070424

Was war das für ein wundervolles Wochenende!

Eingeladen hatte einer der beiden besten Freunde des Hübschen, die drei waren seit dem Gymnasium eine Dreierclicque und wir Frauen und mit der Zeit auch Kinder kamen der Reihe nach dazu. Ich kenne die beiden seit 1997, kenne auch ihre Eltern und Geschwister. Dieses Wochenende wurde der erste der drei 50. Geburtstage gefeiert mit Familie (wie cool, wenn dich die Eltern und Schwiegereltern 20 Jahre nach der Hochzeit noch kennen. Und so fit sind, dass sie eben noch mitfeiern) auf der Fritz-Putz-Hütte oberhalb von Neuschwanstein. Es kamen so viele, die wir eben das letzt Mal vor 20 Jahren gesehen hatten, die meisten Kinder waren daheim geblieben. Wir haben mitten auf den grauenvollen Touriparkplätzen geparkt, mit einem Glas Sekt die Wartezeit auf den Rest der Truppe überbrückt, dann wurden Essen etc zum Hochtragen aufgeteilt, ich habe meine Hosenbeine abgenommen und war versucht, Fleecejacke etc unten zu lassen, es hatte 29 Grad. Dementsprechend klatschnassgeschwitzt waren wir beim Anstieg. Aber egal. Wir hatten so viel auszutauschen und zu erzählen, ich hätte hinterher nicht sagen können, wie der Weg war (wie letzte Woche: wandern mit FreundInnen ist Verschwendung von Gegend an mich), aber es ist so schön, wenn man nach Jahrzehnten sporadischen Kontakts einfach genau da weitermachen kann, wo man aufgehört hat und einfach erzählen oder zuhören kann, es nicht bewertet wird, sondern halt mitgefühlt. Und krass, wie sehr alle von uns ordentliche Päckchen zu tragen haben. Und wie schön, dass all diese drei Beziehungen diese Päckchen aushalten und/oder aushaltbar machen.

Und: meine Güte, ist das dort schrecklich touristisch. Ich war als Kind mal auf Neuschwanstein und Hohenschwangau, das war damals schon schlimm, aber seitdem noch millionenfach mehr. Aber: ab der Abzweigung zur Marienbrücke, die ja in den letzten Wochen wieder unrühmlich durch die Presse ging wegen des Urteils im Vergewaltigungs/Mordprozess, war das schlagartig vorbei. 

Skurril der Haltestellenname des Busshuttles, weil, naha, wishful thinking der Leute im Bus.

Die Alpenvereinshütte haben wir nich in der Sonne erreicht, Hüttenradler mit immerhin Aussicht auf Schnee 

Gegen vier verschwand die Sonne hinter dem Säulinggipfel und zack wr ich sehr sehr froh ums Hochtragen dee Fleecejacke 

Die gesellige Runde verlagerte sich sukzessive nach innen, wir bezogen unsere Zimmer. Ich hatte mit Massenlager gerechnet und war positiv überrascht von einem Viererzimmer mit dem dritten Freund und seiner Frau.

Zum Abendessen gab es Pasta mit mehreren Soßen, es gab ein Pubquiz rund um den Jubilar (wir hätten fast gewonnen im Team mit grossem Bruder und  Sohn des geburtstagskindes und haben erst bei den Berggipfelfotos verkackt)
Dank Kachelofen wurde uns erst warm, dann heiss und wir versammelten uns draussen unter sternklarem Himmel um die Feuerschale.

Aus Vernunft sind wir irgendwann gg eins ins Bett und ich habe erstaunlich gut geschlafen (sicher auch  weil ich irgendwann mit Glück ein Fitzelchen Netz erwischt habe und von den Kindern erfuhr, dass es ihnen gut geht und auch der umtriebige Jonny irgendwann wenigstens gesichtet worden war.

Morgens dann Katzenwäsche am eisigkalten Wasser, Frühstück mit Unmengen Kaffee, Hüttenputz und dann Abmesch nach unten )an der Marienbrücke Kulturschock, weil meine Güte, wieviele Leute sind das?!)

Verabschiedung mit der Vorfreude auf weitere Treffen noch dieses Jahr und dann eine ruhige Rückfahrt (nachdem wir das Touriinferno hinter uns gelassen hatten).

Wie toll war das. Wie gut, dass wir solche Freunde haben.