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Samstag, September 14, 2024

140924

 Gestern abend war dann noch ein bisschen abenteuerlicher als erwartet: der Zug nach Hause, den ich locker erreicht hätte, fiel aus. BEI DER SBB!!! Schockschwerenot ("Grund dafür ist ein Zug, der die Strecke blockiert") Das führte auch noch dazu, dass der folgende nächste Zug 20min später auch nochmal 4 Minuten verspätet war. An sich ja keine grosse Sache, es war halt Freitag abend, ich war nass und dreckig und mir war kalt und hungrig. Für letzteres immerhin hatte ich ja vorgesorgt und (leicht verbröselte) Notfall-Darvida im Rucksack. Bestes für solche Situationen! Für kalt und genervt half dann ein Blick in meine Arbeitsmails, weil ich ja Kollegen angeboten hatte, eine Antwortmail auf eine ihnen total verrückt vorkommende Anfrage von extern zu schreiben, weil für mich genau diese Anfragen Alltag sind und ich dafür eine sehr schöne vorgefertigte Antwortmail zusammensetzen kann. "Please note: ...." (dann wird es immer oberlehrerhaft.). Was ich aber ausserdem vorfand, war ein einerseits lang ersehnter Follow-Up zu dem grossen Arbeitsdrama von vor zwei Wochen. Natürlich nicht die erhoffte (und mit gesundem Menschenverstand betrachtet auch offensichtliche) Antwort, sondern ganz offen Befindlichkeiten und nicht mehr grad aus schauen können, weil das eigene Ego im Weg ist, aber naja, es hat mich tatsächlich köstlich amüsiert, ich denke mir meinen Teil und im Hinterkopf arbeite ich an der geforderten Email, die im besten Fall so formuliert ist, dass man die Fakten deutlich rausliest, die Angepisstheit rausdampfen sieht, aber nicht den Finger drauf legen kann (das klingt jetzt ein bisschen eklig), und letzten Endes dafür sorgt, dass wir für unser Projekt endlich bekommen, was wir brauchen (oder aber ich mir die Absage als pdf aufheben werde und im Projektordner ablegen für den Fall, dass in 2 Jahren gefragt wird, warum um alles in der Welt wir nix gemacht haben), aber, ganz wichtig, garantiert, dass ich mir selber im Spiegel noch in die Augen schauen kann und mit hoch erhobenem Kopf vor mein Team treten kann. Meine Güte, was für ein Kaschperltheater. (vielleicht ist zu viel Macht einfach nicht gut für Menschen? Oder man sieht unter Druck, was hinter all der grossen Fassade steckt und das ist nicht imemr schön? Oida.)

Anyway: irgendwann war ich daheim, die Jungs hatten schon alles für Pizza vorbereitet (nur das Teigausrollen ist mein Job anscheinend, besonders herausfordernd nach einer Woche Wall pickeln), es war richtig lecker und richtig lustig.

Wochenendvorbesprechung ergab: nix mit ausschlafen und im Bett rumgammeln morgen, beide müssen um 10 im Pfadihaus sein und L. wollte vorher noch für die Schule üben (erste Tests nächste Woche).

Ich stellte mir also den Wecker um halb acht (immer noch 2h später als den Rest der Woche) und habe so, so, so gut geschlafen!

Morgens dann: Spülmaschine ausräumen, Katzenfüttern, Semmeln holen. Irgendwas mit Würschtlgrill wurde dort schon aufgebaut (little did I know), dann gemeinsames Frühstück.

Während L. Italienisch-Vokabneln paukte, packte Q. sein Pfadizeug, der Hübsche und ich bestückten die Spülmaschine und bezogen alle Betten frisch. Es ist so angenehm kühl geworden, die Kinder wollen schon wieder ihre doppelten Decken, L. sogar eine Wärmflasche, während mir ein dünner langer Pyjama unter der Sommerdecke noch voll ausreicht.

Dann waren beide Jungs weg, der Hübsche und ich zogen los, den Wocheneinkauf erledigen (das mache ich normal freitags mittag, aber halt nicht, wenn ich da im Wald grabe). Es stellte sich heraus: der Würschtlgrill war nur dern Anfang. Heute ist da "Oktoberfest", d.h. es gibt Würschtlgrill, es werden Krapfen frisch ausgebacken und mit Aprikosenmarmelade, Himbeermarmelade oder Nutella gefüllt, die Brauereipferde von Feldschlösschen, die ja normal nur in Rheinfelden die Bierfässer ausfahren waren auf dem Parkplatz und schenkten Freibier aus (oder so, ich habe nicht geschaut), es gab einen Bastelstand für Traumfänger und eine grauenvolle Partyband spielte (keine Wiesnhits übrigens, Lautstärke hätte aber gepasst). Meine Güte. Ich bin ja vor der Münchner Wiesn geflüchtet, aber dieser alptraumhafte Knockoff war fast noch schlimmer (die Krapfen waren aber sehr gut.)

Einkaufen: joah, Samstags sind wir da recht schnell, weil alles so voll und nervig ist, dass wir einfach nur das kaufen, was auf der Liste steht und nicht noch stöbern.

