Puh, der Abend war etwas aufregender und aufreibender als geplant mit den Wetternachrichten für Sonntag, wir haben hin und her überlegt, was vernünftig ist, was übervorsichtig ist, was letztendlich egal, weil nur Geld ist, und haben jetzt einen guten Plan, den wir mit Locals abgeklopft haben. Dementsprechend war ich sehr, sehr, sehr müde (ausserdem dauerte das Essen in der sehr skurrilen Pizzeria ewig UND wir mussten natürlich noch die Hotpots im Keller ausprobieren) und so habe ich zum ersten Mal unglaublich tief und lang hier geschlafen. (Also: ich bin erst um acht aufgestanden :-))
In der Nacht pladderte der Regen an die Scheiben und ich war ein bisschen bedröppelt, weil mit Sturmwarnung und nur Regen und überhaupt fand ich die Idee mit den Westmännerinseln gar nicht mehr so toll.)
Aber: während wir frühstückten, wurde es trocken und als wir uns auf unsere Tour machten, rissen sogar die Wolken auf.
Wir fuhren zunächst (Alle Entfernungen auf der Insel sind sehr überschaubar, ich denke, wir sind insgesamt heute 30 km gefahren, ich finde die Variante: "Man braucht kein Auto hier und kann es ruhig am Hafen lassen" einen sehr doofen Rat. Weil: wenn man irgendwo ausserhalb der Stadt hinwill, geht es steil bergauf und bergab, und da sind 8, 9 km einfach, um zum Ausganhspunkt einer Wanderung zu kommen, halt schon ein bisschen arg weit zu Fuss. Finde ich. Abgesehen davon, dass ja nie garantiert ist, dass die Fähre einen an dem Ort absetzt, wo man abgefahren ist, und wenn nicht, ist das Auto hakt eine gute Stunde weit weg.) zum Leuchtturm Urdaviti. Es ist eine unglaublich skurrile Mondlandschaft aus schwarzer Lava / Asche, die ja erst seit 40 Jahren existiert.
überall Zeug, wo man sich nicht sicher ist; Kunst oder Schrott |
Und immer diese Insta-Momente |
Joah, die Strassen sind ganz schnell mal recht rustikal,,,
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Ich war ein bisschen nervös, ob ich alles finden würde, aber naja, so gross ist das alles nicht und der Parkplatz zum Trailhead für den Eldfell (der neuere der beiden Vulkane) ist zwar klein, aber ausgeschildert. Der Weg nach oben keine grosse Sache, von oben hat man einen grandiosen Ausblick und kann ein bisschen erfassen, WIEVIEL Lava da 1973 rausschoss, wie es die Stadt überrollt hat und auch, wie knapp es war, dass der Hafen verschlossen worden wäre.
Bisschen windig, aber kaum vorstellbar, dass morgen die Hölle losbrechen soll.
Instakinder
Instaeltern
Weiter ging es dann Richtung Vikin /Storhöfdi
Keine Hunde mit abbem Kopf erlaubt
Bei Vikin, der schmalen Landbrücke, an der der Südzipfel der Insel hängt, wurde es ein bisschen ungemütlich, also die Sonne war weg, aber egal, ich war sehr hungrig und brauchte Sandwiches. War gut, die jetzt zu Essen, oben, wo wir eigentlich die Klippen entlanglaufen wollten (Im Sommer würde man dort Unmengen Papageientaucher sehen, aber die sind schon weg), begann es erst zu regnen, dann zu schütten, und so sind wir nur ein Stück den Pfad entlang
Alle waren sich einig: noch bis zum Schaf, dann drehen wir um.
Und so haben wir auch eins der schlechtesten Bilder (es hat wirklich geschüttet) der Welt vom Elephant Rock geschossen, aber egal.
Ach ja: es gibt einen Golfplatz dort, der im strömenden Regen bespielt wurde.
Zurück im Hotel haben wir uns trockene Kleider angezogen, Badesachen gepackt und sind als erstes zum Museum "Eldheimar" gefahren. Dort wird die Geschichte des Ausbruchs, die Evakuierung (der für erloschen gehaltene Vulkan brach nachts um 2 aus, wegen Unwetters am Tag vorher waren alle Fischerboote im Hafen und konnten binnen weniger Stunden ALLE ca 5000 Einwohner evakuieren. Im Januar. Über das stürmische Nordmeer. Mit dem, was sie in wenigen Minuten zusammenraffen konnten. Ein Wunder, dass das alle überlebt haben), den Schutz der Stadt und des Hafens, den Wiederaufbau und die Rückkehr nach Monaten (und für ein Drittel der Menschen gar nicht).
Das Museum ist um eines der 2005 ausgegrabenen Häuser aufgebaut, hat einen hervorragenden Audioguide und ist wirklich zu empfehlen.
Ich wollte das Museum (und überhaupt die Westmännerinseln) ja unbedingt kennenlernen, seitdem ich Yrsa Sigurdadottirs Buch "Feuernacht", das während der Bauzeit des Museums spielt, gelesen habe.
Danach der Klassiker jedes Island-Urlaubs: in ein unprätentiöses Dorf-Sundlaug (=Schwimmbad) gehen. Das hiesige ist in einem Gebäude mit einer Turnhalle, in der gerade ein Kinderhandballturnier stattfand, und punktet mit einer Aussenrutschanlage, bei der eine Rutschbahn auf einem Trampolin endet. Und natürlich sehr heissem Wasser.
Wir gehen mal zu Gott (oke, ich habe jetzt 14 Anläufe für einen launigen Spruch getippt und gelöscht, weil ... Essen, Gott, Beten, tralala, egal.), das scheint mir eine sichere Bank.
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