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Sonntag, Mai 19, 2024

190524

 Hier passiert mit Absicht ja nicht besonders viel :-), aber das dafür sehr gemütlich.




Gestern, als wir uns aus unserem tiefenentspannten Status Richtung Abendessen fertig gemacht haben (es gibt hier aktuell 2 Slots, entweder um 18:30 oder um 20:30 und wir haben uns diesmal für die spätere Variante entschieden, wir müssen danach ja nirgends mehr hin), donnerte draussen über dem See erstmal ein ordentliches Gewitter runter (check des Regenradars: sowohl bei den Kindern in den Zelten als auch bei den Draussenkatzen war es nicht so heftig), dann brach die Sonne durch:


Gestern waren wir ja im Swiss-Thai-Fusion-Food Restaurant hier. Unser Wochenendpaket inkludiert 3 Gänge pro Nase, die konnten wir uns aus der gesamten Speisekarte frei kombinieren. Wir haben uns ausserdem für die Weinbegleitung entschieden (ich lern ja gerne dazu!)

Ich hatte diesmal, weil ich ja wusste, wie das funktionier und dass es genug vegetarische /vegane Optionen gibt, nicht extra erwähnt, dass ich eben kein Fleisch/Fisch esse, und wurde kurz nervös, als der Gruss aus der Küche serviert wurde, aber: man hatte das aus meiner Auswahl geschlossen und mir deshalb die vegane Variante (Wassermelonen Tartar mit weiss ich nicht mehr) serviert, während der Hübsche Thunfisch Tartar bekam.

Übrigens: erstmal sind wir im "grossen Cocon" plaziert worden, das fühlt sich an wie in einer Hobbitdisco :-)






Dazu gab es die anscheinend mittlerweile üblichen (im "Roots" ist das auch so) Minibrotlaibe und Sesambutter (eine sehr spannende Idee, wäre ich nicht draufgekommen)



Als Vorspeise hatte der Hübsche:

Wasserbüffel Tatar (Nam phrik phao sauce | Fermentierter Knoblauch | confiertes Eigelb) gewählt, 

ich:

Seidentofu (Pad-Thai-Sauce | Kichererbse | Kabis–Orangen-Salat)


Ich habe ja bisher noch nie Seidentofu gegessen, ich hatte immer irgendwie Angst, ich würde das eklig finden. Warum auch immer, ich finde Tofu selber ja super, auch Natur. Ich glaube, mich schreckt die Idee, das in süssen Gerichten zu verwenden. Anywway: hier war er auf pikanten Kichererbsen in Pad Thai Sosse mit sehr würzigem Orangen-Kraut Salat, alles kalt und perfekt aufeinander abgestimmt. Die Cremigkeit des Tofus mit den knackigen, würzigen Aromen, perfekt!

Wein hatten wir beide den Gleichen (haben wir übrigens für alle Gänge so gehandhabt), einen grünen Veltliner aus der Wachau, "Die Fesche" (für mich Bonus: was für ein fessches Etikett!), sehr klar, sehr frisch und knackig, wie ich das mag.

Beim Hauptgang hatte der Hübsche sich für das klassischste Gericht auf der Karte entschieden:
Kalbshuftsteak (Nuea Bod | Gratinierte Kartoffeln | Zwiebel–Speck Marmelade | Demi Glace | Frühlingsgemüse)

und ich für :
Pad Kra Pou Gemüse (Saisonales Gemüse | Sojasauce | Chilli | Ebli | Süsskartoffelpüree Blumenkohl)

Als Wein bekamen wir einen Bündner Malanser Pinot Noir Spatlese Barrique, der, anders als erwartet, für mich relativ "undramatisch" und unauffällig, fast schon flach (?) schmeckte. 


 Das Püree mit Ebly war in einer Ringform angerichtet und das Gemüse wie auf so einem Adventskranz drauf angerichtet. Die Sosses war genau abgemessen und füllte das Loch in der Mitte. Ganz anders, als ich erwartet hatte, im Zusammenspiel grossartig.

Der Dessertgang war dann mein persönliches Highlight. Ab dem Moment als ich das gesehen hatte:
Sorbet mit Veganem Fetakäse (Traubensorbet | Veganes Fetamousse | schwarze Oliven Crumble | Erdbeeressig)
war mir klar: das ist so abgefahren, das MUSS ich probieren.
Ich wurde nicht enttäuscht, es schmeckte genauso wie erhofft: eine Mischung aus süss und salzig und perfekt für jemand wie mich, die sich nie entscheiden kann, ob Käse oder Dessert, warum nicht einfach beides? (Die Kombi aus der Fetamousse und dem Traubensorbet, von den schwarzen Oliven im Crumble mit den Erdbeeren, Hammer!)


