Aufgewacht, angezogen, gefrühstückt, ohne extra Kleider ausser Goretex-Jacke und natürlich dem Mami-Helm losgeradelt. Es war ein bisschen frisch an den Händen, aber sonst super.
Lustige Diskussion mit dem Hübschen, der L. bat, in Zukunft bitte den Radweg am Wald entlang und durch die Brauerei und das Wohngebiet zu nehmen anstatt dem Weg an/auf Kantonsstrasse und Autobahnzubringer. Leider, leider hat L. das erst nach der Schule gesehen und ich hatte den Hübschen, der L. heute morgen nicht aus dem Haus gehen gesehen hatte und dachte, er wäre wie gestern mit dem Rad gefahren, so dass die beste aller Antworten nicht mehr kam: "Ok, ich werds dem Busfahrer vorschlagen."
(So hat der Hübsche sich für die voreilige Annahme entschuldigt und bis L. das Handy wieder angemacht hat, war alles schon geklärt).
Im Turm ist die finale Bürokonstellation immer noch nicht gefunden. Nicht nur ich, sondern mehrere meiner Kollegen, die eigentlich gern in der Fensterecke sassen, haben wegen des Lärms aufgegeben und sich heute auf andere Videocall-Areas und die Silent Area verteilt. Das führte zu Unmut oder zumindest Irritation der dortigen Gewohnheitssitzer, die grummelnd in die Fensterecke zogen, in der es heute gar nicht so laut war bis auf einzelne Telefonate, die bis in die silent area schallten. Ich hatte heute morgen die Augen noch nicht ganz auf und dunkelviolett (=videocall) mit dunkelgrün (silent) verwechselt und war kurz vor dem Explodieren, als um mich herum auf einmal drei Leute in drei verschiedenen Meetings eingewählt waren. Aber: vor dem Ausflippen nochmal geschaut und dann nur geseufzt und mir "Diamond Beach at Night" zur Abschirmung auf die Ohren gelegt. Da bin ich dann fast vom Stuhl gefallen vor Schreck, als mein Chef mich antippte, weil er einen Termin morgen verschieben wollte.
Nachmittags dann ohne frierende Hände heimgeradelt (23 Minuten, trotz zweimal hinter Bus anhalten. Das klappt mit dem Auto nicht ansatzweise und mit dem ÖV brauche ich mehr als doppelt so lang im besten Fall), kurz Jonny vom Tennisplatz abgeholt, und rechtzeitig zum BYOW-Meeting mit dem Oberboss und dem gesamten Leadershipteam daheim gewesen. (das scheint der neue Ausdruck für "Fireside Chat" zu sein. Es bedeutet "Bring your own whatever" und soll wohl implizieren, dass es total casual ist und auch ok, wenn man was Alkoholisches trinkt. Mache ich unter der Woche halt eh nicht und für die US Kollegen war es halt 7 oder 8 oder 9 Uhr morgens (bin mir nicht ganz sicher, wie da aktuell die Zeitverschiebung ist, auf jeden Fall sehr früh für Alkohol). Ich hatte wegen latenten Kopfschmerzen einen immerhin Bierkrug voller Wasser und einen doppelten Espresso (und ausser Sicht mein neues Strickprojekt. Ich habe gestern einen elendiglich langen Farbverlaufsschal abgekettet, den ich noch spannen muss, und freue mich sehr über Zwischendurchsocken. V.a. weil die Wolle ein Verlaufsgarn in Nordlichterfarben ist) und halt Jonny dabei. BYOC sozusagen. Er hat erst in die Kamera geschaut, sich dann auf die Tastatur des Laptops gelegt, dann gerollt, ist dabei fast vom Tisch gefallen, dann hat er sich auf Q.s warmes Laptop gesetzt und angefangen, sich zu putzen. Ausgiebig. Naja. Wir haben uns drauf geeinigt, dass aus Jonny kein Complianceexperte mehr wird, er uns aber als Beispiel dienen kann, wie "bring your whole self to work" aussehen kann in einem richtig safe space. Ich muss gestehen, dass ich keinen meiner Kollegen je so sehen möchte, wie ich Jonny heute gesehen habe. Ich sags nur.
Morgen übrigens: nicht nur Wochenendeinkauf, nein, auch Zeitumstellungs- aka L.s Geburtstagspartyeinkauf. Hach, ich freu mich sehr, L. auch, es kommen eine Handvoll guter Freunde und sie werden Pizza essen und zocken und übernachten und das wird bestimmt grossartig. Zum Frühstück wünschen sie sich "wie immer", also Waffeln und Pancakes und das ist schon irgendwie schön.
Jetzt ist die Spülmaschine fertig, hilft nix und dann muss ich unter die Dusche (auch wenn Radln bei nicht Eiseskälte offensichtlich viel weniger anstrengend ist und ich kaum Aktivitätsminuten gutgeschrieben kriege)
Gegessen:
Brioche mit Himbeermarmelade (Müsli aus, TK-Früchte aus, Vollkorntoast aus, man hats nicht leicht)
Gemüsebratling mit Rahmwirsing, Reis und Blumenkohlsalat. Deshalb gewählt, weil die kürzeste Schlange in der Kantine. Joah. Zu Recht, würde ich sagen. Und weil Pandemie noch nicht so lang vorbei ist, gibt es keine Salzstreuer auf den Tischen und so musste ich das alles mit ganz ohne Geschmack essen.
Gyozas mit viel Salat, jetzt haben wir wieder Platz im TK und es hat allen sehr geschmeckt!
Gesehen: "Mare of Easttown"
Gelesen: Karen Pirie, letzter Band
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