Heute hat unsere Putzhilfe ihren Urlaub beendet, das heisst: wir beschlossen, ihr aus dem Weg zu gehen. Das heisst, wir haben zum ersten Mal seit schon einiger Zeit einen Wecker gestellt :-).
Zum Frühstücken sind wir zum Fünfschilling gegangen. Trotz Ferien ist dort unter der Woche vor neun noch nicht wirklich was los.
Die Kinder haben kurz ein bisschen sparsam geschaut, als sie sich an den Vegi-Januar erinnert haben, aber dann gab es die grossen Portionen Spiegel / Rührei halt ohne Speck. Ich habe mit einem süssen Znüni (und ein zwei Gabeln Rührei) dort immer mehr als genug. Weil ich das schon wusste, habe ich alle Jungs drum gebeten, unbedingt auf mich einzureden, dass ich ein Stück Torte für den Nachmittag mitnehmen solle. Ich kenne mich, ich habe nach dem Frühstück das Gefühl, ich kann nie wieder was essen und am Nachmittag tue ich mir leid, dass ich keine Torte mitgenommen habe (die Auswahl dort ist der Wahnsinn!) So auch heute :-). Der Tortenthekenmann hat mir schon ein bisschen leid getan (es war echt nix los und die Servicekräfte haben uns nach Kräften an der Kuchentheke ignoriert, weil all die Riesentorten eben noch nicht angeschnitten und das ein rechter Balanceakt war. Fand ich bisschen doof, ehrlich gesagt), als er da in der Himbeermascarponetorte rumgezittert hat und prompt beim Rausheben den untersten Boden vergessen hat. Ich brachte es dann nicht übers Herz, ihn, wie er eigentlich wollte, das Stück entsorgen zu lassen und ein neues rauszunehmen, sondern bat ihn, halt den Boden an das eh umgekippte Stück Torte wieder dranzubappen.
Danach gab es einen kurzen Abstecher zum Fressnapf, unsere Katzenfuttervorräte werden schon wieder knapp und dann war es auch schon 10 und die Kletterhalle machte auf.
Wir hatten ja ein neues Seil einzuweihen, Q. wollte auch mal mit uns vorsteigen, L. wollte auch mal sichern und überhaupt waren alle ein bisschen angefixt. Ich habe mich zum ersten Mal von einem KIND sichern lassen, das war bisschen spannender als ich es gebraucht hätte, wobei: nur in meinem Kopf. Der Hübsche hatte ja die Hand am Seil und L. hat das perfekt gemacht.
Hat sehr Spass gemacht und das neue Seil ist ohne Unmengen Dreck, Magnesia, Schweiss und Kartoffelmehl (Wir haben ja im Münchner "Heaven's Gate" in den alten Pfanni-Silos angefangen zu klettern) gar nicht so griffig / klebrig wie das alte.
Die Umkleide und Dusche teilte ich mir mit einer Mutter, die ihre vier U8-Kinder durch die Dusche und alle Post-Duschaktivitäten incl Haareföhnen schleuste und war erst sehr froh, dass unsere Kinder mittlerweile so gross sind, dass sie das alles ganz alleine machen incl Duschsachen packen, und dann naja, sah ich den Vater der Familie frisch geduscht im Bistro sitzen und bei einem Cappuccino auf Frau und Kinder warten (immerhin, nech). Spannend, wie beim Teilen dieser Beobachtung auf Twitter zahllose mehr oder weniger an den Haaren herbeigezogene super gute Begründungen, warum das nicht automatisch eine total unfaire Aufteilung der Care-Arbeit wäre, herangeschleppt wurden. Good news, liebe Männer, die es eigentlich ganz praktisch finden, wenn ihre Frauen sich um den mühsamen Teil mit den Kindern kümmern: ihr müsst Euch keine Sorgen machen, ganz viele andere finden das auch super und helfen euch, Ausreden zu finden, warum das alles ok ist. Nur ich finde Euch halt faule Säcke.
Joah.
Daheim dann Jonny unterwegs einsammeln, mit den Nachbarn Neujahrswünsche austauschen, Torte essen (so lecker! Allerdings auch nach Klettern zu viel für mich, wie gut, dass L. alles mit Himbeeren liebt), GoT schauen, Baden, Lesen, Abendessen kochen. (Wie schön das ist: ich habe mir das ja seinerzeit so gemütlich ausgemalt, mit dem Hübschen zusammen zu kochen. Das ist nie passiert, weil er mir erst NACH dem Zusammenziehen gesagt hat, dass er weder Kochen kann noch es lernen möchte (ok, ich will auch niemand kochen beibringen) noch gemeinsam kochen in irgendeiner Art und Weise toll findet. Jetzt koche ich mit Q. oder L. zusammen und das macht richtig Spass! Der Hübsche ist dafür super in vielen anderen Dingen, zB Getränke mischen und reichen. Nur aktuell ist dry january, deshalb heute nur Wasser und Apfelschorle).
Jetzt: Essen (Kichererbsenspinatcurry mit Reis und Pappadums, danach noch Guacamole und Nachos zu mehr GoT. Es geht uns gut.)
Hachja, neues Seil, ich erinnere mich.
AntwortenLöschenEinerseits so beruhigend, andererseits so drecks-glatt, dass man erst mal gründlich erschrickt ...
Bisserl verspätet: Gutes Neues Jahr!
Es ganz praktisch finden impliziert ja a) das Bewusstsein, dass da Arbeit zu machen ist und b) die Idee, dass man da verantwortlich sein könnte.
AntwortenLöschenIch bin mir sicher, dass solche Väter der festen Überzeugung sind, die Pause verdient zu haben. (Mit inzwischen Ü-8-Kind und entsprechend altersmilde sehe ich allerdings auch, dass Väter (durchschnittlich) ebenfalls am Rande der Erschöpfung rödeln und tatsächlich Pausen bräuchten. Die meisten Mütter von kleinen Kindern sind dafür über die Erschöpfung schon hinaus.)