Der Hübsche wählte das Frühlingsdessert mit Vanille Parfait | Erdbeer–Basilikum | Litschi–Limetten-Sauce | Schokolade Saisonale Früchte | süsser Kaviar | Nuss Crumble (und weiss jetzt, dass er Litschi-Geschmack so sehr nicht mag, dass er sie echt weiträumig umgehen sollte :-))

Als Wein bekamen wir, die wir beide trotz aller Versuche immer noch Mühe mit den üblichen Dessertweinen haben, etwas spezielles, nämlich Château du Retout blanc, Cru bourgeois, der gerade zu meinem Abenteuer sehr gut passte!

Nach zwei "Bettmümpfeli" (Matcha und Ovomaltine, because Switzerland) fielen wir wohlig satt ins Bett.

Das ist übrigens extrem weich und ich dachte, ich würde ganz schlecht schlafen und ganz schlimm Rücken kriegen: aber nein! Wie ein Baby bis halb neun (also mit zigmal Aufwachen, aber das ist ja logisch). Oder, Stresslevel 56, wie das Armband findet.

Kaffee im Bett (Ich nehme ja immer Milchschäumer und Hafermilch mit, wir sind also versorgt), dann gemütliches wunderbares Frühstück, ein Check am See vorbei und ein minimini Spaziergang, dann ab in die Badesachen und einweichen, ind er Sauna brutzeln, abkühlen im Naturschwimmbad (ich habe nach der kalten Dusche draussen geschwächelt und nur meine Füsse reingehängt, der Hübsche ist nicht nur ganz ins Bad, sondern auch in den 15 Grad kalten See gestiegen. Ich habe dafür halt viel gelesen.
Mittagsschläfchen, Snacks auf dem Balkon, bald werden wir nochmal Baden (ha, diesmal bin ich nach der Sauna mit ins Naturschwummbad bei muckeligen 15 Grad. War super und ist ja eigtl Ehrensache,  wenn man einen 66°North-Badeanzug trägt) und dann gibt es ein Thai-Menü. Wir haben es echt nicht leicht (eigentlich schon.)

Jetzt aber zur Wunschlistenfrage:
Warum bashen Sie immer mal wieder die Stiftung Warentest? Weil: ich (also, die Frageperson, nicht ich) freiberuflich ab und zu für sie arbeite und sie eigentlich für ziemlich seriös halte

Man kann drüberstreiten, ob ich sie "bashe" oder nicht, aber das ist ja egal. Ich finde sowohl die Stiftung Warentest als auch Ökotest (wo die Warentest-Hoshis ja sehr Wert drauf legen, dass sie nix miteinander zu tun haben, aber let's face it: das Geschäftsmodell ist dasselbe) zwei unsäglich furchtbare Vereine, weil sie einfach mit Angst und Verunsicherung Geschäft machen. Sie sind "unabhängig", in ihrere Lesart bedeutet das: Sie haben die Wahrheit gepachtet. Für mich bedeutet das: Sie müssen mit dem Verkauf ihrer Berichte Geld verdienen, um ihre Mite und Gehälter zu bezahlen, dementsprechend müssen die Testergebnisse jedesmal irgendwas krasses oder spektakuläres aufdecken. Wenn rauskommt: "ist wurscht, welche Sonnencreme ihr kauft" oder "Jacke wie Hose, alle Bauklötze halten gesetzliche Vorgaben ein, nehmt die, die euch gefallen und ihr bezahlen könnt", ist das natürlich nix, wofür all die besorgten Eltern Geld zahlen. Dementsprechend wird zwar einerseits sehr transparent getestet (oder zumindest behauptet, das zu tun, dazu später), aber die Resultate werden null einsortiert. Es wird nicht unbedingt gegen die gesetzlcihen Grenzwerte getestet (die übrigens auf wissenschafltichen und toxikologischen etc. Erkenntnissen beruhen), sondern halt in den Grenzbereichen der Methoden, die man etnwickelt hat. Die Resultate, die rauskommen, werden nicht einrsortiert, das Fazit heisst dann nicht: "Alle getestetn Cremes halten vorgegebene Grenzwerte ein", sondern: "In 4 von 10 Cremes ist Stoff xyz nachweisbar, der in Tierversuchen Mäusen ein drittes Bein hat wachsen lassen." Dass die Stoffmenge bis drittes Bein halt das halbe Körpergewicht der Maus war, dass Mausmodelle nur eingeschränkt übertragbar uaf Menschen sind, und die gefundenen Mengen um Grössenordnungen niedriger sind als die "drittes Bein"-Konzentration bei de Maus und weit innerhalb der vorgeschriebenen ungefährilichen Grenzwerte, wird nicht mal erwähnt. Damit kreiert man Panik und Sorge und Angst, das finde ich einfach unredlich.
Bei den Ökotest-Hoschis kommt noch dazu, dass sie halt nicht mal (immer) den eigentlichen Zweck des Produkts testen (bei Sonnenschutz zB die Sonnenschutzwirkung), sondern halt bewerten, ob das Produkt eine vermeintlich unnötige Umverpackung hat. Das macht die Sonnencreme nicht besser oder schlechter....
Es wird immer wieder auf "nano" und "synthetischen Filtern"und "Hormonwirkung" herumgeritten und Panik geschürt, die jeglicher Grundlage entbehrt und letzten Endes den ach so heiss geliebten Verbraucher nicht schützt, sondern schadet, weil man halt Angst bekommt und lieber nix mehr verwendet.

