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Sonntag, März 29, 2015

Rumble in the Jungle

So. Wäre das auch überstanden ;-).
Little L. hatte sich ja eine Dschungelparty gewünscht und Deko, wenn möglich, in orange. (Ja, er hat dazu eine Meinung ;-)).
Er hat begeistert bei der Party-Princess Deko und Mitgebsel (Bleistifte mit Dschungeltieraufsteckern und Stempel) mit ausgesucht und hat fleissig beim Dekorieren geholfen. Meine Schwester, mit der ich ja in der Vergangenheit gerne die Nacht vor der Party schatzkartenmalend und fondantmodellierend verbracht habe, hatte dieses Wochenende leider keine Zeit, aber einen Kuchentipp ;-). Den fand Little L. auch super und so habe ich den "Pink Ombre Cake" aus einer alten Lecker Bakery in einen "Green Ombre Cake" umgewandelt, mit einer Ganache aus Sahne und Schokolade zusammengeklebt und verspachtelt. Duplos waren die Baumstämme, die Tierfiguren sind aus Fondant frei Schnaute geknetet und der "Deckel" für mich Fondantdepp sehr einfach aus verschieden grün gefärbten Fondantlappen, fertig.






Ausserdem gab es noch die berühmten Antonmannschen Bananennutellamuffins mit grüner Deko drauf.

Ansonsten habe ich mir dekotechnisch einen Kindheitstraum verwirklicht. Als ich nämlich seinerzeit Vorgangsbeschreibungen üben musste, war ein Thema auch mal "Ich dekoriere mein Zimmer für eine Faschingsparty". Bei mir war das fiktive Thema "Unter Wasser" und meine Mutter schlug vor, ich könne ja beschreiben, wie man so ein Himbeer- oder Kirschennetz an die Decke nagelt und mit Fischen und Krepppapierstreifen dekoriert. Zu Hause bei uns war das natürlich undenkbar (hallo? Was an die Decke nageln zu Dekozwecken? Gehts noch?), also hat mir 12jähriges Ich in mir jubiliert, als ich gestern in Baumarkt für 11.95 CHF ein 4x5m grosses Vogelabwehrnetzt gekauft habe.



Das haben wir mit grüngelbbraunen Kreppapierstreifen (=Lianen) behängt, ausserdem alle Dschungelstofftiere, die wir hatten, verteilt (Little L. fand, der Elch, der Pinguin und der Husky könnten auch eine Art Klassenreise in den Dschungel machen). Ursprünglich hatten wir noch eine Strickleiter an den immer noch vorhandenen Haken für die Babyhängematte seinerzeit im Wohnzimmer aufgehängt, an der wir eine Art Kletterchallenge veranstalten wollten, aber da ist original eine Sprosse abgebrochen und Little L. hat es beim Testen ganz schön aufs Hinterteil geknallt....
Vor der Tür haben wir eine Tiergirlande und noch mehr Lianen aufgehängt.
 Ansonsten war ich total begeistert, als ich beim Suchen nach Dschungelgeräuschen auf stundenlange Videos (also: Standbilder mit Ton) auf Youtube gestossen bin. Die haben wir mit unserem Chromecast auf den Fernseher gestreamt und hatten dann Dschungelfeeling Deluxe im Wohnzimmer.


Als die Gastkinder eintrafen, wurden erstmal Tiermasken ausgewählt und bemalt. Geschnitten hatte ich sie schon, weil mal ehrlich: für Kindergärtner ist das ein ganz schönes Gefummel und wenn ich dann unter Stress 20 Maskenteile nachschneiden muss, damit sie zusammenpassen muss und gleichzeitig noch heulende kleine Perfektionisten trösten muss, die ihrem Elefant den Rüssel abgeschnitten habe, ne, danke.

Während der Kleber in den Masken trocknete, spielten wir eine Runde "Mein rechter, rechter Platz ist leer" und packten die Geschenke aus (Flaschendrehen hat sich bewährt).

Bei der folgenden Kuchenschlacht wollten wie immer alle sofort die Fondanttiere und alle Kuchen UND Muffin und dann nach anderthalb Gabeln voll nichts mehr. :-/ (Wobei beides echt lecker war).

Irgendwie nahm das Ganze dann eine ungute Dynamik an, weil (genau) ein Kind extrem ... ach, keine Ahnung. Ich musste andauernd schauen, dass er sich nicht selber mit der Gabel den Augapfel rauspokelt oder andere Kinder anspringt, kratzt, tritt, umrennt oder die Einrichtung demoliert. Richtig geglückt ist mir das Aufpassen nur bei der Augapfelsache.
Also: es hat zwar angefangen zu stürmen und zu regnen, aber wir sind trotzdem nach draussen gegangen. Ich ahtte ja in der Vorbereitung für die gefühlt Millionen Teambildungs-, Motiviations-, Changemanagementworkshops, die ich im letzten Jahr konzipiert und durchgeführt habe, jede Menge so Simulationsspielchen gescreent und zum Grossteil wieder verworfen, weil alles mit Anfassen und sich selber zum Affen machen, das geht bei uns bei der Arbeit nicht. Beim Kindergeburtstag aber schon und so haben wir uns recht lang mit der Entwirrung des gordischen Knotens beschäftigt.


