Exemplarisch für wie es hier so läuft:
ich kehre genervt vom Paketewegbringen und mir selber nach Hause zurück (genervt, weil: die Post die Dorffiliale zu gemacht hat und seitdem die Postdienstleistungen im Paarmonatsrhythmus von einem Geschäft ins andere transferiert werden. Dort fehlt die Infrastruktur (zB Paketaufkleber), die Ahnung, die Lust, das überhaupt zu machen und bisher haben die Läden dann nach ein paar Monaten total zugemacht und die Post kam irgendwo anders hin. Von mir, weil ich immer noch davon ausgegangen bin, dass sie halt wie eine normale Postfiliale oder jemand, der diese Funktion übernimmt, Paketaufkleber haben oder Stifte oder schnell Pakete erfassen können. Und noch mehr, davon, dass ich mir meine Genervtheit gegenüber der Schweizer Post für diese Scheissaktion UND die Genervtheit gegenüber aktuell den Apothekenangestellten, die halt nicht gut in Postspielen sind, gegenüber denen echt habe raushängen lassen und ein sehr blöder Kunde war.) und beschliesse, bei einem Milchkaffee den Start in den Nachmittag versöhnlich zu gestalten.
Ich frage, wer noch einen will (der Hübsche und Humpel-Q.)
Ich hole Tassen, mache zwei Milchkaffees mit Zucker für die Jungs und stelle sie auf den Tisch.
Als ich meinen machen möchte, ist der Kapselbehälter voll.
Und der Kapselabfallbehälter voll.
Und der Wassertank leer.
Und der Milchtank leer.
Und die Abtropfschale voll.
Und dann sprotzt der Milchtank.
Als Q. sich seinen Kaffee holt und schräg auf die Kante des Sofatisches stellt, fällt der mit Riesensplash-Zone runter.
Und läuft unter die Glasplatte des Couchtisches.
Und unter den Couchtisch.
Q. findet den Parkettreiniger nicht. (kann nix dafür, den hat die Putzfrau aufgebraucht, ohne was zu sagen).
Und den Mop-Stiel.
Dann schwappt der Eimer voll heisser Allzweckreinigersuppe über.
Und wird mit sauberen Geschirrtüchern aufgewischt.
Jetzt ist es 30 Minuten später, ich habe mich bis auf die Reinigersuche nicht an den Aufräumaktionen beteiligt, der Glastisch ist wieder sauber, ich habe einen Kaffee, Q. auch wieder, diesmal am Esstisch, der des Hübschen ist nur noch lauwarm, und ich glaube, es hat immerhin niemand gebrüllt. (Meine grösste Sorge war, dass Q. sich den neu geschnitzen Zeh irgendwo massiv angeschlagen hat. Oder verbrüht.)
Man könnte sagen: sie waren stets bemüht.
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