hier noch mehr Spannung, weil in der Zwischenzeit Amazon schon das Geld für eins der Geschenke für mich zurückerstattet hat, weil es nicht durch den Zoll gekommen wäre, die Trackingnummer sagt allerdings etwas anders.

Wenn Sie eine Message aus dieser Geschichte mitnehmen: bestellen Sie nicht aus dem Ausland in die Schweiz. Suchen Sie sich einen Lottomann, das ist all die skurrilen Gespräche zillionenfach wert.



*kurz ist relativ. Das eine Paket, das AWOL ist, wurde Anfang November bestellt.


** Nach 15 Jahren Erfahrung Onlineshopping in die Schweiz kann ich, sofern eine deutsche Versandadresse verfügbar ist, nur empfehlen, die zu nutzen. Klar behaupten die Versender, das wäre binnen zwei Tagen in der Schweiz. Physisch. Vielleicht. Meist nicht. Es geht IMMER ewig. Aber gut, jeder muss seine eigenen Erfahrungen machen.


Selbstbeweihräucherung: mein Schreibtisch ist leer und aufgeräumt, die Inbox auf 0, ich habe jetzt Urlaub.

Mittwoch, Dezember 20, 2017

Gentleman und Tannenbaum

Was für ein Tag... Gefühlt bin ich heute den ganzen Tag nur mit schweren Taschen (Stofftaschen voller Geschenke und mein wertvoller Ordner mit den Archivfunden von gestern, meine Arbeitstasche mit Laptop und allem anderen Tralalaa) auf 10cm Absätzen durch die verregnete Stadt gehetzt.
Tatsächlich habe ich aber auch total viel (und vor allem verschiedenes) erledigt: morgens schon eine Mail mit deutlichen Worten (ich habe den Auslösere gestern abend noch gelesen und mit Absicht wegen Feierabend und Diplomatie NICHT direkt drauf geantwortet, allerdings war mein Befremden über Nacht nicht abgeklungen, sondern hatte sich in wohlgesetzte Worte gegossen und so beendete ich eine seit gefühlt endlosen Zeiten hin und her gehende Diskussion (vorerst) mit den Worten: "Ich kann nicht fassen, dass wir ernsthaft darüber diskutieren. Um das HinundHer jetzt abzukürzen: solange xyz nicht sichergestellt ist, sehe ich mich ausserstande, das Dokument zu unterschreiben".




Das erledigt, fragte ich mal (ich sitze seit Montag, wo die veranschlagte Woche rum war, wie auf Kohlen) bei der Reiseabteilung nach, wie es denn mit dem Visum respektive meinem Pass aussehen würde. Ich wurde mitnichten belächelt, sondern "die indische Botschaft hat Probleme mit dem Drucker, wahrscheinlich kommt er morgen". Ich habe mir alle Witze über IT-Helpdesks, die in Indien lokalisiert sind, gespart und werde brav morgen nochmal anrufen.


Dann gingen mein Ordner und ich auf die erste Wanderschaft auf die andere Rheinseite: Richtung Rechtsabteilung. Das klingt irreführend, aber unsere SHE-Abteilung ist aus guten Gründen dieser unterstellt. Ich war total überrascht, dass mir in einem reinen Bürogebäude jemand in Laborkittel die Tür öffnete, aber nun ja. Auch überrascht war ich, dass mein Counterpart (er hat einen Vogel als Profilbild, deswegen hatte ich keine Ahnung, was mich erwarten würde) ein Gentleman der alten Schule sein würde. Ich wollte gerade schreiben: er hätte vom Alter her mein Grossvater sein können, aber das ist was, was ich mir abgewöhnen muss, es ist nämlich so, dass er vom Alter her eher nur noch knapp mein Vater hätte sein können. Aber: er hat mir meine Taschen (Ordner, Geschenke, Computer) abgenommen, meinen Mantel aufgehängt, einen Stuhl bereitgestellt und wir fingen nicht an zu diskutieren, bevor ich nicht eine Tasse Kaffee in der Hand hatte. Das war ein wirklich tolles Gespräch, es war wirklich spannend, sich mit jemandem zu unterhalten, der genau diesen Job seit 1987 macht. Für mich wär das nix, ich kriege so nach zweieinhalb Jahren langsam Hummeln im Hintern und möchte was Neues sehen, aber ich finde es grossartig, dass es bei uns auch solche Fachexperten gibt, die dann ... wie in so einer Art Parallel-Academia in so einer Art eigenen Welt leben und echte Koryphäen sind. Ich habe auf jeden Fall viel gelernt, viel von vor dem Krieg früher gehört und noch mehr Informationen (mein Rücken sagt danke, dass nicht alles in Papierform war) zum und ums Thema rum gekriegt. Er hat sich sichtlich gefreut, dass ich gekommen war, um mich zu informieren und dass sein Kollege in der Kaffeerunde laut gerufen hat: "Ui, die Frau Brüllen, mein Lieblings-SHE-Issue!", das nehme ich mal als Kompliment. Er hat ja schliesslich "Lieblings" gesagt.


