Es ist soweit: die Tage nehmen diese komische Struktur an, in der sie einerseits total schnell vergehen, sich aber nach nichts anfühlen und es ist ein bisschen unbefriedigend. Ich war gestern abend immerhin so erholt und ausgeschlafen (und halt auch wach, weil der Rest der Familie mir ALLES warme Wasser weggeduscht hatte und ich nicht nur nicht baden konnte, sondern auch nur lauwarm an- und dann ganz kalt fertigduschen.), dass ich bis halb eins gelesen habe. Und meine Güte, J K Rowling scheint sich wirklich für eine Schriftstellergöttin zu halten oder ihr Verlag hält sie dafür, aber meine Güte, kann jemand der Frau sagen, dass nur ganz, ganz wenige Menschen es schaffen, Kriminalromane mit mehr als 800 Seiten spannend zu schreiben (grad nachgeschaut: Elizabeth George kann das, aber auch sie beschränkt sich auf knapp 900 Seiten.) und sie ist keine davon? 1300 - 1400 Seiten sind für jeden Krimi zu lang, und ungefähr 900 -1000 Seiten zu lang für Detektivromane nach Schema F. Ich hatte gedacht, "Das tiefschwarze Herz" wäre v.a. wegen der unsäglichen Chatprotokolle und weil ich es krank gelesen habe, so schlimm gewesen, aber "Das strömende Grab" ist NOCH LÄNGER und zwar einfach nur, weil es langweilig und langatmig geschrieben ist. Es ist klingt ungefähr so spannend, wie ein 10jähriger den Besuch mit seiner Mama, die für einen Privatdetektiv arbeitet, am Zukunftstag beschreiben würde. Man telefoniert, macht Termine in zwei Wochen aus, geht observieren, es passiert nix, man kriegt eine Email, man trinkt ein Bier, dann ist Feierabend. MEINE GÜTE, ich schreibe ja selber gerne langatmig und verschlungen, aber ich kriege da auch kein Geld dafür und behaupte nicht mal, dass es spannend wäre. Sogar das minifuzziklaane Rätsel, das sich durch das Buch zieht, ist mir mittlerweile egal, ich will nur noch, dass es vorbei ist (und ja, ich werde mir vermutlich die nächsten Bände auch besorgen, weil ich halt doch wissen will, wie es ausgeht und ob Robin und Cormoran irgendwann zusammenkommen, ich Opfer.)
So.
Heute stand ja "Altrosafarbener Christbaumschmuck für 50%" auf dem Kalender und genau das habe ich gemacht. Während der Hübsche und L. im Gym verschwunden sind, bin ich mit likeminded "Gellet, das muess ma nach der Wiehnacht eifach mache?" im Depot im Nachbarstädtchen aufgeschlagen und für nächstes Jahr gibt es erstens endlich LED-Kerzen ohne Kabel und zweitens altrosa Kugeln, gern mit Federn und Kristallen und eine sieht aus wie ein Faberge-Ei.
Ausserdem habe ich nach MONATEN nix endlich Blätterkrokant für Q. und den Hübschen gefunden (natürlich auch für 50% off). Ich persönlich bin eh kein Schokoladenfan, aber Blätterkrokant ist nochmal eine Schippe oben drauf. Ich würde sagen, dass ist das gekochte Rindfleisch der Baumbehänge: man beisst rein, es ist strohtrocken, wird im Mund immer mehr, es staubt, schmeckt nach NIX und man hat Sorge, dass man dran erstickt und meistens ist keine Serviette da, in die man den Klumpen heimlich spucken könnte. Aber: 7 Tüten Happiness für Q. und den Hübschen. Keine Ahnung, wo die bisher versteckt waren und warum sie jetzt erst rausgeholt wurden.... kann mir nicht vorstellen, dass es soviele Menschen gibt, die unbedingt Blätterkrokant essen wollen, dass das dauernd aus war).
