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Sonntag, September 04, 2016

Down Memory Lane

"Du, Mami, ich weiss gar nicht, wie die Stimme vom Opa,der schon gestorben ist, klingt. Das finde ich echt schade."

Das sagte mir Little L. gestern abend kurz vor dem Einschlafen.
Und so haben er und der Hübsche, während Q. und ich den Vormittag auf dem Saisonvorbereitungsturnier beim Unihockey im Hinterland verbracht haben (übrigens: super! Die Mannschaft, für die es in der letztens Saison ein Riesenerfolg war, nicht zweistellig zu verlieren, wurde 4. von 10, nachdem sie das Penaltyschiessen verloren haben.) alte Videos incl Abspielgeräte ausgegraben und nicht nur den Opa gesehen und gehört, sondern auch den Hübschen und seinen Bruder mit langen Haaren und Ziegenbärtchen bewundert nicht erkannt.

Wir haben uns dann am Nachmittag alle zusammen die Rede meines damals noch nicht Schwiegervaters (an dem Tag, als das gedreht wurde, "kannten" der Hübsche und ich uns gerade erst, zwei, drei Tage, will heissen, das erste Semester hatte angefangen) an seinem 50. Geburtstag angeschaut. Als er seine Dankbarkeit für seine Gesundheit und den Wunsch, dass doch alles so weiter gehen solle, äusserte, schluckten wir ziemlich, wussten wir doch, dass nur zwei jahre nach diesem Geburtstag die Krebsdiagnose die gesamte Familie erschüttern würde. Auch die Jungs wussten nicht recht, was sie sagen sollten, als sie den Opa, den sie nur von Fotos (und jetzt eben Videos) kennen, sagen hörten, dass er  sich auch wünsche, dass seine beiden Söhne  glücklich werden und bleiben sollten, ihre Ausbildung fertig machen und ihn doch bitte zum Opa machen sollen, und zwar in der Reihenfolge. Genauso kam es nämlich, nur hat er leider seine Enkel nicht mehr kennengelernt, ich bin mir sicher, dass sie sich unglaublich gut verstanden hätten.

Ein wenig tröstet, dass er immerhin noch wusste, dass Little Q. unterwegs ist. Die Kinder sind auf jeden Fall davon überzeugt, dass ihr Opa sie trotzdem kennt und mag.


4 Kommentare:

  1. Was für ein wunderbarer Text! Danke, auch weil er so gut in unsere Situation passt! Erinnerung wachhalten...ganz wichtig! Herzlich, Sunni

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  2. Danke Schatz für den Text. Ich habe neulich so einen bedeutungsschwangeren Traum gehabt, in dem ich meinen Vater wiedergetroffen habe und je näher ich ihm kam umso kleiner wurde ich wieder und konnte so zu ihm aufblicken (Psychologie erstes Semester würde ich sagen...) und hatte dann eine interessante Diskussion darüber, dass ich später mal keine Krawatten tragen würde (ich war mir dabei nicht bewusst, dass mein Vater an seiner 50 Jahrfeier tatsächlich eine Krawatte getragen hatte.)

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  3. Ein wunderbarer Text! Das werde ich mir vor Augen halten, wann immer sich ein Augenrollen einschleichen möchte, wenn mein Vater die Videokamera herauskramt.

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  4. Danke für diesen wunderbaren Text und dass Sie das wundervolle Erinnerungsfoto mit uns teilen.
    Unsere Kinder haben ihren Opa leider auch nie kennengelernt. Wir erzählen ihnen (nun ist der Kleinste noch ein wenig zu klein, als dass er es verstehen würde, aber das kommt auch irgendwann) immer wieder vom Opa und zeigen ihnen Fotos von ihm. Seinen Geburtstag feiern wir weiterhin jedes Jahr. Er wäre so stolz auf die beiden und würde ihnen sicher den allergrößten Blödsinn beibringen.
    Er fehlt.

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