Um mal ein fiktives Beispiel zu bringen: Stellen Sie sich vor, Stiftung Warentest testet "Wie sicher sind die Strassen vor unseren Schulen?"
Gesetzlich vorgeschrieben ist: Dort dürfen nur Eltern reinfahren, die ihre Kinder abgeben, man darf maximal 3 Min parken, Geschwindigkeitsbeschränkung ist 30km/h.
Test ergibt: alle fahren max 30, aber die meisten fahren schneller als 7km/h., das ist der niedrigste Wert, den die neu von der Stiftung Warentest angeschaffte Radarpistole noch messen kann. Ausserdem trägt kein einziges Kind im Auto einen Fahrradhelm.
Was wäre die korrektere Titelzeile:
"Im Testzeitraum hielten sich alle Eltern an die gesetzlichen Vorgaben. yay!"
oder
"Schock: 87% aller Eltern fahren schneller als 7km/h und kein einziges Kind trug einen HelM???!!! Sind uns unsere Kinder so wenig wert?"
oder, wenn Sie Ökotest lesen
"Gummi für die Autoreifen der abliefernden Eltern kommt zu 65% aus Plantagen in Borneo ohne Orang-Utan-Sanctuaries, shame on you!"

Ein reales Beispiel noch, das für mich den Ruf der Stiftung Warentest für immer zerstört hat (und das interessanterweise nicht in ihrer Antwort auf "Macht die Stiftung Warentest auch mal Fehler?" auftaucht, da wird nämlich behauptet: eigentlich nicht, und wenn nur kleine, nicht schlimme.): Rittersport und das Vanillearoma.
Es ging um einen Test von Milschschokolade und ein Kriterium war, ob natürliches oder naturidentisches Vanillearoma zugegeben wird. Rittersport gibt an, dass sie natürliches hinzugeben, Stiftung Warentest behauptet, Piperonal gefunden zu haben (was sich vor Gericht als falsch herausstellt), und dementsprechend wäre das falsch deklariert und es gäbe kein Verfahren, in dem man natürliches Vanilllearoma in diesen Mengen und zu diesem Preis herstellen könnte, wie das Rittersports Lieferant Symrise behauptet.
Tja. Stellt sich heraus: die ChemikerInnen, die Stiftung Warentest damit beauftragt hat, sind nicht besonders gut in entweder Regularien (was bedeutet: "Natürlich") und/oder Verfahrensentwicklung, weil bloss, weil sie es sich nicht vorstellen können, heisst das natürlich nciht, dass das nicht doch gehen kann. Und das hat Stiftung Warentest vor Gericht um die Ohren gehauen bekommen. Der Schaden bei RitterSport war alelrdings angerichtet und das nur, weil jemand die eigene InteGriTät udn UnaBhäNGiGKeit zu Kopf gestiegen ist und für einen massiven Gottkomplex gesorgt hat. (Es gab dazu einen grossartigen Artikel in "Chemie in unserer Zeit", aber den finde ich auf die Schnelle nciht online)

Also: nein, ich gebe NICHTS auf Stiftung Warentest und Ökotest-Reports.


4 Kommentare:

  1. Ich dachte nach einer Lektüre Stiftung Warentest mal, ich hätte beim Fahrradschlosskauf eine schlechte Wahl getroffen, weil mein Schloss nicht gut abgeschnitten hatte .....weil es sich im Dunkeln und mit Handschuhen von der/den? Testperson/en? wohl nicht gut öffnen/schließen ließ. 🙄 Konnte ich persönlich a) nicht nachvollziehen, und b) bekommt man da bei täglicher Nutzung doch auch ein wenig Übung.

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  2. Danke. Der Fall Ritter Sport kam mir auch in den Sinn. Ich kann die Warentest seitdem nicht mehr ernst nehmen.

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  3. Hallo Frau Brüllen, vielen,vielen Dank für Ihren Text zu StiWa / Öko-Test! Ich arbeite in einem Unternehmen, welches quasi jährlich damit zu tun haben und jedesmal ist es ein reines Rätselraten, wie die jeweiligen Testergebnisse "interpretiert" werden. Schön war vor Jahren ,das ausgerechnet das Produkt, welches nicht die deutschen Gesetze einhielt, mit Abstand zum Testsieger gekürt wurde. Erklären Sie dann mal als Regulatory der Geschäftsführung, warum man besser nicht auf die Schiene aufspringt... Ihnen noch erholsame Tage! Petra

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  4. Sie sehen super aus auf dem Bild im Cocon, tolle Ausstrahlung! :-)

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