Achtung, jetzt wird ausgeholt: meine kleine Schwester hat uns zu Weihnachten alte Super8-Filme digitalisieren lassen. Neben diversen Aha-Erlebnissen (mal sehen, ob ich das eine oder andere Highlight hier irgendwann mal eingebunden bekomme, das sind optische Schätzchen) ist mir aufgefallen, dass bei uns zu Hause Kleider nicht nur von mir an meine drei kleinen Schwestern weitergegeben wurden, nein, die Kleider, die ich bekam, waren oft schon von zwei Cousins getragen und gingen zwischendurch noch an zwei Cousinen. Es gab also durchaus Kleider, die von 8 Kindern getragen wurden. Und da meine ich jetzt nicht (nur) Kleinstbabykleidchen, die ja nicht abgetragen werden, nein, da sind auch Hosen für zum Draussenrumfetzen dabei....
Bei meinen beiden Jungs (und jetzt nähern wir uns dem eigentlichen Thema) ist es nun ab Grösse 86/92 so, dass auch die für Little Q. damals neu gekauften Kleider (v.a. Hosen) deutliche Abnutzungserscheinungen haben und es manchmal gar nicht in Little L.s Regal schaffen oder dem dann nach einer gewissen Tragezeit vom Leib bröseln. Sehr seltsam. Waren die Kleider damals so viel hochwertiger? Waren wir so viel sorgsamer damit (aus dem Bauch raus: nein.)? Hatten wir so viele Kleider, dass die durch regen Wechsel gar nicht so abgenutzt werden konnten? Liegt es am Wäschetrockner? Dem Ozonloch? Dem Feinstaub?
Wie auch immer: Little L. werden die Hosen knapp. Und so habe ich ganz laut "Hier" geschrieen, als Kathi Probenäher für ihr am Donnerstag bei Farbenmix erscheinendes Latzhosen-Ebook gesucht hat. Ich liebe Latzhosen für kleine Jungs und Little L. zieht sie auch (noch) an. (Q. hat sich da von einem Tag auf den anderen geweigert).
Ein, zwei aufmerksame Leser haben die Hose ja schon auf diesem Bild entdeckt, jetzt also in voller Pracht:
Ich habe die Hose aus Babycord genäht und das Oberteil mit dünnem Baumwollstoff und den Hosenteil mit wärmerem Jersey gefüttert. Das Ebook ist sehr schlicht gehalten, d.h. man kann entweder eine Ratzfatz-Hose nähen oder sich wild austoben mit Pimpen und Verzieren ;-). Ich habe so ein Mittelding gemacht, d.h. die Knie (oder das, was mal die Knie werden werden, wenn Little L.s Beine länger sind) gedoppelt und Captain Peppernose auf die Hose gebannt.
Die Beine sind in einer sehr bequemen Weite. Ich habe unten einen lockeren Gummizug eingebaut, damit ist die Beinlänge recht flexibel.
Liebe Kathi, das Probenähen hat mir sehr viel Spass gemacht und bin richtig froh, dass ich von Anfang an dabei sein durfte! Glückwunsch zu Deinem ersten EBook!
Supersüß !
AntwortenLöschenIch bekam übrigens auch immer Klamotten 5th oder 6th Hand und erinnere mich daran, daß kein einziges Bündchen mehr heile war.
Meine Pullis waren durchweg an den Ellenbogen geflickt. Die Hosen an den Knien natürlich auch. Lediglich Schuhe bekam ich immer neu.
Mit 9 Jahren erinnere ich mich noch genau, wie ich eine ganz neue kurze Hose und t-Shirt bekam, die zusammenpassten. Und ich war sooo stolz darauf, daß ich sie den kompletten Sommer über anzog, sogar nachts.
Meine Oma machte aus alten Pullis Wollunterhosen für uns. Ich durfte die Pullis aufribbeln.
Weder meine Eltern noch meine Großeltern waren arm ( Ärzte bzw. Gymnasialdirektor).
Ehrlich gesagt, prinzipiell finde ich kann man auf diesem Gebiet ein wenig resourcensparender umgehen, als das heute so der Fall ist, da wird das T-shirt gleich weggeschmissen, wenn es ein kleines loch hat. Aber die Extreme meiner Kindheit haben mir auch ein wenig traumatisiert.
Wie immer ist der Mittelweg wohl das richtige.
Seeehhrrr schön!
AntwortenLöschenAuch bei uns wurden Kleider weitergegeben, allerdings tatsächlich nur Kleider.
Hosen etc wurden durchgescheuert.
Meine Theorie ist, das vor allem Buben ab Krabbelgröße 80 durch alle Hosen durchfetzen.
