So. Wir haben die ersten zwei Wochen ohne Kinderkrippe mittlerweile hinter uns gebracht und ich kann ein bisschen aufatmen und mir selber sagen: "Das wird".
Ein paar administrative Sachen müssen wir noch fertig machen (boah, ich kenne mich jetzt auch mit der Arbeitgeberseite von Pensionskasse, Unfallversicherung, Krankentaggeldversicherung etc. aus), dann sollte das endlich in die Routine übergehen.
Ansonsten: es klappt grossartig. Wir haben unsere Morgenroutine nun so angepasst, dass ich früher aufstehe als der Rest, weil ich als erste mit arbeiten anfangen muss (Morgensitzung jeden Tag um 08:00h und man sollte da besser bittedanke vorbereitet auftauchen und das heisst, dass man allerallerspätestens um 7:30h im Büro sein sollte, um die Infos der Nachtschicht zu holen.). Der Hübsche steht mit den Kindern um 7:00h auf, frühstückt mit ihnen und schickt sie so los, dass sie pünktlich um 08:30h zu Kindergarten- und Schulstart vor Ort sind. Für ihn reicht es auch, wenn er um 08:30h bei der Arbeit ist, er hat es ja auch nicht weit. (Wenn Q. an zwei oder drei Tagen die Woche schon um 7:40h in der Schule sein muss, steht er mit mir auf und geht dann dementsprechend eher los)
Erste Umgewöhnung zu Krippenzeiten: Kein gemeinsames aus dem Haus Hetzen mehr, die Kinder frühstücken zu Hause und laufen mit allen Nachbarskindern in die Schule: und ja, das ist so viel entspannter wie es klingt, nicht nur für mich, die ich ja meist allein aufstehe, sondern, so hat mir der Hübsche berichtet, auch die Kinder sind nach einer Stunde mehr Schlaf sehr kooperativ.
Zweite Umgewöhnung: die Kinder kommen zum Mittagessen nach Hause. Die Nanny kommt um halb 12 und bereitet ein Mittagessen vor. Aktuell machen wir es so, dass ich neu im Wocheneinkaufsplan auch das Mittagessen/Zvieri für Kinder (und Nanny) mit einplanen muss, da muss ich mich auch erst dran gewöhnen. Ich mache in Absprache mit den Kindern einen Vorschlagsplan, was man die vier Tage von Mo-Do zu Mittag kochen könnte (die Kinder wollen die Krippenregel "Pro Woche 2x vegi, 2x Fleisch, 1x Fisch" beibehalten), die Zutaten stehen bereit und wenn die Kinder nach Hause kommen, steht das Essen parat. Das klappt bisher ganz gut, Reste werden auch verwertet, den Kindern schmeckt es (grösstenteils, man weiss ja, wie das ist), die Küche ist abends wieder aufgeräumt und sauber ;-). Je nach Wochentag marschiert Q. dann wieder in die Schule zum Nachmittagsunterricht, L. nur am Donnerstag.
Dritte Umgewöhnung: Die Hausaufgaben werden daheim gemacht. Und so gut das in Anbetracht der Umstände (aka zT 15 Kinder verschiedener Jahrgangsstufen machen gleichzeitig in einem Raum "Uffzgi") in der Kinderkrippe geklappt hat, so froh bin ich, dass das jetzt vorbei ist. Konzentration und Fokus und "Vorwärzmachen", wie Q., seine Lehrerin und ich es im letzten Standortgespräch als Ziel vereinbart haben sind auf einmal kein Thema mehr. Hach. Und der vor zwei Jahren teuer gekaufte Schreibtisch kommt auch endlich zum Einsatz.
Vierte Umgewöhnung: Sie sind viel mehr zu Hause, d.h. können viel mehr mit ihren eigenen Spielsachen spielen und viel unkomplizierter mit Freunden abmachen. Gerade Little L. tut das sehr gut, er organisiert auf einmal total selbständig seine Verabredungen, holt und bringt Freunde nach Hause, das ist wunderbar. Little Q. natürlich genauso, aber der ist ja schon gross ;-).
Wenn sie nichts abmachen, spielen und basteln sie unglaublich viel mit der Nanny, das ist echt wunderbar.