Was auch nicht fehlen durfte, war das "Wir füllen Wasser in Flaschen", diesmal allerdings im Dreibeinrennen, weil fiese Lianen immer zwei Kinder zusammengeschnürt haben.
Nashörner!

Adler!

Termiten!

Was auf den Bildern hier aussieht wie Drill für Erdbeben oder Fliegerangriff, hat echt Spass gemacht. Wir waren wieder im Dschungel (oder in der Wüste, halt irgendwo draussen) unterwegs und sind wahlweise von Termiten (man muss irgendwo nach oben), Nashörnern (man muss sich flash in die Hecke drücken, ich bin mir nicht sicher, ob wir nicht das eine oder andere Kind aufs Nachbargrundstück verloren haben) und Adlern (eigentlich flach auf den Boden legen, aber es war echt schon schlammig und so hat "Duck and cover" gereicht) belästigt worden. Das ging relativ lang gut ;-)

Vor allem für die Zuschauer war das "Elefantenschwänzchenspiel" lustig, wo man einen Kuli an einer Schnur in eine Flasche baumeln musste ;-)

Wieder im Haus  ging es an die Überquerung des Säureflusses (Teambildung galore), wobei ich mir da nicht sicher bin, was da so toll dran sein soll, die Kinder fanden das babyeinfach (bis dann, wo das Krokodil im Fluss echt zugebissen hat...).

Mit von irgendeiner Supermarkt-Aufkleber-von-Tieren-rund-um-die-Welt haben wir dann noch das gute alte "Wer bin ich?" gespielt und ich wusste nicht, ob Schweine per se schwimmen können.

Weil es dann immer noch erst fünf war, haben wir eine Runde Stopptanz gespielt, bis alle nassgeschwitzt waren und 80% der Kinder mit den Köpfen aneinandergedotzt waren.
Nach einer Runde "Reise nach Jerusalem" wurde dann die Pinata geleert, was ein bisschen unspektakulär war, weil es (beim letzten Kindergeburtstag, auf dem Little L. war, gab es kurz vor Ende eine Platzwunde mit einem Zauberstab,) keine zum Kaputthauen war, sondern eine mit lauter Schnüren und eine reisst dann alles auf. Dummerweise hatte Little L. sich genau gemerkt, welche die entscheidende Schnur war und so regneten Konfetti und Mitgebseltüten direkt auf die Kinder runter.


Nun denn, wir haben dann noch recht lange Konfetti überall vorgeklaubt und Krepppapierschlangen zusammengesammelt, aber schön wars! Little Q. hat für Sommer angemerkt, er würde natürlich keinen Kindergeburtstag mehr machen, sondern was cooles, aber erstens sehen wir das dann, wenn es soweit ist und zweitens wäre ich da gar nicht so traurig ,-).



2 Kommentare:

  1. Darf ich Sie buchen? Stuttgart ist auch echt nicht soooo weit weg von der Schweiz!
    Echt jetzt: Kompliment an alle, die Spaß und Lust und Laune an so was haben - ich nicht. Aber zwei Jungs mit aktuell 3 und 5 die sich voll auf Piraten- Cowboy- Sonstwas Parties eingeschossen haben.... Hach ja!
    Es scheint mal so, als ob alle richtig Spaß hatten, toll!
    LG und gute Erholung ;-)
    uta

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  2. Oh ich liebe sowas ja!
    Und ich finde es toll, dass es doch noch ein paar Familien gibt, die selber organisieren und machen!
    Denn hier ist es leider so, dass im Indoorspielplatz gefeiert wird, oder man ins Kino geht, oder ins Schwimmbad, oder einen Clown (wahlweise auch Fee oder Zauberer) bucht, oder in ein Kreativstudio fährt, wo etwas gebastelt wirde.... dabei versuchen sich die Eltern gegenseitig zu übertrumpfen, ist ja klar...
    Da wird die Nase gerümpft, wenn man auf die Frage: Wo feiert ihr denn? antwortet: Zu Hause.

    Aber ganz ehrlich?
    Die Kinder finden es klasse und es ist viel individueller, als ins Kino zu gehen...und macht viel mehr Spaß!

    Ich hoffe wir machen noch viele Jahre lang unsere eigenen lustigen Partys und müssen nicht so bald auf die coole Variante wechseln ^^

    Tolle Feier, zufriedene Kinder und müde Eltern- so muss das sein ^^

    Liebe Grüße

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