Heute war Ausschlafesamstag, man muss das ja nutzen, wenn zwar Pfadiaktivität ist, aber halt nachts, also: niemand muss vor halb fünf am Pfadihaus sein.
Ausschlafen bedeutet für mich: um spätestens sieben bin ich hellwach, ist aber gut, weil dann kann ich Kaffeetrinken, Internet lesen, Sportründchen machen und habe dann immer noch nicht das Gefühl, dass der Tag schon rum ist.
Gemütliches Frühstück mit allen, draussen regnet und regnet es.
Anschliessend steht für beide Jungs Lernen an, ich helfe L. ein bisschen bei "Politische Bildung". Mittlerweile kenne ich mich besser mit dem Schweizer Staats-Setup aus als mit dem deutschen (wir haben das aber so auch nicht gelernt, irgendwie wurde da davon ausgegangen, dass das irgendwie im Lauf unseres Lebens vorher so in uns reindiffundiert ist. Ist es irgendwann auch, aber nie so, dass ich mich da richtig sicher fühlen würde. Anders in der Schweiz, habe danach direkt einen Übungseinbürgerungstest nachgeschoben und direkt bestanden, wenn auch nicht besonders gut. Die Aargauer Fragen konnte ich nicht, wir waren heute sehr auf Bundesebene fokussiert und auch mit Geschichte war nicht nicht fit (kam aber auch nix zu Napoleon, erstaunlicherweise scheinen auch noch andere erwähnenswerte Dinge in der Schweizer Geschichte passiert zu sein). Was ich krass finde: man hat 40 Minuten für den Test. Ich frage mich, wofür. Wenn man wie ich, nicht die geringste Ahnung hat, was die Folge der verlorenen Schlacht von Dingsbumsio war, dann fällt einem das auch mit Überlegen nicht ein. Aber gut, vielleicht nur mir nicht.
Sonst: so Sonntagsgedöns, Gedanken über neue Sofakissen, Weihnachtsgeschenke, Recyclingzeug wegbringen, Lidschatten ausmisten (die Supershockshadows haben eine echt schwankende Qualiät. Manche sind nach Jahren noch grossartig, andere bröckeln und stauben recht schnell).
Dann: Abendessen ohne Kinder, eine Folge "Bosch Legacy" und das war dann doch ein recht gemütlicher Samstag.
Gegessen:
Halbes Silsergipfeli, Huusbrötli mit Hummus
ein paar Lebkuchen zum Lernen
Misolauch, Tofu, Reis
Gesehen: "Morning Show" zum Sporteln, "For all mankind" mit den Jungs, "Bosch Legacy" mit dem Hübschen
Gelesen: viel in der Herrndorf-Biographie (mir war nicht klar, WIE fremd mir seine Welt sein würde.)
Frage von der Liste heute:
Hatten Sie jemals für sich oder Ihre Familie diesen berühmt/ berüchtigen 5 oder 10 Jahres Plan gehabt?
Und weil ich nicht wusste, was das für ein Plan ist, habe ich nach einer Erklärung gefragt, ob das das "Wo sehen Sie sich in 5/10 Jahren?" ist,.
Ja, schon in die Richtung. Anhand der kurzen Einblicke aus Ihrem Blog scheint es, als ob Sie sich mehr auf das Hier und Jetzt konzentrieren und offen dafür sind, was die Zukunft bringen mag, sei es im privaten oder beruflichen Bereich. Ich bin neugierig, ob meine Annahme zutrifft. Hatten Sie beispielsweise in Ihren frühen 30ern klare berufliche Ziele für die nächsten 10 Jahre vor Augen oder bestimmte persönliche Träume, die Sie in dieser Zeit verwirklichen wollten?
Ich meine: Mir war schon während des Chemiestudiums klar, dass es mit Promotion und INdustrie weitergehen würde. Schweizer Pharmaindustrie war weniger ein Plan als ein Wunsch, der über einen kleinen Umweg dann ja geklappt hat. Im Moment ist mein Jöbli genau das, was ich seit 10 Jahren als Ziel habe, und jeder Schritt dazwischen war ein nötlger auf dem Weg dorthin.
ich habe allerdings auch gelernt, dass es Dinge gibt, die man nicht beeinflussen kann (zB dass die Firma, in der man arbeitet, aufgekauft wird und dann ist es da ganz schrecklich.) und dass man Pläne diesen Gegebenheiten anpassen muss.
Genauso ist es mit der Familie: ich wusste, ich möchte zwei Kinder. Dass das dann jeweils recht spontan geklappt hat und allergrösstenteils ohne grössere Aufregungen und beide so gesund sind, wie sie sind, das ist grossartig, aber halt nicht planbar. Wir haben mit beiden Kindern auch erlebt, dass so etwas ganz schnell ganz anders gehen kann, dann sind die Prioritäten ganz schnell ganz klar und alle Pläne egal.
Was mir fast genauso wichtig wie der Plan und das Ziel ist, ist im privaten /beruflichen Umfeld, das WIE und die Rahmenbedingungen respektive die unverhandelbaren "No gos". Der Hübsche und ich haben beruflich durchaus unterschiedliche Herangehensweisen, über das "wie" und "wie auf gar keinen Fall" sind wir uns sehr, sehr einig. Wir waren immer sehr klar, dass zB längerfristige Auslandsaufenthalte nur zusammen in Frage kommen und, seit wir Kinder haben, nur in Ländern mit einem Gesundheitsstandard, der der Schweiz oder wenigstens Westeuropa entspricht, dass längere Fernbeziehung nicht in Frage kommen, dass keiner beim anderen als "Anhängsel" mitgeht, sondern nur, wenn beide einen entsprechenden Job haben. Das hat uns kurzfristig vielleicht die eine oder andere Chance gekostet, andererseits haben die Leute, die diese Chancen warhgenommen haben, auch nicht unbedingt dadurch gewonnen. Was es uns hingegen bewahrt hat, sind wir.
Meine Güte, das ist jetzt fast philosophisch zum Abschluss geworden, ich bin etwas unterzuckert, vielleicht liegt es daran.
Ich vermute, dass die lange Testdauer auf langsame Lesenden ausgelegt ist.
AntwortenLöschenEinen schönen Abend noch