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Donnerstag, September 10, 2020

100920 Hui

 Schwindel ist so lalala, ohne Tabletten drehts mich noch, aber nicht furchtbar schlimm, aber halt da. Mit Tabletten geht es besser als auch schon, dank extrem forderndem Arbeitstag konnte ich die Müdigkeit durch Adrenalin wettmachen und es rauscht auch nicht mehr so in den Ohren. Mal sehen.

Arbeitstechnisch mäandert nix mehr, es eskaliert. Vielleicht ist das ganz gut, jetzt passiert wenigstens was. Ich arbeite an mir, dass ich mich nicht mehr aufrege, naja, das wäre ein bisschen arg hoch gezielt, aber mein Ziel ist es, wenigstens souverän zu wirken. Deshalb verkneife ich mir aus der Hüfte geschossene Antworten auf genau solche Angänge, und eigentlich war das Ziel, halt dann ruhig und sachlich zu antworten. Aktuell ist es eher so, dass ich innerlich simmere und mir überlege, wie ich mit pointierten Spitzen zurückschiesse. Achtsamkeit light, sozusagen.

Mein Chef ist aus den Ferien zurück und not amused über meine Überstunden. Ansonsten haben wir in unserem Check-in vor allem über ein Thema gesprochen, das ich wegen ultradringender (und ja, halt schon auch spannenderer) Themen halt in den letzten Wochen schleifen hatte lassen (es ist halt auch ..... naja. Ein eher zähes Thema mit nicht wirklich einer Lösung in Aussicht. Aber mei.) und ich bin erst mit "Na toll, ich soll weniger arbeiten, aber die Sachen, die brennen, MUSS ich erledigen und jetzt auch noch diesen zähen Mist machen...., wie soll das denn gehen?" aus dem Gesrpäch gegangen, aber dann habe ich das Gespräch nochmal rekapituliert und es sind die Worte gefallen: "Dann musst du prioisieren und das kann nicht nur heissen, dass etwas nicht 2 Wochen VOR der Deadline fertig ist, und auch nicht AN der Deadline oder kurz danach, sondern vielleicht gar nicht, weil es nicht wichtig genug ist." Und hm, das ist halt schon was anderes als "Wie soll ich denn weniger arbeiten, wenn es einfach so viel zu tun ist?!" Muss ich noch ein bisschen drüber nachdenken (mein automatischer Reflex wäre gewesen, das zähe, mühsame Thema hintenüberkippen zu lassen, aber das wäre strategisch ungeschickt gewesen, das bekomme sogar ich hin). Ich muss mir wohl neue Strategien überlegen, weil auf neue Herausforderungen mit "Oh je, naja, ok, ich muss halt mehr und härter arbeiten" zu reagieren scheint an Grenzen zu stossen.

Sonst: L. weiss viel zu viel über die Gründung Roms und Cäsar, meint er, all die Feinheiten mit Vestalin und Mars und dem Hügel Palatin und dem unklaren Vogelorakel wären überhaupt nicht drangekommen.

Q. hat morgen Sporttag und freut sich einerseits, dass er erst um 11 in der Schule sein muss und vermutlich früher heim kommt als sonst, aber es fehlen ihm halt 4 Stunden Chemie, das ist schon schade (sagt er.)

Die Katzen gehen aktuell immer so gegen 5 Uhr morgens aus dem Haus und geniessen den Spätsommer. Sansa kommt zwischen 7 und 8 zum Frühstück (heute wurde sie auf dem Weg wohl von einem Rasensprenger erwischt oder jemand hat sie mit dem Gartenschlauch verjagt), Jonny taucht regelmässig erst nachmittags auf, da aber pünktlich wie die Maurer, in den letzten drei Tagen um 15.25, 15.38, 15.44.

Ich habe beschlossen, dass ich fit genug bin für ein kurzes Testründchen auf dem Crosstrainer und bin nicht umgekippt, das ist doch mal gut.

Gegessen:

Toast mit Obatzdm

die letzte Asiasuppe (für den Rest meines Lebens, das war schon ok, aber halt auf die Dauer einfach fad)

kein Znüni und Zvieri, weil zu viel Arbeit war

Flammkuchen mit Champignons, Tomaten und Kapern


Gelesen: "Das Buch Ana" (ich glaube, es bleibt sehr langweilig und blass)

Gesehen: "Away" mit allen und "Plot against America" mit dem Hübschen

Stresslevledurchschnitt gestern: 32

Selbstbeweihräucherung: Ich habe die Antwortmail für morgen im Kopf schon formuliert. Dummerweise auf englisch, werde aber aus Gründen auf deutsch schreiben müssen. Und dabei fand ich "I encourage you to raise your concerns regarding the overall project in a f2f with your manager while focusing on  solving the issues on our plate in the team." einen so schönen Satz. 


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