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Freitag, Januar 16, 2015

Kuchen mit Gruselfaktor

Das wollte ich ja eigentlich schon gestern schreiben, aber dan kam mir die Schweizer Nationalbank ja dazwischen (Schön heute die Antwort eines Mitarbeiters auf meine, zugegeben provokante Frage, was er als bekennender (und missionierender) Ecopop- und IMEI-Zustimmer denn von dem SNB-Entscheid hält: "Grossartig. Da geht jetzt die Schweizer Wirtschaft in die Knie und es kommen endlich nicht mehr so viele Scheissausländer.")

Aber gestern, als wir gemütlich in unserer Donnerstagsznünirunde Kuchen assen, da war die Welt noch in Ordnung. Und lecker.
Ich hatte nämlich endlich den Schokoladenkuchen gemacht, den ich schon beim Federkuchenfest so lecker fand. Ich habe damals die Bäckerin gefragt, wie das ging, der Kuchen hatte nämlich eine traumhafte Konsistenz, fast wie Trüffel und dazu sooooooo schokoladig. Und ja, ich habe ein bisschen geschluckt, als sie erzählt hat, das käme vom Sauerkraut im Teig. Ich meine: ich liebe Sauerkraut. Auch in roh und in rauhen Mengen. Aber im Kuchen?
ich habe vor einiger Zeit mal ein Kochbuch in der Bücherei gesehen, das sich damit gebrüstet hat, problemlos jedes Gemüse ins Kind zu bekommen, und das in Kuchenform. Klar, ich lebe in der Schweiz, Rüeblitorte ist mir vertraut, mag ich sogar, ich kenne Zucchini und Rote Beete in Kuchen, aber das ist alles relativ geschmacksneutral. Ich sehe es als keine Ahnung, Feuchthaltemittel und für die Konsistenz ein, aber nicht, um damit Vitamine ins Kind zu bekommen. Abgesehen davon, dass nach dem Backen von den Vitaminen vermutlich eh nix mehr übrig ist, kann ich mir nicht vorstellen, dass gerade Blumenkohl im Kuchen nicht ekelhaft rausschmeckt.

Also: diesmal lag die Sache aber anders und ich hatte den Kuchen schon gegessen, er schmeckte kein bisschen nach Sauerkraut und viel leckerer als so manch anderer Schokokuchen, den ich in meinem Leben schon gegessen hatte. Als auf der (bis 2018 schon ausgefüllten) Liste von Donnerstagsznüniverantwortlichen mein Name immer weiter nach oben rutschte, kam mir also der Sauerkrautkuchen wieder in den Sinn und ich fragte nochmal nach, wie das denn genau ging.
Wer hätte das gedacht? Den gibts bei Chefkoch. 
Ich habe also brav nach Rezept (also: fast. Ich habe natürlich Margarine durch "gute Butter" ersetzt und ich habe kein rohes Sauerkraut bekommen, also habe ich pasteurisiertes aus dem Glas genommen) das Sauerkraut gewässert, was echt eklig riecht, gehackt, nicht püriert, den Kuchen zwei Tage ruhen lassen und am Abend vor dem Donnerstagsznüni doch die Muffe gekriegt, weil ich schon davon geträumt hatte, dass der Kuchen total ätzend gewesen wäre.
Ausserdem war das der BLT-Abend und der Geruch nach gebratenem Speck war nicht aus dem Haus zu bekommen, also habe ich ganz schnell noch einen Zimtschneckenrührkuchen sozusagen als Wunderbaum deluxe ;-) hinterhergebacken und beide mitgenommen.

Ich habe zum Frühstück schon den Hübschen und die Kinder (alle drei HASSEN Sauerkraut) ein Stück vom für daheim gebackenen Exemplar des Schokokuchens probieren lassen. Der Hübsche tat sich schwer, weil er wusste, was drin ist. Die Kinder haben den Kuchen inhaliert und als ich ihnen sagte, dass da Sauerkraut drin wäre, hat man ihnen kurz das Entsetzen angesehen, sie haben leicht gewürgt, dann aber hat der Geschmackssinn gesiegt und ich kann jetzt also theoretisch sagen: Meine Kinder essen Sauerkraut, kein Problem. Hauptsache, es ist Schokoladenkuchen aussenrum.

Auf der Arbeit war es dann ähnlich, der Zimtschneckenkuchen war übrigens auch unglaublich lecker, aber auch den Schokokuchen hat die Mannschaft begeistert verdrückt. Mein Kollege hat sogar nach dem Rezept gefragt und auch erst mal kurz geschluckt ;-).

(Ich glaube übrigens, dass das Sauerkraut überhaupt keinen besonderen Supereffekt hat durch seine Gärung oder was auch immer. Nach 2 Tagen Wässern ist das nur noch leere Biomasse mit nix. Aber eben: Von der Konsistenz her knackig, wenn man das fein hackt, dann macht das schon was her ;-))

6 Kommentare:

  1. Ich, also, äh.

    Hm. Ich hasse Sauerkraut. Aber ich liebe Schokolade.

    Und nachdem ich letztens schon freiwillig Linsen gemacht habe, obwohl ich Linsen nicht ausstehen kann, kommt dieser Kuchen wohl dringend auf meine To-Back-Liste.

    Danke für den Tipp. :D

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  2. Uuuh, ob ich das mal versuche? Wäre nach Rote Bete und Pastinaken vermutlich die konsequente nächste Stufe.

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  3. Ich vertraue mal und werde es probieren. Gruß Petra

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  4. *Lach* - das mit dem "2-Tage-Durchziehen" hat meine Familie nicht so ganz verstanden....und sechs Stunden gewässert habe ich das Sauerkraut auch nicht. Aber: Der Kuchen ist der Knaller! Wirklich sehr, sehr lecker, tolle Konsistenz (wie Brownies) - danke für den tollen Tipp! Und morgen gibt es Zimtschneckenkuchen.
    Liebe Grüße
    Julika

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  5. Ähm....sauerkraut ? Ernsthaft ? Ich bin ja auch so ein Krautverweigerer. Hmmmm....ich muss nochmal drüber nachdenken.

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  6. Könnte man auch Dosensauerkraut verwenden? Oder muss es frisch sein? Mich würde das Rezept auch interessieren.

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