Nach dem EInräumen haben wir L. einen frischen Krapfen im Pfadihaus vorbeigebracht und dann eine längere Spazierrunde eingelegt (zeitgleich mit den Brauereipferden, die mit all den Fässern wieder nach Rheinfelden gejuckelt sind. Beeindruckend übrigens die Autofahrer, die die, ich schätze, 700m, bis das Gespann auf die Forststrasse eingebogen ist, nicht aushalten konnten und in wirklich halsbrecherischer Manier hupen und überholen mussten. Meine Güte, morgen ist der Kack-Slow-Up, da wird es noch nerviger (und die Umleitung geht über die beiden eigentlich autofreien respektive "Anwohner only"-Strassen auf den beiden Seiten unseres Quartiers.

Auf der Rückrunde bin ich dann noch meine vermeintlichen Pilzplätze abgelaufen, wo ich vor zwei Jahren so viel gefunden habe. Dieses Jahr schon zum dritten Mal geguckt: NIX!

Daheim dann: mehr Wäsche und dann Übersrpungshandlung Kochen: ich habe Kürbis- und Kartoffelsuppe vorgekocht (für die Grabungswoche abends, wo es schnell gehen muss), ein paar Kürbisspalten gebacken für auf den Couscoussalat, der noch von Freitag übrig ist, das wird mein Grabungslunch am Montag, ausserdem Vegi-Bolognese für Lasagne morgen und alles vorbereitet für Rösti mit Morchelrahmsosse, Fleischbällschen (für die Jungs) und Salat. Damit ist der Gefrierschrankinhalt auch so konsolidiert, dass alles vom Draussenkühlschrank in den Drinnenkühlschrank passt, weil wir draussen wegen zu kalt aussen jetzt abschalten. Verbraten wurden vor allem eingefrorene Gemüsebrühe und Gemüseabschnitte für frische "Müllsuppe" und halt die Fleischbällchen.

Der Hübsche hat alles für das verspätete Hochzeitstagsfotoshooting vorbereitet, das ist ja am eigentlichen Tag wegen Notaufnahme und Intensivstation und Orang Utan-Gesicht ausgefallen. Jetzt fehlt uns nur noch L. zum Abendessen (Q. übernachtet mit den Neu-Pios in seiner Truppe im Pfadihaus und dann könnten wir auch schon Essen. HUNGGGAAAAA!)

In der Zwischenzeit also noch kurz ein Leseupdate:

Ausgelesen habe ich (Vorbereitung auf Island im Winter):

"Fische haben keine Beine" und "Astas Geschichte" (ich habe auch noch alle anderen  Bücher von Jon Kalman Stefansson gekauft und merke, dass ich immer ein bisschen brauche, um reinzukommen, aber dann bin ich verzaubert)

Gesehen habe 

  • ich "Pörni" fertig (meine Güte, das ist so, so, so, so gut! Also für berufstätige Mütter auf jeden Fall.).
  • der Hübsche und ich "Outer Range" fertig (joah, schon nett und schön und gut, aber es wurde nach der zweiten Staffel abgesetzt und ist halt nicht aus)
  • wir auch "Resident Alien" und meine Güte, was für ein Scheiss wurde das? Die erste Staffel war sehr lustig und unterhaltsam (und wer will, kann noch deep shit mit reinlesen), aber ab dann hat offensichtlich eine Horde unmedikamentierter Viertklässler mit ADHS das Drehbuchschreiben übernommen und das ist gar nicht mal so gut.
Und dann habe ich noch eine Wunschlistenfrage:
Was war die bunteste Haarfarbe die Sie je hatten? Und wie würden Sie ihre Haare färben, wenn es vom Job/Umfeld her völlig egal wäre?
Naja, "bunt" ist halt ein bisschen vage. Das dunkelrot wurde irgendwann immer dunkler, bevor ich wieder erblondete. In richtig bunt waren es fifty shades of pink oder lila oder auch eine Art Regenbogen von peach / rot / pink / lila / hellblau, allerdings nur auf der verborgenen Seite des Undercuts.
Die zweite Frage kann ich so nicht wirklich beantworten, weil meine Haarfarbenwahl weder von Job noch Umfeld (wie schrecklich wäre das?!) eingeschränkt wird. Bei der Arbeit ist es total egal, welche Farbe meine Haare haben (auf dem Profilbild habe ich fliederfarbenes Haar), wie mein Umfeld meine Haare findet, ist mir gelinde gesagt .... schnurzegal. Am liebsten mag ich ganz leicht pastellfarbig rosafarbene Haare. Müsste ich mal wieder machen :-)



1 Kommentar:

  1. Auch hier in Landsberg/Lech geht es gerade erst los mit Pilzen, d.h. wohl nur mit denjenigen die sich nicht die Hüte abfrieren ;-) bei den Temperaturen. Nur die Münchner haben wohl wie jedes Jahr eine tolle, volle Pilzausstellung zusammenbekommen, aber die fahren auch ziemlich in Bayern rum dafür.

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