Gut geschlafen, traumhaftes Radeln durch verwunschene Nebelwiesen. War so lange schön, so lang ich allein mit anderen Radlern auf der Strasse war, als dann Autos recht schnell durch die Dunkelheit schossen, war mir schon ein bisschen mulmig, ob die mich wirklich sehen (ich meine: ich fahre beleuchtet wie ein Christbaum mit richtig guten Radlichtern, allen vorgeschriebenen Reflektoren, Speichenreflektorstäbchen, einem Helm mit Rücklicht, Leuchtweste mit Reflektorstreifen, man kann mich nicht NICHT sehen.).
Im Büro den Lieblingsplatz gekriegt (wie eigentlich immer), ab neun grosses Murren bei allen Spätauftauchern,weil keine Plätze mehr frei (naja, die Ferien sind vorbei, Dienstag und Donnerstag sind immer die vollsten Tage und neun war schon immer recht spät, um anzufangen bei uns.
Recht spätes Mittagessen, dafür nur kurz :-). Nachmittags einige Meetings, um vertrackte Sachverhalte zu lösen oder respektive die Funktionen, die sie lösen können, an einen Tisch zu bringen und dazu, zu sehen, DASS es ein Problem gibt und dass sie einen Weg finden müssen, "aber ich nicht" zu überwinden. Leichte Anklänge von "Meine Güte, stellt euch doch nicht so" und "naja, wenn DAS also unsere Arbeitsweise ist, dann ist das so," gespürt, das ist mir neu. Mein Standardgefühl ist nämlich "Wenn das nicht flutscht, ist es meine Schuld, also werde ich das jetzt reparieren". Und dann mache ich das und bin emotional sehr invested in das Ganze, positiv wie negativ. Weiss noch nicht genau, was ich mit dem neuen Gefühl der Wurschtigkeit machen soll, weil: gesünder, als sich zu zerreissen ist es allemal, aber es ist doch so, dass mein "sense of urgency" und meine Begeisterungsfähigkeit und mein "Ich machs dann mal" mein Wesen sind. Oder nicht? Oder nicht immer? Naja. Wir werden sehen.
Auf dem Heimweg dann noch ein grosses Paket mit L.s Adventskalender abgeholt und unglamourös Waschmittelnachschub im dm gekauft. Da habe ich immer die gar nicht so irrationale Angst, dass mir die NAchfüllpacks im der Tasche platzen und ich eine 13km Waschmittelspur hinter mir herziehe bis daheim. Ist heute auf jeden Fall mal nicht passiert.
Daheim mittlere Stimmung, es ist die Phase in der Eigeneinschätzung und Fremdeinschätzung und Ansprüche eine Justage brauchen. Manchmal nicht, ich meine: eine 6 im Grammatikteil des Deutschtests, bei dem die Deutschlehrerin betonte, dass der Grossteil der Klasse sich für Grammatik aber noch mal richtig auf den Hosenboden setzen muss, das kam etwas unerwartet, für mich Zeichensetzungsnerd ist das aber eine grosse Freude. Andersrum ist "ich hatte das schon gewusst, aber ich dachte nicht, dass man soooooo viel antworten muss" halt, naja, ausbaufähig. Es könnte schlimmer sein, würde ich sagen. Wird.
Dann waren auch schon wieder alle bei irgendwelchen Hocks, ich habe Pakete ausgeräumt, Wäsche aufgehängt, Kombucha probiert. (Der Scoby ist definitiv NICHT tot. Die ersten beiden Zweitgärungen mit dem zu warmen Tee haben nach nur 2 Tagen RICHTIG viel Kohlensäure. Der mit Mango schmeckt richtig super, der mit Apfel ein bisschen zu sauer. Ich lasse sie für die Wissenschaft noch einen Tag weitergären, noch einmal Druck aufbauen in der Flasche, dann kommen sie in den Kühlschrank.)
Jetzt: Flammkuchen mit dem Hübschen, mal sehen, wann die Jungs kommen.
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