Naja, das gibt Nähbegeisterten Mamas halt die Möglichkeit zu nähen. :)
Sehr schön!
lg
luna
ich hab das grad gestern mit meiner oma (88) diskutiert, weil sie mir erzählte, wie sie früher alles gefriemelt und ärme gewechselt hatte, wenn sie an einem arm durch waren. sie kommt aus einer stinkreichen familie, da wurde das auch so gemacht. ihre familie wurde mit stoffen und stickereien reich – das wäre was für sie gewesen, frau brüllen – und sie sagt, dass die stoffe damals massiv besser waren als heute. also auch qualitativ. da gab es auch noch nicht so viele hosen pro kind, und weitererben ging locker.
AntwortenLöschenanyway: es gibt noch überbleibsel, die sind 30 und mehr jahre alt, also stoffe zum verbrauchen, und ausser dass das design nicht immer das ist, was wir uns vorstellen, merkt man den stoffen ihr alter mit keinem bisschen an. also wenn ich einen kissenbezug made by oma, zehn jahre alt, mit einem relativ teuren bettbezug aus dem fachgeschaft, 4 jahre alt, vergleiche, dann hat der fachgeschäftsbettbezug no chance.
ich glaub, das hat sich schon geändert seit damals. es ist ja auch alles billiger.
Sehr cool!
AntwortenLöschenSchnitt werde ich mir direkt kaufen!!
Grüße
Na
Da fällt mir noch die Aussteuer meiner Großmutter ein. Ich habe von dieser Aussteuer ein paar Geschirrtücher geerbt. Bis zu meiner Hochzeit hatte ich die gleichen Initialen und somit war das ganz passend.
AntwortenLöschenSicherlich wurden diese Tücher nicht so sehr häufig benutzt aber sie sind nun an die 75 Jahre alt und definitiv meine besten Geschirrtücher. Soviel zur Stoffqualität.
also ehrlich frau brüllen,
AntwortenLöschenich möchte doch schon mal einen antrag auf schwiegermutter-rechte für dieses goldige kindchen stellen, meine lilian (deutsch gesprochen) würde sich wohl bereiterklären, ihn in 25 jahren zum manne zu nehmen. (glauben sie mir, so eine schlechte wahl ist das nicht, mit meinem tochterkind!)
und überhaupt, wann in herrgottsnamen nähen sie denn blos dieses ganze allerliebste zeug??? pfft...wenn ich nur 4 arme und 48 std. tageszeit hätt...!
in diesem sinne, (um luft ringend zu ihnen hinaufschauend)
das clementinchen
Oh.mein.Gott! Ist die schön!
AntwortenLöschenIch bin auch absoluter Latzhosenfan.
Für Til kaufte ich die Ur-Latzhose (blau-gestreifte Oshkosh, die mich aber dank PX nur 14 € gekostet hat), die qualitativ bis jetzt tatsächlich die Beste ist. Also ich glaube auch, dass damals der Stoff hochwertiger war, als heute.
LG
Okay, gestern wollte ich ja noch unbedingt einen Rock von dir,heute bin ich mir nicht mehr so sicher - Sehr sehr niedlich und cool zugleich,die Latzhose. Wie der Träger selbst eben auch. Ist das schwierig mithilfe des ebooks? Sprich,krieg ich das hin als immernoch-halber-Näh-Anfänger?
AntwortenLöschenNa gut,nach unserm Urlaub muss ich das jetzt wirklich mal angehen mit dem Klamotten statt immer nur Schnickeldi nähen...
LG!
As usual, zum abknutschen das Model! Hose ist auch cool. ;)
AntwortenLöschenJa, Hosen gehen bei Jungs eher kaputt als bei Mädchen. Dafür schnippeln Mädchen öfter daran herum... ich bin hier oft am verzweifeln, wenn schon wieder alle Hosen entweder in der Wäsche oder einfach kaputt sind. Seufz.
Bei uns (6 Kinder) kamen dann noch so voll ätzende Polyesterfummel dazu, die die Grossmutter leider nähte und die wir ihr zuliebe sogar anziehen mussten. Ich sag nur 70erJahre --neongrün in Poly plus weisse Rüschen aus Kratztüll. Hosen gerne mit dieser Lederverlängerung oder sonstigen farblich schmerzhaften Flicken. Dafür bekam ich selten was zum Nachtragen, ich war die Älteste, auch unter den Cousinen. ;)
die ist ja einfach nur süß und er Sohn drinne zum anbeissen. Ich bin begeistert....was Du alles so schaffst!
AntwortenLöschenLG Anja mit großem Sohn der nie Latzhosen mochte