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Sonntag, Dezember 18, 2016

I told you so

Ich gebe zu, die souveräne Art, auf die (zumindest einige) Kommentare zu dem Weihnachtsgeschenk für die Lehrer zu reagieren wäre "überhaupt nicht" gewesen. Aber ich muss gestehen, dass ich mich über die meisten echt geärgert habe. Und zwar nicht, weil ich nur Lobhudeleien hören möchte, aber mal ehrlich:
Wenn Sie ein Problem damit haben, dass Leute Ihr Essen schon mal angefasst haben, ja, dann finden Sie so ein Geschenk nicht toll. Dann würden Sie aber auch das Klassikergeschenk, nämlich von KINDERHÄNDEN liebevoll mit Zuckerguss und Glitzer verzierte Plätzchen hassen. Die werden noch dazu vor Verzehr nicht mal mit kochendem Wasser übergossen. Also, von den meisten Leuten nicht. Ganz ehrlich wären Sie dann aber auch im Beruf eines Primarschullehrers, der intrinsisch mit engem Kontakt mit klebrigen, schmutzigen, schniefenden Kindern, die gerne mal umarmen und die Grundregeln der Hygiene vielleicht noch nicht alle restlos verinnerlicht haben, verbunden ist, ziemlich falsch. Deswegen bin ich mir ziemlich sicher, dass das kein Problem bei unseren Lehrern ist. Und ehrlich gesagt: auch wenn, dann sollen sie es entweder weiterschenken oder wegschütten und das Vorratsglas nach ausgiebiger Dampfsterilisation weiterverwenden.

Wenn Sie schon anhand der Mischung sagen können, dass das nicht ihr Geschmack und total abgefahren ist, ja. Hm. Dann ist das vielleicht auch nicht das Geschenk ihrer Wahl. Aber erstens: dass ein Geschenk von jemandem, der einen nicht in- und auswendig kennt, total den eigenen Geschmack trifft, das ist total unwahrscheinlich. In Basel zB ist es gang und gebe, dass man Basler Leckerli geschenkt bekommt. Ich mag die überhaupt nicht, aber auf keinen Fall würde ich einem Schenkenden sagen: "Ih, das ist ja total wüst, das esse ich sicher nicht." Ich sage freundlich danke und kenne genügend Leute, die das mögen. Zweitens habe ich das Rezept aus dem "Betty Bossi"-Heft. Betty Bossi ist eine fiktive schweizer Martha Stewart, die Kochbücher und Rezepte und Küchenuntensilien vermarktet, alles mit "Gelinggarantie". Das impliziert, dass das Essen nie Aromaexplosionen und Grenzerfahrungen sind. Es ist immer gut, es ist nie herausragend, manchmal ein bisschen langweilig. Ehrlich gesagt, die absolut sichere Bank, wenn man etwas für jemanden macht, den man nicht besonders gut kennt. Und ja, es ist ein herzhaftes Gericht, in dem (sogar zwei verschiedene!!!) Früchte drin sind. Und anscheinend gibt es erstaunlich viele Menschen (zumindest unter meinen Lesern), für die so etwas immer noch unvorstellbar ist. Aber ehrlich gesagt? Für die ist vermutlich auch Couscous noch zu exotisch.

Und damit dass jetzt nicht alles Theorie bleibt, habe ich eines der Töpfchen (wir haben eh zuviel gemacht) nach Anleitung zubereitet, mit dem Hübschen geteilt und kann Ihnen versichern: niemand wird da dran sterben. Niemand muss sich zu etwas überwinden, das schmeckt tatsächlich lecker.



Nicht dass das irgendjemand von den Zweiflern überzeugen würde, aber das ist mir jetzt tatsächlich wurscht.

20 Kommentare:

  1. Wir essen öfter Couscous mit Gemüse, Harissa und Curry. Insofern kann ich mir dein Rezept sehr gut vorstellen. Couscous ist immer im Haus und eine tiefgefrorene Gemüsemischung auch. Was wollen wir heute essen? Ach, da ist ja noch .... und schon ist das Zeug in der Pfanne, einfach und schnell wenn man mal keine Lust hat, großartig die ganze Küche in Betrieb zu nehmen.

    Eins noch: Dieser aktuelle Beitrag von dir klingt so ein wenig wie eine Rechtfertigung. Ich finde, dass das nicht notwendig ist. Anderseits hast du sehr ausführlich deine Meinung gesagt, die vielleicht in den Antworten zu den einzelnen Kommentaren untergegangen wäre.

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  2. Liebe Frau Brüllen,

    ich, als Lehrerin, würde mich sowohl über die Geste als auch über das Essen sehr freuen. Und obwohl auch ich die Mischung eher speziell fand, hätte ich sicher probiert.

