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Sonntag, September 08, 2024

080924

 So. Es wird alles wieder nach dem aufregenden Überraschungsprogramm dieses Wochenende.

Ich habe fast bis 8 geschlafen (mit nur kurzer "ich schau mal, ob der Arschkater die Terrasse besetzt"-Runde, wo Jonny zum Küchenfenster reinkam), nach Kaffee im Bett ein erfolgloses Katzenründchen gedreht, ein Sportründchen gestartet, vom Hübschen erfahren, dass er abholbereit ist.

Bis ich auch abholbereit war (also: fertig, geduscht, gefrühstückt und geschminkt), hat er noch Netflix geschaut und sich aufs Heimkommen gefreut.

Ich bin sehr, sehr, sehr erleichtert, dass er wieder hier ist. Die Medikamentenliste sieht ein bisschen arg grosszügig aus, neben dem neuen Antibiotikum und den neuen Blutdrucksenkern stehen als Schmerzmittel Paracetamol und Novalgin drauf (Service hier: man bekommt genug Medikamente mit, um hier zB Sonntag und Montag, für den Fall, dass von der Apotheke bestellt werden muss, abzudecken). Es half nichts, dass er mehrfach versicherte, überhaupt keine Schmerzen zu haben und nie gehabt zu haben. Naja. Er hat jetzt das Novalgin nicht mitgenommen und man muss ja auch nicht alles holen aus der Apotheke.

Das verpasste Fest war wohl richtig grosses Kino, wie erwartet und sich drauf gefreut, der Hünbsche (und wir anderen) wurden vermisst. Er hat, und das finde ich, zeigt, was er für ein grossartiger Mensch ist, den Gastgebern gestern nichts von seinem Abenteuer erzählt, abgesagt wegen krank hatte er ja schon am Donnerstag, weil "this day is not about me". Heute dann schon und die entsprechenden schockierten Reaktionen bekommen. Was ein bisschen ironisch an der ganzen Sache ist: er wollte ja seinen 50. eigentlich nicht gross feiern, anders als die beiden anderen aus der Dreiertruppe. Jetzt mit dem verpasstn 2. Fest wurde ein "wir treffen uns alle in der Schweiz"-Beschluss gefasst und das ist wunderschön und ich freu mich drauf!)

Ich habe den Wetterbericht für die Grabungssite überprüft, meine Regenklamotten eingepackt, nochmal die letzten Infos gelesen (lesen sich sehr wie Pfadiinfos: "Wir werden ein Feuer machen, für den Fall dass jemand eine Wurst mitbringen möchte, bitte Essgeschirr und Kaffeetasse nicht vergessen.", nicht ganz so pfadilike: "Wir werden auch Kaffeemaschine und Mikrowelle haben, sofern wir den Generator zum Laufen bringen"). Ich habe mir für die ersten beiden Grabungstage mal was gemealpreppt, was man super kalt essen kann (Tabouleh mit Brokkoli, Halloumi und Chili-Orangendressing), meine Kaffeetasse und Outdoorbesteck eingepackt, trockene Socken und Wanderschuhe bereit gelegt, Zugverbindung rausgesucht und damit bin ich bereit fürs Abenteuer. (Ich freu mich so drauf, ich könnte heulen, dass das trotz aller Widrigkeiten klappt. Der Regen ist mir echt wurscht.)



Eigentlich wollte ich jetzt aus Eskapismus (shitty Wochenende UND die am Freitag in all dem Drama etwas untergegangene Nachricht, dass ich die Stelle, auf die ich mich beworben habe, aller Wahrscheinlichkeit nach nicht bekomme. Natürlich nicht offiziell, das wird erst passieren, wenn der Erwählte die Offerte angenommen hat und der ist angeblich noch recht lang in den Ferien, aber von einem Insider, der das für mich in Erfahrung gebracht hat. Nicht dass es mich sonderlich überrascht, das letzte Gespräch lief ja nicht wirklich Bombe, und nachdem die Neubesetzung an sich sehr schnell gehen sollte, ich aber wochenlang NICHTS gehört habe, war ich ja auch in der Lage eins und ein gleich keins zusammenzuzählen. Sehr, sehr schade aus verschiedenen Gründen, aber aus anderen Gründen auch kein Weltuntergang. Ich arbeite im Hinterkopf daran, mein Feedback zum Bewerbungsprozess in Worte zu fassen, die nicht nach "stinkig, weil nicht genommen" klingen. Ich hätte genau dieses Feedback nämlich auch gegeben, wenn sie mich genommen hätten, Tenor ist: "Macht ihr das zum allerersten Mal?") unsren Island-Trip buchen für Silvester, aber *pling*, es wurde eine Maturarbeit zum Review mit mir geteilt und ich will mir meine Danksagung ehrlich verdienen. Gar nicht mal so einfach, habe ich fstgestellt, weil ich seit ungefähr ... 15 Jahren fachliche Texte nur noch auf englisch schreibe und lese und reviewe. Aber: durch! (Das hat das Kind sehr gut gemacht, die langen Sätze hat er von mir.)

