Heute hatten wir nicht ganz so Glück mit dem Hotelzimmer, also: Luxusproblemchen, kein Feueralarm oder was gravierendes, nur halt eine Lage an einer Strasse und da ... fahren Autos. Auch schon morgens um 6. Das ist so, da bin ich dann halt wach, aber das ist ja an sich nicht schlimm und wenn ich es wirklich schlimm gefunden hätte, hätte ich ja das Fenster zumachen können. Aber: ich war halt wach. Und überlegte dann so hin und her, ob jetzt (man weiss es ja nicht, unsere Kinder haben in dem Alter ja nie geschlafen) Familie Rabe am Ende schon seit Stunden wach ist und drauf wartet, dass wir Langweiler endlich in die Pötte kommen. Und vor lauter Gedanken konnte ich dann nicht mehr einschlafen und scheuchte nach ausgiebigem Aufstehen meinerseits dann die restliche Mannschaft um halb neun aus den Betten.
Kurze Abklärung mit Familie Rabe ergab: kein Stress, die Kinder whirlpoolten und der Plan mit "Rauf auf den Floyen mit der Bahn, runter zu Fuss" stiess auf Gegenliebe. Wir machten uns also nach dem Frühstück (Little L. hat fertig mit dröflzig verschiedenen Dingen zum Probieren, er hat sich heute nackte Cornflakes geholt und war happy damit) zu Fuss auf den Weg zur Talstation der Floibanen. Bergen ist nämlich dann doch ein gutes Stück kleiner als Oslo und unser Hotel liegt mittendrin. An der Bahnstation wurde meine Abneigung gegen Kreuzfahrer dann durch ... ich wollte jetzt sagen wie Schafe oder Kühe, aber so phlegmatisch ist kein Vieh rumstehende Kreuzfahrermassen (Gruppe 4 - 9 der MSC-Cruise) befeuert... die nicht mal für Linienbusse aus dem Weg gingen. (Darwinaward lässt grüssen...). Wir stellten uns mal in der Ticketschlange an, holten Tickets für uns alle, dann liessen wir den Hübschen zurück, um einen Platz für uns am Kopf der Ticketschlange zu halten, um in der Bäckerei nebenan noch Kaffee und Zimtschnecken zu holen, marschierten dann an der Kreuzfahrerschlange vorbei zurück, krochen unter der Absperrung durch (nicht mal zum Augenbrauenheben oder Schnauben kam es in dieser phlegmatischen Masse), und verfolgten gemütlich via Twitter-DM die Rabesche Parkplatzsuche. Das restliche Anstehen für einen Platz auf dem "Fliessband" (O-Ton Michel) war dank Gesichtskasper Pippi sehr unterhaltsam (und wir hatten ja Zimtschnecken).
Die Fahrt mit der Bahn ... joah, ne, bergauf halt. Die Aussicht von oben hingegen: sehr, sehr toll!
Wir lernten, dass Kitkat auf Norwegisch Quicklunch (halt viel lustiger geschrieben) heisst und in einer Verpackung mit DDR-Optik kommt, aber vom selben Grosskonzern hergestellt wird :-). Globalisierung ahoi!
Eigentlich sollte der Runterweg in die Stadt 45 Minuten dauern, wenn man aber bis zum Start des Wegs wegen ZIEGEZIEGEZIEGE! (Namensgebung der Herde ist zumindest fragwürdig), Kletterspielplatz, Hexenflugplatz und WALD! schon viel länger braucht ... dann geht das halt länger.
Macht aber nix, weil schön ist es allemal (und halleluja, ich bin so froh, dass sich das Tragen bei uns tatsächlich für immer und ewig erledigt hat, diese Muskeln bilden sich erstaunlich schnell zurück und ich wurde beim Anblick der kinderschleppenden Rabes schon ganz schlapp)
Irgendwann waren wir dann aber doch wieder unten und erwarteten von Bryggen (Little Q. ist nach dem Naeroyfjord jetzt Experte in UNESCO-Kulturerbe) ziemlich viel, und .... ja. Also. Ne. Es sind halt nette Holzhäuschen, die am Wasser stehen, die voll mit Souvenirkitsch und Touristen sind (todesmutigen Touristen wie uns, die mit Kindern mit Wanderstöcken in Juhls Silver Gallery zum Gucken gehen. Da gab es aber wirklich tolle Sachen und gsd ging nix kaputt).
Die kleinen Gässchen dahinter sind meines Erachtens viel hübscher, aber ich habs halt auch nicht so mit vielen Leuten.
Irgendwann sind wir dann bei einer Yacht geendet, die unsre Jungs schon von der anderen Hafenseite bewundert hatten und dank Herrn Rabes Googlefähigkeiten wussten wir dann ganz schnell, wie teuer, woher und wie die Yacht von innen so ist.
Meine Füsse waren dann auf einmal ziemlich müde, so dass die "Kinder jagen Seifenblasen und sind danach nass und schaumig"-Pause in der Sonne (von wegen Dauerregen in Bergen!) ganz recht kam.
Gemeinsam wurde dann via Tripadvisor und Google nach einem Essenskonsens gesucht und hey, man soll uns ja nicht vorwerfen, dass wir nach einem Reinfall alles asiatische Essen in Norwegen verdammen würden und so sind wir in ein Japanisch-Burmesisches-Fusion-Restaurant gegangen und es war .... echt lecker. Leider ist danach dann under my watch Michel in ganzer Länge in eine Pfütze gefallen, das war ein bisschen doof, aber hey: Wechselkleider und Marienkäferpflaster! Und als Michel und Little L. dann als letzte gemeinsame Tat noch einen Staudamm an einem Wasserkunstwerk bauten, war die Welt wieder in Ordnung.
Irgendwann war es dann leider so weit, wir mussten uns von Familie Rabe verabschieden, die noch ein Stück Fahrt in eine Hytte vor sich hatten, und ich finde, Little L.s Aussage, als wir noch nicht mal ausser Sichtweite waren, "Gell, Mami, die treffen wir aber schon mal wieder, oder? Das wäre sonst echt zu schade!" trifft es perfekt!
Gute Fahrt, meine Lieben, es hat uns alle sehr gefreut Euch kennenlernen zu dürfen und wie gesagt: Basel, nech... :-). (und sonst kommen wir halt wieder. Dann ein bisschen nördlicher!)
Bergen hat mich auch nicht soooo vom Hocker gehauen. Als Kreuzfahrer hatten wir uns ohne Gruppe auf den Weg gemacht, was eh viel entspannter ist. Und abenteuerlustig wie wir sind, haben wir uns irgendwo außerhalb von Bergen, im "Trollwald", die Stabkirche angeschaut - wenn auch nur äußerlich.
AntwortenLöschenOh.
AntwortenLöschenGibt es bitte ein Foto von der DDR-mäßigen Verpackung von Kitkat = Kwik ... ?
Das wäre toll.
Ich würde dann auch dazu sagen, ob ich das (als Ex-DDR-Bürgerin) wirklich für DDR-mäßig halte ...
Danke schon mal.
Und noch 'nen schönen Urlaub!