Hitzewarnung für hier, in der Nacht wurde es gefühlt schon immer heisser, auf dem Balkon hat es gerade 40.9 Grad. Was für eine Scheisse. Meine Stimmung ist ungefähr genauso.
Anstatt so einen Tag in einem klimatisierten Zimmer zu verbringen und das Wetter zu ignorieren oder aber im Schatten, am Wasser mit buch, Eis und Kaltgetränk hatte ich einen echt irren Tag,
Erstens: erster Schultag für die Jungs, besonders L. war ein bisschen nervös, weil alles neu. Dann hatte ich einen vor Ort-Interviewtermin um halb acht und den schon zweimal verschobenen Neurologinnentermin für Migräne und MRT Besprechung um halb 11, 20km weit weg von der Arbeit.
An sich keine grosse Sache mit dem Ebike und bei normalen Temperaturen. Jetzt war mein Ebike aber halb leer, angekommen im Büro mehr als halb leer, ich habe mich also an den letzten Ladeplatz gehängt, aber nicht bedacht, dass in 90min da gar nicht sooooo viel Strom reingeht.
Egal, erstmal das Interviewzimmer finden, es war in einem Bau, in dem ich nur den medizinischen Dienst kenne, da war es nicht, sondern auf dem selben Stock wie die Einsatzzentrale der Feuerwehr. Und es ist vermutlich logisch: die ist total leicht zu finden und man fühlt sich da ununiformiert ganz schnell fehl am Platz. Ich bin trotzdem halbwegs seriös durchgelaufen, habe den Raum gefunden (erst seit dieser Woche auf Google Calender als Meetingraum buchbar, dementsprechend wurde ich von den locals angeschaut, als würde ich in ihrem Vorgarten ein Lagerfeuer anzünden, als ich dort reinbin. Interview: joah. Mal sehen. (Egal wie es ausgeht, habe ich sehr, sehr viel Feedback für den Prozess an sich. Konstruktives, wenn wir das Gespräch bei unter 30 Grad führen, vernichtendes, wenn es so heiss ist wie heute).
Dann: zurück zum Rad, Ernüchterung über den Ladestand, der nicht für volle Unterstützung für die gesamte Strecke zur Neurologin und dann wieder heim reichen würde. Ausserdem: Gegenwind, 40000000 Grad und eine Strecke im deutsch-schweizer Grenzgebiet, die dazu führt, dass Google Maps mich via GPS nicht ordentlich lokalisieren konnte und ich mich mehrfach verfahren habe und irgendwann in einem Wohngebiet in einem Pupsdorf in Deutschland, voller Sackgassen und zeitlich echt eng vor dem Termin stand und am liebsten vor Wut geheult oder was zerschlagen hätte. Ich kam dann doch rechtzeitig an, halt voll verschwitzt, yay. Ich habe mich auf einem WC so gut es ging abgetrocknet und bei der Ärztin entschuldigt. Sie hat das pragmatisch genommen und gemeint: "Heute gehts uns allen so".
Good news: die Fragezeichen, die meine Hausärztin wegen des MRTs hatte, sind ausgeräumt, die vermeintlichen Gliosen sind entweder keine oder irrelevant, mein Hirn ist super. Und: ich bin da, wo ich hinwollte (und ungefähr 1200CHF ärmer, dieses Jahr wäre super für noch ein paar krasse Untersuchungen oder so, meine Franchise brauche ich meist nicht auf, dieses Jahr vermutlich schon): ich habe meine Migränediagnose, die Anweisung, meine Mg-Supplementierung als Prophylaxe zu verdoppeln, ausserdem habe ich ein Triptanprobepäckchen, jetzt schaumamal. Halleluja.
Ich kam dann mit den letzten milliAmpere zu Hause an, das Rad lädt jetzt auf der Terrasse. Kalte Dusche Salat, Bratkäse, ich war wieder halbwegs hergestellt.
