Das war ein richtig schöner Abend gestern! Wir haben mit den Jungs am Feuer geschwatzt, gelacht, trotz schon etwas arg viel Grillerei noch Platz für Marschmelonen gefunden, ich habe mir nur 3x die Zunge verbrannt, weil ich dachte "Ach, der Spiess ist bestimmt abgekühlt genug zum Rest runterknofeln", das war wirklich schön.
Auch schön: danach frisch geduscht in den vorbereiteten Schlafsack auf dem Balkon schlüpfen (und erstmal das Gefühl haben, im Scheinwerferlicht zu liegen: Vollmond, Licht aus L.s Zimmer, Solarlaternen). Sehr müde geworden (festgestellt, dass mein Schlafsack eine Handyinnentasche hat, wie praktisch ist das denn!) und grossartig geschlafen. Ich bin erstmals so gegen fünf aufgewacht und es war richtig hell, aber die weil es ein Südwestbalkon ist, lagen wir noch im Schatten und ich konnte einfach weiterschlafen. Der Schlafsack war genau richtig dick, es war einfach nur schön. Der Hübsche hat leider gar nicht gut geschlafen, irgendwas mit Temperatur, Fleischkoma, vielleicht auch dass er als Gentleman mir die gescheite Matratze überlassen hat und selber die doppelten Gästematratzen genomen hat, auf jeden Fall war er wie gerädert. Schade :-(
Frühstück dann mit allen, um rechtzeitig um 8 im Auto zu sitzen, weil wir ja heute den Babyneffen taufen gefahren sind. (Jonny kam um viertel nach sieben nach einer langen Nacht draussen zurück und hat sich nach Fressen auf seinen LIeblingsstuhl gesetzt und ohne Witz bis fünf, als wir zurück kamen, keinen Millimeter bewegt. Was auch immer er draussen tut, es scheint anstrengend zu sein.
Trotz Südwest-Messe und befürchtetem (Park-)Chaos kamen wir mehr als pünktlich bei meiner Schwester an, die beiden Zwerge sind so unglaublich niedlich! Der "grosse" hat L. und Q. (grosse Freude, dass endlich mal wieder beide dabei waren) sofort verhaftet und eine Hausführung gemacht, die Briobahn geholt und überhaupt sehr professionell Gastgeber gegeben.
Als alle komplett waren, ging es Richtung Kirche (in der die beiden schon geheiratet haben und den Grossen taufen liessen und in dem die Familie meines Schwagers seit Generationen solche Familienfeste begeht.). Es war ein bisschen skurril, weil wir einen normalen Familiengottesdienst mit zwei Taufen erwarteten, aber es war dann ein privater Taufgottesdienst eben für die beiden Täuflingsfamilien. Sehr spannend, bei "den anderen" die Familienverhältnisse zu raten (wir alle haben das unabgesprochen gemacht und sind alle am gleichen Punkt hängengeblieben). Ich war ... zwiegespalten. Einerseits holen mich die (evangelisch sozialisiert, Gitarre und Zeltlager und "Laudato si" und "Vom Aufgang der Sonne" ftw!) "klassischen" Kirchenlieder der 80er und 90er immer noch auf einem emotionalen Level ab und ich singe sehr begeistert mit (Schade, dass das in meinen Augen untrennbare Doppelpack "Ins Wasser fällt ein Stein" und "Herr, deine Liebe ist wie Gras und Ufer" heute um den zweiten Titel gekürzt wurde. Das hätte es zu meiner "Ah, wir brauchen noch eine Klarinette für den Ostergottesdienst in Hintertupfing"-Zeit nicht gegeben. Da war ich übrigens konfessionselastisch unterwegs und habe auch bei einer Maiprozession (?) "Maria durch ein Dornwald ging" oder so beim Bergauflaufen gespielt. Sehr interessant auch, wie es anscheinend durchaus lokale Unterschiede an "Klassikern" gibt, einige Lieder kenne ich nur von Gottesdiensten hier oder eben bei meiner Schwester, aber dort JEDESMAL). Bei der Predigt und dem Rest des Gottesdienstes haben sich mir allerdings durchaus die Fussnägel aufgerollt ("Und damit ist nun ein für alle mal klar, wem dieses Kind gehört" Geht's noch?!) und mhm, ich bin wohl mit dem Thema Kirche einfach durch. Ich werde wohl noch den Anstandsabstand abwarten nach der Ausstellung der Patenbescheinigung und dann endlich den überfälligen Austritt in Angriff nehmen.
Anyway: der Bub ist getauft.
Wieder zurück im Garten haben wir bei sehr absurdem Wetter (entweder KNALLSONNE, in der es richtig heiss war, oder aber Wolken, bei denen man fröstelte) bei bestem Essen zusammengesessen, Spass gehabt, die grosse Cousintruppe (Altersspanne von 1 bis fast 18) beim Interagieren beobachtet, geredet, ausgetauscht, was (zum Teil) tatsächlich seit der letzten Taufe passiert ist, es war sehr schön. Ich freue mich sehr für meine Schwester für all das!
Der Hübsche war so übermüdet, dass er irgendwann auf dem Sofa einen Powernap einlegte :-)
Bepackt mit Proviantboxen (die Ikea-Clicklock-Glasdosen sind die neuen Tupperdinger, die sich nun auf den unendlichen Kreislauf durch Familien und Freundeskreise machen anscheinend) und dem Gefühl, nie wieder etwas essen zu können, machten wir uns auf den Weg vom Schwarzwald nach unten. Es ist so krass, wie der Temperaturunterschied von unserem Hitzeloch zu dort oben ist: unsere Pfingstrosen verblühen schon, während die dort oben (vom selben Stock übrigens) immer noch mittelgrosse Knospen sind.
Unten angekommen haben wir uns schweren Herzens mit Alltag befasst: die Schlafsäcke einräumen, weisse Wäsche waschen, für die Schule packen (Q. zB braucht einen Anzug für die Generalprobe ihres Finalistenauftritts bei "Science on the Move" am Donnerstag), den Roomba durchs von der barfusslastigen Woche recht erdige Haus schicken, überlegen, wer evtl (überhaupt) was zu Abend essen möchte, L. Flipflops für seine Riesenfüsse bestellen, sowas.
Das war ein schönes Wochenende! Nächstes Wochenende geht es zur nächsten Familienfeier :-)
Das klingt nach einem tollen Wochenende (ich sag nur, Flanksteak :-)) und vor allem im evangelischen Liedgutteil sehr, sehr vertraut. Fünfter Absatz, letzte Zeile: Habe ich heute morgen endlich gemacht, um 08.36.47 wurde der Beleg gedruckt.
AntwortenLöschenViele Grüße!
@Christin: haha, ja, ihr wart definitiv die Inspiration und es war praktisch ein Wink des Schicksals, dass das direkt sogar in der Auslage lag :-)
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