Heute abend kommt dann auch L. wieder, der war ja durch das "freie" Wochenende für das Technikweekend der Pfadis verfügbar. Es hat mich viel mehr gestresst als normal, dass Q. dann gestern um elf Uhr abends noch mit dem Rad aufgebrochen ist, um den Leitern mit einem Jieper 40 Chickennuggets in den Wald im Funkloch zu bringen und "dort noch zu chillen". Er ist aber ein Guter und hat auf meine etwas empfindliche Psyche Rücksicht genommen und Rèckkehrzeit vereinbart und mir Bescheid gegeben, sobald wieder da. (Der Hübsche meinte: "Entrylevel Sorgenmachen für einen 19jährigen: mit dem Rad in den Wald bis halb eins, nicht Bar Rouge bis 4" und hat da natürlich Recht. Ein Hoch aufs Landleben :-))


Wunschlistenfrage:

Wie gefiel Q der Tag an der ETH? Hat er schon Pläne, was er studieren möchte? weil: ... unser Sohn studiert Interdisziplinäre Naturwissenschaften an der ETH incl Kontaktangebot.

Infotag fand er gut und interessant. Er war bisher auf dem Pfad "Chemie in Basel", durch den ETH-Tag wurde hingegen "Chemie-Ingenieurwesen" auf sein Radar gebracht, das würde natürlich ETH bedeuten. Wir werden sehen, er ist bei/trotz aller Selbständigkeit ein bisschen umzugs-avers (vllt weiss er deshalb ja auch besonders gut, was er an dem Daheimwohnen incl allem Service hat?), das spricht sehr für Basel.

Ich habe haber eine Rückfrage, weil das EINE Fach, bei dem sich die ganze Familie hier gefragt hat, warum man das studieren wollen würde, ist "Interdisziplinäre Naturwissenschaften". Gemäss dem vorstellenden Dozenten "werden die Absolventen sehr gesucht", ich frag mich halt von wem? Mir fällt tatsächlich kein einziger Berufsweg ein, den man mit "Interdisziplinären Naturwissenschaften" einschlagen kann, aber nicht mit halt einer ausgewählten Naturwissenschaft (die übrigens alle interdisziplinär angelegt sind, jedeR ChemieabsolventIn hat Mathe, Physik, Bio., Technik-Grundlagen und vice versa), aber jede Menge Wege, die man halt NUR mit einer fixen Naturwissenschaft einschlagen kann. Die Frage also: Was ist der Usecase für dieses Studium?


3 Kommentare:

  1. Liebe Frau Brüllen, ich hab Ihre Rückfrage mal direkt an den Studenten weitergeleitet und folgende Antwort bekommen: "Man kann die Naturwissenschaften an der Uni kennenlernen und dann seinen Weg einschlagen. Grundlage ist eigentlich, dass man danach den Master macht und dann damit denn Job sucht. Man darf sich früh und schnell in dem Bereich spezialisieren, der einem Spaß macht und sich darauf fokussieren, was besonders für Forschungsrichtungen interessant ist.
    Einzige Richtung wo vielleicht der klassische klar überlegen ist, ist Chemical Engineering. Gesamt erlaubt es einem mehr Wahlfreiheit und ein individuelles Studium, was genau so gut wie nicht sogar bessere Berufsaussichten als das klassische Chemie etc. and der ETH hat. Man muss dazu aber sagen, die Arbeitsleistung ist meist ein bisschen mehr und man hat mal das ein oder andere eher extreme Semester." Beste Grüße Katrin

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    1. Danke für die Antwort! D.h. der Master ist dann nicht mehr interdisziplinär, sondern EINE Fachrichtung? Dann sehe ich tatsächlich den Unterschied zu den klassischen Naturwissenschaften nicht, die ja bis zum Vordiplom (seinerzeit) / Bachelor auch Grundlagen der jeweils anderen Naturwissenschaften beinhalten :-). Ich nehme an, es kommt sehr darauf an, wo und was man dann denn danach arbeiten möchte, ob man dann wirklich die besseren Berufsaussichten hat. (Ich komme natürlich von der Chemie, da kommt man mit einem Master eh noch nicht besonders weit.). Interessant auf jeden Fall, ich drücke dem Student alle Daumen für die Zukunft!

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  2. Der Master ist an sich auch interdisziplinär - man kann aber auch problemlos in eine fixe Fachrichtung wechseln. Wenn das Naturwissenschaftsstudium an der ETH in Frage kommt und Q mal aus Studentensicht einen Einblick will, können wir gern mal direkten Kontakt ohne Elternübersetzer herstellen . Es ändert sich an den Studiumsstrukturen der ETH in dem Bereich bei einem Start in 2026 extrem viel (2025 bleibt wie bisher).
    Ich geb dem Studenten die gedrückten Daumen weiter. :) Er startet gerade die Bachelorarbeit und will im März mit allen Credits etc. fertig sein. Danach macht der Weg eine Kurve, die unerwartet und für uns sehr überraschend ist, aber sehr gut überlegt und argumentiert seinerseits und sich wie der Elternjackpot anfühlt. ;)

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