Unnötig aufregend wurde der Trip dann, als mir beim Einfädeln in die Ausfahrrampe des Parkhauses eine Geisterfahrerin entgegengeschossen kam. Also: nicht nur "ein bisschen sportlich weit links gefahren", sondern 100% auf der falschen der beiden Spuren eingefädelt und dafür aber dann "die Gefahrenzone zügig verlassend" mit einem Affenzahn hochgebrettert. Ich kann immer noch sehr gut Vollbremsung und rückwärts fahren. Das Mädel mit ihren drei Freundinnen im Auto machte nur so eine "upsi"-Bewegung und ich war zu zittrig, um noch ein Stück rückwärts zu fahren, zu parken und ihr einen Einlauf zu verpassen (ausserdem bin ich mir nicht sicher, ob ich ihr nicht eine gebatscht hätte. Nein, natürlich nicht, aber ich hätte ihr Kennzeichen fotografiert und wenigstens so getan, als ob ich die Polizei holen würde und dann hätte sie mir vielleicht eine gebatscht.). Also bin ich zittrig heimgefahren und naja, war irgendwie doof.
Daheim dann Beute verräumt, mit Q. kleine Einkaufsrunde gemacht (er hat so stolz sein "L"-Schild abgeholt), Geschenke für meine Schwester und die Babyneffen eingepackt und dann stoisch weitergelesen.
L. hätte eigentlich alles fertig für die zu gestaltende Website, aber irgendjemand hat wohl ein bisschen mehr Stress und deshalb das Glasfasernetz sabotiert und so sind die Schulserver down, auch der Chat, um die Lehrer zu informieren, also ging das via Privatnummer und meine Güte, ist das alles anstrengend....
Mit Q. habe ich die Schneelage ausgespäht und sieht so aus, als ob wir doch noch Skifahren gehen könnten vor Island? Merken Sie's? Ich habe wieder Hummeln im Hintern. Zeit wurde es.
Ich höre mir die Cormoran-Strike-Bücher als Hörbücher an. Dafür sind sie perfekt -- man kann die Küche putzen und es plätschert so vor sich hin, man verpasst nichts, wenn man kurz nachdenkt, ob man jetzt erst dunkle oder helle Wäsche wäscht etc. Tatsächlich lesen könnte ich die nicht, aber so als Hintergrundgeräusch bei langweiligen Tätigkeiten sind sie ideal.
AntwortenLöschenWenn Sie möchten, können Sie die nächsten Bände aussitzen -- ich verspreche zu berichten, ob die beiden irgendwann aus der Knete kommen. Dauert sicher noch fünf bis acht Bücher.
Geht mir ebenso. ..perfekt für nebenher.
LöschenGekochtes Rindfleisch finde ich absolut grausig, aber Blätterkrokant ist definitiv lecker 😉 Ich gebe Ihnen allerdings recht, er staubt etwas beim Kauen….. Herzliche Grüße aus dem Norden - Andrea
AntwortenLöschenIch bin auch großer Blätterkrokant-Fan. Ich finde schon, dass es nach was schmeckt. Karamell eben. Und gerade dieser staubige Crunch gefällt mir.
LöschenToday I learned...(hier und auf Tiktok) dass es Menschen gibt, die Blätterkrokant nicht mögen. Ich kloppe mich da heute noch mit Freunden drum.
AntwortenLöschenDie letzten zwei Galbraith-Bücher habe ich nicht mehr gelesen, aber die davor waren m. M. nach toll, und mehr als Kriminalromane. Ihr bestes Buch ist aber Casual Vacancy, auch eher eine Gesellschaftssatire und Charakterstudie und nur nebenbei ein “Krimi”.
AntwortenLöschenThe casual Vacancy mochte ich auch sehr gern, ich denke, das höre ich mir irgendwann noch einmal an. Gibt übrigens auch eine Verfilmung (Miniserie) davon, die ich aber nicht gesehen habe.
AntwortenLöschenVielleicht schreibt sie ja irgendwann nochmal so was.