Heute nacht habe ich zwar kurz, weil ich gestern abend nicht müde war, aber sehr, sehr gut geschlafen.
Standardstart in den Tag: Vitamine für alle, ich komme mir manchmal vor wie in einem Altersheim oder einem Krankenhaus: Multivitamine für alle, VitD für die Erwachsenen, Vit D für Q, Vit D in Tropfenform für L, Magnesium für den Hübschen, jedem auf den Frühstücksteller, die Tropfen für L. in der Pipette richtig aufgezogen. Schnelltestbestandteile für die Kinder (für Q., weil Mittagessen mit Seuchenherd, für L., weil keine Schultests mehr)
In den Emails war es grösstenteils ruhig übers Wochenende, also springe ich direkt eine Stunde auf den Crosstrainer und bin mit allem incl Anziehen und Tralala längstens fertig, bis L. aus dm Haus muss. Heute begleite ich ihn zur Bushaltestelle, ich muss nämlich zur Porte des Werksgeländes und dort die wöchentlichen Schnelltests abholen. Es ist kalt und sonnig und auf dem Rückweg treffe ich Jonny, der zum Aufwärmen mit heimkommt.
Apropos Jonny: ich glaube, er hat das mit "elegant und majestätisch" ein bisschen missverstanden.
Dann: Ruhiges vor mich hin arbeiten, kurz vor dem Mittagessen habe ich einen Status erreicht, den ich seit November nicht mehr hatte: es ist alles dringende erledigt. Klar gibt es immer was zu tun, aber nicht hinterherhecheln und nicht eh wissen, dass man es nicht schaffen wird, allem gerecht zu werden, das ist ein Gefühl, das ich lang nicht hatte. Jemand sehr Kluges hat festgestellt, dass dieses Gefühl in den letzten Jahren dazu geführt hat, dass ich mir zack, ein Zusatzjöbli gesucht habe :-). Das wird diesmal nicht passieren, ich habe noch zwei aktive Jöbli und muss nach der Tour de Force der letzten Wochen erstmal rekuperieren. Am Nachmittag ging es dann auch schon direkt wieder weiter, aber in einem mir angenehmen Tempo (Könnte sein, dass ich das Team ziemlich gestresst habe, aber vielleicht auch nicht.)
Ach ja: eigentlich hatte ich den Vormittag noch als Platzhalter für den Mielemann blockiert. Die Spülmaschine (letzten Dienstag repariert) hatte ja noch einen kurzfristigen Aussetzer und freitag abend dann dauerhaft "waterproof" bis ... heute um halb acht, wo sie auf einmal wieder ging. Der Servicemann liess sich abbestellen und wir hoffen nun, dass es vorbei ist (unwahrscheinlich) oder das nächste Mal wann passiert, wo gleich jemand kommen kann und sieht, was das Problem ist. Kommt mir bisschen vor wie mit meiner Nierenstory, wo dann bei der Angiographie rauskam: ups, sorry, ist zugewachsen, nächstes Mal dann.)
Geliefert wurden heute dann 7.5L Olivenöl von, wie man sehr schön aufgedruckt sieht, unserem adoptierten Baum bei Crowdfarming. Natürlich ist das nicht wirklich von UNSEREM Baum, das sind ja drei verschiedene Olivensorten, aber egal.
Ich freu mich schon sehr aufs Ausprobieren und bin ein bisschen nervös, weil bei allen Ölsorten erwähnt ist, dass sie "prickeln" und naja, was?
L. kam heute eher heim als sonst, weil er wegen Impfarm und abwechselnd heiss und kalt die letzten zwei Stunden Sport ausfallen liess. Volleyballtraining genauso. Sofa, Decke, Wärmflasche, Buch, Switch und seine neue Obsession "Rubik's Cube" sind eine sehr vielversprechende Behandlung dieser Impfreaktion. Ach ja. Und Pizza.
