Nach langen Jahren haben wir erstmals Heiligabend mal wieder geplant chez nous verbracht (meine Schwiegermutter mit Schwager, Partnerin und Superburschi feiert heute in Bayern, sie alle kommen uns ab dem 26. besuchen, worauf wir uns riesig freuen! Keine Sorge, ich habe eine zweite Schokoladenbefüllung des Baums unter Verschluss gehalten!) und es war zwar anders als in den letzten Jahren, aber schon auch grossartig.
Heute morgen haben wir nach einem ausgiebigen Frühstück eine Runde durch die Siedlung gedreht, dabei haben wir ein Schlüsselband mit -bund mit ALLEM (Hausschlüssel, Arbeitsschlüssel, Transponder, noch ein wichtiger Schlüssel, Keycard und Gedöns) gefunden. Wegen des Norwegen-Anhängers hatten wir zuerst die Familie "im Verdacht", die dieses Jahr dort 5 Wochen im Wohnmobil verbracht hat, aber die waren schon in den Heimaturlaub nach Graubünden aufgebrochen. Ich hatte irgendwie ein schlechtes Gefühl, den Schlüsselbund, so wie er war, an der öffentlich zugänglichen Schranke hängen zu lassen, aber mein krimigeschultes Hirn hatte eine grossartige Idee: die Haustürschlüssel in unserer Siedlung schliessen nicht nur die jeweilige Haustür und ALLE die Tiefgarage auf, sondern auch den jeweiligen Briefkasten. Und so habe ich mit dem Schlüssel, der aussah wie unserer, alle Briefkästen ausprobiert und .... tadaaaa, der ungefähr 20. war es dann.
Ich habe (es war halb eins, mittags, also.... okay, Heiligabend, aber vong der Uhrzeit her echt okay!) also geläutet, es ging schon lang, bis jemand den Vorhang an der Tür beiseite schob und mich fragend ansah, ich hielt den Schlüsselbund hoch, hörte "Es is öbba mim Schlüssel", dann nichts mehr. Lang nichts mehr. Irgendwann dann ging die Tür auf, ein Mann im Pyjama starrte mich an, ich sagte: "Der gehört Ihnen?", er nahm den Bund, sagte "Danke!", ich so: "Schöne Weihnachten. ", er: "Danke." und Tür zu. Nun ja, ich hätte an sich ja gern meine Geschichte von der detektivischen Meisterleistung erzählt, aber das habe ich jetzt ja hier getan.
Dann kam natürlich der grosse Moment: wir schauen, was ich letztes Jahr im Sale bei Depot gekauft habe. Ich sags mal so: das war eine Menge. Im Farbschema "Tarnfleck", also so dunkelgrün, oliv-metallic, silber-türkis, matt-oliv, dunkelgrün geeist mit schwarzen Federn (huiuiuiuiuiui!!), dunkelgrün transparent mit funkelglitzergold, und sooooooo gut sieht man das gar nicht in dem Baum. Aber die Masse machts und die Sammlung an neutralen, weissen, silbernen und Kugeln aus purem Glitzer (sie heissen bei uns "Kardashians") machen es dann wieder schick.
Die Lichterketten habe wir übrigens seit 15 Jahren und sie machen immer noch das, was sie sollen. Also: leuchten.
Ich bin übrigens stolz auf mich: ich habe im Stockfinsteren nur mit ausgestrecktem Arm den Tannenbaum abgemessen und er ist im Ständer 3 cm niedriger als die Zimmerdecke.
Geschmückt haben übrigens die Kinder, ich habe eine Vorabauswahl der Kugeln und Gedöns getroffen und danach mit dem Hübschen auf den Bereich >150cm ausgeglichen und ein bisschen gleichmässiger verteilt.
Danach dann Familiengottesdienst (weniger aus Gründen, mehr aus Bequemlichkeit und Gewohnheit bei den Katholiken), Little L. hat es irgendwie geschafft, die Ansage "Was ordentliches, ne, nicht mit Lächern an den Knien" in eine Jogginghose zu übersetzen, was mir erst beim Einzug der Hirten auffiel :-), Little Q. war ein wenig enttäuscht, er dachte, zum Abendmahl gäbe es ein Cookie, nicht nur "Esspapier", ich war wie jedes Jahr verwirrt und durcheinander, weil wir in der Kirche hier aus irgendeinem Grund IMMER links sitzen und früher daheim sassen wir IMMER rechts, der Christbaum in der Kirche hatte rote Kugeln (die Kinder behaupten: schon immer), anstatt nur Strohsterne, wie daheim, und die katholische Liederreihenfolge von "Oh, du fröhliche" am Anfang und dann noch dazu nicht am Stück, sondern aufgeteilt, und "Stille Nacht" zum Abschluss, wo man doch weiss, dass die "Hihimmlischen Heheere" praktisch der lauthals geschmetterte Rausschmeisser zur Bescherung sind, nicht das gesäuselte "lockige Haar", bringt mich immer noch durcheinander (der Hübsche legt mir dann beruhigend die Hand auf die Schulter und sagt: "Nein, wir gehen jetzt noch nicht heim."), aber gut, ich bin ja flexibel.
Nach dem Rückweg durchs stille Dorf dann Geschenktransport, Sekt für die Grossen, und begeistertes Auspacken. Wir wurden alle reich beschenkt, der Raclette danach war unglaublich gut, alle technischen Gadgets liessen sich relative problemlos anschliessen und verknüpfen und hui, ich bin jetzt müde, satt, glücklich und ... müde.
Ich werde jetzt das Kindsvolk in die Betten scheuchen (aus Gründen wurde ein "vor acht Legobauen"-Verbot ausgesprochen) und wenn der Hefezopf für morgen früh fertig gebacken ist, bin ich auch reif furs Bett. (Falls Sie mich erinnern wollten: das Pinneskött weicht schon ein für morgen)
Ich hoffe, Sie hatten auch ein wundervolles Weihnachten, drücken Sie Ihre Lieben!
.. dann mal weiterhin fröhliche Feiertage und ganz viel Genusszeit, Slo
AntwortenLöschenWas für ein wunderschönes Bild von Euch 5en ;-). Habt ein zauberhaftes Weihnachten (übrigens braucht ihr zur PS4 noch die VR-Brille, die sich hier einzogen und sorgt für Jubestürme ;-)).
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