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Freitag, Mai 03, 2013

Bye bye, Hupnabel


Navel-Gazing by Prozac74

Navel-Gazing, a photo by Prozac74 on Flickr.

So sah es vorher aus;-) (Je nach Luftanhalten und so mehr oder weniger gut zu sehen)

Gestern war es dann soweit: Little L. durfte um viertel vor sieben zum letzten Mal was trinken, um viertel vor neun wurden wir in der Tagesklinik erwartet (schlafen konnte ich total schlecht, ab halb sechs überhaupt nicht mehr ;-)).
In der Tagesklinik bezogen wir erstmal unser Zimmer und warteten mit Spielzeug und Büchern ausgestattet erst mal eine Runde, weil das Kind vor uns eine bisschen länger brauchte. In der Zwischenzeit durfte Little L. sich die Verbandsfarbe für den Zugang danach auswählen (überhaupt: die Kommunikation im UKBB war grossartig. Die Pflegefachkräfte und Ärzte haben es geschafft, einerseits mich zu informieren, andererseits auch Little L. als den Patienten anzusprechen, auch wenn der sehr morgenmuffelig war, und nie Kreischgaranten wie "Blut", "Nadel", "schneiden", "Spritze" etc. zu verwenden.). Gottseidank gab es gelb.

Um 10 dann war es soweit: Little L. bekam sein Kittelchen angezogen und eine Ladung Dormicum.
 Danach war er dann binnen 10 Minuten total beduselt (5mg Krass, oder? Ich versteh jetzt, warum das unter Betäubungsmittel fällt und warum in der Produktion überjedes Milligramm Rechenschaft abgelegt werden muss und warum die Rückstellmuster in einem Tresor gelagert werden müssen) und los ging es in die OP-Schleuse. Der Anästhesist erkundigte sich nochmal wegen etwaiger Allergien und der Betablockergeschichte, ich wurde in Kittel und Haube verpackt und durfte Little L. noch begleiten. Er war so schlapp, dass er wie ein nasser Sack auf das nächste Bett gehoben werden musste, allerdings noch so wach, dass er darauf bestand, dass Puppi UND Hase mit ihm mitkommen sollten, dass er sich freute, dass sein Finger mit den Pulsoxymeter leuchtete wie der von E.T., und leider auch, dass er sich mit Händen und Füssen gegen die Narkosemaske wehrte. Nun ja, half nix, nach ca. einer Minute war er eingeschlafen und ich wurde mitsamt der Elternbegleiterin verabschiedet.
Die nahm meine Handynummer mit, um mir Bescheid zu geben, sobald Little L. im Aufwachraum wäre und gab mir die ihre für den Fall, dass ich irgendwann doch nervös werden sollte.
Genau zu diesem Moment war mir erstmals an dem Tag wirklich zum Heulen, vorher hatte das Zusammenreissen, damit Little L. auch ruhig bleibt, erstaunlich gut geklappt. Ich habe dem Hübschen also erzählt, dass unser Kleiner jetzt eben seinen Part grossartig gemacht hätte und nahm mir die Tipps zu Herzen und ging in der Cafeteria, erst mal Kaffee und Kalorien tanken (nicht genug für den Rest des Tages, konnte ja niemand ahnen, wie lange das gehen würde......).



Ich las also passenderweise das ganze Buch "Die Zeit, die Zeit" und ziemlich genau nach den vorangekündigten anderthalb Stunden wurde ich angerufen und von der Ärztin erstmal beruhigt: alles super, alles wunderbar, Kind schläft noch. Im Aufwachraum fand ich dann den noch tief und fest schlafenden Little L., sie hatten ihm sogar seine Puppi wieder fest in den Arm gelegt.


Da war dann meine Welt erst mal wieder in Ordnung. Nach ungefähr einer Stunde wachte Little L. auf und war absolut not amused darüber, dass er ein Pflaster auf dem Bauch hatte und noch weniger darüber, dass es anscheinend echt weh tat. Eine Ladung Schmerzmittel später ging es ihm schon wieder besser und er verspeiste begeistert (auch wenn es auf dem Bild nicht so aussieht) eine ganze Schüssel Salzstangen.