Q. kam mit neuen Informationen zum Skiweekend nach Hause (ich bin jetzt die Mutter, die auch Teenies und jungen Erwachsenen einen Kuchen backt, wenn sie wegfahren. Ich habe das zugesagt, bevor ich wusste, dass sie morgens um sechs fahren und ich den Kuchen bitte am Pfadihaus abgeben soll, danke.) und naja, er wird jetzt halt wirklich gross. (Es ist schon spannend, wenn ich daran denke, was ICH gemacht habe, als ich 16 war. Nicht unbedingt von der Krassheit her, eher von der Selbstständigkeit etc. Also: er wird das super hinkriegen. Ich muss ihm seinen Rega-Ausweis unbedingt mitgeben...in der Hoffnung, dass er ihn nicht braucht.)
Sonst:
Ich habe mir unstrukturiert Gedanken gemacht zu meiner Einstellung zu Pandemie-Tralalala. Ich für mich (und wir als Familie), ich bin fertig. Ich habe keine Emotionen mehr über für Leute, die die Maske unter der Nase tragen, die Schlupflöcher ausnutzen, ich hatte noch nie starke Emotionen über politische Entscheidungen und Verordnungen, mir ist es tatsächlich egal, ob die Quarantäne jetzt 5 oder 10 Tage sind. Ich halte mich an alle Regeln, ich habe aber keine Lust, Nerven, Ehrgeiz, Antrieb, auch nur ein Fuzzerl mehr (oder in dem Fall: weniger. Immer weniger) zu machen, als vorgeschrieben ist. Falls jemand von uns sich infizieren sollte, dann ist das so. Wir sind alle geboostert, es muss niemand von den anderen mehr in Quarantäne und es würde auch keiner in Quarantäne gehen. Wir werden am Donnerstag ins Kino gehen (falls "Matrix" im letzten kleinen Kinosaal in Basel dann noch läuft, so spät sind wir dran), wir werden nächste Woche irgendwo Zeugnisessen gehen, Q. geht Skifahren, er wird nächste Woche operiert, ich werden den Kindern Zahnarzttermine abmachen, L. geht zum Sport, wir werden alle zusammen in die Skiferien fahren, ich bin froh und dankbar, dass ein Verzicht auf Präsenzunterricht hier nicht zur Debatte steht.
Ich hoffe natürlich, dass sich keiner von uns infiziert, aber wenn doch, dann ist das so. Ich habe auf Twitter und in Blogs in den letzten Wochen so oft gelesen: "Wir haben auf so viel verzichtet die letzten zwei Jahre und DAS (Quarantäne, näherkommende Infektionen, eigene Infektion) ist die Belohnung?!". Ich finde das ein bisschen kurzsichtig. Als der ganze Scheiss anfing, hatten wir nix (so lang geht das jetzt schon, man kann schon "Wir hatten damals ja nix!"-Sprüche reissen). Es gab keine Tests, keine Masken, keine Impfung, keine Medikamente. Das ist jetzt sehr, sehr, sehr anders, wir haben ALL DAS. (Und ja, die U5-Kinder können noch nicht geimpft werden. Bei allem Verständnis und Long-Covid-Sorgen: das ist ein sehr anderes Risikolevel als das für die letzten zwei Jahre.) Und ausserdem läuft Pandemie nicht so, dass man sich 2 Jahre benimmt und dann automatisch ein Fleisssternchen bekommt und damit dann noch immuner ist als der Rest. Wer sich jetzt infiziert, hat um Grössenordnungen bessere Voraussetzungen als die, die das bisher durchgemacht haben.
Ich auf jeden Fall werde mich nicht für irgendeinen Verzichts- und Selbstkasteiungsaward bewerben, ich möchte auch, dass meine Kinder nicht in einem Klima aus Angst und "durch Verzicht ist man gut und sicher, alle anderen sich gefährlich und dumm und schlecht." gross werden (eher: noch grösser werden. Sie sind riesig mittlerweile.)
In diesem Sinne: Ich bin für Impfen, Boostern, sich an Regeln halten und dann fertig. Verständnis für Impfgegner habe ich immer noch keins, da friert auch eher die Hölle zu.
(Interessante Gedanken zu einer ähnlichen Thematik übrigens wie so oft bei hmbl.)
(Jetzt habe ich die Bockshornkleestory aus dem Titel vergessen, aber die passt jetzt auch nicht mehr. Naja)
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