Ich bin also mit meine Hausstand zurück auf die andere Rheinseite, habe eine halbe Stunde lang Dokumente sortiert und handschriftliche Notizen von 1972 entziffert, dann habe ich wieder alles zusammengepackt, mein Schwesterlein in der Cafeteria für Geschenkeaustausch und einen Nervenkaffee getroffen, dann bin ich mit einer neuen Tüte Geschenke, meiner Tasche, dem Ordner und noch einer Tasche Geschenke in den Bus gestiegen und einmal quer durch die Stadt gefahren, habe das Patenmädchengeschenk in die Briefkasten gesteckt, bin (ich hatte einen Anschluss verpasst und war echt spät dran) mit einer Tüte weniger auf ebenden 10cm-Absätzen durch den Nieselregen geRANNT zu dem Restaurant, in dem ich mit meine Team, für das ich das Irland-Italien-Projekt manage. Und (Sie denken wahrscheinlich, ich reite da ungebührlich drauf rum, aber es ist tatsächlich so und das ist mir ein Rätsel, warum es so ist und ein bisschen creepy finde ich es auch) Sie werden es nicht glauben: das ganze Team schaute sich gerade auf allen mobilen Endgeräten mein immer noch neues Profilfoto an und war högscht angetan und möchte nun auch Fotos vom Hübschen haben.


Das Essen war unglaublich lecker (ich habe aus Neugier das Risotto mit Gurke, Spinat, mariniertem Feta und Pfefferminzschaum genommen), das Glas Champagner vorneweg war ungeplant, aber hey, die anderen waren schon dabei, als ich reinkam, und so hatte ich dann den nötigen Schwung, um am Nachmittag meiner Detektivarbeit weiter nachzugehen.
Ich fand das eine Zeitlang in Filmen und so ja immer etwas unglaubwürdig, wenn jemand sagte "Ich bin da einer Sache auf der Spur, das könnte was Grosses sein", aber ich hatte das dieses Jahr schon einmal, wo ich so ein Bauchgefühl hatte und die Hoffnung, dass ich mich täuschen oder irgendwas falsch verstehen würde, aber dann habe ich gebohrt und gegraben und es war tatsächlich so, wie ich mir das gedacht hatte und das war ein Riesenglück, dass ich das rausgefunden habe. Jetzt ist es so, dass eh schon alles nicht so toll ist, aber ich habe heute nachmittag dann, nachdem ich meine Archivfunde um mich herum auf dem Boden ausgebreitet hatte (nächster Schritt ware eine Riesenpinnwand, wo ich alles mit Bindfäden verbinde und dann möchte ich bitte meine eigene Fernsehserie.) gesehen, dass das vermutlich nochmal sowas ist. nur grösser. viel grösser.
Ich habe also meine Erkenntnisse versucht in ... deutliche, aber sachliche Worte zu fassen, morgen muss ich noch einen Termin mit einem anderen Fachexperten ausmachen, um sie mal gegenchecken zu lassen, und dann bin ich bereit für Indien.


Punkt halb fünf musste ich dann heim, weil wir ja noch unbedingt den Tannenbaum holen mussten. Der Hübsche hatte Townhall, deshalb bin ich mit den Kindern runtergefahren, wir haben binnen 5 Minuten den weltbesten Tannenbaum ausgesucht, ein wenig gebogen in den Tesla gestopft, dann gings wieder heim, ich musste noch schnell zum coop, Brot und Früchte kaufen und für die Schwester meiner Kollegin ihre Lieblings-Darvidas ("Chia-Quinoa". It seems to be a thing.), dann Zeug wie Wäsche, Katze medikamentieren (ich sag jetzt nicht, womit wir ihr schon seit 5 Tagen problemlos beide Tablettenbröckchen reinbekommen), Rechnungen zahlen, um den Hübschen auf rohen Eiern rumtanzen, weil der gerade kurz vor dem Explodieren ist, da von seinen 4 noch ausstehenden Weihnachtslieferungen noch drei in kryptischen Ausnahmezuständen, aber nicht da sind.


Dann: dem Hübschen beim Kühlschrankaussuchen assistieren, es ist nämlich so weit: der Griff vom Gefrierfach ist abgebrochen und damit hat der Kühlschrank ganz laut die "Ersetzt mich durch einen grösseren, energiesparenderen, saucoolen!"-Glocke geläutet. Wir sind in der sehr komfortablen Situation, dass er eben erstens noch tut und zweitens unser Hauptproblem ist, dass wir uns nicht damit befassen wollen, wie man den alten rausholt und den neuen einpasst und nicht das Geld, das er kosten wird. Nur die Nerven und das Gedöns.


