Ich sags Ihnen lieber gleich zu Beginn (ich habe es erst heute nachmittag um drei realisiert): heute ist Dienstag, NICHT Donnerstag. Bisschen schade eigentlich.
Aber: trotz fehlenden Schäfchens erstaunlich gut geschlafen. L. und ich haben beide die Wärmflaschensaison nochmal kurz wiedereröffnet und es war grossartig (also: bei mir. Bei L. weiss ich nicht genau).
Ich dachte ja am Wochenende noch, ich würde heute evtl nochmal im Halbdunkeln zur Arbeit fahren weil Sommerzeit, aber nein: es war ja Dienstag und da haben beide Kinder später Schule und ich gehe deshalb auch erst um kurz vor acht aus dem Haus (da hätte es mir auffallen können, aber naja). Also war es schon normal hell, aber halt richtig, richtig kalt. Und ich kann vermelden: ohne Mütze / Ohrenwärmer im neuen "Mamihelm" geht gut, der Rest vom Gesicht war etwas kalt. Das Visier verhindert die Angst vor dem Vereisen der Augäpfel, reduziert das Tränen, aber nicht ganz. Und das, wo ich heute die Saison von "Schminken im Umkleideraum im Turm" für beendet erklärt habe und daheim schon alles fertiggemalt habe. Wie schlau von mir, alles mit "All Nighter" Spray zu fixieren!
Spannend: hier sind ja schon seit Wochen die Störche zurück, ich sehe sie regelmässig auf den Wiesen rumstaksen und eben aktuell ihre Nester auspolstern. Heute wieder ist morgens einer recht niedrig über mich weggeflogen, als er sich aus der Schafsraufe einen grossen Schnabel voll Heu geholt hat, um eben das Nest zu polstern. Ich glaube, es war einer von den Schwimmbadstörchen. Hier gibt es eine Storchenwebcam bei uns im Dorf (wie cool eigentlich, eine Medical Device-Firma, die halt ausserdem eine Storchenwebcam hostet, weil sie halt ein Storchennest vor dem Fenster haben). Auf jeden Fall: holla, sind die gross und ich hoffe, die sehen mich!
Bei der Arbeit habe ich aus der letzten Woche gelernt und bin direkt ins "Schweigekloster" gezogen. Ich habe ein Dokument zu überarbeiten, was unglaublich fieselig ist und weil ich mich kenne, muss ich mich aktiv von jeder Ablenkung abschotten (ich habe auch meinen Kollegen Bescheid gesagt, so dass sie mich immer direkt zurückscheuchen, wenn ich zu lang vom Schreibtisch weg bin :)).
Die Dallmayr-Tee-Supplier-Krise scheint abgewendet zu sein, es gab heute alle Sorten bis auf den mit Maracuja. Das hatten wir schon lang nicht mehr! Grad mal zwei grosse Kannen Tulsi-Ayurveda-Tralalaa gegönnt, wer weiss, wie lang es anhält.
Zum Mittagessen war ich mit meinem ehemaligen Mentor / Sponsor mittagessen, das haben wir während der letzten drei Jahre halt auch fast einschlafen lassen. War gut heute, auch wenn es mittlerweile eher eine Beziehung auf Augenhöhe ist (ich habe in den letzten 8 Jahren halt auch den einen oder anderen Karriereschritt gemacht). Die unterschiedlichen Blickwinkel auf unsere Organisation finde ich echt immer bereichern. Es war dienstagsvoll beim Essen und entweder bin ich echt nix mehr gewohnt oder es war einfach wirklich ultralaut, aber zurück im Schweigekloster hatte ich leichtes Ohrenklingeln und vor allem eine kieksige Stimme, die nur kurz ausruhen durfte, weil der Nachmittag voller Meetings war. Und ein (langes) davon hostete ich auch UND hatte eine Präsentation, es war also ein voller Nachmittag.