    Echt, die meisten Eltern machen sich gar nicht erst die Arbeit oder die s Gedanken. Wenn die Wenigen, die das noch machen, jetzt auch noch entmutigt werden, weil alles perfekt sein muss, hat der Lehrer am wenigsten davon. Der kriegt dann nämlich nicht das perfekte Geschenk, sondern keins.

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  3. Mhmmmm, lecker! Bitte für mich auch ein Glas!Aber richtig voll, damit ich auch noch meinem Mann etwas abgeben kann!Darauf ein gutes Gläschen, ihr "Brüllens" mit den echt tollen Ideen! Habs gleich nachgemacht!Herzlichst, Sunni

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  4. Wenns schmeckt ists super ;)
    LG von TAC

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  5. Ich hab mich kaputt gelacht, als ich letztens die Kommentare gelesen habe. Ich bin immer ganz erstaunt, wofür Menschen ihre Zeit aufwenden - wenn ich etwas seltsam finde (was hier übrigens nicht der Fall war!) lese ich und klicke weiter. Mal davon abgesehen, dass es durchaus üblich ist, Essen zu verschenken: Ein mitgebrachter Kuchen am Geburtstag (da frag ich auch nicht, ob die Eier auch noch haltbar waren), Brot zum Einzug etc. Wenn ich mit einem solchen Geschenk Probleme habe, dann muss ich auch das Sterilisieren der Glühweinbecher auf dem Weihnachtsmarkt überwachen ...
    Genug davon :-)
    Einen schönen 4. Advent wünsche ich!
    Sabine

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  6. Nicht aufregen :).
    Ich bin ehrlich, als ich das Rezept im BB-Magazin gesehen habe, hat es mich nicht so angemacht. Aber meine Schwester wollte es gleich nachmachen zum verschenken. Ich werde es für mich selber vielleicht etwas anpassen, weil die Idee ist super. Man könnte sich ein paar Portionen für ins Büro vorbereiten und hätte dann ein gesundes und schnelles Notfall-Essen immer griffbereit.
    Tolles Geschenk und die Lehrer werden sich bestimmt freuen (die sind sowieso eher experimentierfreudig und haben sicher nichts gegen Früchte in einem Couscous ;))

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  7. Ich bin Lehrerin. Und mache vor Weihnachten für meine Französischklassen immer eine bûche de Noel. Die Kinder freuen sich riesig, würden aber nie die Hygiene in Frage stellen. Und wenn ich ein so tolles Geschenk wie das von Frau Brüllen von Schülern zu Weihnachten bekomme, freue ich mich darüber ebenso, ohne irgendetwas zu hinterfragen. Allein die Hingabe, die in so was drinsteckt, ist durch nichts zu übertreffen.
    Liebe Grüße,
    Katharina

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  8. Ach, liebe Frau Brüllen.....heute muss ich ein Kommentar hinterlassen, ich finde es nämlich so schade, dass Sie sich für etwas, was Sie in Ihrem Blog schreiben rechtfertigen müssen! Ich sehe Ihren Blog als eine Art Wohnung, in die Sie uns einladen, mal zum Urlaubsbilder schauen, mal zum Alltag erleben und ja auch mal zu kulinarischen Spezialitäten.....sie wissen gar nicht wie oft hier ihre Skifahrersuppe gekocht wird :-) Naja wie gesagt, Sie laden uns ein und wenn ich wo Gast bin, dann spare ich mir solche Kommentare wie in dem ursprünglichen Post, auch wenn es mir vielleicht nicht schmeckt oder ich vielleicht hygienische Bedenken habe....wenn ich bewusst mich entscheide eine Einladung anzunehmen, dann weiß ich mich entsprechend zu benehmen....vielen lieben Dank für das Einladen in Ihr Leben, es inspiriert hier jeden Tag! Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie frohe Weihnachten und einen guten Start ins neue Jahr

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  9. Ich bin auch kein grosser Freund von Süssem in salzigen Gerichten - wenn erhältlich kaufe ich Couscous oder Leberwürste ohne Rosinen -, aber wenn ich so was geschenkt bekäme würde ich mich freuen und es auch ausprobieren.