So, jetzt aber Dusche und dann die müden Füsse hoch. (in meinem Kopf war heute schon Donnerstag, ich weiss gerade nicht, wie ich das so finden soll...)


Selbstbeweihräucherung: ich bin ein guter Detektiv. Und stur.



Dienstag, Dezember 19, 2017

Thementag Archäologie

Früher (so 5., 6., 7. Klasse) wollte ich ja Archäologin warden. Ich war im humanistischen Gymnasium absolut am richtigen Ort, verschlang die griechischen und römischen Sagen, las Schliemanns Bücher, die Berichte über die Entdeckungen im Tal der Könige, über die Suche nach dem Wrack der Titanic, und war mir sicher, das würde ich auch wollen.
Irgendwann ging mir dann auf, dass Troja, die Pyramiden, Tutenchamuns Grab und eben die Titanic ja schon gefunden waren, dass ich von so Futzelarbeit wie Scherben oder Pergamente zusammenkleben kribbelig werde, dass ich beim Graben in der Hitze ganz schlimm Kreislauf kriegen würde (unvergessen mein Umkippen in Aleria) und für Wrack- und Höhlentauchen (ja, ich habe natürlich geplant, Atlantis zu finden) ist meine Rollkragenpanik nicht hilfreich und ausserdem war ich da natürlich schon auf neuen Wegen Richtung Naturwissenschaften.


Nichtsdestotrotz muss ich immer wieder an meine alte Liebe Archäologie denken, wenn ich zB wie heute für zwei verschiedene Produkte auf der Suche nach historischen Dokumenten bin. Einmal, und das ist sehr ärgerlich, leider nur ein paar Wochen, nachdem die Hauptdokumentation gemäss der Dokumentenaufbewahrungsfristen offiziell entsorgt wurde, also bin ich eigentlich auf der Suche nach den offiziell nicht erlaubten "convenience copies" bzw. erst mal noch nach Leuten, die sich hoffentlich noch daran erinnern (das ist immerhin 20 Jahre her, die damals involvierten Personen sind mittlerweile in die gesamte Organisation und Welt verstreut), und beim zweiten Mal sind die Dokumente viel, viel älter, zT gehen sie zurück in die 50er. Andere Dokumente, andere Archive und Datenbanken und ich mag das ja schon sehr, wenn ich dann handschriftliche, schreibmaschinengeschriebene (auf deutsch!) Dokumente von Sites, von denen ich gar nicht wusste, dass es sie mal gab (Bombay, Fontenay, Sao Paulo zB) finde. Das Suchen (und noch mehr das Finden) macht sehr viel Spass und ist sozusagen mein Ersatz für Atlantisfinden. Die Sachen, die ich finde, sind nicht ganz so spektakulär, aber spektakulärer als ich dachte ("Incident report", "Runaway Report") und ich bin mir immer sicherer, dass der Indienaufenthalt eine grosse Herausforderung vong der Diplomatie her werden wird, vong der Faktenlage her aber sehr, sehr spannend und je nachdem, wie wir das hinkriegen, können wir da wirklich viel bewegen und zwar zum Positiven.


Dafür war ich btw gestern abend nochmal auf den Dachboden geklettert und habe Schulungsmaterialien aus meinem (unserem! Das haben der Hübsche und ich alles noch zusammen gemacht) ersten Job rausgesucht (ich denke, da werde ich ein kleines massgeschneidertees Schulungspaket zusammenstellen für die Indienreise)


Standardantwort: "Aber bisher ist doch auch nie was passiert." Was so meist nicht stimmt.


und die zusammen mit einer Tüte Geschenkpakete (für meine Schwester, die den Bayernteil der Geschenke morgen in die Hand gedrückt bekommen werden wird) ins Büro geschleppt. Heimgeschleppt habe ich dann die Einkäufe der Kinder bei Amazon (Affiliatelinks!), die ihr Taschengeld pädagogisch wertvoll investiert haben und natürlich von mir (MEDIENKOMPETENZ!) gelernt haben, versandkostenoptimiert zu bestellen und deshalb ist alles bei meiner ehemaligen Kollegin gelandet.


Mittags habe ich übrigens in der Kantine thematisch passend sehr lecker indisch gegessen (das können die da richtig gut!)


Abends daheim dann: mit den Kindern durchsortieren, wer wieviele Mandelsäckchen für morgen einpacken muss, sich freuen, dass es mit der neuen Putzfrau seit einem Jahr problemlos und perfekt klappt (neben einer sehr fairen Bezahlung - wir haben jemanden von hier - gab es heute dafür heute eine von Herzen kommende Dankeskarte und Weihnachtsschokolade)

selbstbeweihräucherung: ich bin ein gutes trüffelschwein. vielleicht hätte ich atlantis doxh gefunden. meine sturheit und mein perfektionismus hat mir heute jede menge daten gefunden, die vielleicht katastroohen verhindern. wenn man mir in indien zuhört.