Bester Move gestern abend noch: überprüfen, ob die US Kollegin, wegen der wir das zweiwöchentliche Dienstagsmeeting so spät machen, überhaupt da ist. Weil: nein, ich habe das Meeting also auf eine für uns Europäer viel angenehmere Zeit geschoben (nachdem wir letzte Woche dumm rum sassen bis halb sieben und dann ein Schwätzchen unter Basler KollegInnen hielten). Schön begründet mit "Acknowledging the very valuable golden hours").
Sonst: beim Radeln zur Arbeit ein bisschen übertrieben mit dem warm einpacken. So kalt, wie es mir gestern früh in kurzen Sportradlern und Fleecejacke auf dem Weg zum Jonny-Feld schien, war es heute gar nicht. Ab der Hälfte der Strecke dachte ich mir, dass die Softshellhose UND die Leggins ein Overkill waren und auch der Buff und der Funktionspulli unter der Goretex Jacke. Heimgeradelt bin ich in Jacke über Bluse und dünner Cordhose, die Handschuhe hätte ich nicht mehr gebracht. Naja, es wird.
Arbeit fühlte sich heute besser an, auch wenn es eigtl nur neue Baustellen gab. Immerhin habe ich da im Flow direkt noch ein paar lange brach liegende mit abgearbeitet.
Eine Kollegin hatte einen Sportunfall und nachdem ich sie bei einem grossen Thema schon mal vertreten habe, darf ich das evtl am Donnerstag nochmal machen. Bei einem Meeting, das ... naja, in meinen Augen extrem überschätzt wird, aber es ist das Baby unseres Chefs (der übrigens auch krank ist), also kann ich nicht einfach sagen "haha, nein." Naja. Vielleicht heilt das Bein der Kollegin bis dann ja noch. Wäre aus so vielen Gründen UND wegen dem Meeting super.
Mittagessen mit einer Kollegin, mit der ich sonst nie zum einfach so reden komme, weil wir immer so krass viel zu tun und so wenig Zeit haben. Das war schön. Beim Warten vor der Kantine jemanden getroffen, der mir tatsächlich in einem von einem anderen Kollegen vermittelten Gespräch den aktuellen Karrierepfad aufgezeigt hat, das fand ich damals schon sehr cool. Er hat sich noch an mich erinnert und vielleicht mache ich einfach nochmal einen Essenstermin mit ihm ab, ich fände es spannend, wo er gelandet ist.
Daheim im Briefkasten SVP-Wahlwerbung aus einer neuen unteren Schublade gefunden: sie tarnen sie jetzt als offizielle Wahl-Information des Kantons. Wie armselig.
Nachmittags- und Abendmeetings mache ich allein von daheim, der Hübsche ist im Büro, die Kinder lang in der Schule und dann bei den Pfadis.
Zum Kopflüften wollte ich denHübschen auf ein Jonnyründchen im Abendlicht treffen, aber die beiden hatten sich schon beim Stickstofftank getroffen und waren heimgelaufen.
Dann halt Essenkochen zum Kopffreikriegen, auch gut.
Nach dem Essen setze ich mich nochmal hin und gehe unseren Winterurlaub nochmal an. Entweder hat Icelandair die Flüge über die Weihnachtsferien massiv zusammengestrichen oder ich habe bei der Vorabplanung überhaupt nicht gut geschaut (vermute ich fast), weil: als ich gestern das Haus mit Hotpot über Silvester gebucht und gezahlt hatte, stellte ich fest: nicht nur gibt es an den passenden Tagen keine Direktflüge aus Zürich, nein, auch mit einmal Umsteigen (was für so einen kurzen Aufenthalt /FLug eh doof ist) oder aus Frankfurt (was nochmal 4h Extrafahrt bedeutet) gibt es nur Businessplätze, die fast 1000CHF einfach pro Person kosten und danke, aber nein danke.
Nach kurzem Verzweiflungsanfall dann anhand des Flugplans umgeplant, d.h. wir sind Silvester daheim, der Plan, an Werktagen zu reisen geht nicht ganz auf, aber wir haben noch bessere Unterkünfte gefunden. Mit noch geringerem Einschneipotential. Und ich konnte den ersten Versuch ohne Kostenverlust stornieren.
Mal schauen, was ich jetzt vergessen habe.
Fragestunde für heute
mich würde mal interessieren warum der warroom so heisst? gibt es den noch ?
Kurze Antwort: der heisst gar nicht so und ja
Lange Antwort: ich habe den Raum für hier so genannt, weil er genau diese Krieterien erfüllt: er ist IMMER verfügbar und frei, es gibt das entsprechende Equipment für Videokonferenzen mit allen unseren Standorten (das ist mittlerweile natürlich eine Selbstverständlichkeit, weil man via Google Meet auch mit dem Handy jederzeit mit allen KollegInnen weltweit konferieren könnte, während man selber auf dem Klo sitzt, aber den Raum gibt es ja schon deutlich länger als Google Meet. Zu Zeiten, wo alle noch immer vor Ort gearbeitet haben und Meetingräume Mangelware waren und Konferenzequipment auch eher speziell, hatte das noch eine viel grössere Bedeutung. Dieser Raum war also ein Meetingraum, den man nicht reservieren konnte, der abgeschlossen war und nur die Gruppe an Personen, die diese spezielle Sorte von Notfallmeetings leitet, hatte den Schlüssel (es gab auch immer gute Schokolade, Nüsse, Kaffee, Softdrinks da drin, also alles an Nervennahrung). Die Meetings, um die es geht, sind welche, in denen geklärt wird, ob ein frisch aufgedeckter Defekt oder Fehler oder eine Incompliance, die der Registrierung widersprechen, die Material betreffen, das schon auf dem Markt ist oder eine Mangellage, der entsprechenden Gesundheitsbehörde gemeldet werden muss, ob das Material evtl zurückgerufen werden muss, oder was sonst getan werden muss. Für solche Benachrichtigungen sind zT extrem kurze Fristen vorgeschrieben (zT max 24h nach Entdeckung) und solche Entscheidungen mit extrem grosser Tragweite müssen trotzdem auf so guten Daten wie möglich basieren und werden von recht hochstehenden Personen getroffen. Und dafür gibt es eine Extraorganisation, die das alles koordiniert und da gehört der Raum dazu. Den gibt es übrigens auch drei Umzüge später noch, aber ich war in dem neuen im Turm noch nie drin, weil ich mich tatsächlich immer eingewählt habe. Wie fast alle anderen auch. Sehe eine gewisse Gefahr, dass die Nervennahrung dort drin abläuft, bevor sie Nerven nährt. (Sidenote: es gibt den Ausdruck "Warroom" tatsächlich ganz offiziell bei uns, so heissen die Koordinationsräume während laufenden Inspektionen, in denen Dokumente organisiert werden, SMEs gebrieft werden, Antwortstrategien erarbeitet werden etc.)
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