Der Nachmittag war dann aber herausfordernd für meine Klingonengene, es gbt nämlich einige Arbeitsthemen, die im Moment etwas unrund laufen oder wo ich mich übergangen / unfair behandelt fühle. Und wenn die Gruppe, der ich grolle, dann noch sehr ungeschickt und un-inklusiv agiert, platzt mir schon mal der Kragen. Ich habe es (hoffentlich) geschafft, keine Brücken einzureissen, aber nur ganz knapp. Ich sammle für sehr, sehr, sehr offenes Feedback, das ich hoffentlich bald loswerden kann.
L. kam nach Hause, neue Schule ist gut, er geht wieder hin (lol). Nein, ernsthaft, es wird gut. IT Probleme sind gelöst, Klasse ist "korrekt", Gebäude sind gut, Lehrer sind nett, Weg hat er hin und zurück gefunden, alles gut.
Aber: sein Hals ist angeschwollen und das stört ihn. Mit der gesamten Schilddrüsenstory (und des Hübschen Vorgeschichte) schrillen da natürlich alle elterlichen Alarmglocken und ich wähnte mich absolut auf dem korrekten, unkomplizierten Pfad, für ihn einen ausser der Reihe Ultraschall am Unispital abzumachen (Status im Mai: "Wir sehen uns in einem Jahr, ausser es ist irgendwas, dann jederzeit zwischendrin."). Tja. Im Sekretariat sah man das anders, weil "wegen ein bisschen Halsweh machen wir keinen Ultraschall, Sie werden nächsten Mai aufgeboten". Und ja, ein bisschen tut sie mir leid, es war ihr bestimmt auch sehr heiss und es war schon fast vier, aber ..... naja. Ich habe sie halbwegs zivilisiert dazu gebracht, die behandelnde Ärztin um einen Rückruf zu bitten ("Das wird aber sicher heute nix mehr, ES IST FAST VIER!"). Immerhin, das sei auch gesagt, hat sie das sehr zügig gemacht, und nach 10 Minuten rief die Ärztin an und fragte, warum L. wegen seiner Halsschmerzen einen Schilddrüsenultraschall bekommen soll? Als wir geklärt haben, dass niemand Halsschmerzen hat, warum auch immer die Sekretärin darauf bestand, und die Situation geschildert haben, bekommen wir nun den nächstmöglichen freien Termin und falls sich auch nur ein Fuzzel verschlechtern sollte, kommen wir notfallmässig dazwischen. Eben. (Es wird nix Schlimmes sein, aber halt unangenehm und damit wartet keiner bis nächsten Mai. Meine Güte.)
Ich beende den Arbeitstag jetzt um sechs, nicht alles ist erledigt, aber es ist einfach zu heiss.
Morgen starte ich früh im Kühlen mit einem voll aufgeladenen Rad und einem Internetschwimmdate nach der Arbeit (wie weird ist es, sich "bei dem hässlichen pinken Penis mit Zehen" zu verabreden? Es ist halt einfach zu finden....), das wird besser.
Können Sie bitte die Marke Ihrer Regenschutzkleidung (nochmals?) nennen? wie zufrieden sind Sie damit?
Hach, wie cool wäre ein bisschen Regen! Oder richtig viel!
Ich habe eine dünne Goretexregenjacke, die vorherige war von Salomon, die aktuelle ist von Mammut (ich kauf die im Laden, muss passen, nicht uuuuuuunendlich teuer sein und auch nicht hässlich (zB ist damit eine senfgelbe Jacke rausgefallen und ich bin bei der aktuellen knallblauen gelandet.) Ich bin sehr zufrieden.
Regenhose: haben wir ungefähr 100000 in verschiedenen Grössen (Pfadikinder). Ich habe mir eine geschnappt, die mir gut passt, ich glaube, sie ist nicht mal original von uns gekauft, sondern wurde in irgendeinem Lager falsch eingepackt und liess sich nicht mehr zuordnen. Sie hält dicht, man kann die Weite an den Beinen anpassen und sie seitlich aufmachen, d.h. ohne Schuhe ausziehen an- oder ausziehen.
Überschuhe: die, die der Hübsche seinerzeit für sich gekauft hat, ich glaube, bei Veloplus. Keine Ahnung, welche Marke, aber sie sind super. Wenn man sie rechtzeitig anzieht :-)
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