Recht bald (wobei: so ein Krankenhaus bewegt sich ja ein bisschen ausserhalb von Zeit und Raum und letztendlich ging alles ewig) wurde er dann vom Tropf abgestöpselt und zurück auf sein Zimmer in der Tagesklinik kutschiert. Die Schwester dort meinte "Oh, du bist aber bleich. Und schwitzt...... alles okay?" Und während ich (ja, eine Mutter kennt ihr Kind in- und auswendig) noch erkläre, dass Little L. immer eine recht helle Hautfarbe hat und einfach schnell schwitzt, da war dann immerhin die Schwesternschülerin schnell genug mit der Spuckschüssel, um die gesamte Ladung Salzstangen aufzufangen. Hmmmm. Es wurde also der Tropf wieder angehängt, ein Antispuckmittel angehängt, und Little L. schlief noch eine Runde. Eine Stunde später probierten wir unser Glück diesmal mit einer Portion Vanilleeis, aber nach drei Löffeln klappte ihm der Kreislauf nochmal weg, also weiterschlafen.
Irgendwann dann blieb das Essen drin, wir hatten zwei Lexika und alle Bücher vor Ort vorgelesen, da waren wir dann endlich bereit zum Heimgehen. Little L. durfte sich jede Menge Gadgets mitnehmen, unter anderem seine Narkosemaske, wir bekamen eine genaue Anleitung, wie wir in der Apotheke die aufgeschrieben hohe Dosierung der Schmerzmittel durchsetzen sollten und dann verabschiedeten wir uns von dem grossartigen Team.
Daheim angekommen hätte Little L. am liebsten direkt mit Little Q. und dessen grossen Freunden draussen Star Wars gespielt, weswegen ich ihn lieber mit einer Shaun-DVD bestochen habe, um noch eine Runde Pause zu machen.
Zum Schlafen bekam er eine ordentliche Portion Ibuprofen-Sirup und kam irgendwann in der Nacht zu uns ins Bett, die Nacht war aber durchaus in Ordnung. Heute (der Caudal block solte jetzt ja nicht mehr wirken) passt er zwar auf, dass niemand an seinen Bauchnabel kommt, der auf Berührung eben schmerzempfindlich ist, aber er spielt ganz normal Lego etc., so dass wir auf weitere Schmerzmittel erstmal verzichten. Wenn er jammert, kriegt er natürlich was, aber ich würde fast sagen: wir habens geschafft!
Morgen früh gehen wir dann zu unserem Kinderarzt, der nimmt die Vollverpflasterung ab und dann schauen wir mal, was die Chirurgen da für ein Schmuckstück geschnitzt haben ;-)

7 Kommentare:

  1. Beim Lesen musste ich ein Tränchen verdrücken und zwar genau an der Stelle, wenn das Kind in den OP geht und man als Mutter alle Tapferkeit über Bord wirft und dann doch Bauch und Herz tonnenschwer werden. Ich hab das schon zweimal mit unserem Zwerglein gehabt und echt… also das ist schon ein echt harter Moment. Das ist die volle Last des Mutterseins.

    Dem kleinen Mann also gute Besserung!

    Viele Grüße
    Pamela

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  2. Mann ich freu mich - und ich Dussel halte heute schon die ganze Zeit die Daumen - ist ja schon rum ums Eck.
    Na prima, da ist das Seele baumeln lassen in Berlin mehr als verdient.
    Schöne Zeit (mit Bildern für uns?)

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  3. schön zu lesen, dass alles gut gelaufen ist :)

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  4. ja, wirklich schön, dass das so gut geklappt hat!!!

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  5. Hi,
    schön dass alles gut gegangen ist.

    Euer Kleiner ist ja zum fressen!

    Vlg Daniel

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  6. ich freu mich riesig, dass alles so gut verlaufen ist! *drückdich*

    liebe Grüße
    Martina

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  7. Wie schön, dass Ihr es so tapfer hinter Euch gebracht habt. Gute Besserung weiterhin!

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