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Donnerstag, März 11, 2021

110321 Richtige Richtung

 Man kann sich vielleicht vorstellen, dass die Nacht gar nicht toll war. Der Hübsche hat Fieber bekommen und fühlte sich einfach nicht gut und wir haben uns auf zwei positive Resultate vorbereitet, will heissen: wir haben Masken getragen, der Hübsche ist in L.s Zimmer gezogen, L. ist zu mir raufgezogen mit Klamotten und A-Liga-Kuscheltieren, Zahnputzsachen etc., 

L. hat im Nullkommanix geschlafen und war ein sehr angenehmer Bettnachbar, gerne wieder. 

Der Hübsche hat richtig beschissen geschlafen, ich würde dafür aber nicht nur L.s Bett verantwortlich machen, sondern vor allem das Fieber und die Sorgen.

Q. hat erstaunlich gut geschlafen, sagt er (auch wenn er länger schlafen hätte können, hat er sich einen Wecker für halb sieben gestellt, um sicherzustellen, dass im Fall eines negativen Resultats L. rechtzeitig zur Schule loskommt).

Ich habe ... sehr wenig geschlafen. Erst habe ich geräumt, dann habe ich mir Sorgen gemacht, dann habe ich meine Arbeitsemails aufgemacht und etwas sehr, sehr mühsames gesehen, das ich noch anfing aus der Welt zu schaffen oder zumindest die Information dafür zusammenzusammeln. Und dann war ich wach, ich habe die Spülmaschine ausgeräumt, bin durch die Zimmer gewandert und habe Stirnen gefühlt. Habe mir einen Tee gemacht, den Kindle und die Parfum Genie angemacht, dann musste ich aufs Klo, dann habe ich nochmal Stirnen gefühlt und Pushnachrichten von Laborapps überprüft, und irgendwann bin ich eingeschlafen.

Heute morgen um sechs dann die erste Entwarnung: der Hübsche hatte ein negatives Resultat, um halb sieben die zweite Entwarnung mit einem negativen Resultat für Q.

Was für eine Erleichterung! Ich hatte tatsächlich mit etwas anderem gerechnet und zwar nicht aus logischen Gründen, weil ich eigentlich dem Schutzkonzept in der Schule schon traue, auch wenn es nicht lückenlos ist, sondern weil der Hübsche krank war und in meinem Kopf das zum Szenario "britischsüdamerikanische Horrorvariante, die die Masken durchdrungen hat, um das jugendliche Immunsystem von Q. einen Bogen gemacht und direkt ungebremst auf den Hüsbchen übergesprungen ist" wurde. (Vielleicht war es nur der Papaya-Salat vom Parkplatz-Thai, den ich nicht esse, weil ich finde, dass er eklig schmeckt, aber der Hübsche schon, weil er neben den langweiligen Bratnudeln das einzige vegetarische ist. Oder was anderes.)

Dementsprechend fast normaler Start in den Tag, will heissen:

L. in die Schule, Q. ans Laptop zum Distancelearning, der Hübsche wieder ins Bett (respektive um 9 hektisch ans Laptop, weil dringendes Meeting), ich ans Laptop und da weitermachen, wo ich in der Nacht aufgehört hatte.

Immerhin hat sich nicht meine Angst, etwas verpennt und falsch gemacht zu haben, sondern die Genervtheit, die Fehler / mangelnde Informationsbeschaffung anderer Leute ausbaden zu müssen, bewahrheitet. Ich habe in der Antwort sogar das Wort "mindful" verwendet und zwar nicht nett gemeint.

Sansa durfte heute wieder raus, sie humpelt zwar noch, aber geniesst die Freiheit. (Und: es ist super, dass wir hier als crazy cat people bekannt sind. Letztens wurde uns ja nach kürzester Zeit gemeldet, dass Jonny in der Tiefgarage wäre, heute wurde sturm geklingelt, als grad Vorstellungsrunde im Warroom Meeting war und ein Nachbar war besorgt, weil das "chlini bunti Büsi" humpelt.) Wir werden sehen, ob wir morgen nochmal zur Tierärztin gehen und sie das anschauen lassen.

Der nächste, der morgen humpeln wird, ist natürlich Q., das hatte ich ja zwischendurch ganz vergessen, dass eigentlich DAS das aufregendste der Woche sein sollte. So kann das also stattfinden und Q. kommt sogar mit einem negativen Coronatest.

Bisher scheint es keine weiteren positiven Fälle geben, das Contact Tracing telefoniert noch die entsprechenden Leute ab, aber sie hatten dank der Kommunikationsgeschwindigkeit der Teenies und der  Reaktionsgeschwindigkeit der Eltern keine Chance, das zu überholen. Morgen wird also nochmal distanzgelernt, das war gestern wie im Handumdrehen wieder etabliert. Q. war ja erst ein bisschen traurig, dass er Chemiepraktikum morgen verpassen würde, aber so fehlt ihm nix im Vergleich zu seinen Kollegen.

Wie es nächste Woche dann weitergeht, wird sich noch zeigen, ich bin eigentlich optimistisch, dass es am Montag regulär weitergeht. (Hier btw: die zuhause isolierten Kinder werden per Zoom in die Klasse geholt, dafür wird die entsprechende Anzahl iPads aus dem Fundus geholt und die Zoomkinder vor die Tafel gesetzt.)

Gegessen: 

spät aber doch noch Müsli mit Joghurt zum Frühstück, weil ohne wird mir sogar von Früchtetee schlecht, nach dem ersten Liter

Mango

eingefrorene Gemüsesuppe (also: aufgetaut, sogar heiss gemacht.)

Paracetamol (weil "Anspannung lässt nach"-Kopfschmerzen aus der Hölle und kein Ibuprofen mehr im Haus. Das Kanban-System hat versagt)

Hörnli mit (Vegi)-Ghacktem und viel Salat für Seelenfrieden


Gesehen: "Life in Pieces"

Gelesen: "Grab in den Schären"

Stressleveldruchschnitt gestern: 18 (keine Zeit für Stress anscheinend)

Selbstbeweihräucherung: ein Familiengespräch zum Justieren von Abläufen angemeldet, aber vertagt auf "wenn ich keinen Unterzucker mehr habe und wir alle nicht mehr ganz so müde sind"

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