Fünfte Umgewöhnung: Wenn die Nanny krank ist, gibt es nicht all die anderen Erzieher, die das auffangen, das müssen der Hübsche und ich machen. Auch das mussten wir schon erfahren und umschiffen, als ein Magendarm-Infekt zugeschlagen hat. Wer mich kennt, weiss, dass das für mich das Schlimmste der Welt ist und so war ich froh, dass sie sich richtig auskuriert hat und vom Arzt ans nicht mehr ansteckend eingestuft wurde, bevor sie wieder kam. Wir haben das gsd recht gut auffangen können, es hilft natürlich, dass es in der Schulzeit "nur" um halbe Tage geht, die wir abdecken müssen und hat am ersten Krankheitstag der Hübsche den Nachmittag von zu Hause aus gearbeitet (und ja, das geht wirklich ab einem gewissen Alter. Little Q. hatte eh Schule bis nach vier und Little L. hat eben sehr viel CD gehört an dem Nachmittag. Den zweiten Tag habe ich abgedeckt mit "Hey, super, Du hast eh noch total viel Überstunden auf dem Konto, lass bloss dein Laptop hier und wehe du arbeitest was. Vielleicht kommen wir ja endlich mal auf einen zweistelligen Wert" meines Chefs. Für den dritten Tag wären die Jungs dann fast den ganzen Nachmittag bei Kindergeburtstag und Freunden verabredet gewesen, aber da war sie schon wieder gesund und so war der Mittag auch abgedeckt. Ich hoffe, das klappt auch in Zukunft so.
Sechste Umgewöhnung: Wir kommen am Abend direkt heim und sparen uns die echt anstrengende mindestens halbes Stunde müde, aufgedrehte Kinder aus der Krippe einzusammeln, alles Material zusammenzusammeln, daheim die Kinder noch zu "Pack deine Box aus, wo sind die Hausaufgaben, was brauchst Du morgen?" anzuhalten, das gestaltet den Übergang in den "Feierabend" doch viel entspannter.
Siebte Umgewöhnung: Sie sind nicht mehr mit ihren Krippenfreunden in der Krippe. Allerdings sind eh nur noch die wenigsten ihrer Freunde da (wir waren letzte Woche kurz mal vorbeischauen. Die Wand mit "In unserer Gruppe sind:....." -Fotos ist nahezu leer. Ein Trauerspiel. Echt) und durch das erleichterte Abmachen am Nachmittag (und sie treffen sich in Schule und Sportverein so oder so die ganze Zeit) ist das jetzt nicht so das Thema.
Also: bisher läufts. Phew.
Es freut mich riesig, dass das so gut angelaufen ist. What a relief! Wir hatten letzte Woche unsere Tariferhöhungsbeschlusssitzung und die Eltern erhalten nun 2, 5 Monate vor der Erhöhung die neuen Tarife zugestellt ( 3% für die meisten, 10% für ganz wenige der grössten Kinder, welche schon seit ca.8 Jahren dabei sind und ca. 2 Tarifrunden nicht mitziehen mussten). Hoffe es wird für viele Eltern machbar bleiben. Ein schönes Wochenende wünschend, D.
AntwortenLöschenDas freut mich sehr für Euch.
AntwortenLöschenSuper, schön zu hören. Ich hätte glaub etwas mehr Probleme erwartet, aber so ist es viel besser. Hoffentlich geht es so weiter.
AntwortenLöschenDarf ich fragen für wie viele Stunden ihr die Nanny nun angestellt hat? Ist das flexibel oder hat sie ein Arbeitspensum?
@dunski: oh, das klingt aber moderat. Tariferhöhungen waren immer für alle, egal wie lang dabei.
AntwortenLöschen@sabigleinchen: Wir haben aus den Zeiten, die wir in der Schulzeit und den Ferien und dem Urlaub, den wir einplanen, ein Pensum emittelt und als Zusatzvereinbarung eben die Zeiten für die verschiedenen Tage festelegt
Das klingt alles sehr positiv und recht entspannt, v.a. Für die Kinder. Wie schön!
AntwortenLöschenWie habt ihr die Nanny gefunden?
Dank uns "bösen, neuen" Vorstandsleuten wurde nun mit solchen Verkomplizierungen aufgehört. Cool wäre wenn kitas für alle Eltern günstiger wären. Seufz.
AntwortenLöschenIch mache drei Kreuze für das deutsche Kita-System... man macht sich gar nicht klar, was in anderen Ländern so los ist. Auf jeden Fall liest sich eure Lösung super und bestätigt meine Theorie: wenn man mit einer Situation unglücklich ist, muss man nicht aus Rücksicht auf die Kinder oder die Familiensituation daran hängenbleiben. Gemeinhein sind Menschen und vor allem die Kleenen flexibler als man denken könnte.
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