Sidenote: die Präsentation war tatsächlich ein Learning von mir aus einem der Keynote-Vorträge bei unserem International Women's Day Summit von .... Sylvia Acevedo, die unter anderem dazu aufgerufen hat, am Ende eines jeden Projekts eine Zusammenfassung / Lessons Learned zu machen / schreiben / präsentieren, unter anderem, damit allen klar ist, wer hier was geleistet hat. Und das nicht als (da habe ich mich erkannt) nice to have zu sehen, was man, wenn das nächste Projekt schon brennt, unter den Tisch fallen lassen kann, weil die Leute ja hoffentlich eh wissen und sehen, was ich geleistet habe, sondern als letzten Schritt eines Projekts. Und so haben eine Kollegin und ich heute präsentiert, wie wir unsere umorganisierte Truppe mit dem umorganisierten Globalen Product Quality System unserer Firma unter einen Hut gebracht haben und in stundenlanger Lesearbeit, Organisation, Verhandlungen nicht nur über 250 zum Teil 30, 40 Seiten lange Dokumente durchgefieselt haben und definiert, bei welchen wir als Autoren / Reviewer dabei sein müssen (54) und bei welchen nicht (alle anderen), diese Dokumente für uns passend gruppiert und mit passenden / interessierten Kollegen vereinbart, wer für welche zuständig ist und was "zuständig" eigentlich bedeutet. Das heisst, wir verpassen in Zukunft nirgends unseren Input zu gebe und haben aber 200 Dokumente weniger zu bearbeiten. Und das beste ist: das ist jetzt "im System" alles korrekt aufgesetzt und der gesamte Prozess läuft jetzt automatisch und von selber. (Das traurige ist: wenn wir nicht erzählt hätten, was wir da gemacht haben, hätte es keiner direkt gemerkt. Aber so hoffe ich bei den verbleibenden Dokumenten auf natürlich begeisterten Input, wenn sie zum Review kommen, nicht auf "Boah, dafür habe ich grad echt keine Zeit, muss das sein?", weil es sind ja nur noch 50, nicht mehr 250).
Jetzt haben wir also zusätzlich zu unseren intrinsischen Motivation unsere 5 Minuten Ruhm und Ehre und so bekommen, ich fürchte, wir müssen das bestimmt noch in irgendeinen Efficiency Tracker eintragen, aber dann wars das auch.
Der Hübsche rotiert in Barcelona ziemlich, ich bin eigentlich gar nicht neidisch, dass ich ohne Meer und Paella und Party hier zu Hause bin.
Die Kinder verschwanden zu den verschiedensten Varianten von Hock, Pfadihausbäderputzen, online Hock, immerhin haben wir (früh) noch gemeinsam gegessen.
Danach war ich noch schnell beim Coop, eigentlich nur um Multivitamin-Tablettennachschub zu kaufen. Den pandemiebedingten vergünstigten Verkauf beim Hübschen in der Firma scheint es nicht mehr zu geben und so habe ich dann erstmal Inhaltsstoffe der günstigeren Varianten verglichen. Und ich muss sagen, ich verstehe wirklich nicht, warum man zB so ein Geschiss macht und technisch viel aufwendigere Stickpacks mit Granulat mit Geschmack herstellt anstatt viel einfacher zu produzierende Lacktabletten, die man einfach schluckt und halt nicht jeden Tag mit künstliche Mango-Orangenarmoma beginnen muss (same für Brausetabletten, wobei mir da die Erfahrung zur Herstellung fehlt)
Auf dem Weg habe ich noch einen Herrn getroffen, der offensichtlich auf der Suche nach etwas war und zwei Jugendliche, die ihm eigentlich helfen wollten, aber nicht wirklich weiterkamen. Es stellte sich heraus, er hatte am nächsten Morgen einen Vorstellungstermin bei einem Unternehmen in dem kleinen Gewerbegebiet hinter dem Supermarkt und wollte heute abend schon mal schauen, wo er da morgen hinmuss. War ganz gut, weil da natürlich nirgends Hausnummern stehen und Strassenschilder auch nicht. Ich durfte auf seinem Handy schauen, wie die Firma denn heisst (sie haben ihm auch nur di Abkürzung geschrieben, während auf allen Fahnen der ausgeschriebene Name steht) und wusste immerhin, wo das ist (auch wenn ich mit der Adresse nix anfangen konnte. Wir sind dann gemeinsam noch den Eingang suchen gegangen und danach war er sehr happy und beruhigt für den morgigen Tag. Ich habe mich auch gefreut, ich meine, wann trifft man schon Leute, die wie einer selber ticken und am Vorabend schon mal schauen fahren, wo man hin muss?
Gegessen:
Blutorange, Birne, Beeren mit Müsli und Joghurt
Asia-Vegetarisch in der Kantine
Rest gebackenen Blumenkohl auf Reis vom Wochenende
Gesehen: -
Gelesen: "Das Lied der Sirenen"
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