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  10. Also, ich kann mich meiner anonymen Vorrednerin nur &anschließen, vielen Dank für die vielen Einblicke und der Menge an unterschiedlichen Sachen, die man so machen kann... :-)
    Und aus anderer Sicht, ich bin nämlich Lehrerin, nicht bei den Kleineren sondern an einem Gymnasium: Ich würde mich über so etwas superdolle freuen! Auch über Kekse und Bilder und Gebasteltes oder Gekauftes oder ne Karte oder nen Brief. Einfach weil es ausdrückt, dass man sich auch über meine Arbeit freut, darüber, dass man sich tatsächlich um Kinder kümmert und sorgt und möchte, dass jedes den für ihn richtigen Weg findet. Und dafür muss man als Eltern nicht immer mit der Lehrerin einer Meinung sein, das ist ja nicht der Punkt...
    Liebe Grüße, die Betreuungspersonen meiner Kinder bekommen diesesJahr von uns genähte kleine Täschchen aus Seiten von ausgemusterten Atlanten (jeweils die Seite mit dem Urlaubszeil des vergangen Sommerurlaubs)...
    SilkeSt

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  11. Liebe Frau Brüllen, es ist zu schade, dass manche "Erwachsenen" noch nicht gelernt haben, nicht IIIH zu sagen zu dem Essen von anderen Leuten. Überhaupt: wenn man nur Garstiges zu sagen hat, sollte man sich einen Kommentar vielleicht einfach verkneifen.

    In diesem Sinne: Ich bin Lehrerin und hätte mich gefreut :)

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  12. Mein Mann und ich haben uns immer sehr über Geschenke unserer Schüler gefreut. Und alles mit Appetit gegessen und getrunken und - verwunderlicherweise - trotzdem oder deswegen gesund und munter das Pensionsalter erreicht. Diese unanständige Übergriffigkeit in Ihre "Bloggerwohnung" lässt mich wünschen, dass niemand von den Zeterern mit (sonst wirklich bedauernswerten) Kindern zu tun hat. Ansonsten empfehle ich denen Benimmkurse, in der Hoffnung, dass die noch ein bisschen was nützen.
    Grrrr, ich darf mich grad nicht unter einen Rauchmelder stellen, so wie mir vor Wut der Rauch aus den Nasenlöchern kommt. 😀

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  13. Hygienische Bedenken? Die hätte ich nun gerade bei Ihnen bestimmt nicht. Und mit den Plätzchen aus Kinderhand haben Sie sicherlich recht. :o)

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  14. Liebe Frau Brüllen,

    ich hatte Ihren Post auch gelesen und der einzige Grund, weshalb ich keinen Kommentar hinterlassen habe, war meine Unzulänglichkeit. Ich poste nicht gerne Anonym, finde aber da keine andere Möglichkeit, da ich keine url eines Blogs angeben kann.
    Ich finde die Idee dieses Couscous als Notfallmahlzeit wunderbar. Und gerade da man es mit kochendem Wasser übergießt auch hygienisch einwandfrei. Ich bin selber im Grundschuldienst und würde mich über das Couscous ganz herzlich freuen. Wie ich das über alle Geschenklein tu, wenn erkennbar ist, dass es unter Kinderbeteiligung entstanden ist. Und was Betty Bossi betrifft. Inzwischen haben bestimmt schon mehrere Generationen von Schweizern damit kochen gelernt. Selber habe ich auch einen Stapel Bücher und nutze sie noch immer sehr regelmäßig. Mag sein, dass wir uns in den Augen von vielen Kochsendungenzuschauern, Foodbloggern und Möchtegernkritikern unter aller Würde ernähren, aber es schmeckt uns und uns geht es gut damit.

    Liebe Grüße, Allegra

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    1. Sie können auch einfach "Name/Url" auswählen und nur einen Namen einfügen und die Url weg lassen. Mache ich auch immer so ��

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  15. Cool down
    War sicher nicht nett. Ich habe tatsächlich herzhaft über den ersten bösen Kommentar gelacht, vielleicht, weil ich die meisten Zutaten nicht mag. Von Händen vorher angefasst zu werden, ist doch Quatsch, man isst doch auch verschenkte Kekse.
    Aber so habe ich es halt - auf mich bezogen- in die Kategorie - oppps, was man alles essen kann, eingebucht.
    Schade, dass es Sie so geärgert hat.
    Croco

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  16. Oje, jetzt hab ich die bösen Kommentare auch gelesen. Bitte nicht ärgern lassen, ich persönlich mag die Mischung aus süß und salzig sehr gerne, wie sie ja in der arabischen Küche öfter Anwendung findet.

    Und überhaupt, bei Geschenken ist doch die Geste wichtig. Bei uns wurde in der Abteilung gewichtelt und da man weiß, dass ich Hautpflege über alles Liebe wurden mir Abschminktücher geschenkt. Nun gut... :D Ich hab mich trotzdem gefreut wie ein Schnitzel, da sich jemand offensichtlich Gedanken gemacht hat, was mir gefallen KÖNNTE.

    Liebe Grüße und lasst es euch schmecken!

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  17. Ach, einfach nur herrlich. You made my day.
    LG und einen schönen Sonntag noch,
    Nadine

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  18. Ich habe gestern so ein Glas verschenkt. Die Beschenkte hat sich sehr darüber gefreut.Meine Hände mußte ich zur Sauberkeitsprüfung nicht herzeigen.

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