Sansa lässt ausrichten: sie mag keinen Sturm und keinen Regen. Nicht nur, weil das lange Fell da immer so unangenehm hochgepustet und dann untendrunter nass wird, sondern auch, weil ich bei Sturm UND Regen in der Nach das Dachfenster ab einer gewissen Regenmenge, die auf mir drauf landet, zu mache und Sansa besonders bei Sturm und Regen gern ihre Nase durchs Fliegengitter geschützt in ebendiese halten möchte. Sie hat mich also standhaft immer wieder wachgepiepst, wenn ich gerade eingeschlafen war nach dem Fensterschliessen. Naja.
Ich bin ein bisschen froh, dass ich ganz ohne Bedenken der heutigen Wetterlage nicht geplant hatte, heute mit dem Rad zur Arbeit zu fahren. Der Gegenwind wäre sogar fürs Ebike sportlich geworden und die Strecke am Waldrand entlang ein bisschen arg abenteuerlich.
Stattdessen bin ich zum ersten Mal seit März 2020 wieder mit dem ÖV zur Arbeit gefahren, gut eingenordet durch eine grad mal verkürzt geführte S-Bahn morgens um sieben mit holla, keinen anderthalb ZENTIMETERN Abstand zu den Mitfahrenden.
Es ging spannend weiter mit entgleister Tram direkt vor dem Bahnhof, was ich gar nicht so mitbekommen habe, weil ich ja gleich links zum Büro abbiege, aber vielleicht sind dort sonst nicht ganz so viele Menschen zu Fuss unterwegs wie heute.
Im Büro habe ich dann vorbildlich meinen allerersten Spucktest ever abgegeben, also: das Röhrchen, gegurgelt und gespuckt und das Zeug mit einem Vakuumröhrchen aus dem Becher gesaugt und gescannt und was weiss ich habe ich natürlich daheim schon (und nur einen kleinen Teil der Salzlösung verschluckt, weil ich es so eklig fand und dann fast husten musste und naja, ich übe das noch. Was ich auch übe: beim Abgeben das Kit für die nächste Woche mitzunehmen. Gehe ich nächste Woche also zweimal ins Büro :-).
Ich habe das heute mit ohne Rad und unter Leuten richtig zelebriert und ein KLEID und STIEFEL mit hohen HACKEN angezogen, sowas hatte ich in der Kombi auch seit März nicht mehr an.
Viel gearbeitet, irre viel Kaffee getrunken, sehr viele Leute getroffen und spannende Ansichten über Homeoffice und "New normal" gehört, die dem allgemeinen Tenor zumindest in meiner Twitterblase ("Böse Arbeitgeber zwingen ihre Mitarbeiter zur Präsenz, wie reaktionär" und alle channeln ihre inneren digital nomads und seufzen beim Gedanken an Remote Working vom Strand auf Bali) sehr entgegengesetzt sind und, wer hätte das gedacht, trotzdem nicht falsch.
Festgestellt, dass mein Büroplatz für Videomeetings einen sehr, sehr schönen Hintergrund hat. Ich habe mir beim Abriss des vorletzten Bürogebäudes, in dem ich meinen Sitzplatz hatte, ein paar Firmenantiquitäten gesichert, nämlich alte Schwarzweissaufnahmen aus den Vierzigern aus unseren damaligen Produktionsbetrieben, die stehen auf meinem Regal zusammen mit einem Arbeitsvertrag von 1929 und einer bunten Kiste an leeren Musterkapseln, die sieht ein bisschen aus wie so ein Loomgummiset. Das sieht sehr hübsch aus so als Hintergrund!
Beim Heimfahren im Zug gemerkt: Shit, ich weiss, warum ich früher immer die noisecancelling-Kopfhörer im Zug dabei hatte: ich kann nicht weghören und es gibt immer mindestens eine Person im Wagen, die so unglaublich ausführlich und penetrant irgendwelchen Quatsch erzählt, ich war kurz davor, mich in das Gespräch einzumischen....
Wir kamen tatsächlich ziemlich zeitgleich alle nach Hause, es wurden die Haushaltspflichten wie Wäsche abhängen, Spülmaschine ausräumen, Essen machen etc fair aufgeteilt und zack: Abendessen, Tag rum.
Ach ja: der Amtsschimmer galoppiert dann doch nicht ganz so langsam, wie man das immer so kolportiert. Ich bin sehr gespannt, ob das alles auch so ausführlich erzählt werden wird wie der Rest.
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