Aus Gründen bitte ich Sie inständig: wenn Ihnen bei einer Routine- oder auch nicht Routineuntersuchung von Ihrem Arzt etwas Beunruhigendes mitgeteilt wird: sprechen Sie darüber. Es wird nicht weggehen, wenn Sie es ignorieren, so schön das auch wäre. Und ja, in meiner Familie gibt es eine lange Tradition von "Aber sag's nicht der xy", entweder weil man nicht will, dass es der andere weiss, oder weil man nicht will, dass der andere sich Sorgen macht. Nun ist es aber so: in den allermeisten Fallen ist es so, dass es wirklich hilft, wenn man Sorgen und Ängste teilt (es gibt wenige Ausnahmen. Wenn der andere mir dann sagt "Für irgendwas wird es schon gut sein" oder total
unverhältnismässig verzweifelt ausflippt, dann würde ich mir das auch überlegen, weil das einem in dem Moment oder ehrlich gesagt: überhaupt nicht hilft.)
Trotzdem, ich sage das (aus Gründen, ich komme nämlich gerade von der Beerdigung eines Kollegen, der nur 5 Jahre alter wurde als ich es jetzt bin) jetzt mal so plump: wenn es schlimmstmöglich endet, wird es nicht nur Menschen geben, die Sie vermissen, es wird Menschen geben, denen es den Füssen unter den Boden wegreisst. Und ich bin der festen Überzeugung, dass es hilft, sich mit der Möglichkeit auseinanderzusetzen, bevor es soweit ist.
Wie es der Pfarrer zum Abschied sagte: "Hend Sorg zuenand."
Das kann ich nur unterstreichen aus eigener, nun schon 5-jähriger, Erfahrung. ABER: Mann muss natürlich genaus einkalkulieren, dass Menschen, die man für enge, gute, verlässliche Freunde hielt (in guten Zeiten...), dann auf einmal zu 90% von der Bildfläche verschwinden. was bleibt, ist wenig, aber dafür hilfreich. Das gilt auch in der Familie.LG Sunni
AntwortenLöschen